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Wie entsteht Vulnerabilität?

Gefragt von: Frau Prof. Dunja Büttner B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Vulnerable Menschen sind damit anfällig für äussere Einflüsse und in ihrer gesunden Entwicklung stärker gefährdet als resiliente Personen. Vulnerabilität ergibt sich aus dem Vorhandensein und dem Zusammenspiel verschiedener biologischer, psychischer, sozialer und physikalischer Risikofaktoren bei geringer Resilienz.

Woher kommt Vulnerabilität?

Das Adjektiv "vulnerabel" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "verwundbar" oder "verletzlich". Als vulnerable Bevölkerungsgruppen versteht man in der Entwicklungszusammenarbeit Menschen, die nicht in der Lage sind, Herausforderungen aus eigener Kraft zu bewältigen, und daher unter Krisen besonders leiden.

Was erhöht die Vulnerabilität?

Erhöht wird die Vulnerabilität auch durch sozialökologisch oder entwicklungspsychologisch bedingte Diskontinuitäten/Übergänge (z.B. Berufswechsel, Adoleszenzphase) bis hin zu kritischen Lebensereignissen (z.B. Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit), aber auch durch daily hassles.

Wie kann man Vulnerabilität beeinflussen?

Mitgefühl, Zuspruch und Vertrauen von nahestehenden Personen können die Resilienz hingegen stärken, ebenso wie autogenes Training oder eine Psychotherapie. Die Vulnerabilität wird entgegengesetzt dazu beurteilt und sinkt mit zunehmender Selbstsicherheit einer Person, die Rückhalt genießt.

Was tun gegen Vulnerabilität?

Ein stabiles psychosoziales Umfeld und positive Umweltfaktoren verringern das Risiko, dass vorbelastete Personen erkranken oder dass es robuste Mitarbeiter „umhaut“. Deshalb ist es wichtig, dass der Arbeitgeber seiner Pflicht nachkommt und für gesunde Arbeitsbedingungen sorgt.

Vulnerabilität: Was ist das? Wie ensteht sie? Psychologie für FOS, BOS, Abi. PäPsy Abihilfen

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Was ist Vulnerabilität Psychologie?

Vulnerabilität (Verwundbarkeit, Verletzbarkeit) bezeichnet die genetische und/oder biografisch erworbene Anfälligkeit eines Menschen oder einer Gruppe für Krankheiten oder Problemverhalten beziehungsweise die Disposition, ein Suchtverhalten oder eine psychische Krankheit zu entwickeln.

Was ist das Gegenteil von Vulnerabel?

In der Psychologie wird Vulnerabilität als das Gegenteil von Resilienz betrachtet. Vulnerable Personen werden besonders leicht emotional verwundet und entwickeln eher psychische Störungen: Tendenz: aktiv, impulsiv, aggressiv und leicht zu ärgern.

Was ist ein Vulnerabilitätsfaktor?

Vulnerabilitätsfaktoren: Bedingungen auf Seiten des Kindes, die die Wahrscheinlichkeit für ein Outcome erhöhen und ihnen zeitlich vorausgehen. Unterscheidbar in primäre („fixe Marker“, unveränderbar) und sekundäre (durch Interaktion mit der Umwelt erworben, veränderbar).

Was ist Resilienz und Vulnerabilität?

Während die Resilienz unter anderem die Robustheit und Widerstandsfähigkeit eines Systems beschreibt, bezieht sich die Vulnerabilität auf die Verletzlichkeit eines Systems. Schwierigkeiten bereitet zudem der Mangel einer allgemeingültigen Definition der beiden Begrifflichkeiten.

Was ist die vulnerable Phase?

Als vulnerable Phase wird ein Teil der Repolarisationsphase des Herzzyklus bezeichnet, in dem einfallende Erregungsimpulse ein Kammerflimmern auslösen können.

Was ist das Gegenteil von Resilienz?

Man kann Resilienz auch als psychische Widerstandsfähigkeit beschreiben. Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit.

Ist eine vulnerable Gruppe?

Gruppe von Menschen, die bei der Bewertung von Ernährungsbedürfnissen bzw. der gesundheitlichen Auswirkungen von Stoffen besonderer Berücksichtigung bedürfen; z.B. Schwangere, Kleinkinder und Menschen, die durch ihre Umgebung höheren Dosen von Stoffen ausgesetzt sind.

Was ist Vulnerabel Medizin?

Vulnerabel bedeutet verletzlich. Der Begriff kann sich zum Beispiel auf die leichte mechanische Verletzlichkeit von Geweben beziehen oder auf die Störanfälligkeit von physiologischen Abläufen ("vulnerable Phase").

Sind Kinder vulnerable Gruppen?

Angebote, die Kinder und Jugendliche adressieren, die als sozial vulnerabel angesehen wer- den, müssen also damit rechnen, dass: - bereits existierende und aufgeschobene Hilfebedarfe aufgeholt werden müssen und - neue Bedarfe durch Belastungen hinzutreten, die direkt mit der Pandemie und ihren Auswirkungen auf die ...

Was ist ein Vulnerabler Patient?

aufgrund ihrer körperlichen und/oder seelischen Konstitution ( z.B. Behinderung, psychische Störung, Schwangerschaft, hohes Alter) oder/und aufgrund ihrer besonderen sozialen Situation ( z.B. obdachlose Frauen) verletzlichere (vulnerable) Personenkreise.

Wie spricht man Vulnerabilität aus?

Worttrennung: Vul·ne·ra·bi·li·tät, kein Plural. Aussprache: IPA: [ˌvʊlneʁabiliˈtɛːt]

Was sind die sieben Säulen der Resilienz?

Zu den 7 Säulen der Resilienz gehören Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, das Verlassen der Opferrolle, ein Erfolgsnetzwerk, positive Zukunftsplanung und Selbstreflexion.

Was ist das Vulnerabilitätskonzept?

Das Vulnerabilitätskonzept von Zubin und Mitarbeitern stellt ein Erklärungsmodell dar, mit dem unter Berücksichtigung des vorhandenen Wissens und einzelner ¾tiologiemodelle versucht wird, das schizophrene Geschehen verständlich zu machen.

Was ist Vulnerabilität in Bezug auf Wasser?

Die Vulnerabilität des Wasserhaushalts wird für die Bereiche Hochwasser, Niedrigwasser, Gewässerökologie sowie im Bereich der Siedlungsentwässerung für Überflutungen durch Starkregen und für Emissionen aus Mischwasserentlastungen als hoch eingestuft.

Ist Resilienz genetisch?

Genetische Einflüsse

Die Ergebnisse von drei Zwillingsstudien von 2008, 2012 und 2014 deuten darauf hin, dass Resilienz-Eigenschaften zu 31–52 % genetisch bedingt sein können. Bei männlichen Personen ist die Erblichkeit höher als bei weiblichen.

Was kann Resilienz verhindern?

Unterscheiden sich resiliente Menschen körperlich von Menschen mit einer geringen Resilienz? Die Hoffnung: Wenn klar ist, was Menschen resilient macht, kann man gezielt psychischen Erkrankungen vorbeugen, die oft durch starkes Stresserleben erzeugt werden wie Angst- oder posttraumatische Belastungsstörungen.

Welche Schutzfaktoren fördern Resilienz?

Die Schutzfaktoren, bzw. protektiven Faktoren der Resilienz
  • Emotionale Stabilität: Akzeptanz, positive Emotionen, positive Selbstwahrnehmung.
  • Kognitive Fähigkeiten: Selbstwirksamkeitserwartung, realistischer Optimismus, Kontrollüberzeugung, Kohärenzgefühl.
  • Interaktionale Faktoren: Soziale Unterstützung, bzw. Empathie.

Was genau macht einen Resilienten Menschen aus?

Resiliente Menschen haben starke Wurzeln und haben daher starke und feste Beziehungen und Kontakte. Außerdem begegnen sie äußere Dinge, die nicht veränderbar sind, mit einer optimistischen Grundhaltung, akzeptieren unveränderbare Dinge schneller als andere und sehen auch in dunklen Zeiten, die Sonnenseiten des Lebens.

Ist vulnerable ein deutsches Wort?

Herkunft: von gleichbedeutend spätlateinisch vulnerabilis la; zum Verb lateinisch vulnerare la = „verletzen“ Synonyme: [1] verletzbar, verletzlich, verwundbar.

Wer hat Resilienz erfunden?

Der Begriff Resilienz wurde in den 1950ern von dem Psychologie-Professor Jacob „Jack“ Block eingeführt. Er fokussierte sich besonders auf Persönlichkeitsentwicklung, und stellte in seiner Langzeitstudie zum ersten Mal die Fähigkeit zur Resilienz bei Kleinkindern fest.

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