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Wie finden Blinde den Weg?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Hiltrud Maurer  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Um ihren Weg zu finden, nutzen blinde Menschen ihren Tastsinn und ihr Gehör – und sie konzentrieren sich auf das, was sie wissen.

Wie gehen blinde über die Straße?

Bodenindikatoren. Wo „natürliche“ Leitlinien wie Fassaden, Zäune oder Randsteine fehlen, sind Bodenindikatoren für Blinde und Sehbehinderte erforderlich. Sie sind die einzige Orientierungsmöglichkeit im Straßenverkehr.

Wie finden sich blinde Menschen zurecht?

Fasziniert erfuhren die Jungen und Mädchen, wie blinde und sehbehinderte Menschen mit Hilfe zahlreicher Hilfsmittel ihren Alltag erfolgreich meistern: Sprechende Uhren, Farberkennungsgeräte oder sprachgesteuerte Handys und Computer und vieles mehr bedeuten Unterstützung und Unabhängigkeit bei der Bewältigung täglicher ...

Wie funktioniert das blindenleitsystem?

Die Idee des Systems sind taktile, also tastbare Elemente. Mithilfe seines Pendelstocks erfühlt der Sehbehhinderte seinen Weg. Die Elemente können Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfelder sein. Leitstreifen sind längliche Linien, die führen und orientieren.

Wie können blinde Bilder erfühlen?

Der Prototyp überträgt Bilder in drei Dimensionen, die von einer Tiefenkamera automatisch erzeugt wurden, als fühlbare Signale auf den Handrücken und die Oberseite der Hand. Der Punkt einer Vibration stellt die ungefähre Position eines Gegenstandes im Raum, die Intensität des vibrierenden Signales deren Distanz dar.

How-to: Blind durch den Großstadtverkehr (Fabie)

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Was für eine Farbe sehen Blinde?

Blinde sehen nichts, also auch keine Farben. Auch kein Schwarz. Es gibt Menschen, die von Geburt an blind sind, und solche, die im Laufe ihres Lebens durch Krankheit oder Unfall erblinden.

Wie empfinden Blinde Farben?

Farben nur mit Augen erfassbar

Rot oder Blau haben keine tastbare Oberflächeneigenschaft“. Das bestätigte auch Klaus Guggenberger, der Obmann des Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverbandes. „Blinde können Farben nicht fühlen, wir brauchen dazu ein Farberkennungsgerät“, so Guggenberger.

Wie funktionieren leitstreifen?

Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfelder können aus weißen oder schwarzen Platten bestehen. Bei fehlenden taktilen oder optischen Kontrasten zwischen den Leitstreifen oder Aufmerksamkeitsfeldern wird ein Begleitstreifen aus kontrastreichen Bodenelementen erstellt.

Was ist ein taktiler Weg?

Das taktile Leitsystem besteht aus unterschiedlich großen Aufmerksamkeitsfeldern aus schwarzen Noppen und Leitlinien aus schwarzen Rippen. Durch die dunkle Farbe der Elemente auf dem hellen Boden entsteht ein guter Kontrast, der blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung zusätzlich erleichtert.

Was sind leitstreifen?

Leitstreifen sind angebrachte Elemente im Boden, die sich taktil (fühlbar) und visuell (optisch) deutlich von der vorhandenen Umgebung (im öffentlichen Raum) abgrenzen bzw. unterscheiden. Als Bodenindikatoren sind sie somit eine wichtige Orientierungshilfe für blinde und sehbehinderte Menschen auf Oberflächen.

Wie orientieren sich Blinde im Alltag?

Die Unebenheiten eines Weges, über die der Sehende vielleicht zu stolpern droht, können der blinden Person wichtiger Anhaltspunkt zur Orientierung sein. Geräusche, die dem Sehenden als lästiger Lärm erscheinen, geben dem sehbehinderten Menschen Hinweise darauf, wo er sich gerade befindet.

Kann man als Blinder alleine leben?

Bei der Einrichtung gibt es für blinde Menschen in der Regel keine besonderen Einschränkungen. Auch hier gilt: Jeder hat ganz bestimmte Vorstellungen von einer schön eingerichteten Wohnung. Die Orientierung in den eigenen vier Wänden klappt bei blinden Menschen im übrigen genau so gut wie bei sehenden Menschen.

Welche Probleme haben blinde Menschen?

Herausforderungen als blinder oder sehbehinderter Mensch

Gefahr von Stürzen und Verletzungen, zum Beispiel bei Treppenabsätzen, Laderampen von LKWs oder achtlos auf dem Bürgersteig abgestellten Elektrorollern. Probleme bei der Orientierung, zum Beispiel bei nicht barrierefreien Beschilderungen.

Wie erkennt man Blinde auf der Straße?

Blinde Fußgänger können ihre Behinderung durch einen weißen Blindenstock, die Begleitung durch einen Blindenhund im weißen Führgeschirr und gelbe Abzeichen nach Satz 1 kenntlich machen. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen die in Absatz 2 genannten Kennzeichen im Straßenverkehr nicht verwenden.

Wie können sich Blinde im Straßenverkehr orientieren?

Blindenleitsysteme dienen dazu, dass sich sehbehinderte und blinde Menschen mittels Blindenlangstock selbstständig im öffentlichen Raum bewegen können. Zu diesen Leitsystemen zählen Rillen- und Noppenplatten, die sich auf Straßen und Plätzen, an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs sowie auf Bahnhöfen befinden.

Wie funktioniert eine Ampel für Blinde?

Das schnelle Piepen (piep, piep, piep) signalisiert, dass jetzt Grün ist und hilft beim Überqueren der Straße. Es wird "Freigabesignal" genannt, weil es die Straße zur Überquerung freigibt. Dieses Signal muss aber erst angefordert werden. Beide Signale sind geräuschabhängig gesteuert.

Welche Hilfsmittel gibt es für blinde und sehbehinderte Menschen?

Beispielhafte Produktmerkmale
  • große Zahlen oder Buchstaben.
  • große, beleuchtete Anzeigen (Displays)
  • Spracheingaben und Sprachausgaben.
  • taktile Markierungspunkte (Brailleschrift)
  • Führungslinien und -kanten.
  • Zwei-Sinne-Prinzip der Barrierefreiheit (akustische und vibrierende / tastbare Alarm-Signale)

Was ist ein Aufmerksamkeitsfeld?

Aufmerksamkeitsfelder sind als Bodenindikatoren ein wichtiger Bestandteil von Bodenleitsystemen für Blinde (Blinden) und Sehbehinderte und nehmen unterschiedliche Funktionen zur Orientierung und Markierung im Raum wahr.

Was ist ein taktiler Bodenbelag?

Taktile Bodenindikatoren, Aufmerksamkeitsfelder und Bodenleitlinien. sind standardisierte Bauelemente im Bodenbelag die blinden und seheingeschränkten Menschen, mittels Ertastbarkeit durch den Langstock, kontrastreich die Orientierung erleichtern.

Was ist ein taktiles Leitsystem?

Ein taktiles Leitsystem von uns führt Betroffene mit Sehbehinderung (und Blinde) sicher vom ersten Schritt vor dem Gebäude, in das Gebäude bis hin zum gesuchten Ziel. Sie ermöglichen so, dass durch ihre taktile Orientierungshilfen behinderte Menschen ohne fremde Hilfe an der Gesellschaft und am Leben teilnehmen können.

Wie stellen sich Blinde die Welt vor?

Mittlerweile hat sie herausgefunden: «Blinde stellen sich die Welt so vor, wie Sehende sie ihnen beschreiben, wie sie darüber lesen, hören oder wie sie Gegenstände ertasten können.» Doch die Vorstellungen sind individuell, da sie sich jede Person selbst macht.

Wie können Blinde träumen?

"Blinde wie Sehende träumen genauso, wie sie im wachen Zustand die Realität erleben." "Die, die nicht sehend träumen, träumen in den anderen Sinnesqualitäten mindestens so intensiv, wie wir beim Sehen." Wie intensiv die anderen Sinne im Traum wirken, kann Bianka Mandrella bestätigen.

Wie sieht ein rot grün Blinder die Welt?

Menschen mit einer Grün-Schwäche (Deuteranomalie) erkennen grüne Töne nur vermindert, die Farbe erscheint matt. Wer eine Rot-Schwäche (Protanomalie) hat, sieht Rot sehr viel dunkler.

Was träumt ein Blinder?

Blinde und sehbehinderte Menschen verarbeiten in ihren Träumen die Situationen so, wie sie sie auf ihre Art und Weise wahrgenommen und erlebt haben, also durch Bewegungen, Berührungen oder Geräusche. Menschen, die erst im Laufe ihres Lebens ihr Sehvermögen verloren haben, können auch noch in Bildern träumen.

Warum haben Blinde immer die Augen zu?

Zum einen sind Blinde sehr lichtempfindlich, ähnlich wie sehende Menschen. Zum anderen tatsächlich auch, um sehende Menschen nicht zu irritieren und um ihre Augen zu verbergen.