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Wie geht man beim Gewindeschneiden vor?

Gefragt von: Wulf Brunner  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Um ein gerades Innengewinde zu schneiden, kannst du einen Anschlagwinkel benutzen und rechtwinklig am Gewindebohrer ansetzen. Hier kannst du auch wieder Schneidspray einsetzen. Die Reibung zwischen dem Span und den Schneiden des Gewindebohrers und damit auch das notwendige Drehmoment wird verringert.

In welcher Reihenfolge benutzt man Gewindeschneider?

Zuerst benutzen Sie den Vorschneider. Ihn erkennen Sie an einem Ring am Schaft. Der Vorschneider weist nur kurze Klingen auf und mit diesem bohren Sie das Gewinde vor. Dann kommt der Mittelschneider zum Einsatz.

Wie wird ein Gewinde gebohrt?

Zum Gewindebohren benötigst du einen Satz Gewindebohrer, der aus drei Bohrern besteht. Jeder Bohrer ist mit Ringen gekennzeichnet. Du startest mit dem Bohrer mit einem Ring, dann nimmst du den mit zwei und dann kommt der mit drei Ringen dran.

Warum senkt man vor dem Gewindeschneiden?

Der Anschnitt ist die etwas spitz angeschliffene Fläche an der Spitze des Gewindebohrers. Das Kernloch solltest du also tiefer machen als später die Gewindetiefe sein soll. Als Faustregel gilt, dass das Sackloch um den Nenndurchmesser tiefer gehen soll als die gesamte Gewindelänge.

Wie groß Gewinde ansenken?

Die Bohrung sollte deutlich angesenkt sein, damit der Bohrer zügig in das Material eindringen kann. Durch das Ansenken verhinderst du zudem, dass beim Anschneiden der erste Gewindegang aus der Bohrung herausgedrückt wird. Die Größe des Kegelsenkers ist um 10 % größer als der Durchmesser des Gewindebohrers.

Gewindeschneiden in Metall: Schritt für Schritt erklärt | Anleitung

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Warum muss das Kernloch tiefer sein als das nutzbar gewindetiefe?

Der Anschnitt der Reibahle verhindert ein Reiben bis auf den Grund der Bohrung. Ein Kernloch zur Vorbereitung für ein Sackloch-Gewinde muss also um die Grundlochtiefe größer sein als die benötigte Gewindetiefe. Das Maß dafür hängt von dem verwendeten Gewindebohrer und dessen Anschnitt ab.

Was muss beim Gewindebohren von Hand beachtet werden?

Hierbei ist darauf zu achten, dass der Kernlochdurchmesser nicht zu klein ausfällt, da beim GewindeschneidenShop mit dem GewindebohrerShop das zu bearbeitende Material nach Innen gedrückt wird und sich hiermit der Durchmesser wieder verkleinert.

Welchen Bohrer für Gewindeschneiden?

Viele Handwerker berechnen die Bohrergröße mit der Faustformel, das Gewindemaß mit 0,8 zu multiplizieren. Eine sicherere Art, den genauen Durchmesser für das Vorbohren vor dem Gewindeschneiden zu ermitteln, ist die so genannte ISO-Tabelle. Sie weist jeder Gewindegröße eine Bohrergröße zu.

Was bedeuten die Ringe bei Gewindeschneider?

GRÜNRING: für allgemeinen Einsatz. BLAURING: für verschleißfeste Stähle. WEISSRING: für VA-Werkstoffe. SCHWARZRING: für Grauguss, Sphäroguss.

Warum soll beim Gewindeschneiden von Hand der Gewindebohrer häufiger etwas zurück gedreht werden?

Der Gewindebohrer soll während des Schneidens möglichst nicht zurückgedreht werden, da häufiges Abscheren der Späne und Neuanschneiden zu vorzeitiger Abstumpfung der Gewindebohrerschneiden führen.

Warum Öl beim Gewindeschneiden?

Schneidöl ist ein nichtwassermischbares Kühlschmiermittel zur Verbesserung zerspanender Prozesse. Das Öl verringert dabei die Reibung, kühlt Werkzeug sowie Werkstück und verhindert Korrosion. Falls ein kontinuierlicher Schneidölstrom vorhanden ist, entfernt es auch die Späne von der Bearbeitungsstelle.

Wie groß Vorbohren für 6mm Gewinde?

M6 Gewinde schneiden: Vorbohren

Eine leichte Aufweitung der Bohrung mit einem Senker erleichtert die Arbeit mit dem Vorschneider in den ersten Gewindegängen. Nach der Faustformel "Gewindemaß mal 0,8" wären 4,8 mm zum Vorbohren eines M6-Gewindes nötig.

Welches Loch muss ich Bohren für M8 Gewinde?

Die Steigung bei M8 Gewinden beträgt 1,25 mm. Zieht man diese vom Durchmesser ab kommt man auf Ø 6,75 mm, aufgerundet heißt das, dass man eine Kernlochdurchmesser von 6,8 mm für ein M8 Gewinde benötigt.

Wie funktioniert ein handgewindebohrer?

Gewindebohrersatz – Handgewindebohrer

Der Vorschneider besitzt einen Ring und formt das Gewinde leicht aus. Der Nachschneider ist mit zwei Ringen markiert und schneidet eine deutliche Gewindeform. Ohne Ring ist der Fertigschneider, der die Spitzen schneidet.

Wie wird der Span beim Gewindeschneiden gebrochen?

Unser Tipp! Nach zwei geschnittenen Gewindegängen, dass Windeisen ca. um eine 1/3 Umdrehung zurückdrehen. Dadurch bricht man den entstandenen Span und schützt den Bohrer vor Überlastung!

Was ist der Unterschied zwischen Gewindebohrer und Gewindeschneider?

Im direkten Vergleich zum Gewindebohrer hat der Gewindeformer eine höhere Standzeit. Allerdings sind die Toleranzen beim Bohrloch enger und das eingesetzte Drehmoment ist höher als beim Gewindeschneiden. Das Gewindeformen zerstört keine Materialfasern und sorgt dadurch für eine bessere Oberflächenstruktur des Gewindes.

Wie tief muss ein Gewinde mindestens sein?

Obere Grenze der Einschraubtiefe

Kritisch angesehen werden Einschraubtiefen ab einer Länge von 1.5*d [1]. Je länger die Einschraubtiefen werden, desto problematischer sind die Effekte. Fertigungstechnisch wird empfohlen, Gewindebohrungen länger als 3*d zu vermeiden.

Wie viele gewindegänge tragen?

Die allgemein gültige Regel ist 2 bis 3 Gewindegänge. Die meisten Verbindungselemente mit Aussengewinde werden mit einer Kegelkuppe (Anfasung) gefertigt, wodurch die ersten 1 bis 2 Gewindegänge für eine leichtere Montage im Durchmesser etwas kleiner sind.

Kann man WD-40 als Schneidöl verwenden?

Das WD-40 Specialist Bohr- und Schneidöl ermöglicht die optimale Schmierung verschiedener Werkzeuge und kann Zerspanungsprozesse optimieren. Es erhöht die Lebensdauer verschiedener Schneidwerkzeuge und funktioniert auch unter größtem Druck.

Welches Öl nimmt man zum Gewindeschneiden?

Wichtig dabei: Immer mit Öl schneiden! Am besten geeignet sind natürlich spezielle Schneidöle. Wenn das nicht vorhanden ist, dann ein Öl wie zB. Motoröl, MoS2 oder WD-40 verwenden, so etwas hat meist jeder.

Was sind reine Schneidöle?

Reine Schneidöle basieren auf Mineralölen und werden mit Additiven vermischt und ohne weitere Verdünnung wie vom Hersteller geliefert zum Schneiden verwendet.