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Wie heiß ist es in einem Hochofen?

Gefragt von: Cindy Diehl-Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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In der Schmelz- und Verbrennungszone im Inneren des Hochofens kommt es schließlich zur Reaktion von Koks und Luftsauerstoff. Und damit temperaturtechnisch zum Höllenfeuer: Bis zu 2.200°C beträgt die Temperatur im Verlauf dieser exothermen Reaktion.

Wie erzeugt man die hohen Temperaturen im Hochofen?

Die Vorbereitung zur Eisengewinnung:

Die Temperatur im Hochofen nimmt von oben nach unten zu, weil der von unten eingeblasene Luftsauerstoff mit dem Koks in einer stark exothermen Reaktion zu Kohlenstoffdioxid reagiert. Diese Reaktion liefert die notwendige Hitze für den Ablauf des Hochofenprozesses.

Wie heiß ist Roheisen?

Die Schmelztemperatur von grauem Roheisen liegt bei 1 200 °C und es ist zäher als weißes Roheisen.

Wie hoch kann ein Hochofen sein?

Die Gesamthöhe einer solchen Anlage beträgt etwa 90 m. Der Hochofen 2 in Duisburg-Schwelgern hat beispielsweise eine Ofenhöhe von nahezu 75 m, einen Gestelldurchmesser von 14,9 m und ein Nutzvolumen von rund 4800 m³, erschmilzt täglich rund 12.000 t Roheisen und gilt zurzeit (Stand 2014) als größter Hochofen Europas.

Wie lange arbeitet ein Hochofen?

Hochöfen sind rund 10 Jahre ununterbrochen in Betrieb. Nach dem Ende dieser so genannten Ofenreise muss der eigentliche Hochofen umfangreich überarbeitet werden; zumeist wird die komplette Auskleidung aus feuerfesten Steinen erneuert und diverse Stahlbauteile ersetzt.

So funktioniert ein Hochofen: Das musste du wissen! – Chemie | Duden Learnattack

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Wie viel kostet ein Hochofen?

Etwa 240 Millionen Euro kostet darüber hinaus der neue Hochofen 8. Der 20 Jahre alte Hochofen 9 direkt gegenüber wird für rund 100 Millionen Euro technisch weiter verbessert. "Der neue Ofen wird von der Technologie den derzeit bestmöglichen technischen Standard haben", sagt Schneider.

Warum darf ein Hochofen nicht ausgehen?

Nächster Punkt: Hochofen. Ihn kann man abstellen, allerdings auch nicht ohne Weiteres. Es besteht die Gefahr, dass auch hier das Feuerfestmaterial beschädigt wird und ersetzt werden muss, was wieder in die Millionen geht. Das ist der Fall, wenn der „Sauabstich“ nicht gelingt.

Was passiert im Hochofen mit dem Eisenerz?

Im Hochofenprozess findet die Eisengewinnung in einem Hochofen statt. Dabei werden oxidische Eisenerze zu Roheisen umgewandelt. Das geschieht einfach gesagt in folgenden Schritten: durch Verbrennung von Koks entsteht Kohlenstoffmonoxid (CO) als Reduktionsmittel.

Wird Stahl im Hochofen hergestellt?

Stahl kann in zwei Arten von Anlagen hergestellt werden: in einem Hochofen aus Eisenerz und Koks (fast reiner Kohlenstoff, der aus Kohle gewonnen wird) oder in einem Elektroofen aus wiedergewonnenem (recyceltem) Stahl. Kohle liefert den Koks, der als Brennstoff für die Hochöfen dient, in denen das Erz geschmolzen wird.

Warum heißt der Hochofen?

Ab dem Jahr 1828 wurde nicht nur kalte, sondern heiße Luft in den Ofen geblasen. Seit dieser Zeit spricht man vom Hochofen. Der hat einen weiteren Vorteil: Im Roheisen gibt es sehr viel Rost, also eine Verbindung von Eisen mit Sauerstoff.

Warum braucht man Kohle für Stahl?

Bei der heutigen Stahlherstellung wird Kohle benutzt, um den Sauerstoff aus dem Eisenerz zu entfernen. Dieses wird im Hochofen zugleich aufgeschmolzen. Es ist die produktivste und kostengünstigste Methode, um Roheisen zu gewinnen.

Warum muss ein Hochofen rund um die Uhr betrieben werden?

Insgesamt gibt es drei Hochöfen in dem Stahlwerk, die zusammen etwa 14000 Tonnen Roheisen produzieren – und das am Tag! Dafür sind an jedem Ofen etwa 12 Abstiche täglich notwendig. Rund 10 bis 15 Jahre ist so eine Anlage rund um die Uhr im Einsatz, bis sie überholt werden muss.

Was ist die Aufgabe von Koks im Hochofen?

Koks dient im Hochofenprozess zur Reduktion der Eisenerze zu Eisen, ist das Stützgerüst im Hochofen und ermöglicht das Abfließen der flüssigen Produkte Roheisen und Schlacke bzw. das Durchströmen der Hochofengase im Ofen.

Wie warm ist es im Stahlwerk?

Die Öfen, in denen der Stahl erhitzt wird, erreichen Temperaturen bis 1300 Grad Celsius. Matten steht dort oft an den Computern oder über den Anlagen, über die der glühende Stahl läuft und prüft die Produktionsprozesse.

Warum wird Luft in den Hochofen geblasen?

Im äußeren Mauerwerk befinden sich Hohlräume, durch die ständig Wasser zur Kühlung fließt. Das Kühlsystem darf nie abreißen, manche Hochöfen haben daher mehrere abgeschlossene Kühlsysteme. Im unteren Bereich münden Düsen in den Hochofen. Durch diese wird unter Druck bis zu 1200 °C heiße Luft in den Hochofen geblasen.

Für was wird der Hochofen benötigt?

Im Hochofen wird aus den oxidischen Eisenerzen Roheisen gewonnen.

Wie viel Eisenerz für eine Tonne Stahl?

1,5 Kilogramm Rohmaterial ergeben ein Kilogramm Edelstahl

Noch in den 1960er-Jahren waren in den deutschen Stahlhütten mehr als 3,5 Tonnen Rohstoff notwendig, um daraus eine Tonne Rohstahl zu erzeugen. Mittlerweile brauchen Stahlkocher nur noch rund 2,2 Tonnen Rohmaterial, um daraus Stähle wie Edelstahl zu fertigen.

Wie viel Stahl gibt es auf der Erde?

Im Jahr 2021 wurden nach Angaben von Worldsteel weltweit insgesamt 1950,5 Millionen Tonnen Stahl produziert. Das mit großem Abstand bedeutendste Herstellerland war 2021 die Volksrepublik China mit 1032 Millionen Tonnen.

Welches Land produziert am meisten Stahl?

Mit insgesamt rund 1 Milliarden Tonnen produzierte China im Jahr 2021 weltweit die größte Menge an Rohstahl und stand mit großem Abstand zu Ländern wie Indien oder Japan ganz oben im Ranking. Im Vergleich dazu produzierte Deutschland im selben Jahr eine Rohstahlmenge von etwa 40,1 Millionen Tonnen.

Wie viel Roheisen produziert ein Hochofen täglich?

Ein Hochofen kann täglich bis zu 10.000 Tonnen Roheisen erzeugen. Um eine Tonne Roheisen zu erzeugen, werden etwa eine Tonne Koks, eine halbe Tonne Kalkstein, zwei Tonnen Eisenerz und fünf Tonnen mit Sauerstoff angereicherte Luft benötigt.

Warum befinden sich am oberen Ende des Hochofens zwei Glocken?

Zwei Gichtglocken verschließen die Öffnung der Gicht. Die beiden Gichtglocken bilden eine Gasschleuse. Die Glocken werden abwechselnd gesenkt und gehoben. So kann keine kalte Luft in den Ofen dringen und kein Gas aus dem Ofen entweichen.

Wie viele Hochofen gibt es in Deutschland?

Während 1960 in Deutschland noch 136 Hochöfen betrieben wurden, waren es im Jahr 2005 nur noch 16. Die Gründe für diesen Wandel sind in Kapazitätsanpassungen und in der Rationalisierung des Hochofenprozesses zu finden.

Wie viele Hochofen hat Thyssen?

ThyssenKrupp Steel Europe betreibt insgesamt vier eigene Hochöfen.

Warum hat der Hochofen zur Mitte zu den größten Durchmesser?

Je weiter die Rohstoffe (Erz, Koks, Sinter, Kalkstein) im Schacht niedergingen, desto mehr wurden sie erwärmt und dehnten sich aus. Deshalb hat der Hochofen eine sich nach unten erweiternde Form. Am Kohlensack ist der Durchmesser am größten.

Was passiert in der Vorwärmzone im Hochofen?

In der Vorwärmzone (400°C) geben die Erze ihr chemisch gebundenes Wasser ab. Die vorhandene Feuchtigkeit wurde schon vorher verdampft. Die Reduktionszone (800°C) ist der Bereich für die indirekte Reduktion.

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