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Wie lange ist eine Räumungsklage gültig?

Gefragt von: Reinhold Fuhrmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Zieht der Mieter trotz erfolgreicher Räumungsklage nicht aus, kann das Urteil im Wege der Zwangsräumung vollstreckt werden. Der Räumungstitel verjährt gemäß § 197 Absatz 1 BGB nach 30 Jahren.

Wann ist eine Räumungsklage unwirksam?

Eine Räumungsklage ist von vornherein aussichtslos, wenn bereits die Kündigung unwirksam ist, erforderliche Abmahnungen nicht erfolgt sind oder aber Abmahnung und/oder Kündigung dem Mieter nicht zugegangen sind. All diese Aspekte werden im Rahmen eines Räumungsrechtsstreits geprüft.

Was passiert wenn man nach Räumungsklage nicht auszieht?

Räumung der Wohnung: Zieht der Mieter nach dem Räumungsurteil nicht freiwillig aus, kann der Vermieter mit dem gültigen Räumungsurteil einen Gerichtsvollzieher beauftragen, der die Zwangsräumung durchführt. Der Hausrat des Mieters wird versteigert oder eingelagert.

Wann muss Mieter nach Räumungsklage ausziehen?

Hatte die Räumungsklage vor Gericht Erfolg, erhalten Sie einen Räumungstitel und der Mieter muss die Wohnung innerhalb einer festgelegten Frist von ca. drei bis vier Wochen verlassen. Erfolgt dies nicht, kommt es zu einer Zwangsräumung.

Was passiert wenn der Vermieter die Räumungsklage verliert?

Wird Ihre Klage abgewiesen, tragen Sie alle Prozesskosten. Das bedeutet, dass Sie nicht nur den Gerichtskostenvorschuss bezahlen müssen und die Kosten für Ihren Anwalt: Auch die Kosten für den Rechtsbeistand Ihres Mieters müssen Sie dann übernehmen.

Wie lange dauert eine Räumungsklage? Und warum?

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Was passiert nach Zustellung der Räumungsklage?

Der Vermieter muss zunächst den Gerichtskostenvorschuss zahlen. Der Mieter erhält die Räumungsklage und hat die Chance, hierauf zu antworten. Tut er dies nicht, hat der Vermieter gute Chancen, dass er schnell einen Räumungstitel erhält. Bei Verteidigung des Mieters erfolgt eine Gerichtsverhandlung.

Was tun wenn Mieter nicht räumt?

Gerichtsvollzieher braucht Räumungstitel
  1. Wenn der Mieter trotz fristgerechter Kündigung nicht auszieht, sollten Vermieter so vorgehen:
  2. Räumungsklage gegen alle Bewohner der Mietsache erheben.
  3. gegebenenfalls gleichzeitig Zahlungsantrag über offene Mieten stellen.

Wer zahlt Kosten für Räumungsklage?

Mieter oder Vermieter – wer muss die Kosten einer Räumungsklage tragen? War die Klage erfolgreich, muss der Mieter die Gerichtskosten und die Anwaltskosten des Vermieters übernehmen.

Was kostet eine Räumungsklage für den Mieter?

„Insgesamt können sich die Kosten einer Räumungsklage mit Gerichtskostenvorschuss, den anwaltlichen Kosten des Vermieters und des Mieters und eventuellen Gutachterkosten sowie den Kosten für eine Zwangsräumung schnell auf 4.000 bis 6.000 Euro oder sogar mehr belaufen“, so Rechtsanwalt Björn Bachirt.

Wird eine Räumungsklage vermerkt?

Sie haben nach erfolgter Zustellung einer Räumungsklage nur wenig Zeit. Sie sollten vorsorglich auch den Zustellumschlag aufbewahren, mit dem Ihnen die Räumungsklage durch das Gericht zugestellt worden ist. Auf dem Zustellumschlag ist das Datum der Zustellung der Räumungsklage vermerkt.

Kann man eine Räumungsklage noch abwenden?

Nun kann er versuchen die Räumungsklage doch noch abzuwenden – beispielsweise indem er ausstehende Mietzahlungen leistet. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch würden Kündigung und Räumungsklage dann unwirksam. Ab Zustellung der Räumungsklage bleiben dem Mieter zwei Monate Zeit, seine Mietschulden zu begleichen.

Ist eine Räumungsklage eine Straftat?

Vermieter haben kaum Handhabe, sollte ein Mieter einfach in der Wohnung verbleiben. Handeln diese eigenmächtig, machen sie sich in der Regel strafbar. Der einzige juristisch saubere Ausweg ist die Räumungsklage. Diese wird grundsätzlich beim für den Standort der Wohnung zuständigen Amtsgericht gestellt.

Kann man gegen eine Räumungsklage Widerspruch einlegen?

Befindet der Mieter eine Räumungsklage für unrechtens, besitzt er das Recht, sich eigenständig oder mithilfe eines Anwalts zu verteidigen. Er darf seine Sicht der vorliegenden Vorwürfe des Vermieters schildern und Widerspruch gegen eine Kündigung beziehungsweise Einspruch gegen eine Räumungsklage erheben.

Wann darf der Vermieter die Wohnung räumen lassen?

Nur in den seltensten Fällen darf der Vermieter eine Wohnung eigenständig räumen. Er ist bei Räumung ohne Gerichtsbeschluss zu Schadenersatz gegenüber dem Mieter verpflichtet. Das gilt sogar, wenn der Mieter für mehrere Monate verschwunden ist und er als vermisst gemeldet wurde (vgl. Urteil des BGH Az.: VIII ZR 45/09).

Was wenn der Mieter trotz Kündigung nicht auszieht?

Zieht der Mieter nicht aus, bleibt nur eins: Der Vermieter muss beim zuständigen Amtsgericht auf Räumung klagen. Das Gericht prüft dann, ob die fristlose außerordentliche Kündigung rechtens war. Ist ein gerichtliches Räumungsurteil ergangen und rechtskräftig geworden, kommt der Gerichtsvollzieher ins Spiel.

Was passiert nach räumungsurteil?

Vier Wochen nach der Verhandlung gewinnt das Urteil dann an Rechtskraft. Sollte die Klage abgewiesen werden, wird die Kündigung des Vermieters unwirksam. Steht das Gericht hingegen auf Seiten des Vermieters, erteilt es ihm einen Räumungstitel. Die Gerichts- und Räumungskosten werden dann dem Mieter auferlegt.

Wie hoch ist der Streitwert bei einer Räumungsklage?

Gerade in Räumungssachen ist die Bestimmung des maßgeblichen Streitwerts nach § 41 Abs. 1 GKG denkbar einfach: Der Streitwert errechnet sich aus der Miete für ein Jahr ohne Betriebskostenvorauszahlungen, also die Jahreskaltmiete.

Wann macht sich ein Mieter strafbar?

Einmietbetrug begeht jemand, wenn er einen Mietvertrag unterschreibt, dann aber keine Mietzahlungen leistet. Dass er nicht bezahlen wird, ist ihm schon beim Unterzeichnen des Vertrages bewusst. Dadurch entstehen dem Vermieter Schäden.

Was passiert wenn man keine neue Wohnung findet?

Den wichtigsten Härtegrund nennt das Gesetz ausdrücklich: Fehlender Ersatzwohnraum. Hierauf kann sich der gekündigte Mieter berufen, wenn er keine neue Wohnung zu zumutbaren Bedingungen findet.

Was kann ich tun wenn ich keine Wohnung finde?

Wenn Menschen wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, hilft der ASB. Die Angebote reichen von der Beratung über Tagesstätten bis hin zum Wohnheim. Menschen, die keine Wohnung mehr haben oder von Obdachlosigkeit bedroht sind, erhalten Unterstützung von den ASB-Beratungsstellen.

Wer muss bei einer Zwangsräumung anwesend sein?

Praxishinweis: Die Anwesenheit des Schuldners bei der Zwangsräumung ist nicht erforderlich, da ihm die Sachherrschaft auch in seiner Abwesenheit genommen werden kann. Der Gläubiger muss ebenfalls nicht anwesend sein, wenn der Gerichtsvollzieher Maßregeln ergreift, die die Besitzeinweisung bei dem Gläubiger bewirken.

Kann man eine Räumungsklage gewinnen?

Eine Räumungsklage des Vermieters ist nur erfolgreich, wenn sie auch begründet ist. Das ist der Fall, wenn dem Vermieter tatsächlich ein Anspruch auf Räumung der Wohnung gegen den Mieter zusteht. Ein solcher Anspruch besteht nur, wenn der Räumungsklage eine berechtigte Kündigung zu Grunde liegt.

Was bedeutet eine Räumungsklage für den Mieter?

Zieht der Mieter während des Prozesses aus, fällt der Grund für die Räumungsklage – der Auszug des Mieters – weg. Hat der Mieter den Mietzins nicht vollständig bezahlt, kann der Vermieter eine Schadenersatzklage gegen den Mieter anstrengen. Der Mieter begleicht die rückständige Miete während des Verfahrens vollständig.

Kann man eine Räumungsklage beschleunigen?

Kein Anspruch auf Beschleunigung!

Die Bestimmung des § 272 Abs. 4 ZPO verschafft dem klagenden Vermieter keinen Anspruch auf Beschleunigung seiner Räumungsklage.