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Wie lange darf ich Gülle fahren?

Gefragt von: Herr Prof. Martin Heine  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Gülle und Mist oder Klärschlamm, sondern auch die mineralischen Dünger. In den mit Nitrat belasteten Gebieten (sogenanntes „rotes Gebiet“) sind gesonderte Sperrfristen zu beachten. Auf Ackerland beginnt die Sperrfrist generell nach der Ernte der letzten Hauptfrucht und dauert bis einschließlich 31. Januar.

Bis wann dürfen Bauern Gülle fahren?

In folgenden Zeiträumen darf der Landwirt keine Gülle ausbringen: Ackerland: ab der Ernte der letzten Hauptfrucht bis 31. Januar.

Wie lange darf man abends Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Wie lange darf man noch mit Prallteller Gülle fahren?

Landwirte dürfen Schwenkverteiler und Prallteller ab 2020 nicht mehr auf bestelltem Acker einsetzen. Das Gleiche gilt ab 2025 für Feldfutterbau und Grünland. Ab Februar 2020 sind Landwirte dazu verpflichtet, den Dünger im bestellten Ackerland mit Schleppschlauch, Schleppschuh oder Injektoren auszubringen.

Bei welchem Wetter darf Gülle fahren?

Grundsätzlich sind Gülle und Gärreste möglichst bei feucht-kühler Witterung auszubringen. Bei hohen Temperaturen muss die Gülle sofort eingearbeitet werden, da sonst Ammoniakverluste drohen. Die gasförmigen Verluste sind dabei laut LWK Niedersachsen in den ersten Stunden nach der Ausbringung am höchsten.

Gülle richtig ausbringen | landwirt.com

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Warum nachts Gülle fahren?

Die nächtlichen Aktivitäten der Landwirtinnen und Landwirte auf den Feldern haben gute Gründe. Insektenschutz ist einer davon. "Landwirte, die nachts auf dem Acker sind, machen nichts Verbotenes.

Wann wirkt Gülle am besten?

Ein mäßig feuchter Boden nimmt Gülle am besten auf, idealerweise regnet sie ein. Kühle Temperaturen reduzieren vor allem die N-Verluste über Ammoniak-Ausgasung.

Welche Gülleverteiler sind noch erlaubt?

Gülleausbringung: Diese Geräte sind seit 1. Januar 2016 verboten
  • Drehstrahlregner für unverdünnte Gülle.
  • Güllewagen mit senkrecht angeordneter, offener Schleuderscheibe.
  • Gülle- und Jauchewagen mit freiem Auslauf auf den Verteiler.
  • Festmiststreuer ohne gesteuerte Mistzufuhr zum Verteiler.

Ist Düngen mit Gülle erlaubt?

Seit vergangenem Jahr dürfen flüssige organische Düngemittel, wie zum Beispiel Gülle, Jauche und Gärreste auf bestelltem Ackerland - also Ackerflächen, auf denen aktuell Kulturpflanzen wachsen - nur noch streifenförmig auf den Boden aufgebracht oder direkt in den Boden eingebracht werden.

Wer kontrolliert die gülleausbringung?

Alle Landwirte, die wesentliche Mengen an Dünger, also auch Gülle, auf ihren landwirtschaftlich genutzten Flächen verteilen, müssen zahlreiche Gesetze und Verordnungen einhalten. Das wird von verschiedenen Behörden überprüft. Auch Bedienstete der Landwirtschaftskammer führen Kontrollen durch.

Wie lange dürfen Traktoren nachts fahren?

Von 22 bis 6 Uhr herrscht Nachtruhe. An Sonn- und Feiertagen dürfen lärmintensive Arbeiten nicht ausgeführt werden. Samstag ist hingegen ein normaler Werktag.

Warum stinkt Gülle so?

Gülle setzt vornehmlich vier Gase frei: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.

Wie lange darf Gülle riechen?

«Wenn es sieben Tage lang durchschnittlich über 5 Grad warm ist, ist der Zeitpunkt da, wo gegüllt werden muss.» Fünf Monate lang wurde die Gülle in den Jauchegruben gelagert, nun muss sie raus.

Wie oft im Jahr dürfen Bauern Gülle fahren?

„Das Gülle-Problem ist gar nicht akut“, sagt Lind. Denn in der Regel würde nur ein Mal im Jahr – maximal zwei Mal – Gülle auf die Felder aufgebracht. „Die Gülle wird dann auch direkt in den Boden eingearbeitet.

Warum Gülle vor Regen?

Wenn nur wenig Regen angesagt ist und der Boden trocken, dann kann das Güllen zu diesem Zeitpunkt ein Vorteil sein, da der Boden aufnahmefähiger ist, die Gülle verdünnt wird und die Ammoniak-Emissionen geringer sind. Denn bei völlig ausgetrocknetem Boden mit tiefen Schwundrissen fliesst viel Gülle einfach weg.

Wann darf man Gülle ausfahren Bayern 2022?

November 2021 bis einschließlich 28. Februar 2022. Festmist von Huf- und Klauentieren darf im Zeitraum vom 1. Dezember bis 15. Januar nicht ausgebracht werden.

Wie lange darf man Gülle fahren 2021?

Normalerweise dürfen vom 1.11.2020 bis einschließlich 31.01.2021 keine Düngemittel mit wesentlichem Stickstoffgehalt, ausgenommen Festmist von Huftieren oder Klauentieren oder Komposte, ausgebracht werden.

Was passiert wenn man in Gülle fällt?

Die beiden gefährlichsten Gase, die sich in der Gülle bilden sind Schwefelwasserstoff (H2S) und Cyanwasserstoff, auch Blausäure genannt (HCN). Letztere kann sowohl über die Atemwege als über die Haut in den Körper eindringen und führt bereits in extrem geringen Konzentrationen zum Tod.

Wie viel Gülle darf aufs Feld?

Insgesamt darf nur so viel Gülle ausgebracht werden, wie die Pflanzen an Nährstoffen aufnehmen können. Dies ist gesetzlich über die sogenannte „Gute fachliche Praxis“ in der Landwirtschaft geregelt.

Was kostet es wenn ich Gülle Ausbringen lasse?

Ersteres wird mit etwa 20 Euro/ha angesetzt. Transport und Ausbringen von 20 m³ Gülle oder Gärrest kostet dagegen rund 120 Euro/ha oder etwa 6 Euro/m³. Der Unterschied beträgt also rund 5 Euro/m³. Das ist beim Abgabepreis von Gülle auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Wann soll man Gülle auf Grünland fahren?

Auf Grünlandflächen kann Gülle frühzeitig nach Ablauf der Sperrfrist ab Anfang Februar auf schnee- und frostfreie sowie auf trag- und aufnahmefähige Böden ausgebracht werden. Auf leichten, auswaschungsgefährdeten Stand- orten sollten höhere Mengen nicht vor Mitte Februar gedüngt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Jauche und Gülle?

Gülle und Jauche unterscheiden sich deutlich in ihrem Nährstoffgehalt. Die Jauche ist wesentlich reicher an Kalium und Stickstoff, welcher schneller für Pflanzen verfügbar ist. Gülle hat einen höheren Trockensubstanzanteil, da auch Kot enthalten ist und oft auch Stroh oder ähnliche Materialien beigefügt sind.

Ist Gülle Geruch gesund?

Das Gas riecht nicht nur stechend, es wirkt auch ätzend auf Lunge, Haut und Augen. Ammoniak bildet sich, wenn die Gülle nicht schnell genug auf den Feldern verteilt wird. Die gute Landluft wird so zu giftiger Luft.

Ist Güllen bei Regen erlaubt?

Gülle wird weggewaschen

Bei Trockenheit, zu starker Nässe, Bodenfrost oder Schneebelag ist das Güllen gemäss Gewässerschutzgesetzgebung verboten. Trocken sind zurzeit die meisten Böden, doch ein Gülleverbot wird erst erlassen, wenn Schwundrisse auftreten.

Was ist besser Gülle oder Mist?

Optimal ist die Ausbringung bei bedecktem Wetter, hoher Luftfeuchte und mäßigen Temperaturen. Einen Vorteil kann Festmist haben, denn Stroh bindet Feuchtigkeit. Und weniger Feuchtigkeit bedeutet weniger Potential zur Gasbildung. Doch Festmist ist nicht pauschal besser zu bewerten, als Gülle.

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