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Wie ist ein Turbo aufgebaut?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Meier  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Ein Turbolader besteht aus einer Turbine und einem Verdichter die sehr ähnlich aufgebaut sind. Aus dem Wort Turbine wurde der Name Turbo abgeleitet. Die Turbine wird durch den Abgasstrom angetrieben und treibt den Verdichter an, der seinerseits die angesaugte Luft verdichtet und in den Motor leitet.

Was gehört alles zum Turbolader?

Im Wesentlichen besteht der Turbolader aus zwei Turbinen, dem Turbinenrad und dem Verdichterrad. Beide sind über eine Welle miteinander verbunden, aber in zwei getrennten Gehäusen verbaut. Das Turbinenrad sitzt im Abgastrakt des Motors am Auspuffkrümmer.

Wie funktioniert ein Turbolader einfach erklärt?

Bei der Abgasturboaufladung wird ein Teil Abgasenergie zum Antrieb einer Turbine genutzt. Diese würde sonst ungenutzt in die Umwelt entweichen. Auf der Welle des Turboladers ist gegenüber der Turbine ein Verdichter montiert. Dieser saugt die Verbrennungsluft an und führt sie in verdichteter Form dem Motor zu.

Ist Turbo und Turbolader das gleiche?

Als Turbolader, auch Abgasturbolader (ATL) oder umgangssprachlich auch Turbo, wird ein Bauteil zur Verdichtung der einem Verbrennungsmotor zugeführten Luft bezeichnet (Motoraufladung). Die Motorleistung oder die Effizienz wird gegenüber einem Motor, der die Luft lediglich ansaugt (Saugmotor), gesteigert.

Wie wird der Turbo angetrieben?

Angetrieben wird der Abgasturbolader von den Motorabgasen, die mit hoher Geschwindigkeit und hohen Temperaturen von bis zu 950 °C auf die Turbinenschaufeln bzw. das Turbinenrad geleitet werden (rot). Das Turbinenrad treibt wiederum das montierte Verdichterrad an, das auf der gleichen Läuferwelle gelagert ist.

Funktionsweise eines Turboladers (Animation)

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Wann springt der Turbo an?

Funktionsweise des Turboladers

Da die Abgasmenge jedoch erst bei 1.500 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute erreicht wird, setzt auch ab dort erst der Turbo ein. Unterhalb dieser Grenze funktioniert der Turbomotor wie ein normaler Saugmotor.

Wie viel PS kriegt man mit einem Turbo?

Die Faustregel ist, dass ein Motor mit Turbo-Beatmung zwischen 40 % und 70 % Mehrleistung liefert. Bei der Montage eines Twin-Turbos kann die Motorleistung sogar fast verdoppelt werden.

Wie lange hält ein Turbo?

Schäden an Turboladern sind schon seit Jahren der Graus aller Dieselfahrer. Manche Diesel-Turbos halten nur etwas mehr als 100.000 Kilometer. Auch bei Ottomotoren mit Turbolader kann nach einiger Zeit der Lader kaputtgehen. Dann wird es teuer.

Kann man auch ohne Turbolader fahren?

Experten raten davon ab, mit einem defekten Turbolader weiterzufahren. Ob Verlust der Motorleistung, pfeifende Geräusche, erhöhte Ölverbrauch, oder Rauchentwicklung – sobald Symptome eines Defekts am Turbolader erkannt wurden, sollte der Turbolader in einer Fachwerkstatt geprüft und ggf. repariert werden.

Was schadet dem Turbolader?

Überhöhter Ladedruck kann zu schweren Schäden führen, da der Turbolader überbeansprucht wird. Hoher Ladedruck wird durch höhere Drehzahlen des Turbos erreicht. Jeder Turbolader hat eine maximale Drehzahl, welche nicht überschritten werden darf, sonst droht kapitaler Turbo- und Motorschaden!

Warum kann ein Turbolader kaputt gehen?

Es entstehen sehr hohe Temperaturspitzen in den Lagerungen des Turboladers. Das Motorenöl verkokt durch Überhitzung in den Lagerstellen innerhalb weniger Sekunden. Die Ölkohlepartikel führen nach einem Wiederstart des Motors zu einem mechanischen Abrieb in den Lagern und nachfolgend zum erhöhten Lagerspiel.

Hat ein Benziner auch ein Turbo?

Wer heutzutage ein neues Auto kaufen möchte, kommt kaum noch um eine Motorisierung mit Turbolader herum. Egal ob Benziner oder Diesel: Die Verdichter sind zum integralen Bestandteil moderner Antriebe geworden.

Wie merkt man dass der Turbo kaputt ist?

Weitere Anzeichen für einen Defekt am Turbo sind:

Rauchentwicklung » Blauer Rauch durch verbranntes Motoröl. Pfeifgeräusche » Überdrehter Turbolader, Schlauch oder Ladeluftkühler defekt. VTG Verstellung defekt » Motor regelt ab, starker Leistungsverlust.

Ist der Turbo ein Verschleißteil?

Ein Turbolader ist ganz sicher kein wirkliches Verschleißteil. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht die Laufleistung ansich, sondern irgendetwas anderes ursächlich für dessen Ausfall/Beschädigung ist.

Wie viel kostet ein Turbo?

Zuerst die schlechte Nachricht: Beim Wechsel eines Turboladers müssen Sie mit Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro rechnen.

Wieso haben Diesel einen Turbo?

Dieseltechnik ist somit sehr gut geeignet für den wirkungsvollen Einsatz eines Turboladers. Die hohe Verdichtung von Dieselmotoren (die ein Grund für den hohen Wirkungsgrad ist), bedingt eine geringere Abgastemperatur, daher ist das Material des Diesel-Turboladers weniger hohen Belastungen ausgesetzt.

Was tun wenn Turbolader kaputt geht?

Sollte der Turbolader tatsächlich defekt sein, führt Sie Ihr Weg in der Regel gleich in die Autowerkstatt. Das fachkundige Personal muss für Ihr Fahrzeug ein passendes Ersatzteil besorgen, wofür Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro anfallen.

Was kostet ein Turboschaden?

Doch mit welchen Kosten ist nun beim Austausch des Turbos zu rechnen? Je nach Art des Schadens und den benötigten Bauteilen fallen Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro an. Diese sind einerseits auf den Materialeinsatz zurückzuführen, der sich bei einem defekten Turbolader nicht ausschließen lässt.

Warum ist mehr Hubraum besser?

Ein hoher Wert im Hubraum bedeutet meist – wenn auch nicht zwangsläufig immer – eine höhere Leistung in kW oder PS. Effiziente Motoren mit hohem Kolbendruck und stabilem Drehmoment können dank großem Hubraum mehr Kraftstoff pro Hub verbrennen und erhöhen so die Motorleistung.

Was hält länger Benzin oder Diesel?

Dieselmotoren sind leistungsstark: Durch den höheren Wirkungsgrad hat der Motor mehr Kraft und er hält länger durch. LKW Motoren schaffen weit über 1 Million Kilometer. Manche gar zwei Millionen. Auch PKW knacken die 500.000 Kilometer-Grenze, während der Benziner vorher schlapp macht.

Was ist besser Saugmotor oder Turbo?

Wenn es um den Vergleich Sauger- und Turbomotor geht, nennen die meisten als Hauptunterschied den Sound. Ein Sauger ist deutlich lauter und aggressiver als ein Turbo. Das wiederum hängt mit der Funktionsweise zusammen.

Wie lange Turbo kalt fahren?

Auf der Raststätte sollte man dann den Motor noch mindestens eine halbe Minute im Leerlauf laufen lassen und erst dann den Motor abstellen.

Was bringt ein größerer Turbo?

Dabei sind Turbolader gang und gäbe, wenn es darum geht, die Power des Motors zu steigern und mehr PS aus dem Fahrzeug herauszuholen. Im Schnitt wird so die Mehrleistung auf ein Fünftel hochgeschraubt – richtig konfiguriert, erbringen spezielle Turbolader zusätzlich über 50 Prozent der ursprünglichen Leistung!

Hat ein Saugmotor einen Turbolader?

Als Saugmotor oder frei saugender Motor wird heute ein Verbrennungsmotor bezeichnet, bei dem die Verbrennungsluft nicht zusätzlich durch einen Kompressor oder einen Turbolader (Motoraufladung) vorverdichtet wird.

Wie kann man den Turbo schonen?

Bei zu starkem Wärmeeintrag kann das Öl verkoken und diese festen Rückstände die Lebensdauer der Lagerung verkürzen. Insofern ist es richtig, dass nach einer längeren Volllastfahrt der Abgasturbolader wieder etwas herunter gekühlt werden sollte, um diese extremen Hitzestaus zu vermeiden.

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