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Wie entsteht betonkrebs?

Gefragt von: Frau Nelli Brandt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Wie Betonkrebs entsteht
Sie tritt auf, wenn für die Herstellung des Betons Arten von Kiesel verwendet wurden, aus denen sich durch Zugabe von Wasser, wie beispielsweise bei Regen, zu viel Kieselsäure herauslösen lässt.

Woher kommt Betonkrebs?

Die Alkali-Kieselsäure-Reaktion (kurz AKR) oder auch nur Alkalireaktion oder Alkalitreiben, umgangssprachlich auch Betonkrebs, ist die chemische Reaktion zwischen Alkalien des Zementsteins im Beton und der Gesteinskörnung mit alkalilöslicher Kieselsäure.

Ist Beton Alkaliempfindlich?

Dies hängt von der Betonzusammensetzung (Zementgehalt) und den Umgebungsbedingungen (Feuchtigkeitsklasse) ab. Bei Fahrbahndecken aus Beton (z. B. auf Flugbetriebsflächen oder Autobahnen) ist das AKR-Schädigungspotential durch Alkalien der Enteisungsmittel, die von außen in den Beton eindringen können, besonders hoch.

Was ist der härteste Beton?

Mit einem 147,4 MPa (Druckfestigkeit) starken Betongemisch gingen die Strabag AG und die MC-Bauchemie als Sieger aus dem Wettkampf hervor, der von SAVT, dem slowakischen Ableger der ERMCO (European Ready Mixed Concrete Organization) ausgelobt worden war.

Kann Salz Beton zerstören?

Obwohl Chloride den Beton nicht direkt angreifen, können sie – falls ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist – zur Lochfraßkorrosion der Bewehrungsstähle im Beton führen. Schäden durch Chlorideinwirkung können aufgrund von Brand oder Tausalz auftreten.

Betonkrebs! Woher kommt das und was kann man dagegen machen?

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Was greift Beton an?

Starke Mineral- säuren, wie z. B. Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, lösen alle Bestandteile des Zementsteins unter Bildung von Calcium-, Aluminium- und Eisensalzen und Kieselgel auf.

Wie entsteht Sulfattreiben?

Das so genannte Sulfattreiben bei Beton-Bauteilen ist ein häufiges Phänomen, das durch eine Reaktion des Zementsteins mit sulfathaltigen Lösungen ausgelöst wird. Die betroffenen Zementbereiche in der Betonmatrix verwandeln sich dabei in Sulfatkristalle, die meist stark wasserhaltig sind.

Was ist Zementbazillus?

Damit geht eine Volumenvergrößerung einher und es entsteht ein erheblicher Kristallisationsdruck [1]. Dieser Vorgang wird daher als Sulfattreiben oder Ettringittreiben bezeichnet. Aufgrund der zerstörend wirkenden Kristalle wird das Ettringit vielfach auch „Zementbazillus“ genannt.

Warum darf man Gips und Zement nicht mischen?

Gips „zerstört Beton“

Gips darf nicht mit noch feuchten, zementgebundenen Baustoffen bzw. mit frischem Beton in Berührung kommen, da die im Gips enthaltenen Sulfate chemische, das Volumen des Betons vergrößernde Reaktionen begünstigen, die das Bauteil nachhaltig schädigen (auch bekannt als Beton-, Sulfat- bzw.

Warum kein Gips im Bad?

Gipsputz darf nicht dauerhaft nass oder tief durchfeuchtet sein, sonst verliert er seine Festigkeit und wird bröckelig. Wird er jedoch nur hin und wieder mit Feuchtigkeit benetzt und kann danach wieder trocknen, macht ihm das Wasser nichts aus.

Warum wird Zement Gips beigemischt?

Der Kristallisationsdruck dieser chemischen Reaktion kann den an sich sehr harten Zementstein tatsächlich durch Treiben zerstören. Allerdings wird dieser spezielle Effekt auch genutzt, um durch die gezielte Beimischung von Gips das Abbinden von Zement zu regulieren.

Warum rostet Bewehrungsstahl nicht?

Die Bewehrung im Stahlbeton ist durch die hohe Alkalität des Porenwassers mit pH-Werten zwischen 12,5 und 13,5 vor Korrosion geschützt, da sich bei solchen pH-Werten auf der Stahloberfläche eine Passivschicht bildet (Passiver Korrosionsschutz), welche die anodische Eisenauflösung praktisch unterbindet.

Was versteht man unter SR Zement?

Holcim Zemente mit hohem Sulfatwiderstand (SR)

Wie kommt es zu Ettringitbildung?

Ettringit bildet sich entweder durch Ausfällung einer Hydrothermalen Lösung oder durch Metamorphose zusammen mit dem sehr ähnlichen Sturmanit. Ettringit entsteht ebenfalls bei der Hydratisierung von Zement aus den Bestandteilen Tricalciumaluminat, Gips und Wasser.

Ist es schlimm wenn Beton nass wird?

Verträgt frischer Beton Regen? Grundsätzlich ja. Da Beton nicht trocknet, sondern abbindet, schadet Wasser auf der Betonoberfläche nicht. Lediglich gerade frisch gegossener Beton sollte direkt nach dem Eingießen vor allzu starkem Regen (Ausschwemmen) geschützt werden.

Kann Schimmel in Beton eindringen?

Risse und Schimmel am Betonboden sind durchaus häufige Erscheinungen, die sowohl in Innen- als auch in Außenbereichen auftreten. Nicht nur, dass solche Stellen nicht schön ausschauen, Schimmel stellt auch ein Gesundheitsrisiko dar.

Was passiert wenn zu viel Wasser im Beton ist?

Überschüssiges Wasser kann nicht gebunden werden und wandert auf Grund der relativen Luftfeuchtigkeit an die Oberfläche. Bindet der Zement beim Erhärten nicht sämtliches Wasser, verdunstet es später im Gefüge und schafft Kapillarporen. Die Folgen sind Festigkeitsabnahme, Schwindverhalten und Bluten des Betons.

Was bedeutet N bei Beton?

Zemente mit normaler, üblicher Anfangsfestigkeit erhalten als Kennbuchstaben ein N (= normal). Zemente mit hoher Anfangsfestigkeit erhalten als Kennbuchstaben ein R (= rapid). Die Anforderungen an die sogenannten Normalzemente sind in DIN EN 197-1 zu finden.

Was bedeutet 42 5 R bei Zement?

CEM I 42,5 R ist ein Portlandzement nach DIN EN 197-1. Dieser besteht aus Portlandzementklinker und Sulfatträger, der als Erstarrungsregler benötigt wird. Durch den optimierten Produktionsprozess wird eine hohe Gleichmäßigkeit des Zements erreicht.

Was bedeutet Cem 2?

Der CEM II / A-LL 42,5 N ist ein Zement der Festigkeitsklasse 42,5 N, der durch gemeinsames Vermahlen von Portlandzementklinker, Kalkstein und Gips hergestellt wird. Der Klinkergehalt darf gemäß DIN EN 197 80 Massenprozent nicht unterschreiten.

Kann Bewehrungsstahl rosten?

Wenn Stahlbeton dauerhaft Wind und Wetter ausgesetzt ist und/oder Korrosion begünstigende Stoffe wie Chloride oder Kohlendioxid in das Material eindringen, steigt die Rostgefahr deutlich.

Kann Eisen in Beton rosten?

Durch Alterung, Risse und weiteren Veränderungen kann es jedoch dazu kommen, dass Wasser und Sauerstoff bis an die innenliegenden Bewehrungstähle gelangt und diese zu rosten beginnen. Durch die chemischen Umwandlungsvorgänge entsteht Eisenoxid mit erheblich größerem Volumen.

Warum rostet Stahl in Beton nicht?

Die Bewehrung von Stahlbetonteilen ist durch die vollständige Umhüllung von Beton geschützt. Bei der Hydradation des Zements entsteht Calziumhydroxid. Dieses ist verantwortlich für die hohe Alkalität des Zementsteins mit einem ph-Wert ≥ 12. Es schützt den Stahl vor dem Rosten (der Korrosion).

Wer ist der größte Zementproduzent der Welt?

Der Schweizer Zementhersteller existiert bereits seit 1912. Heutzutage hat Holcim sein Geschäft in mehr als 70 Länder ausgeweitet. Als Kernbereiche gelten die Geschäfte mit Zement, Kies und Beton. Gemessen am Umsatz, ist Holcim derzeit der größte Zementproduzent der Welt.

Was ist besser Beton oder Mörtel?

Beton ist durch seine grobe Mischung für gröbere Bauaufgaben prädestiniert. Anders als beim Mörtel muss seine Stabilität meist durch Bewehrung unterstützt werden. Mörtel bringt ausreichende Abbindekraft und Haltbarkeit für seine Aufgaben mit.

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