Zum Inhalt springen

Wie lange hat man Corona Nachwirkungen?

Gefragt von: Joachim Baur-Schüler  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.8/5 (73 sternebewertungen)

Der Begriff „Long COVID“ umfasst Symptome, die mehr als vier Wochen nach Ansteckung mit dem Coronavirus fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Beschwerden, die noch nach drei Monaten bestehen und mindestens zwei Monate lang anhalten oder wiederkehren, werden als Post-COVID-Syndrom bezeichnet.

Welche Folgeerkrankungen kann COVID-19 unter anderem auslösen?

  • Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen wurden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann. In einzelnen Fällen wurden auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut beobachtet, die möglicherweise mit der SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang standen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.

Was können "Long COVID" Symptome nach einer überstandenen COVID-19-Infektion sein?

Starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Kurzatmigkeit oder psychische Beschwerden – das können Symptome nach einer überstandenen COVID-19-Infektion sein. Es handelt es sich dabei um Long COVID-19, ein neuartiges Krankheitsbild, zu dem es erst wenig gesichertes Wissen gibt.

Was ist über Langzeitfolgen von COVID-19 bekannt?

Langzeitfolgen sind auch von anderen Infektionskrankheiten bekannt (Spanische Grippe, MERS, SARS), jedoch lassen aktuelle Studien vermuten, dass Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus häufiger und länger auftreten als beispielsweise nach einer Influenza-Infektion.

Was ist Long-COVID/Post-COVID?

Im Zusammenhang mit einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion sind zahlreiche mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen beobachtet worden. Hierzu zählt eine Vielfalt körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome, welche die Funktionsfähigkeit im Alltag und Lebensqualität negativ beeinflussen.

Post-Covid: Corona und Langzeitfolgen | Doku | NDR | 45 Min

29 verwandte Fragen gefunden

Sind Faktoren bekannt, die das Risiko für Long COVID beeinflussen?

Eine umfassende medizinische Untersuchung von Erwachsenen mit COVID-19 über drei Zeitpunkte zeigte, dass das Risiko für Long COVID bereits zum Zeitpunkt der SARS-CoV-2-Infektion erheblich variiert und besonders stark zunimmt, wenn einer der folgenden Faktoren vorliegt: hohe Viruslast, im Blut nachweisbare spezifischen Autoantikörper, labormedizinischer Nachweis einer früheren Infektion mit dem Epstein Barr Virus, vorbestehender Diabetes mellitus.

Sind Faktoren bekannt, die das Risiko für gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19 beeinflussen?

Nach bisherigen Erkenntnissen steigt das Risiko für Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion mit dem Schweregrad der COVID-19-Erkrankung. Darüber hinaus scheinen eine Reihe von vorbestehenden Erkrankungen und Gesundheitsrisken das Risiko für Langzeitfolgen von COVID-19 zu erhöhen.

Wie gut gesichert ist das aktuelle Wissen über die gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19?

Da das Virus SARS-CoV-2 und COVID-19 als Krankheitsbild erst seit Anfang 2020 bekannt sind, sind die Ursachen von COVID-19-Langzeitfolgen, das Risikoprofil der Betroffenen und die unterschiedlichen Symptomkomplexe und Krankheitsverläufe noch nicht vollständig erforscht.

Wie lange bleiben COVID-19 Patienten ansteckend?

Bei milder bis moderater Erkrankung ist die Möglichkeit einer Ansteckung anderer nach mehr als zehn Tagen seit Beginn der Krankheitszeichen bei gleichzeitiger Symptomfreiheit erheblich reduziert. Bei schweren Erkrankungen und bei Vorliegen einer Immunschwäche können die Betroffenen auch noch deutlich länger ansteckend sein.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Impfung und Long-COVID Symptomen?

Mehrere Studien zeigen inzwischen, dass die COVID-19-Impfung das Risiko von Long/Post- COVID deutlich mindert.

Wann sollte man sich nach einer COVID-19 Infektion impfen lassen?

Die Booster-Impfung erfolgt dann nach weiteren drei Monaten. Auch Personen, die sich nach einer vollständigen Impfserie mit COVID-19 infiziert haben, empfiehlt die STIKO eine Auffrischungsimpfung ab drei Monaten nach der durchgemachten Infektion.

Wie lange ist man mit der COVID-19 Variante Omikron ansteckend?

Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Bei milder bis moderater Erkrankung geht die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück.

Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren COVID-19-Verlauf betroffen?

Schwere Verläufe sind eher selten. Sie können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung und bei jüngeren Menschen auftreten. Bei folgenden Personengruppen werden schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet:

  • ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren),
  • Männer,
  • Raucherinnen und Raucher (schwache wissenschaftliche Datenlage),
  • Menschen mit starkem bis sehr starkem Übergewicht,
  • Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21),
  • Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
    - Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
    - chronischen Lungenerkrankungen (z. B. COPD)
    - chronischen Nieren- und Lebererkrankungen
    - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
    - Krebserkrankungen
    - Schwächung des Immunsystems (z. B. aufgrund einer Erkrankung oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z. B. Cortison).

Was sind die typischen Symptome einer COVID-19-Infektion?

Wer an COVID-19 erkrankt ist, fühlt sich müde und kraftlos, wie bei einer Grippe. Für COVID-19 gibt es verschiedene Anzeichen, zum Beispiel Husten, Halskratzen oder Fieber. Manche Menschen bekommen schwerer Luft. Andere Menschen können nicht mehr gut riechen oder schmecken.

Was sind einige mögliche Symptome von COVID-19?

Zu den häufigsten Krankheitszeichen zählen trockener Husten, Schnupfen und Fieber.
Es sind aber auch eine Reihe weiterer Symptome wie Kurzatmigkeit, der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Hals- und Kopfschmerzen möglich.

Wann kann man sich frühestens aus einer COVID-19 Isolation "freitesten"?

Für die Wiederaufnahme der Tätigkeit gelten allerdings bestimmte Voraussetzungen: Infizierte können sich frühestens an Tag fünf freitesten, wenn sie zuvor 48 Stunden keine Symptome hatten. Zudem muss die Testung in einem Testzentrum oder in einer Arztpraxis erfolgen – entweder mit einem Antigen- oder PCR -Test.

Darf ich arbeiten gehen wenn mein COVID-19-Test positiv ausfällt?

Niemals krank zur Arbeit! Falls Sie vermuten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, melden Sie sich bitte telefonisch bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 oder beim Gesundheitsamt.

Können Geimpfte COVID-19 übertragen?

Auch Geimpfte und Genesene können das Virus übertragen Untersuchungen zufolge ist zwar anzunehmen, dass vollständig Geimpfte oder Genesene, die sich mit dem Coronavirus infizieren, nur eine geringe Viruslast und somit auch ein geringeres Übertragungsrisiko haben.

Was ist der Unterschied zwischen Quarantäne und Isolierung?

Isolierung bedeutet genau wie Quarantäne, dass man keinen Kontakt zu anderen Menschen hat. Der Unterschied: Die Isolierung ist eine Maßnahme, die vom Gesundheits-Amt vorgeschrieben ist. Die Isolierung ist Pflicht, wenn die Corona-Infektion mit einem positiven Antigen-Schnelltest oder PCR-Test nachgewiesen wurde.

Wie wahrscheinlich ist es, dass in Langzeitstudien von COVID-19 Impfstoffen noch Nebenwirkungen auftreten, die bisher völlig unbekannt sind?

„Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Langzeitfolgen auftreten. Auszuschließen ist es nicht, aber in der Regel sehen wir Nebenwirkungen, die im zeitlichen engen Zusammenhang mit der Impfung sind.

Wann sollten ungeimpfte Personen, welche zweimal im Abstand von mindestens 3 Monaten infiziert waren, eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 erhalten?

Ungeimpfte Personen, die sich 2 Mal in einem Abstand von mindestens 3 Monaten infiziert haben, gelten als grundimmunisiert. Die Auffrischungsimpfung soll nach den bestehenden Empfehlungen (in der Regel ab 3 Monaten nach der 2. Infektion) vorgenommen werden.

Welche COVID-19-Fälle werden in der Statistik veröffentlicht?

Es werden nur COVID-19-Fälle veröffentlicht, bei denen ein labordiagnostischer Nachweis mittels Nukleinsäurenachweis (z.B. PCR) oder Erregerisolierung vorliegt (unabhängig vom klinischen Bild).

Was kann unter anderem die Dauer einer COVID-19 Erkrankung beeinflussen?

Die Dauer der Erkrankung variiert stark von Mensch zu Mensch und wird beispielsweise auch davon beeinflusst, ob bereits eine COVID-19-Impfung verabreicht wurde.

Welche Spätfolgen von COVID-19 können bei Kindern vorkommen?

Noch Wochen nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung sind Betroffene häufig erschöpft, leiden unter Atembeschwerden und fühlen sich nicht mehr konzentrations- und leistungsfähig. Auch bei Kindern wurden solche Spätfolgen beobachtet, die auch als Long-COVID oder Post-COVID-19-Syndrom bezeichnet werden.

Hat das Klima Einfluss auf die Verbreitung des Coronavirus?

Das Virus kann in allen Regionen der Erde übertragen werden. Weder Klima, noch Wetter haben einen erkennbaren Einfluss auf das Virus.

Nächster Artikel
Woher kommen Milben im Auge?