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Wie kann man die Hypophyse untersuchen?

Gefragt von: Manuela Berg  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bildgebende Verfahren
Da die häufigste Ursache der Hypophyseninsuffizienz Tumore im Bereich des Hypothalamus oder der Hypophyse sind, muss eine bildgebende Diagnostik erfolgen. Den höchsten Stellenwert hat hier die Kernspintomographie, mit der Prozesse bereits ab einer Größe von 2 mm erfasst werden können.

Wie untersucht man die Hypophyse?

Wenn sich eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse bestätigt, ist meist eine bildgebende Untersuchung der Hypophyse nötig. Das geschieht in der Regel durch eine Kernspintomographie.

Welcher Arzt bei Hypophyse?

Bei Erkrankungen der Hypophyse klären Endokrinologen (spezialisierte Ärzte für Hormon- und Stoffwechselstörungen) die Ursachen und leiten die Behandlung ein.

Wie stellt man einen Hypophysentumor fest?

Neben einer ärztlichen Untersuchung und Hormonbestimmung im Blut besteht bei einem Hypophysentumor die Diagnostik vor allem in bildgebenden Verfahren – wie Röntgen, CT und MRT.

Welche Krankheiten kommen im Zusammenhang mit der Hypophyse vor?

Erkrankungen der Hypophyse
  • Cushing-Syndrom.
  • Akromegalie.
  • Hormoninaktives Hypophysenadenom.
  • Hypophysen-Insuffizienz.
  • Operative Therapie von Hypophysen-Tumoren.
  • Kraniopharyngeom.
  • Prolaktinom (Prolaktin produzierender Hypophysentumor)

Hypophyse die Hirnanhangdrüse - das Endokrine System

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Was schädigt die Hypophyse?

Die Ursache einer Hypophysen-Insuffizienz können angeborene oder erworbene Defekte im Hypophysen- oder Hypothalamusbereich sein. Eine der häufigsten Ursachen ist ein gutartiger Tumor der Hypophyse (Hypophysenadenom), andere Ursachen sind z.B. Entzündungen, Einblutungen, Schädel-Hirn-Traumen oder Bestrahlungen.

Was tun wenn Hypophyse nicht mehr richtig arbeitet?

Besteht bei einem Patienten aufgrund einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse ein Hormonmangel, müssen die entsprechenden Hormone ersetzt werden (Substitutionstherapie). Zum Glück lassen sich heutzutage alle Hormone der bei Hypophyseninsuffizienz betroffenen Drüsen ersetzen.

Wie macht sich ein Tumor an der Hirnanhangdrüse bemerkbar?

Symptome sind hormonelle Störungen, die durch eine Überproduktion oder durch eine Unterproduktion von Hormonen enstehen. Sehstörungen oder eine Einengung des Gesichtsfeldes durch Druck des Tumors auf den Sehnerv sind ebenfalls häufig. Selten kann es auch zu einer plötzlichen Einblutung in die Hypophyse kommen.

Welche Blutwerte bei Hypophysenadenom?

Der Referenzbereich für Prolaktin liegt für Frauen bei weniger als 25 ng/ml, für Männer bei weniger als 15 ng/ml. Eine Konzentration von mehr als 200 ng/ml ist für ein Prolaktinom nahezu beweisend. In diesen Fällen muss immer eine bildgebende Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen (Abbildung 3).

Wie macht sich ein Hypophysenadenom bemerkbar?

Allgemeine Hirntumor-Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskellähmungen und ein Wasserkopf (Hydrozephalus) treten meistens erst bei einem großen Hypophysenadenom auf. Drückt das Hypophysenadenom auf den Sehnerv, entwickeln sich Sehstörungen. Oft fallen zunächst die äußeren Gesichtsfelder aus.

Welche Kopfschmerzen bei Hypophysenadenom?

Kopfschmerzen meist im Stirn-Augenbereich müssen nicht, können aber zusätzlich vorhanden sein. Menstruationsstörungen und ein Nachlassen der Lust an der körperlichen Liebe (Libido) können Frühzeichen sein, insbesondere wenn das Milchhormon (Prolaktin) durch Druck auf den Stiel der Hypophyse erhöht ist.

Ist ein Hypophysentumor gefährlich?

Hypophysenadenome (etwa 15% aller Hirntumoren, Altersgipfel 35-45 Jahre) sind meist gutartige Tumoren, die von Hormonzellen des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse ausgehend gegen die umgebenden Strukturen verdrängend oder infiltrativ vorwachsen.

Wo liegt die Hypophyse im Kopf?

Die Hirnanhangsdrüse ist etwa so groß wie eine Kirsche und befindet sich in Höhe der Nase mitten im Kopf auf einem Knochenteil der Schädelbasis, dem so genannten Türkensattel. Der Begriff Hypophyse stammt aus dem Griechischen und bedeutet „das unten anhängende Gewächs".

Was passiert wenn die Hypophyse fehlt?

Durch die Schädigungen des Hypothalamus kann der seine Steuerungsfunktion gegenüber der Hypophyse nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahr nehmen. Die fehlende Steuerung führt dazu, dass die Hypophyse die Hormone nur noch unzureichend produzieren bzw. speichern kann, also kommt es zu einer Unterfunktion.

Kann die Hypophyse Schmerzen?

Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) steuert viele hormonelle Funktionen im Körper. Erkrankt sie, etwa aufgrund von Tumoren oder Entzündungen, so kommt es zu einer Raumforderung, die durch lokale Kompression Symptome wie Kopfschmerzen und Sehstörungen hervorrufen kann.

Welche Hormone steuert die Hypophyse?

Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
  • FSH (Follikelstimulierendes Hormon) FSH beeinflusst die Keimzellen. ...
  • LH (Gelbkörperhormon) Auch LH wirkt auf die Keimzellen. ...
  • TSH (Schilddrüsenstimulierendes Hormon) ...
  • ACTH (Adrenokortikotropes Hormon) ...
  • STH / HGH (Wachstumshormon) ...
  • Prolaktin.

Welche Sehstörungen bei Hypophysentumor?

Direkt neben der Hypophyse verläuft die Sehbahn. Wenn ein Hypophysentumor auf die Sehbahn drückt, kann es zu Sehstörungen und Gesichtsfeldausfällen kommen. Ein Hypophysentumor kann sich, wie jeder andere Tumor im Schädelinneren auch, durch Kopfschmerzen oder epileptische Anfälle bemerkbar machen.

Was ist ein Hypophysen MRT?

Für die Bildgebung der Hypophyse ist die MRT die Methode der Wahl. Die Standarduntersuchung besteht aus einer nativ koronaren und sagittalen T1w SE-Sequenz (Schichtdicke < 3 mm). Zystische Läsionen sind sehr gut in koronaren, T2w SE-Sequenzen nachweisbar.

Welche Medikamente gegen Hypophysenadenom?

Hier kommen Bromocriptin, Lisurid, Quinagolid oder Cabergolin zum Einsatz. Bei nicht durchführbarer Operation und erfolgloser medikamentöser Therapie kommt eine Strahlentherapie zur Tumorverkleinerung in Betracht.

Kann man ohne Hypophyse leben?

Ein Ausfall des Hypophysenhinterlappens führt zum Diabetes insipidus – die Patienten trinken mehr als 10 Liter Flüssigkeit pro Tag. Unbehandelt ist ein solcher Zustand nicht mit dem Leben vereinbar.

Wie schnell wächst ein Hypophysentumor?

Hypophysentumoren wachsen langsam und fallen entweder durch eine Hormonstörung oder durch eine Kompression angrenzender Nerven auf. Häufig verursachen sie durch Druck auf die Sehnervenkreuzung eine typische Einschränkung des Sehvermögens.

Wann muss ein Hypophysenadenom operiert werden?

Die Indikation zur Operation eines Hypophysenadenoms wird üblicherweise beim Vorliegen eines Chiasmasyndroms (Druck eines grossen Tumors auf die darüber liegende Sehnervenkreuzung) oder eines Hormonexzesses gestellt, bzw. wenn es bereits zu einer Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz (durch sog.

Was macht die Hypophyse im Gehirn?

Die Hirnanhangsdrüse (Fachbegriff: Hypophyse) steuert verschiedene Körperfunktionen und spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Hormonhaushalts. Sie ist eine etwa erbsen- bis kirschgroße Ausstülpung an der Unterseite des Gehirns.

Kann sich die Hypophyse entzünden?

Äußerst selten mit etwa einer Neuerkrankung pro sieben Millionen Einwohner ist die Entzündung der Hypophyse, der Hypophysitis. Die Hauptprobleme entstehen dabei durch Raumforderungen, die Beschwerden wie Kopfschmerzen und Sehstörungen, Hormonmangelzustände und eine regelrechte Harnflut verursachen können.

Welcher Tumor produziert Hormone?

Neuroendokrine Tumore sind seltene Tumoren, die aus hormonbildenden Zellen entstehen und meist selbst Hormone, Überträger- oder Botenstoffe produzieren. Ausgangspunkt sind sogenannte neuroendokrine Zellen, die aus dem Nervensystem stammen und Überträgerstoffe, Botenstoffe oder Hormone ausschütten.