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Wie läuft das Verfahren ab?

Gefragt von: Domenico Riedl B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Der Ablauf des Hauptverfahrens besteht aus Fragen zur Person des Angeklagten, anschließend aus der Beweisaufnahme und zuletzt aus dem Strafverfahren, in dem das Urteil des Gerichts gebildet und verkündet wird.

Was passiert bei einem Verfahren?

Es werden Zeugen vernommen und sowohl belastende und entlastende Beweise gesammelt oder gegebenenfalls Fingerabdrücke genommen, die zur Aufklärung der Anschuldigungen beitragen. Den Beschuldigten steht es dabei frei, zum Sachverhalt zu Schweigen und eine Aussage nur mit anwaltlichem Beistand anzugehen.

Wie lange dauert es bis ein Verfahren eröffnet wird?

Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

Wie läuft es bei Strafprozesses ab?

Es besteht im Wesentlichen aus drei Schritten: Ermittlungsverfahren, Zwischenverfahren und Hauptverfahren. Ist dieses abgeschlossen, können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Wer trägt die Kosten im Strafverfahren? Kommt es zu einer Verurteilung, werden diese dem Täter in Rechnung gestellt.

Wann beginnt ein Verfahren?

Das Verfahren beginnt, wenn das richtige Dokument bei Gericht angekommen ist. In Klageverfahren ist das die Klageschrift. In Revisionsverfahren ist das die Revisions-Schrift.

Wie läuft ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht ab?

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Wie lange dauert ein Verfahren?

Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Wie lange dauert es bis Post von der Staatsanwaltschaft kommt?

Auf Briefe von der Staatsanwaltschaft sollten Sie auf jeden Fall sofort bzw. innerhalb der 2-Wochen-Frist (beginnt mit dem Datum auf der Postzustellungsurkunde) reagieren.

Wann kommt eine Straftat vor Gericht?

Wann beginnt ein Strafverfahren? Sobald Anzeige erstattet oder von Amts wegen ermittelt wird, beginnt das Strafverfahren in Deutschland. Polizei und Staatsanwaltschaft sind dabei verpflichtet, „in beide Richtungen“ zu ermitteln. Es müssen also be- sowie entlastende Beweise und Indizien überprüft werden.

Wer erfährt von einer Verurteilung?

Staatsanwaltschaften und Gerichte sind verpflichtet, den Arbeitgeber eines Beschuldigten über das Strafverfahren zu informieren, wenn diese Information für arbeitsrechtliche Maßnahmen des Arbeitgebers, wie z. B. eine Kündigung, erforderlich ist.

Wann entscheidet die Staatsanwaltschaft?

Die Staatsanwaltschaft entscheidet nach Abschluss der Ermittlungen über die Behandlung des Ermittlungsergebnisses. Das Ermittlungsergebnis kann unterschiedlich lauten und demnach auch unterschiedlich bewertet werden.

Wer hat mehr zu sagen Staatsanwalt oder Richter?

Entscheiden muss dann das Gericht. Deswegen denken viele, dass Staatsanwälte weniger wert seien als Richter oder dass man vom Staatsanwalt zum Richter befördert werden müsse. Das stimmt aber nicht. Die Einstellungsvoraussetzungen sind dieselben, und man verdient auch das Gleiche.

Wer trägt die Kosten bei Einstellung des Verfahrens?

Das Gesetz kennt mehrere Einstellungsmöglichkeiten: Einstellung des Verfahrens gemäß § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdachts. Wie ein Freispruch, allerdings trägt der Beschuldigte seine notwendigen Auslagen selbst (z.B. Anwaltskosten).

Kann man mit dem Staatsanwalt verhandeln?

Dealen im Strafverfahren bei Gericht

Der Deal ist aber auch dann noch möglich, wenn die Staatsanwaltschaft bereits Anklage erhoben hat. Dann kann unter Einbeziehung des Gerichts unter Absprache mit den Rechtsanwälten und dem Vertreter der Staatsanwaltschaft ebenfalls noch eine Verfahrenseinstellung erreicht werden.

Was sagt der Richter am Anfang?

Aufruf; Ihre Personalien

Die Hauptverhandlung beginnt mit einem Satz, dem Aufruf Ihrer Sache. Der Richter/die Richterin wendet sich Ihnen zu: Sie sind also Herr / Frau, geboren in, usw.; man checkt also Ihre Personalien und Ihre formalen persönlichen Verhältnisse (verheiratet, Staatsangehörigkeit usw.).

Wie lange darf sich die Staatsanwaltschaft Zeit lassen?

Beim Ermittlungsverfahren ist eine Dauer nicht fest vorgegeben. Die Zeitspanne hängt vom Umfang und der Komplexität des Sachverhaltes ab. Je umfangreicher der Tatvorwurf, desto länger dauert das Ermittlungsverfahren.

Was kommt nach dem Ermittlungsverfahren?

Ist das Ermittlungsverfahren beendet, folgt entweder eine Einstellung des Verfahrens, ein Strafbefehl oder eine Anklage. Für die Beteiligten im Strafprozess ist es wichtig zu wissen, dass das Ermittlungsverfahren grundsätzlich die Vorstufe zum Zwischenverfahren darstellt.

Wer bekommt Geld bei Verurteilung?

Fragen Sie sich bspw. bei einer Geldstrafe für eine Beleidigung: Wer bekommt das Geld?, dann zahlt der Angeklagte diese Strafe nicht an denjenigen, den er beschimpft hat. Das Geld geht viel mehr an den Staat bzw. an den Justizhaushalt des Bundeslandes, in dem das Urteil ausgesprochen wurde.

Was passiert wenn man verurteilt wird?

Die vom Gericht im Urteil ausgesprochene Freiheitsstrafe wird in einer Justizvollzugsanstalt vollstreckt. Dazu wird dem oder der Verurteilten eine Aufforderung zum Strafantritt übersandt. Tritt der oder die Verurteilte diese Strafe nicht freiwillig an, kann er oder sie auch verhaftet werden.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
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Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Wie hoch sind die Kosten eines Strafverfahrens?

Für eine Tätigkeit im Strafverfahren wird eine Grundgebühr in Höhe von 30 - 300 € fällig. In der Regel wird bei einem durchschnittlichen Fall mit durchschnittlichen Umfang und Bedeutung die sog. Mittelgebühr fällig. Diese beträgt hier 165 €.

Wann wird man angeklagt?

Eine Anklage wird erhoben, wenn ein Staatsanwalt nach dem Abschluss eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens zu der Einschätzung gelangt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher ist als die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs (sog. hinreichender Tatverdacht).

Wie viel Prozent der Strafverfahren werden eingestellt?

In einer allgemeinen Abteilung werden ca. 75–80 % aller Verfahren eingestellt. Das Verfahren kann auch noch in der Hauptverhandlung nach §§ 153 ff.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Gegen eine Anklageschrift kann kein Widerspruch eingelegt werden. Sie können nur darauf hinwirken, dass die Eröffnung des Hauptverfahrens aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen abgelehnt wird.

Kann man auf Verdacht verurteilt werden?

Bestimmte Maßnahmen im Strafverfahren dürfen erst dann eingeleitet werden, wenn dringender Tatverdacht besteht. Der klassische Fall ist der Haftbefehl für die Untersuchungshaft nach § 112 Absatz 2 StPO. Neben dem dringenden Verdacht muss außerdem ein Haftgrund vorliegen.

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