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Wie läuft eine Anschlussfinanzierung ab?

Gefragt von: Eugenie Binder  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Anschlussfinanzierung wird sozusagen mit angespartem Eigenkapital gestemmt. Sobald die Zinsbindung ausläuft, wird die Bausparsumme genutzt, um den verbleibenden Kredit zu tilgen. Alternativ funktioniert dies als Sofortkredit. Wenn die Zinsbindung in den nächsten Monaten ausläuft, wird eine Umschuldung vorgenommen.

Was muss ich bei der Anschlussfinanzierung beachten?

Anschlussfinanzierung: Was muss ich beachten?
  • Starten Sie frühzeitig mit der Planung. ...
  • Verhandeln Sie mit der Bank. ...
  • Sparen Sie Eigenkapital an. ...
  • Leisten Sie Sondertilgungen. ...
  • Optimieren Sie Ihre Tilgung. ...
  • Passen Sie die Zinsbindung an. ...
  • Legen Sie Ihre monatliche Rate fest. ...
  • Nutzen Sie Ihre Sonderkündigungsmöglichkeit.

Wie weit im Voraus Anschlussfinanzierung?

Bei einem Forward-Darlehen können Sie bis zu 66 Monate im Voraus die Konditionen für die Anschlussfinanzierung festschreiben. 5,5 Jahre bis 1 Jahr vor Ende der Laufzeit ist der Abschluss möglich. 3 Jahre bis 1 Jahr vor Ende der Zinsbindung sollten Sie den Abschluss in Erwägung ziehen.

Wann sollte man sich um die Anschlussfinanzierung kümmern?

Wann muss ich mich um eine Anschlussfinanzierung kümmern? Spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist muss Ihnen Ihr Baufinanzierer mitteilen, ob er Ihre Finanzierung fortführen möchte, oder nicht. In den meisten Fällen wird die Bank Ihnen gleich ein Angebot zur Fortführung Ihres Vertrags unterbreiten.

Was kann die Bank bei einer Anschlussfinanzierung ablehnen?

Ist die Bank der Meinung, dass Sie die monatlichen Raten mit ihrem derzeitigen Einkommen nicht stemmen können, wird eine Anschlussfinanzierung häufig abgelehnt. Verringern Sie die Summe Ihres Kredits jedoch, wird auch die monatliche Belastung sinken. Die Chance auf einen positiven Kreditantrag steigt.

Anschlussfinanzierung - 3 Fehler die jeder vermeiden sollte! - Baufinanzierung

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Kann man bei Anschlussfinanzierung mehr Geld holen?

Bei einer Anschlussfinanzierung ist es möglich, das Darlehen bis zur ursprünglichen Darlehenshöhe aufzustocken. Dabei darf die Immobilie, die Sie als Grundschuld hinterlegt haben, jedoch nicht wesentlich an Wert verloren haben. Die Voraussetzungen für eine Darlehenserhöhung sind dieselben, wie bei einer Kreditaufnahme.

Was passiert mit Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung?

Die Restschuld müssen Sie der Bank nach Ablauf der Sollzinsbindung überweisen. Um die Restschuld zu finanzieren, können Sie entweder den Betrag beispielsweise aus Eigenkapital zahlen oder Sie können die Restschuld mit einem neuen Darlehen in den folgenden Jahren weiter in Raten zahlen.

Wie hoch sind die Zinsen für Anschlussfinanzierung?

Diese liegen je nach Vertragskonditionen bei 0,1 - 0,2 % der Darlehenssumme. Bei einer Restschuld von 150.000 € wären das jedoch nur wenige hundert Euro. Als Faustformel gilt hier: Liegt der neue Zins mindestens 0,2 % unter Ihrem bisherigen, lohnt sich die Umschuldung.

Wie lange dauert eine Anschlussfinanzierung?

Als Faustregel gilt: je höher die Darlehenssumme ist, umso länger braucht die Bank für eine Zusage. Die Bank braucht Zeit für die Sichtung der Unterlagen, bevor eine Zu- oder Absage erteilt wird. Als Zeitdauer dafür kann man von drei bis 10 Tagen ausgehen.

Was passiert nach 10 Jahren Zinsbindung?

Bei einer klassischen Baufinanzierung wird die Zinsbindung für die ersten 5, 10, 15 oder 20 Jahre abgeschlossen. Danach schließen Bauherren eine Anschlussfinanzierung ab. Nach 10 Jahren Laufzeit können Bauherren ihre Finanzierung kostenlos umschulden, davor müssen sie eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen.

Warum Anschlussfinanzierung?

Warum Anschlussfinanzierung? Anschlussfinanzierungen sind relevant, wenn am Ende der vereinbarten Zinsbindung noch eine Restschuld besteht. Dies ist sehr häufig bei Finanzierungen für langfristig genutzte Vermögensgegenstände wie Immobilien, Flugzeuge, Schiffe etc.

Kann man nach 10 Jahren umschulden?

Ja, die Umschuldung einer Baufinanzierung ist schon nach 10 Jahren möglich. Doch eigentlich muss es heißen: Die Umschuldung einer Baufinanzierung ist erst nach 10 Jahren möglich. Denn das ist der frühestmögliche Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Baufinanzierung gemäß §489 BGB kündigen können.

Wo Anschlussfinanzierung?

Spätestens drei Monate vor Ablauf der Sollzinsbindung bekommen Sie Post von Ihrer Bank, in der sie Ihnen ein Angebot zur Prolongation unterbreiten wird. Dazu sind Banken vom Gesetzgeber aus verpflichtet. Nun ist es also allerhöchste Eisenbahn, dass Sie sich um Ihre Anschlussfinanzierung kümmern.

Wie hoch sollte die Restschuld sein?

zwischen 2, 4 und 6 Prozent Anfangstilgung. Ziel dabei ist nicht die monatlich günstigste Rate, sondern die Geschwindigkeit des Abbaus der Restschuld.

Was passiert nach 15 Jahren Zinsbindung?

Für eine längere Zinsfestschreibung zahlen Sie einen Zinsaufschlag. Dieser beträgt für ein Darlehen über 15 Jahre zirka 0,35 Prozent mehr als für ein zehnjähriges Darlehen; für ein Darlehen mit einer Zinsbindung von 20 Jahren jedoch nur zirka 0,50 Prozent mehr.

Wie entwickeln sich die Zinsen 2022?

Die Zinsen für Baufinanzierungen sind im bisherigen Verlauf des Jahres 2022 sehr schnell gestiegen: Mit einem Plus von cirka 2,5 Prozentpunkten kosten Darlehen aktuell ungefähr viermal so viel wie noch Ende 2021. Im August 2022 haben sich Immobilienkredite um rund 0,25 Prozentpunkte verteuert.

Was passiert wenn Finanzierung platzt?

Ein Immobilienverkäufer muss keinen Schadenersatz leisten, wenn er den Kaufvertrag platzen lässt, obwohl er weiß, dass der Kaufinteressent bereits eine Finanzierung abgeschlossen hat. Verbraucher sollten ihren Immobilienkredit erst nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrages unter Dach und Fach bringen.

Ist es möglich ein Haus ohne Eigenkapital zu kaufen?

Ja, das ist grundsätzlich möglich. Unter bestimmten Voraussetzungen finanzieren Banken einen Hauskauf oder Hausbau zu 100 %. Der Kreditnehmer muss dafür eine sehr gute Bonität vorweisen und zusätzlich über ein hohes Einkommen verfügen sowie einen sicheren, unbefristeten Arbeitsplatz haben.

Wie lange sollte man ein Haus finanzieren?

Kurz erklärt. Mit dem Kauf einer Immobilie entsteht eine langfristige Verpflichtung. Der zugehörige Kredit läuft in der Regel zwischen 10 und 35 Jahren, abhängig vom vorhandenen Eigenkapital.

Kann man mit der Bank über Zinsen verhandeln?

Dabei besteht durchaus die Möglichkeit, die Zinsen bei der Kreditaufnahme zu verhandeln. Gerade Filialbanken haben da einen sehr großen Spielraum. Bei einem standardisierten Kredit, den die Direktbanken anbieten, ist der Zinssatz weniger verhandelbar.

Ist jetzt ein Forward-Darlehen sinnvoll?

Vor allem für Kunden, deren Zinsbindung in den nächsten zwölf Monaten ausläuft, kann sich ein Forward-Darlehen lohnen. Aber auch wenn ihr in Zukunft mit steigenden Zinsen rechnet und eure Sollzinsbindung in wenigen Jahren ausläuft, kann es schlau sein, frühzeitig ein Forward-Darlehen abzuschließen.

Wie ist der aktuelle Zinssatz?

Das Zinsniveau liegt dort aktuell bei 3 bis 3,25 Prozent. Durch den Zinsschritt hat die EZB den Unterschied zwischen den Leitzinsen in den USA und im Euroraum etwas verringert.

Wie oft Anschlussfinanzierung?

Wenn Du also eine erste Zinsbindungsfrist von zehn Jahren mit Deiner Bank vereinbart hast, musst Du Dich rein rechnerisch dreimal um die Anschlussfinanzierung kümmern: nach 10 Jahren, nach 20 Jahren und nach 30 Jahren. In der Praxis geht es meist deutlich schneller.

Wie rechnet man die Restschuld aus?

Die Restschuld ergibt sich aus der Differenz zwischen dem gewährten Kreditbetrag und allen bereits geleisteten Tilgungszahlungen.

Kann ich einen Kredit nach Ablauf der Zinsbindung ablösen?

Darlehen mit einer Zinsbindung bis zehn Jahren, die durch eine Grundschuld oder Hypothek gesichert sind, wie zum Beispiel Immobiliendarlehen: Ein solches Darlehen können Sie in der Regel nicht vorzeitig kündigen.