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Wie lange ist ein Verwaltungsakt gültig?

Gefragt von: Denis Schulz  |  Letzte Aktualisierung: 1. April 2023
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§ 43 - Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG)
(2) Ein Verwaltungsakt bleibt wirksam, solange und soweit er nicht zurückgenommen, widerrufen, anderweitig aufgehoben oder durch Zeitablauf oder auf andere Weise erledigt ist. (3) Ein nichtiger Verwaltungsakt ist unwirksam.

Wie lange kann ein Verwaltungsakt aufgehoben werden?

Die Behörde kann den Verwaltungsakt nur innerhalb eines Jahres zurücknehmen, nachdem sie von den die Rechtswidrigkeit begründenden Tatsachen Kenntnis erhalten hat. Eine Ausnahme besteht, wenn der Verwaltungsakt durch arglistige Täuschung, Drohung oder Bestechung erwirkt wurde.

Wann muss ein Verwaltungsakt aufgehoben werden?

Die Möglichkeit der Behörde, den rechtswidrigen Verwaltungsakt wieder aus der Welt zu schaffen, besteht allerdings nur während einer Frist von einem Jahr. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt zu laufen, an dem die Behörde von den Tatsachen Kenntnis erhält, die die Rücknahme rechtfertigen.

Wann ist ein Verwaltungsakt nicht mehr anfechtbar?

Ein Verwaltungsakt ist bestandskräftig, d.h. nicht mehr anfechtbar, wenn alle zur Verfügung stehenden Rechtsbehelfe erfolglos waren bzw. die Fristen zur Einlegung der Rechtsbehelfe abgelaufen sind. Die Bestandskraft kann gemäß § 51 VwVfG mit dem Wiederaufgreifen des Verfahrens angefochten werden.

Was ist das Datum des Verwaltungsakts?

Bei der Zusendung im Inland gilt der Verwaltungsakt am dritten Tag nach Aufgabe zur Post als bekanntgegeben. Diese Bekanntgabe-Fiktion gilt nur für die Fälle, in denen der Verwaltungsakt tatsächlich nicht später zugegangen ist.

Einzelthemen 1: Wirksamkeit und Bekanntgabe

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Ist ein Verwaltungsakt immer ein Bescheid?

Man könnte daher sagen, „Bescheid“ und „Verwaltungsakt“ seien ein und dasselbe. Das kann aber schon allein deshalb nicht richtig sein, weil Behörden manchmal „Bescheide“ erlassen (und auch erlassen dürfen!), die keine Verwaltungsakte sind (siehe dazu unten § 18 RdNr. 6).

Was ist kein Verwaltungsakt?

Keine Verwaltungsakte sind:

Als Steuerverwaltungsakte gelten Steuerbescheide und solche Bescheide, die Steuerbescheiden gleichgestellt sind. Diese Unterscheidung hat insbesondere Bedeutung für die Änderungsvorschriften. [1] § 118 Abs. 1 Satz 1 AO.

Wann ist ein Bescheid ungültig?

Absolut nichtig (also im Rechtssinn nie ergangen) ist ein Bescheid dann, wenn eines der sogenannten wesentlichen Bescheidmerkmale fehlt: Der Bescheid muss einen konkreten Adressaten haben (z. B. eine bestimmte Person).

Wann prüft man Wirksamkeit eines va?

,,Ein Verwaltungsakt wird gegenüber demjenigen, für den er bestimmt ist oder der von ihm betroffen wird, in dem Zeitpunkt wirksam, in dem er ihm bekannt gegeben wird. Der Verwaltungsakt wird mit dem Inhalt wirksam, mit dem er bekannt gegeben wird.''

Was kann man gegen einen Verwaltungsakt tun?

Gegen einen Verwaltungsakt kann in der Regel Widerspruch eingelegt werden. Die Widerspruchsfrist beträgt grundsätzlich einen Monat nach Bekanntgabe im Inland bzw. 3 Monate bei Bekanntgabe im Ausland. Das Widerspruchsverfahren (auch als Vorverfahren bezeichnet) ist Voraussetzung für die Klageerhebung.

Wie hebe ich einen Bescheid auf?

Eine Aufhebung kann erfolgen innerhalb oder außerhalb eines Rechtsmittelverfahrens. Innerhalb eines Rechtsmittelverfahrens erfolgt die Aufhebung ohne Rücksicht auf eine dort nicht gegebene Bestandskraft entweder durch den Abhilfe- bzw. Widerspruchsbescheid oder durch eine gerichtliche Entscheidung gemäß § 113 VwGO.

Wer kann Bescheid aufheben?

(2) Von Amts wegen können Bescheide, aus denen niemandem ein Recht erwachsen ist, sowohl von der Behörde, die den Bescheid erlassen hat, als auch in Ausübung des Aufsichtsrechtes von der sachlich in Betracht kommenden Oberbehörde aufgehoben oder abgeändert werden.

Kann ein Verwaltungsakt rückwirkend erlassen werden?

Im Verwaltungsrecht existiert die Rückwirkung von Verwaltungsakten. Die Rücknahme eines Verwaltungsaktes, der als rechtswidrig erkannt wurde gemäß dem § 48 VwVfG des Verwaltungsverfahrensgesetzes, kann entweder 'ex tunc' auf den Zeitpunkt zurückwirken, zu dem er erlassen wurde und auch wirksam war.

Wie können Verwaltungsakte ihre Wirksamkeit verlieren?

Ein Verwaltungsakt kann gem. § 43 Abs. 2 VwVfG durch Rücknahme oder Widerruf seine Wirkung verlieren.

Wann hat ein Verwaltungsakt eine dauerwirkung?

Ein Verwaltungsakt mit Dauerwirkung liegt in der Regel dann vor, wenn eine laufende, regelmäßig wiederkehrende Leistung bewilligt wird (z.B. Alg I, ALG II, BAB, Abg, Übg, auch Anerkennungsbe- scheide Kug, AtG). Auch die Entscheidung über die Entziehung der Leistung nach § 66 SGB I ist ein VA mit Dauerwirkung.

Wie lange dauert ein Verwaltungsakt?

Gemäß § 41 Absatz 1 Satz 1 VwVfG wird ein Verwaltungsakt dadurch wirksam, dass er seinem Adressaten bekanntgegeben wird. Mit Bekanntgabe gemäß § 70 Absatz 1 Satz 1 VwGO und § 74 Absatz 1 Satz 2 VwGO beginnen zudem die Rechtsbehelfsfristen gegen den Verwaltungsakt; im Regelfall betragen sie einen Monat.

Kann ein nichtiger Verwaltungsakt aufgehoben werden?

Die Behörde kann die Nichtigkeit feststellen, um den Rechtsschein, den auch der nichtige Verwaltungsakt entfaltet, zu beseitigen. Die Behörde kann den nichtigen Verwaltungsakt aber auch nach § 130 Abs. 1 AO zurücknehmen.

Wann ist ein VA anfechtbar?

Verwaltungsakt — Anfechtbarkeit und Nichtigkeit

Grundsätzlich ist ein Verwaltungsakt erstmal wirksam. Er ist nur dann automatisch unwirksam, wenn ein besonders schwerer, offensichtlicher Fehler vorliegt (§ 44 VwVfG).

Wann ist ein Verwaltungsakt nichtig Beispiele?

wenn der Verwaltungsakt unerträglich ist und der Fehler ohne Weiteres erkennbar ist = „Fehler steht dem Verwaltungsakt auf der Stirn“. Beispiele • Einkommensteuerbescheid an einen Verstorbenen, • Finanzbeamter bearbeitet und verbescheidet seine eigene ESt-Erklärung = nichtig, da schwerwiegende und offenkundige Fehler.

Wie lange hat eine Behörde Zeit einen Bescheid zu erlassen?

Wenn einer Behörde alle notwendigen Unterlagen vorliegen, so hat sie eine maximale Bearbeitungszeit von sechs Monaten für Ihren Antrag – auch für den Überprüfungsantrag. Für einen Widerspruch hat Sie eine maximale Bearbeitungszeit von 3 Monaten.

Wann ist ein Bescheid bestandskräftig?

Die formelle Bestandskraft ist gegeben, wenn ein Verwaltungsakt nicht mehr mit einem Einspruch angefochten werden kann.

Wann gilt ein Bescheid einer Behörde als zugestellt?

Der FRB (ebenso wie jeder andere Bescheid) gilt bei der Zusendung per Post im Inland am 3. Tag nach Aufgabe zur Post als zugegangen und damit als bekannt gegeben. Die 3-Tagesfrist beginnt mit dem Tag, nach dem wir den Bescheid der Post übergeben haben (Zugangsfiktion).

Wie läuft der Verwaltungsakt ab?

Wird ein Veraltungsakt mündlich übermittelt, gilt er ab dem Moment als zugestellt, in dem der Betreffende Kenntnis von ihm erlangt, das heißt, ihn vernimmt. Gemäß § 41 Abs. 2 VwVfG gilt ein Verwaltungsakt, welcher im Inland per Post verschickt wird, am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als bekanntgegeben.

Wie prüft man einen Verwaltungsakt?

In der formellen Rechtmäßigkeit gilt es zu klären, ob die Anforderungen an Zuständigkeit, Verfahren und Form gewahrt sind. An dieser Stelle muss geprüft werden, ob die handelnde Behörde auch zuständig war. Dabei muss grundsätzlich auf die sachliche und die örtliche Zuständigkeit eingegangen werden.

Welche Fehler kann ein Verwaltungsakt haben?

Ein Verwaltungsakt gilt als fehlerhaft, wenn eine formelle oder materielle Rechtswidrigeit oder eine Nichtigkeit gegeben ist. Die formelle Rechtswidrigkeit liegt vor, wenn der betreffende Verwaltungsakt gegen das vorgeschriebene Verfahren, die vorgeschriebene Form oder gegen eine Zuständigkeitsregel verstößt.

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