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Wie kommt es zu Unverträglichkeiten?

Gefragt von: Günther Jäger  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind meist hausgemacht: durch falsches oder zu schnelles Essen, zu viel Zucker und Salz in Fertiggerichten oder durch zu viele Medikamente. Die gute Nachricht ist allerdings: Sie lassen sich gut behandeln und oft sogar heilen!

Kann man plötzlich Unverträglichkeiten bekommen?

In der heutigen Zeit kommt es durch eine Störung der Darmschleimhautbarriere immer öfter zu plötzlich auftretenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In diesem Fall werden überraschend Lebensmittel nicht mehr vertragen, mit denen die Betroffenen früher nie Probleme hatten.

Wann treten Unverträglichkeiten auf?

Wer nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel regelmäßig unter Symptomen, wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit leidet, der kann von einer so genannten Nahrungsmittelintoleranz betroffen sein.

Wie reagiert der Körper auf Unverträglichkeiten?

Bei einer Allergie erkennt das körpereigene Immunsystem bestimmte Bestandteile im Essen als "Feind" und reagiert mit einer allergischen Reaktion darauf. Diese kann sich mit Hautausschlag, Juckreiz, laufender Nase, aber auch mit Magen-Darm-Beschwerden äußern.

Sind Unverträglichkeiten heilbar?

Eine Heilung für Lebensmittelunverträglichkeiten gibt es zwar nicht, doch für die Laktoseintoleranz, die häufigste Intoleranz, stehen verschreibungsfreie Präparate zur Verfügung. Nehmen Betroffene diese ein, können sie danach Milchprodukte essen, ohne starke Beschwerden zu bekommen.

Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten - wenn der Körper allergisch auf Nahrung reagiert

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Wie macht sich eine lebensmittelunverträglichkeit bemerkbar?

Häufige Symptome einer Lebensmittelunverträglichkeit sind Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen nach dem Essen. Aber auch Kopfschmerzen, Hautausschläge, Schwindelgefühle oder allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit können vorkommen.

Kann eine Unverträglichkeit wieder verschwinden?

Die Allergien lösen sowohl am Magen-Darm-Trakt Beschwerden aus, als auch an der Haut, den Atemwegen und dem Kreislaufsystem. Wenn es gelingt, das Allergen zu identifizieren und zu meiden, kann die Nahrungsmittelallergie bei Kindern in bis zu 50 % und bei Erwachsenen in bis zu 30 % der Fälle wieder völlig verschwinden.

Was kann man gegen Unverträglichkeit machen?

Therapie bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Der effektivste Behandlungsansatz besteht im kompletten Verzicht der auslösenden Speisen und Getränke. Besteht eine starke, durch Histamin vermittelte akute Reaktion, helfen Medikamente der Gruppe der Antihistaminika.

Sind Unverträglichkeiten gefährlich?

Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock mit Kreislaufproblemen und Atemnot. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können aber auch nicht immunologische Reaktionen des Körpers bezeichnen, ausgelöst zum Beispiel durch einen Enzymmangel wie im Fall der Laktoseintoleranz.

Kann man eine lebensmittelunverträglichkeit entwickeln?

Auf zwei grundsätzliche Weisen: Lebensmittelunverträglichkeiten entwickeln sich meist im Laufe des Lebens, selten einmal werden sie auch vererbt. Die Auslöser sind meist einzelne Stoffe in den Lebensmitteln.

Wie lange dauert eine Unverträglichkeit?

Meistens beginnt die allergische Reaktion auf Lebensmittel wenige Minuten bis zwei Stunden nach dem Essen. Auch halten die Beschwerden unterschiedlich lange an. Manchmal dauern sie nur einige Minuten, häufig aber mehrere Stunden oder sogar Tage.

Was sind die häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten?

Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten – diese in vielen Lebensmitteln enthaltenen Stoffe verursachen bei immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme.

Wie stelle ich eine Unverträglichkeit fest?

Nahrungsmittelunverträglichkeit: Symptome
  1. Appetitlosigkeit.
  2. Aufstoßen.
  3. Bauchschmerzen.
  4. Blähungen.
  5. Durchfall.
  6. Gewichtsabnahme.
  7. Magenschmerzen.
  8. Übelkeit und Erbrechen.

Bei welchem Arzt testet man lebensmittelunverträglichkeit?

Zunächst solltest du deine Beschwerden deinem Hausarzt mitteilen. Gemeinsam besprecht ihr das weitere Vorgehen. In bestimmten Fällen ist eine umfangreiche Diagnostik beim Gastroenterologen notwendig. Bei Verdacht auf eine Lebensmittelunverträglichkeit führt der Gastroenterologe einen H2-Atemtest durch.

Warum verträgt man manche Lebensmittel nicht?

Bei einer Intoleranz variieren sowohl die Symptome als auch die Ursachen stark. So kann neben histaminreichen Lebensmitteln auch eine histaminfreie Nahrung der Auslöser sein. Obwohl diese keine Histamine enthält, verhindert sie im Körper trotzdem den Histamin-Abbau oder eine Freisetzung des Stoffs.

Was passiert wenn man Essen nicht verträgt?

Du erkennst einen verdorbenen Magen an einem unangenehmen Völlegefühl, (leichter) Übelkeit und eventuell sogar Erbrechen und Durchfall. Im Normalfall klingen die Symptome von alleine wieder ab, wenn sich der Körper dem überschüssigen Essen bzw. den Giftstoffen entledigt hat.

Wie viel kostet ein Unverträglichkeitstest beim Arzt?

Die Kosten für Allergietests liegen im zwei- bis dreistelligen Euro-Bereich. Sie variieren je nach Testverfahren und Anbieter. In der Regel übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen bei konkreten Verdachtsmomenten einer Allergie die Kosten.

Welche Unverträglichkeiten verursachen Blähungen?

Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln

Die Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz), Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz), Sorbit (Sorbitintoleranz) oder Gluten (Zöliakie) sowie Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Insuffizienz) beeinträchtigen die Verdauung und fördern so Blähungen.

Ist eine Unverträglichkeit eine Krankheit?

Weil die Symptome ähnlich sein können, wird eine Unverträglichkeit oft mit einer Allergie verwechselt. Doch hinter beiden Erkrankungen stecken unterschiedliche Ursachen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, auch Allergene genannt.

Welche lebensmittelunverträglichkeit macht müde?

Studien zeigten aber sogar, dass Menschen mit einer Lebensmittelunverträglichkeit, sogar stärker unter der Müdigkeit leiden als andere Menschen. Die häufigsten Allergien und Unverträglichkeiten sind gegen Gluten, Milchprodukte, Eier, Soja und Mais (2).

Kann man lebensmittelunverträglichkeiten im Blut feststellen?

Eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Stoffen und natürlich auch Lebensmitteln lässt sich zuverlässig anhand spezifischer Antikörper im Blut nachweisen. Diese Antikörper werden als Immunglobuline E (IgE) bezeichnet.

Welche Unverträglichkeiten kann man im Blut testen?

U.a. folgende Allergene können im Blut untersucht werden:
  • Pollen.
  • Hausstaubmilben.
  • Schimmelpilze.
  • Insektengift.
  • Tierhaare.
  • Nahrungsmittel.
  • Arzneimittel.

Wie läuft ein Unverträglichkeitstest ab?

Es ist wichtig zuvor eine Nüchternzeit von mindestens 8 Stunden einzuhalten. Nach der Nullwertbestimmung bekommen Sie ein Glas mit gelöster Laktose oder Fruktose zu trinken. Alle 15 Minuten wird über eine Untersuchungszeit von 2-3 Stunden die Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft gemessen.

Welches Essen führt zu Durchfall?

Milch, Käse, Sahne oder andere Milchprodukte sind dafür bekannt, dass sie Durchfall auslösen können.
...
Ein empfindliches Verdauungssystem wird durch scharfes oder stark gewürztes Essen zusätzlich gereizt und reagiert mit unangenehmen Bauchschmerzen oder akutem Durchfall.
  • Fettige Speisen. ...
  • ​Fructose. ...
  • ​Sorbit.

Wie lange dauert Durchfall bei Unverträglichkeit?

Akuter Durchfall ist zumeist harmlos, tritt plötzlich auf und vergeht von selbst wieder. Der akute Durchfall kann innerhalb von zwei Wochen immer wieder auftreten. Von chronischem Durchfall spricht man ab einer Dauer von zwei bis etwa vier Wochen.