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Wie läuft das mit der Gewährleistung?

Gefragt von: Manfred Hesse  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Gewährleistung bedeutet, dass ein Händler zwei Jahre für die Mangelfreiheit eines Produktes einstehen, diese also ge- währen muss. Geht das gekaufte Produkt innerhalb dieser Zeit kaputt, haben Verbraucher gegenüber dem Händler ver- schiedene Rechte.

Wie läuft eine Gewährleistung ab?

Jeder Händler muss zwei Jahre Gewährleistung (auch Mängelhaftung genannt) auf Neuwaren und zwölf Monate auf Gebrauchtwaren einräumen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet (§§ 437, 438 BGB). Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die das Produkt bereits zum Zeitpunkt des Kaufs hatte.

Welche Rechte habe ich bei der Gewährleistung?

Gewährleistungsansprüche - Ihre Rechte

Zunächst haben Sie nach § 439 BGB als Käufer einen Anspruch auf die Nacherfüllung, Reparatur oder Ersatzlieferung. Danach haben Sie ein Rücktrittsrecht. Dies ist in den Paragrafen § 323, § 326 Abs. 5 und § 440 des BGB geregelt.

Was tun bei Gewährleistung?

Die Garantie ist eine freiwillige Leistung und gilt so lange, wie vereinbart. Zurückgeben kann man das Produkt dorthin, wo man es gekauft oder bestellt hat. Wenn Sie ein Produkt online gekauft haben, können Sie es innerhalb von 14 Tagen zurücksenden und erhalten das Geld dafür wieder.

Wann greift die Gewährleistung?

Die Gewährleistung steht Verbraucherinnen und Verbrauchern gesetzlich zu und greift immer dann, wenn die Ware nicht fehlerfrei ist oder nicht der Beschreibung des Verkäufers entspricht. Seit 1. Januar 2022 kommt es 12 Monate nach der Warenlieferung zur sogenannten Beweislastumkehr.

Garantie und Gewährleistung

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Was greift zuerst Gewährleistung oder Garantie?

Die Gewährleistung ist Kunden gesetzlich zugesichert, eine Garantie bieten Hersteller und Händler freiwillig an. Laut Gewährleistung darf der Kunde beim Kauf von mangelhafter Ware diese bis zu 24 Monate reklamieren. Eine Garantie kann die Gewährleistung in keinem Fall verringern oder ersetzen.

Auf was muss ein Händler Gewährleistung geben?

Die Autokauf Gewährleistung ist eine gesetzliche Pflicht, die gewerbliche Autohändler dazu verpflichtet, Sachmängel an verkauften Autos zu beheben. Die Gewährleistung beim Autokauf hat immer eine Laufzeit von mindestens zwei Jahren, das gilt für Neu- und Gebrauchtwagen und kann nicht ausgeschlossen werden.

Was tun wenn Händler Gewährleistung verweigert?

Was tun, wenn der Händler die Gewährleistung ablehnt? In diesem Fall raten wir, die Reklamation schriftlich per Einwurfeinschreiben mit einer Fristsetzung von 14 Tagen zu formulieren. Betroffene können wahlweise die Reparatur oder einen Ersatz des defekten Produkts fordern.

Welche Kosten bei Gewährleistung?

Im Gegensatz zu der Garantie ist die Gewährleistung nicht freiwillig, sondern gesetzlich vorgegeben. Bei Mängeln kann der Verbraucher zunächst nur eine Reparatur oder Ersatzlieferung verlangen, in beiden Fällen muss der Verkäufer für die Transportkosten, Arbeitsleistung und Materialkosten aufkommen.

Wie oft Reparatur bis Geld zurück?

Nacherfüllung durch Reparatur

Bei der Reparatur hat der Verkäufer nicht unbegrenzt Versuche. Das Gesetz sieht vor, dass Sie sie in der Regel höchstens zweimal dulden müssen, bevor Sie von Ihrem Recht auf Rücktritt oder Minderung Gebrauch machen können. In der Praxis kommt es aber auch auf den Einzelfall an.

Was ändert sich 2022 Gewährleistung?

Zum 1. Januar 2022 hat sich die Frist geändert: "Die gesetzliche Vermutung, dass ein Mangel der Kaufsache bereits beim Kauf vorlag, wird von sechs Monaten auf ein Jahr verlängert", so die Bundesregierung. Das ist die sogenannte Beweislastumkehr. Die Änderung ist eine Anpassung an einheitliches EU-Recht.

Wer trägt die Beweislast bei Gewährleistung?

Grundsätzlich muss der Käufer im Streitfall gegenüber dem Händler beweisen, dass die Kaufsache mangelhaft ist, wenn er seine Mängelrechte geltend machen möchte. Allerdings überträgt das Gesetz die Beweislast in bestimmten Fällen auf den Verkäufer.

Welche Mangel sind Gewährleistung rechtlich relevant?

Ob ein Mangel vorliegt, hat die Übernehmerin/der Übernehmer zu beweisen. Erst danach stellt sich die Frage, ob der Mangel zum Zeitpunkt der Übergabe bereits vorhanden war. In den ersten sechs Monaten ab Übergabe wird gesetzlich vermutet, dass der Mangel bereits zum Zeitpunkt der Übergabe vorhanden war.

Was genau bedeutet Gewährleistung?

Gewährleistung bedeutet, dass ein Händler zwei Jahre für die Mangelfreiheit eines Produktes einstehen, diese also ge- währen muss. Geht das gekaufte Produkt innerhalb dieser Zeit kaputt, haben Verbraucher gegenüber dem Händler ver- schiedene Rechte.

Wer ist Ansprechpartner bei Gewährleistung?

Wenn es um die Gewährleistung geht, ist immer der Händler der Ansprechpartner des Kunden. Nur er ist ja der Vertragspartner. Dem Kunden kann es rechtlich vollkommen egal sein, bei wem der Händler seine Waren bezogen hat und was dessen Lieferant zu der Reklamation sagt.

Kann mich der Händler an den Hersteller verweisen?

Die Möglichkeit, den Kunden zur Geltendmachung seiner Mängelgewährleistungsansprüche direkt an den Hersteller zu verweisen, besteht allerdings nicht. Es handelt sich dabei um Ansprüche, die der Käufer gegenüber dem Verkäufer und nicht gegenüber dem Hersteller hat.

Wann muss der Hersteller ein Gerät zurücknehmen?

Defekte Ware müssen Händler aber zurücknehmen. Wenn fabrikneue oder neuwertige Geräte plötzlich nicht mehr laufen oder funktionieren wie sie sollten, ist guter Rat teuer. Grundsätzlich muss der Händler ein defektes Gerät bis zwei Jahre nach dem Kauf reparieren ode r austauschen.

Was bedeutet Händler Gewährleistung?

Ein Händler ist gesetzlich dazu verpflichtet, für einen verkauften Gebrauchtwagen die Gewährleistung zu übernehmen. Konkret bedeutet das, dass der kommerzielle Verkäufer eines gebrauchten Fahrzeugs ab Kaufdatum zwei Jahre lang dafür einstehen muss, dass das Fahrzeug einwandfrei funktioniert.

Wann kann Händler Gewährleistung ausschließen?

Das bedeutet auch: Der Händler darf die gesetzliche Gewährleistung nicht durch vertragliche Vereinbarungen zum Nachteil des Verbrauchers abändern. Nach § 476 Abs. 2 BGB darf die Gewährleistungsfrist vertraglich nicht auf unter zwei Jahre bei neuen Autos und unter ein Jahr bei Gebrauchtwagen reduziert werden.

Wann ist die Gewährleistung ausgeschlossen?

Liegt kein Verbrauchsgüterkauf vor, etwa wenn der Käufer ein Unternehmer ist oder der Verkäufer ein Privatmann, so können Gewährleistungsrechte komplett ausgeschlossen werden. Zeigt sich dann ein Mangel, ist kein Rückgriff auf den Verkäufer möglich, es sei denn, er hat den Mangel arglistig verschwiegen.

Ist die Kupplung in der Gewährleistung?

Der Händler kann die Gewährleistung gar nicht ausschließen, und ist sogar zu 1 Jahr verpflichtet. Und in den ersten 6 Monaten kommt noch die Beweislastumkehr dazu. Zwar ist die Kupplung wirklich ein Verschleißteil, aber wenn gerade erst Service gemacht wurde, dann hätte so etwas auffallen müssen.

Wie Gewährleistung beweisen?

Der Käufer muss innerhalb der ersten 6 Monate der Gewährleistungsfrist die Ursache des Mangels nicht beweisen. Die Beweislast liegt in den ersten 6 Monaten beim Verkäufer. Komplizierter wird es jedoch nach Ablauf der 6 Monate, denn nun muss der Käufer beweisen können, dass der Mangel bei Übergabe vorhanden war.

Wer muss den Mangel beweisen?

Ist der Käufer selbst ein Unternehmer, liegt die Beweislast für den Sachmangel bei ihm. Der gewerbliche Käufer muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe der Ware vorhanden war (sogenannter „Gefahrübergang“). Entscheidend ist der Zeitpunkt der Übergabe der Sache an den Käufer.

Wie kann man einen Mangel nachweisen?

Bei einer defekten Ware muss laut dem BGH nun der Händler beweisen, dass die Ware bei Lieferung in Ordnung war (also kein so genannter "Sachmangel" vorlag). Außerdem muss er beweisen, dass der Defekt verursacht wurden, nachdem der Kunde sie erhalten hat (etwa weil der Kunde sie falsch bedient hat).

Was hat sich bei der Gewährleistung geändert?

Mit dem Beginn des neuen Jahres ist ein neues Gewährleistungsrecht in Kraft getreten. Sichtbarste Neuerung: Die konsumentenschutzfreundliche Vermutungsfrist zur leichteren Ausübung von Gewährleistungsansprüchen wurde von sechs Monaten auf ein Jahr verlängert.

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