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Wie gefährlich ist Parodontose für den Körper?

Gefragt von: Herr Dr. Jürgen Wirth  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Ein wissenschaftlich belegter Zusammenhang besteht auch zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die bei einer Parodontitis freigesetzten Bakterien und Entzündungsprodukte können die Arterienverkalkung unterstützen und so Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen.

Welche Krankheiten können durch Parodontose entstehen?

Eine Parodontitis kann mehr als eine Zahnbettentzündung sein. Betroffen sind davon nicht nur das Zahnfleisch, die Zähne und der Kieferknochen – manchmal beeinträchtigt sie auch das Herzkreislaufsystem und kann Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt auslösen.

Auf welche Organe hat eine Parodontitis eine Auswirkung?

Weitere Komplikationen, die mit Parodontitis zusammenhängen

Weitere systemische Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Parodontitis gebracht werden, sind u.a. Morbus Alzheimer, rheumatoide Arthritis sowie Lungen-, Nieren- oder sogar Krebserkrankungen [6,7].

Was passiert wenn Parodontose nicht behandelt wird?

Bei einer nicht behandelten Parodontose droht der Zahnverlust. Zudem können die Bakterien über den Blutkreislauf den gesamten Organismus schädigen. Das Risiko für Folge-Erkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt steigt.

Wie gefährlich ist Parodontitis wirklich?

Parodontitis ist nicht ungefährlich. Neben Zahnverlust können viele Folgeerkrankungen auftreten. Dazu zählen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer, Krebs und Impotenz.

Parodontitis/Parodontose - Wie gefährlich ist die Volkskrankheit? | Zahnklinik-Ungarn.de

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Wie bekomme ich Parodontose weg?

Im frühen Stadium der Parodontose reicht es meist aus, wenn der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen mechanisch säubert und dabei Beläge und Zahnstein entfernt. Ist die Parodontitis bereits fortgeschritten, wird der Einsatz antibakterieller Mittel notwendig, um die Entzündung in den Griff zu bekommen.

Kann man Parodontitis auf dem Röntgenbild sehen?

Zerstörter Zahnhalteapparat – Das erste Röntgenbild zeigt die Situation eines Patienten mit schwerer Parodontitis.

Kann man mit Parodontose leben?

Hohe Erfolgschancen bei guter Mitarbeit. Wie bereits erwähnt, ist eine Parodontitis nicht heilbar. Das bedeutet auch, dass es mit der eigentlichen Therapie nicht getan ist. Stattdessen muss man als Parodontitis-Patient ein Leben lang dafür sorgen, dass es nicht zu neuen, zusätzlichen Entzündungen kommt.

Wie schnell schreitet eine Parodontitis voran?

In den meisten Fällen schreitet die Parodontitis nur langsam fort (chronische Parodontitis) und tritt vermehrt nach dem 40. Lebensjahr auf. In einigen Fällen kann es zu einem rasch fortschreitenden Gewebeverlust kommen (aggressive Parodontitis), wobei auch Jugendliche betroffen sein können.

Warum ist eine Parodontitis nicht heilbar?

Vielen Patienten ist nicht bewusst, dass eine Parodontitis nicht heilbar ist – es handelt sich um eine chronische Entzündung. Wer einmal eine Parodontitis entwickelt hat, benötigt folglich lebenslange zahnärztliche Kontrolle und Betreuung.

Was macht Parodontitis im Körper?

Parodontitis fördert Erkrankungen im ganzen Körper

Bakterien aus den Zahnfleischtaschen, die ins Blut gelangt sind, können an anderen Stellen im Körper weitere Entzündungen auslösen und z.B. die Elastizität der Blutgefäße herabsetzen.

Ist Parodontitis im Blut nachweisbar?

Und das ist nur das Zahnfleisch. Bei der Parodontitis ist eben auch der Kieferknochen selbst entzündet. Erreger und Entzündungsstoffe sind im Blut nachweisbar. Es ist also naheliegend, dass die Parodontitis sich ungünstig auf unsere Blutgefäße auswirkt.

Welche Mundspülung ist gut bei Parodontose?

Bei einer akuten Parodontalerkrankung greifen Sie am besten zu Mundspülungen mit Chlorhexidin, die jedoch keinen Alkohol enthalten sollten. Die stark antibakterielle Wirkung ist bei akuten Entzündungen besonders wichtig.

Kann Parodontitis Bluthochdruck verursachen?

Eine unbehandelte Parodontitis (chronische Entzündung des Zahnbettes) kann zu Bluthochdruck führen und das Risiko für Herzinfakt und Schlaganfall erhöhen. Eine neue Studie der Universitätszahnklinik Würzburg zeigt, dass eine erfolgreiche Parodontitisbehandlung den hierdurch verursachten Bluthochdruck wieder absenkt.

Welche Zahncreme ist die beste bei Parodontose?

Bei Parodontose sollten Sie eine Zahncreme mit geringem bis mittlerem Abrieb verwenden. Der RDA-Wert muss also zwischen 30 – 60 liegen. Diese Zahnpasten enthalten anorganische Salze als Schmirgelpartikel. Der Fluorid-Gehalt sollte 1000-1500 ppm betragen.

Wie riecht Parodontose?

Was genau hat aber nun Parodontitis mit Mundgeruch zu tun? Die in den Zahnfleischtaschen befindlichen Bakterien produzieren bei ihren zerstörerischen Aktivitäten zahlreiche Fäulnis- und Zersetzungsprodukte. Diese bedingen dann oftmals einen typischen Mundgeruch.

Wie oft Zähne putzen bei Parodontitis?

Denn einer erneuten Parodontitis lässt sich nur dadurch vorbeugen, dass Zähne und Zahnfleisch auch zu Hause gut gepflegt werden. Das bedeutet: Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnzwischenraum-Bürstchen oder auch mit Zahnseide reinigen.

In welchem Alter bekommt man Parodontitis?

Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates und entsteht meist erst nach dem 30. Lebensjahr. Unbehandelt führt sie dann später oft zum Zahnverlust.

Wie oft sollte man eine Parodontosebehandlung machen lassen?

So oder so, eine Parodontitis-Behandlung sollte (bis auf wenige Ausnahmen) immer durchgeführt werden – nicht nur, um Zahnverlust zu vermeiden, sondern auch, um der Entstehung weiterer möglicher Folgeerkrankungen vorzubeugen. Eine Parodontitis-Behandlung besteht dabei aus insgesamt fünf Terminen.

Was trinken bei Parodontose?

Viel trinken! Mindestens 2 Liter, und zwar unbedingt zuckerfreie Getränke wie Wasser und Tee. Fruchtsäfte und Schorlen sind ungeeignet. Darmflora aufbauen mit Lebensmitteln, die Milchsäurebakterien enthalten, wie Joghurt, Kefir, ungekochtes Sauerkraut und Brottrunk - am besten täglich.

Welcher Tee bei Parodontitis?

Grüne Tees, einschließlich Matcha, können diese Symptome umkehren und echte Linderung bringen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass bestimmte Verbindungen in grünem Tee das Wachstum von Parodontitis-Bakterien stark einschränken, die für Zahnfleischerkrankungen verantwortlich sind.

Was ist die aggressive Parodontitis?

Als Parodontitis wird eine Entzündung des Zahnbetts, die durch Bakterien verursacht wird, bezeichnet. In ihrer aggressiven Form zeichnet sie sich durch einen sehr schnellen und starken Knochenabbau und eine Lockerung der „Verankerung“ des Zahns im Kiefer (dem sog. Attachmentverlust) aus.

Wie viele Menschen haben Parodontitis?

Rund 35 Millionen Menschen sind in Deutschland an Parodontitis erkrankt. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter. Betroffen sind laut Mundgesundheitsstudie DMS V mehr als die Hälfte der Men- schen ab 35 Jahren, ab 65 Jahren fast zwei Drittel (65 Prozent), sogar 90 Prozent bei den Hoch- betagten.

Hat man bei Parodontitis Schmerzen?

Eine Parodontitis entsteht schrittweise. Über die Zeit bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien ungehindert vermehren können. Haben Betroffene auch Schmerzen? Betroffene haben nicht die typischen Zahnschmerzen wie bei einem Loch im Zahn, sondern tatsächlich Schmerzen am Zahnfleisch.

Kann Ölziehen gefährlich sein?

Entgiften durch Ölziehen nicht plausibel

Durch Ölziehen sollen sich so zahlreiche Erkrankungen vorbeugen oder sogar heilen lassen. Dass das Ölziehen Schadstoffe aus der Mundschleimhaut oder dem Zahnfleisch entfernen kann, widerspricht allerdings wissenschaftlichen Erkenntnissen.