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Wie läuft eine Räumungsvollstreckung ab?

Gefragt von: Silvana Brückner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Wenn die Räumungsklage erfolgreich war, erfolgt die Zwangsräumung. Der Ablauf liegt beim Gerichtsvollzieher, der dem Mieter eine letzte Frist für den Auszug setzt. Meist handelt es sich dabei um einen Zeitraum von drei Wochen. Reagiert der Mieter nicht, kann der Gerichtsvollzieher ihn aus der Wohnung entfernen lassen.

Wie lange dauert eine Räumungsvollstreckung?

Tut er dies nicht freiwillig, erfolgt die Räumung durch einen beauftragten Gerichtsvollzieher. Zwangsräumung: Mit welcher Dauer ist zu rechnen? Der Zeitraum von der Einreichung der Klage bis zur endgültigen Räumung kann unterschiedlich lang sein. In der Regel dauert das Prozedere fünf bis sechs Monate.

Wie lange dauert es bis zur Zwangsräumung?

Von der Räumungsklage bis zur Zwangsräumung kann es unterschiedlich lang dauern: Drei Monate, wenn es schnell geht: Zum Beispiel bei einem Versäumnisurteil. Fünf bis sechs Monate, wenn der Mieter beispielsweise nach Zugang der Räumungsklage eine Räumungsfrist beantragt.

Wie wird ein räumungstitel vollstreckt?

Grundsätzlich gilt: Aus dem Räumungstitel kann nur gegen die Person/die Personen vollstreckt werden, die darin namentlich benannt ist/sind, vgl. § 750 I 1 Zivilprozessordnung (ZPO). Das sollte auf jeden Fall derjenige sein, der im Mietvertrag als Vertragspartner des Vermieters vermerkt wurde.

Was macht Gerichtsvollzieher bei Räumung?

Bei der Räumung setzt der Gerichtsvollzieher den Mieter „außer Besitz“ der Wohnung. Das bedeutet: Er wird den Mieter und alle anderen im Räumungsurteil erwähnten Personen aus der Wohnung entfernen, notfalls mit Hilfe der Polizei. Üblicherweise werden dann gleich die Schlösser ausgetauscht.

Räumungsklage - Das muss man wissen! So läuft das Gerichtsverfahren ab

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Wer muss bei einer Zwangsräumung anwesend sein?

Praxishinweis: Die Anwesenheit des Schuldners bei der Zwangsräumung ist nicht erforderlich, da ihm die Sachherrschaft auch in seiner Abwesenheit genommen werden kann. Der Gläubiger muss ebenfalls nicht anwesend sein, wenn der Gerichtsvollzieher Maßregeln ergreift, die die Besitzeinweisung bei dem Gläubiger bewirken.

Was passiert nach einer Räumung?

Mit der Räumung verschafft der Gerichtsvollzieher dem Vermieter den Besitz an der Wohnung und an den darin befindlichen Sachen. Der Mieter wird „ausgeschlossen“ und hat vor diesem Hintergrund keine Möglichkeit mehr, auf die Wohnung/die darin befindlichen Sachen zurückzugreifen.

Wird eine Räumungsklage vermerkt?

Sie haben nach erfolgter Zustellung einer Räumungsklage nur wenig Zeit. Sie sollten vorsorglich auch den Zustellumschlag aufbewahren, mit dem Ihnen die Räumungsklage durch das Gericht zugestellt worden ist. Auf dem Zustellumschlag ist das Datum der Zustellung der Räumungsklage vermerkt.

Was passiert nach erfolgreicher Räumungsklage?

Bei einer erfolgreichen Räumungsklage wird das Mietobjekt je nach Verlauf des Räumungsverfahrens durch den Gerichtsvollzieher vollstreckt. Anschließend wird das Mietobjekt von den Bewohnern, dem Mobiliar und den persönlichen Dingen geräumt. Es kommt zu einer sogenannten Zwangsräumung.

Was tun bei räumungstitel?

Erwirken eines Räumungstitels

Um einen Räumungstitel zu erwirken, muss der Vermieter Räumungsklage erheben. Für Streitigkeiten aus Mietverhältnissen über Wohnraum ist immer das Amtsgericht der Stadt beziehungsweise Gemeinde zuständig, in der sich die Wohnung befindet (vgl.

Was kostet eine Räumungsvollstreckung?

4. Wie hoch sind die Kosten für eine Zwangsräumung, wer bezahlt? Der Vermieter muss in Vorleistung gehen und dem Gerichtsvollzieher einen Kostenvorschuss in Höhe der zu erwartenden Räumungskosten zahlen, damit dieser mit der Arbeit beginnt. Bei einer 3 Zimmer Wohnung beträgt der Vorschuss etwa 2.000 – 3.000 €.

Wird ein Termin für eine Zwangsräumung vorher angekündigt?

Räumt der Mieter nach einem Räumungstitel nicht die Wohnung, ist die Zwangsräumung durch den Gerichtsvollzieher der einzige Weg für den Vermieter, einen nicht auszugswilligen Mieter aus der Wohnung zu bekommen. Der Gerichtsvollzieher kündigt dann die Räumung an und bestimmt den Termin zur Zwangsräumung der Wohnung.

Wohin geht man nach Zwangsräumung?

Was passiert mit den Sachen des Mieters? Nach der Zwangsräumung werden die Möbel des Mieters eingelagert, beispielsweise bei einem Spediteur oder auf einer Lagerfläche. Müll wird aussortiert und entsorgt. Nun wird dem Mieter eine Frist von zwei Monaten gewährt, um seine Möbel wieder abzuholen.

Kann man wegen einer Zwangsräumung verschieben?

Ein Aufschieben der Zwangsräumung kommt nur in Härtefällen in Betracht. Eine Zwangsräumung durch den Vermieter selbst ist verboten. Meist setzt das Gericht dem unterliegenden Mieter eine Räumungsfrist. Vor dessen Ablauf darf die Wohnung nicht zwangsgeräumt werden.

Was passiert wenn der Mieter trotz Räumungsklage nicht auszieht?

Wenn der Mieter auf Widerspruch und erneute Aufforderung zur Räumung nicht reagiert und nicht auszieht, bleibt dem Vermieter nur noch ein gerichtliches Vorgehen, um dessen Auszug zu erwirken. In diesem Zusammenhang kann er auch seine Ansprüche auf Nutzungsentschädigung und Schadensersatz gerichtlich geltend machen.

Wer zahlt Gerichtsvollzieher bei Räumungsklage?

Kosten einer Zwangsräumung

‌Bei einer Zwangsräumung muss der Vermieter zunächst in Vorleistung gehen. Er bezahlt dem Gerichtsvollzieher einen Kostenvorschuss in Höhe der zu erwartenden Räumungskosten, bevor dieser mit seiner Arbeit beginnt.

Wann muss Mieter nach Räumungsklage ausziehen?

Hatte die Räumungsklage vor Gericht Erfolg, erhalten Sie einen Räumungstitel und der Mieter muss die Wohnung innerhalb einer festgelegten Frist von ca. drei bis vier Wochen verlassen. Erfolgt dies nicht, kommt es zu einer Zwangsräumung.

Wie lange dauert Räumungsklage Wohnung?

Die Dauer einer Räumungsklage

Eine Räumungsklage dauert zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Die besten Chancen auf einen schnellen Urteilsspruch gibt es, wenn der Mieter nicht auf die Räumungsklage reagiert. Es kommt dann zu einem Versäumnisurteil, das im absoluten Idealfall nach zwei Monaten gesprochen wird.

Wann hat eine Räumungsklage Aussicht auf Erfolg?

Eine Räumungsklage verläuft grundsätzlich dann erfolgreich, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und die Ansprüche berechtigt sind. Bei einem Härtefall kann eine Klage zur Zwangsräumung jedoch aussichtslos sein, da hier der Schutz des Mieters schwerer wiegt.

Wer zahlt Kosten für Räumungsklage?

Mieter oder Vermieter – wer muss die Kosten einer Räumungsklage tragen? War die Klage erfolgreich, muss der Mieter die Gerichtskosten und die Anwaltskosten des Vermieters übernehmen.

Wie hoch ist der Streitwert bei einer Räumungsklage?

Gerade in Räumungssachen ist die Bestimmung des maßgeblichen Streitwerts nach § 41 Abs. 1 GKG denkbar einfach: Der Streitwert errechnet sich aus der Miete für ein Jahr ohne Betriebskostenvorauszahlungen, also die Jahreskaltmiete.

Ist eine Räumungsklage eine Straftat?

Vermieter haben kaum Handhabe, sollte ein Mieter einfach in der Wohnung verbleiben. Handeln diese eigenmächtig, machen sie sich in der Regel strafbar. Der einzige juristisch saubere Ausweg ist die Räumungsklage. Diese wird grundsätzlich beim für den Standort der Wohnung zuständigen Amtsgericht gestellt.

Wann darf der Vermieter Zwangsräumen?

Die Zwangsräumung einer Wohnung ist das äußerste Mittel und kann nicht ohne eine vorherige Kündigung erfolgen, auf die der Mieter nicht reagiert hat. In der Regel muss dieser Kündigung eine Abmahnung vorausgehen – zum Beispiel bei Störung des Hausfriedens, unerlaubter Untervermietung oder Überbelegung der Wohnung.

Welche Gegenstände können gepfändet werden?

Kühlschränke, Möbel, Fernseher, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte, die auf Raten gekauft wurden, können von dem Gläubiger, der das Gerät finanziert hat, durch den Gerichtsvollzieher aus der Wohnung genommen werden, ohne dass hierfür Ersatz geschaffen wird!

Kann mich mein Vermieter auf die Straße setzen?

Das Wichtigste in Kürze

Dein Vermieter kann Dir nur dann fristlos kündigen, wenn er einen wichtigen Grund dazu hat – zum Beispiel, weil Du mit der Miete erheblich in Rückstand bist. Auf die Straße setzen darf er Dich nicht; er muss dazu erst eine Räumungsklage vor Gericht gewinnen.

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