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Wie lange darf man Überstunden behalten?

Gefragt von: Herr Prof. Gisbert Busse  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Diese liegt laut § 195 BGB bei drei Jahren und ist erst ab Ende des Jahres wirksam, in dem die Mehrarbeit geleistet wurde. Überstunden dürfen also erst dann verfallen, wenn diese Frist abgelaufen ist.

Wie lange dürfen Überstunden stehen bleiben?

Dein Anspruch auf Bezahlung der Überstunden verjährt nach drei Jahren, solange im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag nichts anderes geregelt wurde. Arbeitgeber verkürzen die Anspruchszeiträume durch sogenannte Ausschlussklauseln gerne auf drei Monate. Das ist rechtens.

Können Überstunden einfach verfallen?

Können Überstunden einfach so verfallen? Normalerweise verfallen Überstunden nicht einfach so. Allerdings verjährt ein Anspruch auf Bezahlung der Überstunden gewöhnlich nach drei Jahren, es sei denn Arbeits- oder Tarifvertrag regeln etwas anderes.

Sind dauerhafte Überstunden erlaubt?

Wie lange Arbeitnehmer maximal arbeiten dürfen, ist im Arbeitszeitgesetz festgelegt. Laut Gesetz dürfen Arbeitnehmer von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig.

Kann man Überstunden in das neue Jahr übertragen?

Anders als Urlaubstage kann man angesammelte Überstunden aber durchaus ins nächste Kalenderjahr mitnehmen. Sie unterliegen nämlich nur einer Verjährungsfrist von drei Jahren. Allerdings gibt es in Arbeitsverträgen häufig Klauseln, die verlangen, dass sie zeitnah ausgeglichen werden müssen.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Wie lange darf man seine Überstunden sammeln?

Wie lange darf man Überstunden ansammeln? Mehrarbeit, also die Überstunden über den täglichen acht maximalen Stunden, muss innerhalb von sechs Kalendermonaten beziehungsweise 24 Wochen wieder abgebaut werden.

Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Da es sich bei bezahlten Überstunden qua Gesetz um regulären Lohn handelt, werden diese auch ganz normal versteuert. Wer Überstunden macht und sich diese auszahlen lässt, der hat am Ende des Jahres auch mehr verdient und muss dementsprechend mehr Steuern zahlen.

Was tun wenn man ständig Überstunden machen muss?

ÜBERSTUNDEN UND KEIN ENDE IN SICHT: WAS KANN ICH TUN?
  1. Dokumentieren Sie jede Überstunde und lassen Sie sich diese, wenn möglich, abzeichnen.
  2. Bewahren sie ggfs. ...
  3. Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden.

In welchem Zeitraum müssen Überstunden abgebaut werden?

Kann ich selbst entscheiden, wann ich Überstunden abbaue? Nein. Der Arbeitgeber entscheidet im Rahmen seines Weisungsrechts aus §106 GewO darüber, wann Überstunden abzufeiern sind. Aber: es schadet natürlich nicht, diese Zeitspannen gemeinschaftlich mit dem Arbeitgeber zu planen und Absprachen zu treffen.

Ist man verpflichtet Überstunden zu machen wegen mitarbeitermangel?

Aus einem Tarifvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder dem Arbeitsvertrag kann sich jedoch ergeben, dass der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zu Überstunden verpflichtet ist, wenn Personalmangel, eine Krankheitswelle, viele Abgänge oder ein neuer Großauftrag besteht.

Wann verfällt arbeitszeitkonto?

Ist die Frist im Arbeitsvertrag zu kurz angesetzt oder nicht existent, kommt es gemäß § 195 BGB nach drei Jahren zum Verfall von Überstunden (gesetzliche Verjährungsfrist).

Können geleistete Überstunden gestrichen werden?

Freiwillige Überstunden

Der Arbeitgeber muss auf jeden Fall Kenntnis von der Mehrarbeit haben. Es kann auch passieren, dass sich ein Mitarbeiter an regelmäßige Überstunden und den Gehaltszuschuss gewöhnt hat. Dennoch kann der Arbeitgeber die zusätzlichen Stunden jederzeit wieder streichen.

Wie viele Überstunden pro Jahr sind normal?

Gut jeder Fünfte (21,5 Prozent) arbeitet durchschnittlich eine bis drei Stunden mehr in der Woche. 13,5 Prozent kommen sogar auf fünf bis zehn Stunden Mehrarbeit, acht Prozent auf zehn bis 20 Überstunden und weitere sieben Prozent leisten jede Woche durchschnittlich mehr als 20 Überstunden.

Was muss zuerst abgebaut werden Urlaub oder Überstunden?

Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist. Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

Ist es rechtens Überstunden zu streichen?

Nach aktueller Urteilsbegründung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) darf ein Arbeitgeber nicht ohne Befugnis korrigierend in ein Arbeitszeitkonto eingreifen und dort eingestellte Arbeitsstunden streichen.

Kann Zeitausgleich verfallen?

Nicht bezahlte Ansprüche wie Lohn, Gehalt oder Überstunden verjähren grundsätzlich nach drei Jahren.

Kann mein Arbeitgeber mich zwingen Überstunden abzubauen?

Es gibt keine Regelung im Arbeitsrecht, dass Sie Überstunden abbauen können, wenn es allein Ihr Wunsch ist. Daher ist es auch nicht erlaubt, Plusstunden zu bunkern. Fällt momentan wenig Arbeit an, kann der Arbeitgeber den Mitarbeiter also nach Hause schicken, damit dieser seine Überstunden abfeiern kann.

Wer entscheidet was mit Überstunden passiert?

Wann Arbeitnehmer ihre Überstunden „abfeiern“ dürfen, entscheidet grundsätzlich der Arbeitgeber. Dabei muss er sich jedoch mit seinen Mitarbeitern absprechen.

Kann Arbeitgeber Freizeitausgleich verbieten?

Abgeltung durch Freizeitausgleich

Arbeitnehmer haben grundsätzlich einen Anspruch auf Beschäftigung – daher kann ihnen die Freizeit nicht einfach vorgeschrieben werden. Der Arbeitgeber ist in der Regel nicht berechtigt, den Arbeitnehmer einseitig von der Arbeit freizustellen.

Wann sind Überstunden zu viel?

Worauf muss ich als Arbeitnehmer in Sachen Überstunden unbedingt achten? Zu viele Überstunden darf der Chef nicht verlangen. Mehr als insgesamt 60 Stunden pro Woche muss niemand arbeiten, legt das Arbeitszeitgesetz fest. Wenn Sie Überstunden leisten, dann lassen Sie sie sich zeitnah vom Chef abzeichnen.

Kann man zu Überstunden nein sagen?

Dürfen Arbeitnehmer Überstunden ablehnen? Aber dürfen Sie das überhaupt? Ja, prinzipiell haben Sie tatsächlich das Recht, „Nein“ zu Überstunden zu sagen. Das Direktionsrecht, auch Weisungsrecht genannt, des Arbeitgebers gibt ihm nicht die Macht, einseitig die Vertragsbedingungen zu ändern.

Wie sagt man Nein zu Überstunden?

So sagst du „Nein“ zu Überstunden

Z.B. „Ich mache diese Aufgabe noch fertig, dann könnten wir darüber sprechen. “ Dein Vorteil: So rutscht dir erst gar nicht ein automatisches „Ja“ heraus, dass du vielleicht später nicht zurücknehmen kannst.

Was bleibt mir von den Überstunden übrig?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

Wie viel Steuern zahlt man für Überstunden?

Generell sind Überstunden und Überstundenzuschläge weder steuerbegünstigt noch steuerfrei. Das heißt, dass jede Überstunde genau wie normaler Arbeitslohn versteuert werden muss.

Warum werden Überstunden so hoch versteuert?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

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