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Wie fühlt sich eine dissoziative Störung an?

Gefragt von: Frau Dr. Silke Jordan B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 1. August 2023
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Bei der dissoziativen Störung der Empfindungen treten häufig Symptome wie Taubheitsgefühle, Verlust des Riech- oder Geschmackssinnes, manchmal sogar Schwerhörigkeit, Taubheit oder Erblindung auf. Dissoziative Krampfanfälle sehen auf den ersten Blick wie ein epileptischer Anfall aus.

Wie fühlt sich eine dissoziative Identitätsstörung an?

Die Betroffenen haben zwei oder mehrere Identitäten und weisen Lücken in ihrer Erinnerung von alltäglichen Ereignissen, wichtigen persönlichen Informationen und traumatischen und belastenden Ereignissen auf. Außerdem haben sie viele andere Symptome, einschließlich Depressionen und Angststörungen.

Was passiert wenn ein Mensch dissoziiert?

Wenn man dissoziiert, fallen die psychischen Funktionen auseinander. Die eigene Wahrnehmung wird nicht mit dem Bewusstsein für sich selbst und die Umwelt in Einklang gebracht. Das klingt krank oder nach starker Belastung.

Was ist ein Dissoziativer Zustand?

Im Zustand des "dissoziativen Stupor" bewegen sich die Betroffenen kaum oder gar nicht mehr. Sie sprechen fast nicht, sind völlig inaktiv, reagieren nicht mehr, essen und trinken nicht. Von "Depersonalisation" ist die Rede, wenn das eigene Selbst als verändert, entfremdet und unwirklich wahrgenommen wird.

Kann man bewusst dissoziieren?

Eine solche Bewusstseinsspaltung steht meist im Zusammenhang mit einem traumatischen Erlebnis oder gravierenden Konflikten. Die dissoziative Störung tritt oft begleitend zu anderen psychischen Störungen auf wie zum Beispiel einer Depression, einer Schizophrenie oder einer Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Dissoziation - das ist los mit Nora von @DRUCKDieSerie | psychologeek

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Sind Flashbacks Dissoziationen?

Erfahren Sie mehr Menschen mit stressbezogenen Störungen können an dissoziativen Symptomen wie Amnesie, Flashbacks, Abgestumpftheit und Depersonalisation/Derealisation leiden.

Sind Menschen mit DIS gefährlich?

Keine Gefahr für andere. Während wir in Werken wie «Split» Menschen mit DIS als gemeingefährlich erleben, sieht diesbezüglich die Realität vollkommen anders aus. «Gemäss Forschung geht von Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung keine spezielle Gefahr aus», bekräftigt Dr. Jan Gysi.

Wie sehen dissoziative Anfälle aus?

Typischerweise kommt es, ähnlich wie bei epileptischen Anfällen, zu Verkrampfungen und Zuckungen, möglich sind auch plötzliche Ohnmachtsanfälle. Wenn das Bewusstsein während des Anfalls erhalten bleibt, können Herzpochen, Missempfindungen, Gedankenrasen, Denkblockaden oder ein Gefühl der Entfremdung auftreten.

Wie läuft eine Dissoziation ab?

Unter einer Dissoziation kannst du dir die Aufspaltung von chemischen Verbindungen in Moleküle, Atome oder Ionen vorstellen. Sie läuft entweder selbstständig oder angeregt ab. Das Gegenteil einer Dissoziation, also die Zusammenlagerung zweier oder mehrerer Moleküle, wird als Assoziation bezeichnet.

Warum dissoziiert man?

Dissoziationen helfen, kritische Situationen zu überstehen

In Situationen mit extremem Stress kann eine Dissoziation den Organismus vor einer Reizüberflutung schützen. Extrem unangenehme Erfahrungen können vorerst dissoziiert werden (z.B. durch die Abspaltung der Erinnerung oder der belastenden Gefühle bzw. Schmerzen).

Wie merkt man dass man Dissoziiert?

Bei der dissoziativen Störung der Empfindungen treten häufig Symptome wie Taubheitsgefühle, Verlust des Riech- oder Geschmackssinnes, manchmal sogar Schwerhörigkeit, Taubheit oder Erblindung auf. Dissoziative Krampfanfälle sehen auf den ersten Blick wie ein epileptischer Anfall aus.

Welche Arten von Dissoziationen gibt es?

Folgende Arten von dissoziativen Störungen werden unterschieden:
  • Derealisation. Wer an einer Derealisation leidet, empfindet seine Umgebung als fremd. ...
  • Dissoziative Amnesie. Betroffene, die an einer dissoziativen Amnesie (griech. ...
  • Depersonalisation. ...
  • Dissoziative Identitätsstörung. ...
  • Dissoziative Fugue. ...
  • Dissoziativer Stupor.

Wie lange hält ein Dissoziativer Zustand an?

Die meisten dissoziativen Störungen halten nur kurze Zeit, meist einige Wochen oder Monate lang an und gehen dann spontan wieder zurück. Es können sich aber auch chronische Störungen entwickeln – vor allem dann, wenn der Beginn mit unlösbaren (zwischenmenschlichen) Problemen verbunden war.

Was passiert bei einer Dissoziation im Gehirn?

Dissoziation ist als ein Bewältigungsmechanismus zu verstehen, der dazu dient, traumatische Erlebnisse, unlösbare oder unerträgliche Konflikte erträglich zu machen. Dabei geht es um Erlebnisse, die so belastend sind, dass sie vom Alltagsbewusstsein einer Person nicht integriert werden können.

Ist Dissoziation eine Bewusstseinsstörung?

Dissoziative Bewusstseinsstörungen (siehe auch Posttraumatische Belastungsstörungen) sind Störungen, die sehr häufig im Zusammenhang mit schweren Belastungen aus traumatischen Ereignissen auftreten.

Wie erkenne ich ob jemand an einer Persönlichkeitsstörung leidet?

Der Arzt vermutet eine Persönlichkeitsstörung, wenn Menschen: an einer realitätsfernen Sicht auf sich oder andere festhalten. Unangemessene Gedanken- oder Verhaltensmuster beschreiben, die sie trotz der negativen Folgen auf ein solches Verhalten nicht ändern.

Wie lange dauert ein Dissoziativer Anfall?

Dissoziative Krampfanfälle dauern größtenteils länger als epileptische Anfälle, die in der Regel nur 3-5 Minuten andauern.

Kann man sich an Dissoziation erinnern?

Ärzte diagnostizieren eine dissoziative Amnesie auf der Basis der Symptome des Betroffenen: Sie können sich nicht an wichtige persönliche Informationen (für gewöhnlich im Zusammenhang mit dem Trauma oder der Belastung) erinnern, die sie normalerweise nicht vergessen würden.

Woher kommen dissoziative Anfälle?

Wir wissen, dass dissoziative Anfälle nicht durch körperliche Erkrankungen oder Erkrankungen des Gehirns verursacht sind. Die Ursachen sind individuell und vielfältig, jedoch treten disso- ziative Anfälle in der Regel im Zusammenhang mit belastenden Gefühlen oder Stress auf.

Wie stoppe ich Dissoziation?

Bei dissoziativen Störungen ist eine Psychotherapie die Behandlung der ersten Wahl. Oft ist auch eine multimodale Behandlung sinnvoll, bei der Psychotherapie, medikamentöse Behandlung und eventuell weitere Verfahren wie Bewegungs-, Kunst- oder Musiktherapie miteinander kombiniert werden.

Was tun Therapeuten bei Dissoziation?

Im Verlauf der Therapie muss der Therapeut Dissoziationen während der Therapiesitzungen frühzeitig erkennen und stoppen. Der Patient lernt in der Therapie alternative Verhaltensweisen, um Distanz zu dissoziativen Zuständen zu bekommen. In der nächsten Therapiephase werden mögliche Traumata explizit bearbeitet.

Welche Medikamente helfen bei Dissoziation?

Bei Schlafstörungen können beruhigend wirkende Antidepressiva wie Mirtazapin oder Trazodon hilfreich sein. Kommt es bei einem Patienten zu starken Stimmungsschwankungen, können Mood Stabilizer (Antiepileptika) verschrieben werden. Diese haben zum Teil auch eine antidissoziative Wirkung.

Wie behandelt man dissoziative Störungen?

Die Behandlung der dissoziativen Störung findet durch Psychotherapie statt. Innerhalb der Psychoedukation findet die Vermittlung darüber statt, dass Dissoziation ein früher, sehr sinnvoller und zweckmäßiger Schutzmechanismus zur Distanzierung von starken Gefühlen war. Die Psychotherapie verläuft insgesamt zweiphasig.

Ist Borderline eine dissoziative Störung?

Patienten1 mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) weisen ein vielgestaltiges Krankheitsbild auf. Dabei treten zusätzliche psychische Störungs- bilder in Form von weiteren (PTBS) auch dissoziative Störungen gezählt.

Was sind Körperflashbacks?

Es ist verbreite,t Druck zu spüren, wo Hände oder Seile oder ein Körper oder andere Mittel uns fest gehalten haben, oft an Torso, Handgelenken und Fußgelenken, aber das kann überall sein und auch den Druck eines Halsbands beinhalten.