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Wie erkennt man Ataxie beim Pferd?

Gefragt von: Ivan Dietrich  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Eine Ataxie beim Pferd beschreibt einen Symptomkomplex, bei dem die Bewegungskoordination des Pferdes gestört ist. Typische Symptome einer Ataxie sind ein unsicherer und schwankender Gang, Gleichgewichtsstörungen (im Stand und Gang) und unkontrollierte Bewegungen.

Wie macht sich Ataxie bemerkbar?

Typische Symptome sind Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme sowie die Neigung zu Muskelschwäche und Gefühlsstörungen. Einige Unterformen können außerdem Probleme mit den Augenbewegungen verursachen. Die Erkrankungen sind fortschreitend. Eine ursächliche Therapie gibt es bisher nicht.

Ist ein Pferd mit Ataxie Reitbar?

Die Diagnose Ataxie bedeutet in vielen Fällen, dass das Pferd einen gewissen Zeitraum nicht reitbar ist. In schweren Fällen kann es sogar für immer unreitbar bleiben. Denn eine vollständige Heilung der spinalen Form der Ataxie ist schwierig und langwierig.

Was ist eine Ataxie beim Pferd?

Das Wort „Ataxia“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Unordnung. Ein Pferd, das unter einer Ataxie leidet, zeigt unkoordinierte oder über das Ziel hinausgehende Bewegungen. Anders als bei Lahmheiten sind für diese Bewegungsstörungen aber keine Verletzungen des Bewegungsapparats verantwortlich.

Wie äußert sich PSSM beim Pferd?

Typische Anzeichen sind Muskelsteifheit, Bewegungsunwilligkeit, Muskelzittern und starkes Schwitzen. Betroffene Pferde nehmen häufig die Harnabsatzstellung ein, ohne jedoch Harn abzusetzen, und sie können Anzeichen von Kolik zeigen.

Ataxie? Was ist das?

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Wie testet man PSSM?

PSSM Typ 2 kann im Akutfall durch eine Muskelbiopsie diagnostiziert werden. Inzwischen gibt es auch hier einen Gentest. Dieser ist zwar noch nicht validiert, jedoch deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass dieser Test eine aussichtsreiche Möglichkeit auf eine Diagnose darstellt.

Hat mein Pferd PSSM?

PSSM bei Pferden – Verbreitung in nahezu allen Pferderassen

Die häufigsten Symptome sind eine undefinierbare Lahmheit oder andere körperliche Einschränkungen (starker Muskelabbau, Muskelzittern oder neurologische Auffälligkeiten im Gangbild).

Wie stellt man Ataxie fest?

Meist sind bei einer Ataxie weiterführende Untersuchungen notwendig, um die Ursache festzustellen:
  1. Kernspintomografie (Magnetresonanztomographie, MRT) des Schädels.
  2. Elektroneurografie (ENG)
  3. Blutuntersuchungen (Vitamine E und B12, Infektionen etc.)
  4. Nervenwasseruntersuchung (Liquorpunktion)

Wie diagnostiziert man Ataxie?

Ataxie beim Pferd diagnostizieren

Neurologische Tests sind beispielsweise, das Pferd auf einem ganz engen Zirkel drehen zu lassen oder es rückwärts treten zu lassen. Dabei beobachtet der Tierarzt das Gangbild und die Koordination des Pferdes.

Warum stolpert ein Pferd?

Der häufigste Fall dass Pferde stolpern ist eine schlechte Hufbearbeitung. Zu lange oder zu kurze Hufe, der falsche Beschlag, Stellungsfehler der Hufe – all das begünstigt ein Stolpern. Wichtig ist es, dass das Pferd regelmäßig einer Hufbearbeitung unterzogen wird.

Was ist ein Wobbler Pferd?

Wenn ein Pferd seine Bewegungen nicht mehr koordinieren kann und Gleichgewichtsstörungen hat, steckt oft eine spinale Ataxie dahinter, auch Wobbler-Syndrom genannt. Die Diagnose ist im ersten Moment ein Schock, schließlich ist eine vollständige Heilung nahezu ausgeschlossen.

Wie erkennt man Kissing Spines?

Folgende Symptome können auf eine Kissing Spines Erkrankung hinweisen:
  • Sensibilität beim Abtasten des Rückens.
  • Lahmheit.
  • Steifheit.
  • Stockende Übergänge.
  • Inaktive Hinterhand.
  • Schwerfällige oder keine Anlehnung.
  • Probleme in der Versammlung.
  • Kein „über den Rücken reiten“

Was versteht man unter Ataxie?

Bei einer Ataxie werden die Nervenzellen im Kleinhirn und Rückenmark sukzessive beschädigt. Damit wird der Koordinationsfähigkeit des Menschen immer mehr beeinträchtigt. „Das ist vergleichbar mit einer fortschreitenden Demenz, nur das hier nicht Gedächtnis und Logik leiden sondern die Motorik.

Was verursacht Ataxie?

Ataxie: Ursachen. Meist wird eine Ataxie durch eine Erkrankung des Kleinhirns (Zerebellum) verursacht. Ärzte bezeichnen dies als zerebelläre Ataxie. Das Kleinhirn ist für die Koordination und Feinabstimmung von Bewegungsabläufen zuständig.

Welches Medikament bei Ataxie?

In einem pragmatischen Ansatz können Propranolol, Carbamazepin, Topiramat und Clonazepam eingesetzt werden. Bei allen diesen Medikamenten besteht das Risiko einer Verschlechterung der Ataxie (siehe Leitlinie Tremor, AWMF-Register-Nr. 030-011).

Welche Vitamine bei Ataxie?

Die Ataxie mit Vitamin E-Mangel (AVED) ist eine neurodegenerative Erkrankung aus der Gruppe der erblichen zerebellären Ataxien. Kennzeichnend sind vor allem: Progrediente spino-zerebelläre Ataxie, Verlust der Propriozeption, Areflexie und die Assoziation mit einem deutlichen Mangel an Vitamin E.

Wie alt kann man mit Ataxie werden?

Das Erkrankungsalter liegt zwischen 2 und über 50, im Mittel bei 15 Jahren. Durchschnittlich 11 Jahre nach Beginn der Ataxie benötigen FRDA-Erkrankte einen Rollstuhl. Die Lebenserwartung nach Beginn der Erkrankung wird auf 35 bis 40 Jahre geschätzt.

Wie äußern sich Funktionsstörungen des Kleinhirns?

Die Symptomatik von SCAs variiert. Einige der am weitesten verbreitenen SCA betreffen verschiedene Areale im zentralen und peripheren Nervensystem: häufig sind Neuropathie, Pyramidenbahnzeichen und Restless-Legs-Syndrom. Erfahren Sie mehr sowie Ataxie. Einige SCA verursachen in der Regel nur eine zerebelläre Ataxie.

Was hilft gegen Bewegungsstörung?

Eine Physiotherapie wird häufig als zusätzliche Option verschrieben, damit die Patienten ihre Körperhaltung besser kontrollieren können. Die Logopädie kann auch Menschen helfen, die aufgrund von Dystonie Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schlucken haben.

Ist Ataxie eine Autoimmunerkrankung?

Zerebelläre Ataxie

Zu den wichtigsten entzündlichen Ursachen der zereberellären Ataxie gehören die multiplen Sklerose, paraneoplastische und nicht-paraneoplastische Antikörper-assoziierte Autoimmunerkrankungen sowie infektiöse oder postinfektiöse Ataxien (z.

Wie teuer ist ein PSSM Test?

Statt aktuell 327,25 Euro werden die Kosten für den Test ab dem 1. April 2022 auf 238,00 Euro reduziert.

Was dürfen PSSM Pferde nicht essen?

Pferde mit PSSM1 sollten möglichst wenig Stärke und Zucker über die Fütterung aufnehmen, damit der Körper möglichst wenig Glykogen bildet. Getreide- und Getreideerzeugnisse wie Hafer, Gerste, Mais oder Reiskleie sind daher eher ungeeignete Kraftfutter für betroffene Pferde.

Wie kann man PSSM 2 testen?

Diese Variante von PSSM2 konnte bisher nur über eine nicht-standardisierte Muskelbiopsie diagnostiziert werden. Durch die Identifikation der genetischen Variante durch EquiSeq, die mit dieser Form von Equiner Myopathie assoziiert wird, reicht nun schon ein Gentest über Mähnen- oder Schweifhaare des Pferdes.

Kann man ein Pferd mit PSSM reiten?

Bei PSSM handelt es sich um eine degenerative und erblich bedingte Muskelerkrankung bzw. eine Störung des Muskelstoffwechsels beim Pferd, welche nicht heilbar ist. Jedoch lassen sich die Beschwerden, welche ein PSSM-Pferd zeigt, durch angepasste Fütterung und zielgerichtetes Training eindämmen.

Welche Blutwerte bei PSSM Pferd?

Erste Hinweise auf eine Muskelerkrankung geben die Creatin-Kinase-Enzyme (CK) im Blutplasma. Der Normalwert liegt hier in der Regel bis maximal 400 U/l. Werden nur 20 Gramm Muskelmasse durch die Muskelerkrankung zerstört erhöht sich die Plasmakonzentration des CK um das 4 bis 5 – fache.