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Wie heißen die Geschäfte in der DDR?

Gefragt von: Erhard Köster  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Intershops waren nicht nur einfach Läden, sondern für viele auch Inseln der Glückseligkeit beim sonntäglichen Familienspaziergang, gut ausgeleuchtete Paradiese fernab der sozialistischen Mangelwirtschaft, der kleine Westen im Osten. Allerdings waren sie der DDR-Regierung zumindest ideologisch peinlich.

Wie heißen Supermärkte in der DDR?

Als Kaufhalle wurden in der DDR größere, räumlich nicht unterteilte eingeschossige Selbstbedienungsläden bezeichnet, in denen überwiegend Lebensmittel und sogenannte Waren des täglichen Bedarfs (WtB) wie Drogerieartikel und Reinigungsmittel angeboten wurden.

Wie wurden die DDR Lebensmittelgeschäfte genannt?

Delikatläden (kurz Delikat; umgangssprachlich Deli oder Fress-Ex) waren Einzelhandelsgeschäfte für Lebensmittel des „gehobenen Bedarfs“ in der DDR. Diese speziellen Filialen der Handelsorganisation gab es in allen Bezirks- und Kreisstädten der DDR sowie in wirtschaftlich oder kulturell bedeutsamen Orten.

Was ist der Unterschied zwischen Konsum und HO?

Es wurde noch vor der DDR gegründet und öffnete am 15. November 1948 seine erste Filiale in Berlin. Butter, Fleisch und andere Grundnahrungsmittel ohne Lebensmittelmarken einkaufen - das war der große Unterschied der 1948 gegründeten HO im Vergleich zum Konsum oder dem privaten Einzelhandel.

Warum gab es intershops?

Intershop war eine Einzelhandelskette in der DDR, deren Waren nur mit konvertierbaren Währungen, später auch mit Forumschecks, jedoch nicht mit Mark der DDR bezahlt werden konnten. Ein unvermeidbarer Nebeneffekt war, dass der normale DDR-Bürger dadurch einen begrenzten Einblick in das Warenangebot des Westens bekam.

Ostprodukte im Westregal - Geschaefte mit der DDR

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Wie hieß das Geld im Intershop?

Auf Weisung des Ministers für Verkehrswesen unterzeichnen am 14. Dezember 1962 Vertreter der Mitteldeutschen Schlafwagen AG (Mitropa) und der "Deutschen Genußmittel GmbH" den Vertrag zur Gründung der "Intershop GmbH". Bezahlt wird mit D-Mark.

Was gab es im delikat?

Delikat-Läden für gehobene Lebens- und Genussmittel

Im Sortiment fand man vieles, was das Feinschmeckerherz begehrte beispielsweise Konserven mit Ananas, Pfirsichen oder Mandarinen, hochwertige Alkoholika aus westlicher und heimischer Produktion, edle Schokoladen oder seltene Fleisch- und Wursterzeugnisse in Dosen.

Was waren HO Läden?

Die HO-Warenhäuser in den größeren Städten komplettierten das Netz der staatlichen Verkaufsstellen. Dort gab es vor allem seltenere Industriewaren und Konsumgüter zu kaufen, während sich die Kaufhallen und kleineren Verkaufsläden auf die Waren des täglichen Bedarfs beschränkten.

Was bedeutet EVP in der DDR?

Einzelhandelsverkaufspreis bzw. Endverbraucherpreis (abgekürzt EVP) war in der DDR die Bezeichnung für staatlich vorgeschriebene Festpreise von auszeichnungspflichtigen Einzelhandelswaren in Mark.

Wie war das Einkaufen in der DDR?

Grundnahrungsmittel konnte sich jeder zu relativ niedrigen Preisen überall kaufen. Dazu gehörten Brot, Nährmittel, Wurst und Fleisch, Rotkraut, Weißkraut, Äpfel, also vieles, was in der DDR erzeugt wurde. Die Verpackungen waren gegenüber heute trist und grau, manchmal wurden auch alte Zeitungen zum Einpacken verwendet.

Wie nannte man Waren in der DDR die nur unter der Ladentheke zu bekommen Waren?

Bückware oder Bückeware bezeichnet Waren im Einzelhandel, für die Kunden oder Verkäufer sich sinnbildlich oder tatsächlich unter den Ladentisch oder zur untersten Regalabteilung bücken müssen.

Was bedeutet echt Deli?

Delikatladen – bestimmte Lebensmittelgeschäfte, etwa seit Ende der 1970er Jahre eingerichtet, in der Umgangssprache auch „Deli“ oder „Fress-Ex“ (siehe „Exquisit“) genannt.

Was war knapp in der DDR?

Während Westdeutsche Anfang der 50er Jahre bereits Sahnetorte aßen, mussten Ostdeutsche weiter mit einer Mangelwirtschaft leben. Denn auch mehrere Jahre nach Kriegsende standen nur eine bestimmte Menge an Fleisch, Fett, Zucker und ähnlich knappen Waren zur Verfügung.

Was hat ein Brot in der DDR gekostet?

Ein Mischbrot kostete 78 bzw. 93 Pfennig, das Brötchen fünf Pfennig, 250 Gramm "gute" Markenbutter 2,50 Mark, ein Würfel Bratmargarine 50 Pfennig, 100 Gramm Jagdwurst 68 Pfennig, 250 Gramm Marmelade 54 Pfennig.

Was hat ein Bier in der DDR gekostet?

Die 0,33-Liter-Flasche gab es zum staatlich festgelegten EVP (Einzelhandelsverkaufspreis) 67 Pfennig, der halbe Liter kostete 1,08 Mark. Einige Brauereien in der DDR boten Ende der 1980er-Jahre auch „Delikat-Biere“ an – 0,5 l zum stolzen Preis von 1,90 Mark.

Was war in der DDR besonders schwierig zu kaufen?

Ein Auto in der DDR

Der Autokauf gestaltete sich in der DDR besonders schwierig. Dafür mussten sich die Bürger vorher anmelden und mit Wartezeiten von bis zu 15 Jahren rechnen. Die Preise waren trotzdem ziemlich hoch. Die Wartezeiten konnten auch nur mit einem erheblichen Aufpreis verkürzt werden.

Wie hieß die DDR Butter?

Frische Rahmbutter (Kurzzeichen FRB) war der Markenname einer in der DDR von ca. 1970 bis 1990 produzierten kalorienreduzierten Buttersorte.

Was heißt KfL DDR?

Einen besonderen Stellenwert in Bereich der Landtechnischen Instandhaltung kam den Kreisbetrieben für Landtechnik, kurz KfL, zu. Sie waren verantwortlich für die Instandhaltung aller Maschinen und Geräte in der Pflanzenproduktion.

Was kostete Schnaps in der DDR?

Dass DDR Bürger*innen so viel Alkohol tranken, scheint überraschend zu sein, denn Schnaps war nicht gerade billig. Eine Flasche kostete zwischen 15 und 80 Mark. Das Durchschnittsgehalt lag im Vergleich dazu nur bei 500 Mark im Monat.

Wem gehört Konsum?

Konsum ['kɔnzʊm] war die Marke der Konsumgenossenschaften auch in der DDR und wird bis heute von den verbliebenen Genossenschaften und deren Zentralverband verwendet.

Was bedeutet HO Gaststätte?

Zur Geschichte. Zur Geschichte der HO-Gaststätten von Ende 1948 bis 1990. Die HO (Handelsorganisation) hatte ein ansehnliches Netz von HO-Gaststätten gebildet. Dies geschah durch Übernahme bestehender Restaurants, die privat betrieben oder während des Krieges aufgegeben worden waren.

Was kostet der Kaffee in der DDR?

Kaffee kostete damals zwischen 7,50 und 10 DDR-Mark pro 125 Gramm. Trotz des niedrigen Preises von vier DDR-Mark für die gleiche Menge „Kaffee-Mix“ ließen sich die DDR-Bürger davon nicht überzeugen. Das von vielen nur als „Gesöff“ bezeichnete Getränk hatte aber nicht nur einen merkwürdigen Geschmack.

Was hat Rotkäppchen Sekt in der DDR gekostet?

Der Preis von 22 DDR-Mark pro Flasche war nach der Währungsunion Vergangenheit. Die Wettbewerber aus dem Westen verlangten für vergleichbare Produkte fünf bis sechs D-Mark, und das bei wesentlich geringeren Produktionskosten aufgrund moderner Fertigungslinien und viel geringerer Personalkosten.

Wie hießen die DDR Schokoriegel?

bon hieß ein DDR-Schokoriegel mit Kokosfüllung, der ab Mitte der 1980er Jahre im VEB Kombinat Süßwaren Delitzsch hergestellt wurde.

Wo gab es intershops?

Der klangvollere Name Intershop tauchte 1956 auf. Bereits Mitte der 60er-Jahre gab es in der DDR mehrere 100 Verkaufsstellen. Vor allem Ausländer und Bundesbürger sollten angelockt werden, um ihre Devisen dort auszugeben. Besonders das Geschäft mit den West-Berlinern wurde schnell lukrativ, eine absolute Goldgrube.