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Wie kam es zu dem Unfall in Fukushima?

Gefragt von: Frau Prof. Henriette Göbel  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die durch das Erdbeben hervorgerufene Flutwelle verursachte am Standort des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi den fast vollständigen Ausfall der Stromversorgung von vier der sechs Reaktorblöcke. Die Kühlung der Reaktoren wurde unterbrochen. Die Folgen: Es kam zu einer Kernfreilegung und daraufhin zu einer Kernschmelze.

Wie kam es zu der Katastrophe in Fukushima?

Durch das Erdbeben und den Tsunami kollabierten mehrere Kühlsysteme im japanischen Atomkraftwerk Fukushima. Es folgte eine Unfallserie in den Reaktorblöcken 1 bis 4, bei der erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt wurden. Es kam zur Kernschmelze.

Was passierte mit den Menschen in Fukushima?

Beben löste einen Tsunami aus

Die mehrere Meter hohe Riesenwelle riss alles mit sich und richtete große Zerstörung an: Hunderttausende Häuser stürzten ein und rund eine halbe Million Menschen verloren ihr Zuhause. Etwa 20.000 Menschen sind dabei gestorben.

Welche Folgen hatte die Katastrophe in Fukushima?

Folgen für die Menschen

Während der Reaktorkatastrophe von Fukushima sind die gesetzlichen Grenzwerte für radioaktives Jod und Caesium im Meereswasser vorübergehend um das 50.000 bis 200.000-fache überschritten worden.

Kann man noch in Fukushima leben?

Vor der dadurch ausgesetzten radioaktiven Strahlung flüchteten Tausende Menschen. Heute gelten einige Orte des Bezirks Fukushima wieder als bewohnbar, die Regierung erklärte die Strahlenbelastung dort als unbedenklich.

Das passierte bei der Atomkatastrophe von Fukushima

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Wie viel hat Fukushima gekostet?

Die Kosten der Katastrophe von Fukushima wurden Ende 2012 von Tepco mit 97 Milliarden Euro angegeben.

Wer ist schuld an Fukushima?

Heute ist vor allem noch Cäsium-137 für die erhöhte Strahlung im Gebiet um das Kernkraftwerk Fukushima verantwortlich.

Wie viele Tote gab es bei Fukushima?

Die Unfallserie begann am 11. März 2011 um 14:46 Uhr (Ortszeit) mit dem Tōhoku-Erdbeben, das durch nachfolgende Flutwellen (Tsunami) über 22.000 Japaner tötete, 470.000 Menschen mussten in den folgenden Tagen evakuiert werden.

Wie hat Deutschland auf Fukushima reagiert?

Die Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima vor genau zehn Jahren war der Wendepunkt in der deutschen Atompolitik. Elf der damals 17 aktiven Atomkraftwerke sind stillgelegt, die sechs weiteren folgen bis Ende 2022. Im Gegenzug steigt der Anteil der Erneuerbaren Energien stetig.

Was ist in Fukushima falsch gelaufen?

Daher konnte der Tsunami mit voller Wucht die Reaktorgebäude treffen und schließlich die Notkühlung außer Gefecht setzen. Das Ergebnis ist bekannt. Nach und nach kam es in den drei zum Zeitpunkt des Bebens im Betrieb befindlichen Reaktorblöcken zur Kernschmelze und große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt.

Was geschah am 11.03 2011 in Japan?

11. März 2011, 14.46 Uhr Ortszeit: Japan wird von einem Erdbeben erschüttert. Es hat eine Stärke von 9,0 auf der internationalen Vergleichsskala.

Warum muss Fukushima noch gekühlt werden?

Weil die zerstörten Reaktoren weiter gekühlt werden müssen und zusätzlich Regen- und Grundwasser in die Anlage eindringen, kommen täglich rund 170 Tonnen Kühlwasser hinzu. Seit Jahren ist klar, dass spätestens 2022 die Lagerkapazitäten auf dem Gelände erschöpft sein werden.

Warum hat der Stromausfall für Fukushima so schlimme Folgen?

Möglicherweise sei eine Schaltanlage defekt, hieß es. Die Kühlsysteme für die Abklingbecken der Blöcke 1, 3, 4 und ein weiteres sind betroffen. Hier lagern zusammen etwa 8.500 Brennelemente der Anlage. Das Kühlen der Reaktordruckbehälter sei nicht unterbrochen worden, teilte der Betreiber der Anlage, Tepco, mit.

Wie lange ist Fukushima noch verstrahlt?

Die ganze Präfektur Fukushima wurde großflächig entseucht. Es galt, das Land von winzigen radioaktiven Staubpartikeln zu befreien. Vor allem geht es um das Isotop Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren. Im Jahr 2041 wird davon also erst die Hälfte zerfallen sein.

Ist Fukushima wieder in Betrieb?

März 2011 hielt man noch an dem Plan fest, sie noch bis 2018 bzw. 2019 weiter zu betreiben. Am 20. März 2011 erklärte die japanische Regierung, die Anlage vollständig stilllegen zu wollen.

Ist Fukushima ein Super GAU?

Umweltschäden nach dem Super-GAU

Der Atomunfall von Fukushima wurde auf der INES-Skala als Unfall der höchsten Stufe bewertet (Stufe 7: Katastrophaler Unfall; bis dahin nur in Tschernobyl eingetreten), der im weiten Umkreis und in mehreren Ländern gesundheitliche Spätschäden erwarten lässt.

In welchem Land befindet sich Fukushima?

Fukushima ([ɸɯ̥ˈkɯɕima], dt. „Glücksinsel“, jap. 福島市, Fukushima-shi, „[kreisfreie] Stadt Fukushima“) ist eine japanische Großstadt und der Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur Fukushima im Nordosten der Hauptinsel Honshū.

Wie ist es heute in Tschernobyl?

Erhöhte Werte in der Sperrzone gehen heute fast ausschließlich auf Cäsium-137 zurück, das eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat. Kurzlebigere radioaktive Stoffe wie Jod-131 sind bereits seit Jahren nicht mehr nachzuweisen.

Wie ist die Situation heute in Fukushima?

Erdbeben und Tsunamiwarnung in Japan

Am 16. März 2022 hat ein starkes Erdbeben Japans Küste im Nordosten erschüttert. Es wurde eine Warnung vor einem Tsunami für die Präfekturen Fukushima und Miyagi ausgegeben. Ob es in der Atomruine in Fukushima Schäden gibt, ist bislang nicht bekannt.

Wie viele AKW gibt es in Deutschland?

Aktuell sind in Deutschland noch drei AKW am Netz. Gemäß Atomgesetz werden die drei jüngsten Reaktoren spätestens Ende 2022 abgeschaltet.

Wie viele Menschen starben an den Folgen von Tschernobyl?

Auf der Tagung präsentierte die Gesellschaft für Strahlenschutz dagegen eine erschreckende Bilanz: Bis heute seien an den Folgen des Tschernobyl GAUs 1,4 Millionen Menschen gestorben.

Wie viel kostet der Tschernobyl?

April 1986 kam es im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einer Explosion des Reaktorblocks 4. Dieser katastrophale Unfall hat nach einer Studie bereits über 600 Milliarden Euro gekostet, aber auch den Einstieg in die Nutzung erneuerbaren Energien ermöglicht.

Wie viele Atomkraftwerke gibt es in Japan?

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurden bis Anfang Mai 2012 und ab September 2013 alle japanischen Atomkraftwerke heruntergefahren, was praktisch einem Atomausstieg gleichkam. Insgesamt waren bis vor der Katastrophe 54 Reaktoren in den 17 Atomkraftwerken in Betrieb.

Wie stark war das Erdbeben in Fukushima?

Das Hypozentrum des Erdbebens lag nach diesen Angaben in etwa 32 Kilometer Tiefe. Auch nach Angaben der Japan Meteorological Agency hatte das Beben eine Stärke von 9,0 Mw bzw. 8,4 Mjma; das Hypozentrum orteten sie in einer Tiefe von 24 Kilometern.

Warum ist das Betreiben von Atomkraftwerken in Japan generell riskant?

Erdbeben und TsunamisWie gefährdet Japans Atomkraftwerke sind. Bei den japanischen AKW ist der Schutz vor Erdbeben und Tsunamis trotz des Super-GAUs 2011 nicht verbessert worden. Die Regierung wiegt sich aufgrund ihrer Risikokarten in Sicherheit. Doch unabhängige Experten warnen: Das Material ist wertlos.

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