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Wie hoch ist das Mindestgebot bei einer Teilungsversteigerung?

Gefragt von: Henri Raab  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Eine Teilungsversteigerung kann mit finanziellen Nachteilen verbunden sein, denn es besteht das Risiko, dass Sie nur geringe oder sogar gar keine Gewinne erzielen – das Mindestgebot für Zwangsversteigerungsobjekte liegt in der Regel bei 50 % des Marktwertes.

Wie hoch ist das geringste Gebot?

§ 10 Nr. 3 ZVG: 1480 € bestehenbleibende Rechte vorrangig eingetragener Gläubiger gem. §§ 44 Abs.

Wie setzt sich das Mindestgebot zusammen?

Mindestgebot: Der Rechtspfleger verkündet am Anfang der Versteigerung das „geringste Gebot“. Das besteht meist nur aus den Kosten für die Zwangsversteigerung. So billig wechselt aber kaum eine Immobilie den Eigentümer. Der Rechtspfleger muss den Zuschlag zum Schleuderpreis versagen.

Welcher Wert wird bei einer Teilungsversteigerung angesetzt?

Durch die Teilungsversteigerung wird zunächst einmal nur die Immobilie in Geld gewandelt, nicht aber wird der Erlös automatisch, z.B. nach Höhe der Erbteile, verteilt. Dies müssen die Miterben einstimmig gemeinsam vornehmen. Kommt es hier nicht zu einer Einigung, so hinterlegt das Gericht den Erlös bis zur Klärung.

Ist der Verkehrswert Das Mindestgebot?

Die Höhe dieses Mindestgebotes wurde auf 5/10 vom im Vorfeld festgelegten Verkehrswert festgesetzt. Ein absolutes Mindestgebot in Form der 5/10 Grenze bedeutet nun also, dass das Startgebot diese Grenze in keinem Fall unterschreiten darf. Ähnlich schaut es auch aus mit dem Höchstgebot.

Die Teilungsversteigerung: Was Sie zu diesem Thema wissen und dabei beachten sollten!

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Wie weit über Verkehrswert bieten?

Wer die Immobilie unbedingt will, sollte mindestens 70 Prozent des Verkehrswertes bieten. Verkehrswert: Der Verkehrswert einer Immobilie entspricht dem aktuellen Marktwert zu einem bestimmten Stichtag. Gesetzliche Grundlage ist die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV).

Kann ich ein versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen?

Kann ich ein Versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen? Das ist zwar grundsätzlich möglich, aber selten der Fall. Die Eigentümer versuchen meist bis zuletzt das Eigentum für sich zu retten.

Kann eine Teilungsversteigerung vom Gericht abgelehnt werden?

Wie können Erben die Teilungsversteigerung verhindern ? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine Teilungsversteigerung doch noch zu verhindern. Die Gütliche Einigung mit dem Miterben, der den Antrag gestellt hat, die Drittwiderspruchsklage oder ein durch ein eingetragenes Nießbrauchrecht im Grundbuch.

Wie hoch sind die Gerichtskosten bei einer Versteigerung?

Die gesamten Gerichtskosten belaufen sich auf 614 € und sind vom Antragsteller als Vorschuss zu leisten. Die Gerichtskosten setzen sich wie folgt zusammen: Antragskosten: 50 € Verfahrenskosten (3mal ½ Gerichtskostengebühr für je Verfahren, Termin und Verteilung): 57 €

Was kostet die Rücknahme der Teilungsversteigerung?

Kostenfestsetzung möglich? Bei Rücknahme des Antrags auf Durchführung der Teilungsversteigerung kann weder eine Kostenentscheidung gemäß § 269 Abs. 4 ZPO ergehen (LG Düsseldorf JurBüro 81, 1415), noch ist § 788 ZPO im Rahmen der Teilungs- versteigerung anzuwenden (LG Passau ZfIR 17, 159).

Was ist das Mindestbargebot?

Vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten (siehe Bietezeit) verkündet das Gericht im Versteigerungstermin das geringste Gebot. Dieses unterteilt sich in den bar zu bietenden Teil (Mindestbargebot) und in den Teil der bestehenbleibenden Rechte, die nach der Versteigerung vom Ersteher übernommen werden müssen.

Wann ist eine Teilungsversteigerung unzulässig?

Eine Teilungsversteigerung ist beispielsweise unzulässig, wenn die Mitglieder vorher vereinbart haben, dass die Aufhebung der Gemeinschaft auf Zeit ausgeschlossen ist. Einer Widerspruchsklage ist immer sehr individuell und es dreht sich alles um feine Details.

Wer zahlt bei Teilungsversteigerung das Gutachten?

Die Kosten für das gesamte Verfahren der Teilungsversteigerung werden aber nicht vom Antragsteller allein, sondern von der Erbengemeinschaft getragen. Dabei wird jeder Miterbe entsprechend seines Anteils am Erbe an den Gebühren beteiligt. Diese werden von dem Erlös aus der Teilungsversteigerung abgezogen.

Was bedeutet die Wertgrenzen 50% und 70% des Verkehrswertes gelten?

Nun kommen die Wertgrenzen ins Spiel: Wenn das Meistgebot weniger als 70 Prozent des Verkehrswertes erreicht, können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50 Prozent muss der Rechtspfleger den Zuschlag versagen und einen zweiten Versteigerungstermin ansetzen, in dem die Wertgrenzen nicht mehr gelten.

Was ist das Meistgebot?

Als Meistgebot bezeichnet man das bei einer Versteigerung abgegebene höchste Gebot. Im Rahmen der Zwangsversteigerung ist dem Meistbietenden der Zuschlag zu erteilen. Bei einer Zwangsversteigerung vor Ort soll dem Zuschlag an den Meistbietenden ein dreimaliger Aufruf vorausgehen.

Was sind bestehen bleibende Rechte?

(1) Ein Recht bleibt insoweit bestehen, als es bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigt und nicht durch Zahlung zu decken ist. Im übrigen erlöschen die Rechte.

Was muss ich bei einer Teilungsversteigerung beachten?

Die Teilungsversteigerung ist für Erbengemeinschaften eine Option, also wenn es mehrere Erben gibt. Dies ist der Fall, wenn kein Testament vorhanden ist oder darin nicht genau festgelegt wurde, wer das Haus oder die Wohnung erhalten soll. Dann greift die gesetzliche Erbfolge beziehungsweise die Erbquoten aller Erben.

Was passiert mit Grundschuld bei Teilungsversteigerung?

Bestehen bleibende Grundschulden

Dementsprechend bleiben in der Teilungsversteigerung alle den Anteil des Antragstellers belastenden Grundschulden bestehen. Wirtschaftlich müssen sie immer dem Betrag zugerechnet werden, der zusätzlich beim geringsten Gebot als Barbetrag geboten werden muss.

Wie viel Eigenkapital bei Zwangsversteigerungen?

Oft fordern Gerichte mindestens zehn Prozent des Verkehrswertes als Sicherheiten ein, die Sie als Interessent zuvor hinterlegen müssen. Das kann zum Beispiel über einen sogenannten bankbestätigten Scheck erfolgen. Liegt Ihnen diese Summe nicht bereits in Form von Eigenkapital vor, muss sie mitfinanziert werden.

Wann ist eine Teilungsversteigerung ausgeschlossen?

Die Teilungsversteigerung ist ausgeschlossen, wenn der Erblasser selbst in seiner letztwilligen Verfügung ein Auseinandersetzungsverbot angeordnet hat. Gleiches gilt solange ein Miterbe wegen eines Aufgebotsverfahrens den Aufschub der Auseinandersetzung verlangen kann bzw.

Ist eine Teilungsversteigerung sinnvoll?

Sinnvoll ist die Teilungsversteigerung insbesondere dann, wenn einer der Miteigentümer zum Alleineigentümer werden möchte, aber sich untereinander nicht auf einen Kaufpreis geeinigt werden kann. In dem Fall kann derjenige bei der Versteigerung mitbieten und erhält vielleicht den Zuschlag.

Kann ein halbes Haus versteigert werden?

Wie kommt es zur Versteigerung? Einer kann sich nicht einseitig aus der Miteigentumsgemeinschaft verabschieden, auch nicht beim Notar. Ein halbes Haus kauft niemand! Das einzige rechtliche Mittel ist die Zwangsversteigerung.

Warum keine Bilder bei Zwangsversteigerungen?

Was die Käufer für ihr Geld bekommen, können sie häufig nur vermuten. Vorab werden zwar vom Amtsgericht Gutachten erstellt, aber ein vollständiges Bild ergibt sich daraus nicht. "Das Objekt wird vom Papier weg versteigert", stellt Kapfer fest.

Was bedeutet 5 10 Grenze?

Bei Geboten (Bargebot + eventuell bestehen bleibende Rechte) unter 50 % (= 5/10) des Verkehrswertes muss der Zuschlag von Amts wegen versagt werden (§ 85 a ZVG). Bei Geboten ab 50 % jedoch weniger als 70 % (= 7/10) des Verkehrswertes, kann Zuschlagsversagung wegen des Nichterreichens der 7/10-Grenze erfolgen.

Wie kann ich ein Haus vor der Versteigerung kaufen?

Es ist grundsätzlich möglich, ein Haus vor der eigentlichen Auktion zu kaufen, sofern der Gläubiger – zumeist eine Bank – sich darauf einlässt. Nach Zahlung des Kaufpreises kann der Gläubiger den Antrag von Zwangsversteigerung zurücknehmen. Der Kauf wird für Sie vermutlich teurer als auf einer Versteigerung.

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