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Wie kann der Neurologe Migräne feststellen?

Gefragt von: Cornelius Paul  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Um detailliertere Einblicke in das Gehirn zu bekommen und die Diagnose Migräne zu festigen, verordnen Mediziner in manchen Fällen ein MRT (Magnetresonanztomographie; auch Kernspintomographie). Damit können sie krankhafte Veränderungen oder Blutungen ausschließen.

Kann ein Neurologe bei Migräne helfen?

Starke Kopfschmerzen sind das typische Symptom einer Migräne. Es gibt aber viele andere Gründe für Kopfschmerzen. Für die Diagnose einer möglichen Migräne findet zunächst ein ausführliches Gespräch mit einem Facharzt (Neurologen) zu Ihren Beschwerden statt.

Kann der Arzt Migräne nachweisen?

Diagnose von Migräne

Im Gespräch mit dem Facharzt kann eine Migräne in der Regel aufgrund der Krankheitsanzeichen eindeutig erkannt werden. Fachleute unterscheiden bis zu 16 verschiedene Formen von Migräne, allerdings leiden ca. 85% der Migräne-Patienten unter einer Migräne ohne Aura.

Wie stellen Ärzte Migräne fest?

Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomografie genannt, werden bei Kopfschmerzen eingesetzt, um festzustellen, ob in der Struktur des Gehirns Veränderungen zu erkennen sind wie etwa ein Tumor.

Kann man Migräne im MRT sehen?

„Bildgebende Untersuchungen beruhigen Patienten und Arzt gleichermaßen. Patienten fordern oft ein CT oder MRT ein, weil sie sich schwer vorstellen können, dass so schwere Kopfschmerzen ohne krankhafte Befunde am Gehirn auftreten können.

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Kann man Migräne im EEG sehen?

Das EEG kann Hinweise auf symptomatische Kopfschmerzen oder auf epileptische Phänomene in der Differenzialdiagnose von Auren liefern, nicht jedoch Migräne von Spannungskopfschmerz (SK) unterscheiden. Auch bildgebende Verfahren wie die MRT sind für die Unterscheidung nicht geeignet.

Ist Migräne eine neurologische Krankheit?

Bei Migräne handelt es sich um eine chronische, neurologische Erkrankung. Die wichtigsten Symptome einer klassischen Migräne sind heftige Kopfschmerzen, begleitet mit Übelkeit sowie Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.

Kann Migräne auch psychisch sein?

Migräne hat körperliche Ursachen, das akute Auftreten wird aber häufig durch psychische Faktoren ausgelöst. An diesen psychischen Auslösern kann eine Psychotherapie gezielt ansetzen, um Migräneattacken vorzubeugen.

Kann Migräne das Gehirn schädigen?

10 bis 15 Prozent der Migränepatienten haben Aura-Symptome, bevor die Kopfschmerzen eintreten. Sie äußern sich durch Sehstörungen wie Lichtblitze oder Gesichtsfelddefekte. Bisher herrschte bei Experten die Meinung vor, dass Migräne keine dauerhaften Schäden im Gehirn hinterlässt.

Ist Migräne ein Grund zuhause zu bleiben?

Bei einer akuten Migräneattacke können Sie in der Regel drei Tage zu Hause bleiben, ohne dass Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vom Arzt brauchen. Der Arbeitgeber kann eine AU jedoch schon zu einem früheren Zeitpunkt einfordern.

Warum habe ich jeden Tag Migräne?

Wie auch bei episodischer Migräne sind die Ursachen der chronischen Form bisher noch nicht abschließend geklärt. Sie kann als eine Komplikation der episodischen Migräne angesehen werden. Schlafstörungen (zum Beispiel durch Schlafapnoe, eine Erkrankung bei der Betroffene nachts Atemaussetzer haben).

Was macht der Arzt bei Migräne?

Um eine Migräne zu diagnostizieren, erkundigt sich der Arzt zunächst nach den Beschwerden. Unter anderem wird er nach der Häufigkeit und Dauer der Anfälle, Art und Stärke der Kopfschmerzen und Begleitsymptomen fragen. Ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, diese Fragen zu beantworten.

Welches Medikament hilft am besten bei Migräne?

Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR können Migräneschmerzen lindern. Die in Deutschland am häufigsten eingesetzten Schmerzmittel sind Acetylsalicylsäure ( ASS wie in „Aspirin“), Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol.

Kann man durch Migräne einen Schlaganfall bekommen?

Migräne-Patienten, bei denen dem Kopfschmerz eine Aura vorausgeht, haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Dabei können die Symptome einer Migräne mit Aura denen bei einem Schlaganfall ähneln.

Was tun gegen Migräne wenn Tabletten nicht helfen?

Triptane. Wenn die oben genannten Schmerzmittel nicht wirken, man unter eventuellen Nebenwirkungen leidet oder zu häufig Schmerzmedikamente nehmen muss, sollte man zu Triptanen greifen. Sie verengen die Hirngefäße und hemmen die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe.

Was tun wenn Migräne nicht weg geht?

Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, die schnellste Art aus dem Status migraenosus herauszukommen, ist in dieser keine Akutmedikation wie Schmerzmittel oder Triptane mehr einzunehmen, die man bereits vorher eingenommen hat. Zielführender sind Medikamente gegen Übelkeit.

Was hilft ganz schnell gegen Migräne?

Vielen Migräne-Betroffenen helfen Öle aus Lavendel, Pfefferminz, Eukalyptus oder auch Zitrone. Diese Öle können in die Schläfen, die Stirn, den Nacken oder die Füße einmassiert werden. Magnesium ist nicht nur eine gute Migräneprophylaxe sondern scheint auch einigen Betroffenen im akuten Anfall helfen.

Was macht Migräne schlimmer?

Sie können durch körperliche Aktivität, Licht, Geräusche oder Gerüche verstärkt werden. Die Diagnose stützt sich auf typische Symptome. Es gibt keine Heilung für Migräne, aber Medikamente, um sie gleich zu Beginn zu stoppen, den Schmerz zu lindern und die Anzahl und Stärke von Migräne-Attacken zu reduzieren.

Kann HWS Migräne auslösen?

Hast du gewusst, dass Nackenschmerzen zu den häufigsten Begleiterscheinungen einer Migräne zählen? Zugleich können die Verspannungen im Nacken auch Trigger (Auslöser) einer Migräneattacke sein.

Ist Migräne eine Entzündung?

Es kommt zu einer Aufschwemmung und einer Art Entzündung des Hirngewebes und der Hirnhäute. Diese so genannte neurogene Entzündung verursacht wiederum Schmerzimpulse, welche ausstrahlen und den Migränekopfschmerz bewirken.

Kann man mit Migräne arbeiten?

Mit Kopfschmerzen kann man trotzdem arbeiten gehen oder etwas unternehmen, was aber mit einer Migräne nahezu unmöglich ist. « Bahnt sich eine eine Migräne-Attacke an, ist es nicht mehr möglich mit voller Leistung weiterzuarbeiten.

In welchem Alter ist Migräne am schlimmsten?

Am häufigsten tritt Migräne im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf, jedoch können auch schon Kinder daran erkranken. Von den Schulkindern sind nach einer aktuellen Studie sogar 10 bis 15 Prozent betroffen.

Wie meldet man sich mit Migräne krank?

Bemerkst du zu Hause, dass eine Migräne-Attacke bevorsteht, nimm unverzüglich deine Migränemedikamente ein und melde dich spätestens 30 Minuten nach Arbeitsbeginn krank. Nutze hierfür eine E-Mail oder das Telefon.

Wann schreibt Neurologe krank?

Der Neurologe schreibt Patienten krank, wenn akute Erkrankungen wie Schlaganfall oder Hirnhautentzündung vorliegen. Auch eine schwere Migräne kann zeitweise arbeitsunfähig machen.

Ist Migräne eine Schwerbehinderung?

Wird nach dem Prüfen des Antrags ein GdB von mindestens 50 zugesprochen, liegt bei Migräne eine Schwerbehinderung vor. Dies ist ausschließlich bei Kopfschmerzen möglich, die sehr stark sind und die sich auch nach mehreren Therapieversuchen nicht gebessert haben (Therapieresistenz).