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Wie lange haftet der Verkäufer?

Gefragt von: Gerlinde Albrecht-Kohl  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Wie lange muss der Verkäufer für Mängel haften? (Paragraf 438 Absatz 1 BGB) Die Frist, während der ein Verkäufer für Mängel haften muss (Verjährungsfrist für Mängelansprüche), beträgt grundsätzlich zwei Jahre ab Ablieferung der Sache.

Wie lange haftet Verkäufer?

Ist der Mangel bei der Übergabe vorhanden, aber nicht erkennbar, spricht man von einem versteckten Mangel. Auch für diesen muss der Verkäufer haften. Für bewegliche Sachen beträgt die Gewährleistungsfrist 2 Jahre. Für unbewegliche Sachen beträgt die Gewährleistungsfrist 3 Jahre.

Wie lange haftet der Verkäufer einer Immobilie?

Die Mängelhaftung beim Immobilienverkauf ist zeitlich begrenzt. Laut § 438 verjähren die Käuferansprüche bei Sachmängeln in der Regel 5 Jahre nach Übergabe der Immobilie. Bei Rechtsmängeln kann der Käufer seinen Anspruch auf Mängelhaftung 30 Jahre lang geltend machen.

Wann haftet der Verkäufer nicht?

Der Verkäufer haftet nicht für die Mängel, die mehr als zwei Jahre nach der Übergabe entdeckt worden sind. Die Verjährungsfrist für versteckte Sachmängel beträgt demnach zwei Jahre ab der Übergabe der Kaufsache.

Wie lange ist die gesetzliche Sachmängelhaftung?

Sachmängelhaftung beim Händler.

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Sachmängelhaftung für die Kaufsache bei einem Unternehmer zwei Jahre lang gelten muss (§ 434, BGB). Der Händler kann die Haftung per Kaufvertrag verkürzen – oft wird sie hier auf ein Jahr begrenzt.

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Was fällt unter die Sachmängelhaftung?

Im Rahmen der Sachmängelhaftung steht der Verkäufer für mögliche Mängel am Fahrzeug ein, die bei Übergabe bestanden, aber nicht im Vertrag festgehalten wurden. Private Verkäufer eines Gebrauchtwagens können die Sachmängelhaftung ausschließen, wenn dies explizit im Kaufvertrag erwähnt ist.

Was ist der Unterschied zwischen Sachmängelhaftung und Gewährleistung?

Bei der Gewährleistung handelt es sich um eine Sachmängelhaftung, das heißt, der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer eine mängelfreie Ware oder Sache zu liefern. Bei Lieferung einer mangelhaften Ware oder Sache haftet der Verkäufer für alle Mängel, die bereits zum Zeitpunkt der Übergabe bestanden.

Wie lange ist Produkthaftung?

Im Rahmen der Produkthaftung haftet man zehn Jahre ab Inverkehrbringen, wobei innerhalb von drei Jahren ab Kenntnis des Schadens sowie des Schädigers gerichtlich vorgegangen werden muss. Ansonsten ist der Anspruch, auch wenn die zehn Jahre noch nicht verstrichen sind, ebenfalls verjährt.

Wie lange kann man versteckte Mangel beim Hauskauf geltend machen?

Mängelansprüche beim Immobilienkauf verjähren fünf Jahre nach Übergabe des Vertragsobjekts – so ist es in den Paragrafen 438 ff. BGB geregelt. Mängelansprüche bei Bauleistungen verjähren fünf Jahre nach Abnahme (§ 634a BGB).

Wer ist haftbar Verkäufer oder Hersteller?

Der Verkäufer haftet nur für Mängel am Produkt. Der Hersteller haftet für Zusagen, die er im Rahmen einer Garantiezusage gemacht. Der Hersteller kann für Folgeschäden haften, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstanden sind, etwa bei Verletzungen.

Wer haftet für Schäden nach Hausverkauf?

Der Verkäufer haftet nach der Gewährleistung für Mängel, die sich auf § 433 Absatz 1 Satz 2 des BGB bezieht. Dort steht: »Der Verkäufer hat dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen.

Was heißt gekauft wie gesehen bei Hausverkauf?

Beim Verkauf einer Immobilie hat der Verkäufer die sogenannte Offenbarungspflicht. Auch mit der Klausel “gekauft wie gesehen”. Das heißt, wenn der Verkäufer einen Mangel kennt und ihn nicht offenlegt, muss er für ihn haften. Es gibt wenige Altbauten, die frei von Mängeln sind.

Welche Mangel müssen beim Hausverkauf angegeben werden?

Was gilt als Mangel oder Schaden beim Hauskauf?
  • Schimmelbefall.
  • Wasserschaden.
  • Feuchtigkeit im Keller.
  • Hausbockbefall im Dachgeschoss.
  • Altlasten (beispielsweise ein vergrabener Öltank im Garten)
  • Hausschwamm •
  • Verdeckte Risse im Putz oder in der Hauswand.
  • Ungezieferbefall.

Wird verkauft ohne Garantie und Gewährleistung?

Auch Privatverkäufer müssen sich ans Gesetz halten

Es gilt: Privatverkäufer müssen auf gar nichts hinweisen. Und es ist auch falsch, dass sie keine Garantie oder Gewährleistung übernehmen können. Im Gegenteil: Nach dem Gesetz müssen auch sie für einwandfreie Ware einstehen.

Ist Privatverkauf immer ohne Gewährleistung?

Laut § 433 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ist ein Privatverkauf grundsätzlich ein Kaufvertrag wie jeder andere auch. Daher ist der Verkäufer per Gesetz zur sogenannten Gewährleistung verpflichtet. Das heißt, dass der Verkäufer für Mängel an seiner Ware einstehen muss.

Wer muss den Mangel beweisen?

Die Beweislast für einen Mangel an einer gekauften Sache hängt von der Eigenschaft des Käufers ab. Ist der Käufer selbst ein Unternehmer, liegt die Beweislast für den Sachmangel bei ihm. Der gewerbliche Käufer muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe der Ware vorhanden war (sogenannter „Gefahrübergang“).

Was gilt als Mangel bei Hausübergabe?

Schimmelbefall. Eingeschränkte Funktionsfähigkeit von technischen Ausstattungen, wie dem Garagentor. Starke Nachbarschaftsstreitigkeiten. Wasserschaden nach Hausübergabe durch verstopfte Rohre.

Was ist ein verschwiegener Mangel?

Beim arglistig verschwiegenen Mangel handelt es sich um einen versteckten, Ihnen aber bewusst nicht mitgeteilten Mangel. Der Verkäufer macht sich strafbar und muss je nach Schwere der Mängel mit einer Anzeige und mit einer Rückabwicklung des Hauskaufs rechnen.

Wann muss der Hersteller nicht haften?

Voraussetzung für die Haftung des Herstellers ist, dass er für die Inverkehrbringung der Produkte verantwortlich ist. Dies ist nicht der Fall, wenn ihm die Produkte gestohlen und vom Dieb in Verkehr gebracht wurden. Eine Haftung bei gestohlenen Produkten ist somit ausgeschlossen.

Wer haftet für fehlerhafte Produkte?

§ 1 Haftung

(1) Wird durch den Fehler eines Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produkts verpflichtet, dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.

Hat man immer 2 Jahre Garantie?

Jeder Händler muss zwei Jahre Gewährleistung (auch Mängelhaftung genannt) auf Neuwaren und zwölf Monate auf Gebrauchtwaren einräumen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet (§§ 437, 438 BGB). Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die das Produkt bereits zum Zeitpunkt des Kaufs hatte.

Was bedeutet 24 Monate Gewährleistung?

Die Gewährleistung ist Kunden gesetzlich zugesichert, eine Garantie bieten Hersteller und Händler freiwillig an. Laut Gewährleistung darf der Kunde beim Kauf von mangelhafter Ware diese bis zu 24 Monate reklamieren. Eine Garantie kann die Gewährleistung in keinem Fall verringern oder ersetzen.

Welche 5 Sachmangel gibt es?

Damit liegt dann ein Sachmangel vor.
  • Mangelhafte Montageanleitung. ...
  • Lieferung einer anderen Sache. ...
  • Die Nacherfüllung ist auch beim Stückkauf nicht von vornherein wegen Unmöglichkeit ausgeschlossen. ...
  • Mindermenge. ...
  • Rechtsmängel. ...
  • Mangelverdacht. ...
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Warum haftet der Verkäufer für Sachmangel?

Bei einem Sachmangel greift die Sachmangelhaftung. Das bedeutet, dass der Verkäufer dafür haftet, wenn die verkaufte Sache nicht die vereinbarte Beschaffenheit aufweist. Ein einwandfreier Zustand der Ware ist somit für Käufer sowie Verkäufer von Vorteil.

Wie lange hat ein Händler Zeit zur Nachbesserung?

In der Regel werden je nach Schwere des Mangels Fristen zwischen einer Woche und – in seltenen Ausnahmefällen – sechs Wochen angemessen sein. Eine vom Verkäufer selbst angegebene Frist darf der Käufer als angemessen ansehen, auch wenn sie objektiv zu kurz ist.

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