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Wie funktioniert afterloading?

Gefragt von: Claudio Jost  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die Afterloading- oder Brachytherapie ist ein Verfahren, bei dem die radioaktive Bestrahlungsquelle sehr nahe an das zu bestrahlende Gewebe herangebracht werden kann. Die Methode wird vor allem zur Bestrahlung des HNO-Bereichs, der Speiseröhre, der Bronchien, der Gebärmutter, der Prostata sowie des Enddarms genutzt.

Wie schmerzhaft ist die Brachytherapie?

Der Eingriff wird in einer sogenannten Analgosedierung (leichter Dämmerschlaf) durchgeführt und ist dadurch nicht schmerzhaft.

Wie lange dauert eine Brachytherapie?

Bei der Brachytherapie im Vaginalbereich werden in der Regel 3 Bestrahlungen (Fraktionen) im Abstand von 1 Woche durchgeführt. Die reine Bestrahlungszeit beträgt 5–15 Minuten. Das ganze Prozedere mit Einlage des Applikators und Dosisberechnung dauert etwa 30–45 Minuten.

Wie funktioniert Brachytherapie?

Bei einer Brachytherapie liegt die Strahlenquelle entweder in unmittelbarer Nähe zum Tumor oder sie wird direkt in den Tumor eingebracht. Dabei legen die Strahlen im Körper nur einen kurzen Weg zurück. „Kurz“ heißt im Griechischen „brachys“, deshalb wird diese Behandlung auch als „Brachytherapie“ bezeichnet.

Wann wird Brachytherapie durchgeführt?

Brachytherapie wird häufig bei Krebserkrankungen des weiblichen Genitaltrakts (Gebärmutter, Gebärmutterhals, Vagina, Vulva), der Prostata, der Speiseröhre, der Bronchien, der Brust, und bei verschiedenen Tumoren im Bereich der Haut eingesetzt.

HDR-Afterloading: Fortgeschrittenen & aggressiven Prostatakrebs ohne OP erfolgreich heilen

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Wie lange Nebenwirkungen nach Brachytherapie?

Die meisten Nebenwirkungen klingen nach 4-8 Wochen nach der Therapie ab, wenn die Körperzellen Zeit hatten, sich zu regenerieren. In seltenen Fällen kann es auch dauerhaft zu Störungen der Verdauungsorgane (Durchfall) oder der Blase kommen.

Wie viel kostet eine Brachytherapie?

So entstanden im Zeitraum von der Diagnosestellung bis drei Jahre nach der Operation pro Patient im Durchschnitt folgende Kosten: 465,79 € für den Patienten, 6.569,76 für den Arbeitsgeber, 16.356,96 € für die Krankenkasse, 13.304,88 € für die Rentenversicherung und 3.912,57 € für das Arbeitsamt.

Wo wird die Brachytherapie durchgeführt?

Die Afterloading- oder Brachytherapie ist ein Verfahren, bei dem die radioaktive Bestrahlungsquelle sehr nahe an das zu bestrahlende Gewebe herangebracht werden kann. Die Methode wird vor allem zur Bestrahlung des HNO-Bereichs, der Speiseröhre, der Bronchien, der Gebärmutter, der Prostata sowie des Enddarms genutzt.

Wie viele Seeds bei Brachytherapie?

Für eine effektive und möglichst schonende Therapie bietet die Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen als eine der wenigen Kliniken in Deutschland die Brachytherapie sowohl mit Iridium-192 (HDR- Brachytherapie) als auch mit Jod-125-Seeds an.

Was ist schlimmer Bestrahlen oder Chemo?

„Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirke“.

Was sind Spätfolgen nach Strahlentherapie?

Als Spätkomplikationen nach Strahlentherapien können Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Hauttumoren, Aufweichung und Zerstörung eines Kieferknochens, Migräne und Krämpfe sowie kognitive Einschränkungen, z. B. ein sogenanntes „Chemobrain“ auftreten.

Wie lange dauert es bis Bestrahlung wirkt?

Die Bestrahlung, z.B. in Bezug auf Tumorverkleinerungen oder auch Schmerzlinderung, wirkt noch längere Zeit nach und erreicht oft erst mehrere Wochen nach Beendigung der Therapie ihre höchste Effektivität.

Welche Nebenwirkungen hat die Strahlentherapie?

Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung des Bauchbereichs sein. Bei einer Hirnbestrahlung kann es zum Haarverlust kommen. Eine Bestrahlung kann auch die Ursache für Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sein, aber auch diese Symptome sind meist nur vorübergehend.

Was bedeutet LDR Brachytherapie?

Die interstitielle Low-Dose-Rate-Brachytherapie (LDR) ist für Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom zugelassen. Die innere Strahlentherapie stellt für die betroffenen Männer eine Alternative zur äußeren Bestrahlung oder Entfernung der Prostata dar.

Welche Strahlung bei Brachytherapie?

Interstitielle Brachytherapie

Dazu wird das kranke Gewebe mit Nadeln gespickt, die für die Dauer der Therapie im Körper bleiben. Eine weitere Methode ist die dauerhafte Implantation von kleinen Metallstäbchen (Seeds), die in ihrem Innern einen radioaktiven Strahler (meist Iod-125) enthalten.

Was ist HDR Brachytherapie?

Definition: HDR-Brachytherapie

Die HDR-Brachytherapie ist eine Form der inneren Strahlentherapie. Fällt die Entscheidung für eine HDR-Brachytherapie, pflanzt der Arzt die Strahlenquelle in unmittelbarer Nähe des Tumors oder direkt in das Tumorgewebe zum Beispiel im Bereich der Prostata ein.

Was ist Seed Implantation?

Die Seed-Implantation oder sogenannte LDR-Brachytherapie ist ein organerhaltendes, minimalinvasives Bestrahlungsverfahren. Dabei werden unter optimaler Schonung des umliegenden Gewebes millimeterkleine, schwach radioaktive Titanröhrchen in die Prostata eingebracht.

Wie hoch ist der normale Prostatawert?

Ein PSA-Wert unter 3 Nanogramm pro ml (ng/ml) gilt als unauffällig. Die Grauzone ist jedoch groß. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hindeuten – er kann aber auch viele andere Ursachen haben. Denn wenn sich die Prostata verändert oder das Gewebe gereizt wird, gelangt automatisch etwas mehr PSA ins Blut.

Wie hoch darf der PSA-Wert nach der Bestrahlung sein?

Beträgt der PSA-Wert beide Male nach einer Operation mehr als 0,2 Nanogramm/Milliliter (ng/ml), liegt aller Wahrscheinlichkeit nach ein Rezidiv vor. Das Gleiche gilt, wenn der PSA-Wert nach einer Strahlentherapie in mindestens zwei Messungen mehr als 2 ng/ml über dem tiefsten gemessenen Wert – dem Nadir – liegt.

Wie lange dauert eine Bestrahlung bei Gebärmutterhalskrebs?

Eine Radiochemotherapie dauert insgesamt etwa 8 Wochen. Die Chemotherapie bei einer fortgeschrittenen Erkrankung dauert normalerweise so lange wie die Behandlung wirkt oder bis sich zu starke Nebenwirkungen zeigen.

Warum Bestrahlung nach Gebärmutterentfernung?

Bei Tumoren im fortgeschrittenen Stadium, die mit einem mittleren oder hohen Risiko für einen Rückfall einhergehen, kann im Anschluss an die Operation eine (adjuvante) Strahlentherapie durchgeführt werden, um das lokale Rückfallrisiko zu senken.

Wie oft Bestrahlung bei Gebärmutterhalskrebs?

Die Brachytherapie erfolgt dann parallel zur perkutanen Bestrahlung, wobei in der Regel zwei Sitzungen im Abstand von 1 - 2 Wochen notwendig sind.

Wie lange Blut im Urin nach Brachytherapie?

Dies wird nach 1-2 Wochen wieder verschwinden. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass einige Tage lang nach dem Implantat-Eingriff Blut in Ihrem Urin enthalten sein kann. Dies kann zunächst beunruhigend sein, verschwindet aber in der Regel von selbst.

Kann Prostatakrebs wiederkommen nach OP?

Denn auch nach der Entferung der Prostata kann der Krebs wiederkommen, genau dort wo die Prostata entfernt wurde.

Welche Strahlen werden bei der Strahlentherapie verwendet?

Die Strahlung, die zur Strahlentherapie genutzt wird, sind ionisierende Strahlen. Ionisierend bedeutet, dass Strahlung Moleküle aufbrechen kann. Bezogen auf den Tumor heißt das, dass die DNA der Tumorzellen Schaden nimmt und so die Zelle abstirbt.