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Wie berechnet man den Versorgungsausgleich aus?

Gefragt von: Herr Ahmed Müller  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Berechnung des Ausgleichs
Die Hälfte seiner während der Ehe erworbenen Ansprüche muss der Ehemann an seine Frau abtreten, das sind hier 30 Punkte. Die Ehefrau muss ebenfalls die Hälfte, also 15 Punkte, an ihren Mann abtreten. Beide haben dann nach dem Versorgungsausgleich 45 Punkte.

Wie wird der Versorgungsausgleich bei der Rente berechnet?

Die Grundidee ist einfach: Jede Rentenanwartschaft, die während der Ehe entstanden ist, wird halbiert und beiden Partnern jeweils zu 50 Prozent gutgeschrieben. Beispiel: Partner A besitzt zum Zeitpunkt der Heirat eine gesetzliche Rentenanwartschaft in Höhe von monatlich 150 Euro.

Was bedeutet Versorgungsausgleich 1000 €?

Beispiel: Hat der Ehemann beispielswiese während der Ehezeit Rechte auf eine Altersversorgung in Höhe von 1000,- € erworben, die Ehefrau hingegen nur auf 500,- €, so werden diese Rechte dahingehend geteilt, dass nach dem Versorgungsausgleich jeder Ehepartner Anwartschaften in Höhe von 750,- € besitzt.

Wer berechnet mir den Versorgungsausgleich?

Sie müssen den Versorgungsausgleich nicht gesondert beantragen. Um diese Entscheidung treffen zu können, fordert das Familiengericht von Ihren Versorgungsträgern Auskünfte über Ihre Anrechte an. Die Entscheidung über den Versorgungsausgleich führt das Familiengericht im Scheidungsurteil auf.

Was wird beim Versorgungsausgleich angerechnet?

In den Versorgungsausgleich werden grundsätzlich alle Anrechte einbezogen, die durch während der Ehezeit geleistete Arbeit oder durch Vermögen geschaffen wurden, der Altersvorsorge oder Arbeitsunfähigkeit dienen und auf eine Art Rentenleistung zielen.

So funktioniert der Versorgungsausgleich bei einer Scheidung - Kanzlei Hasselbach

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Wann bekommt die geschiedene Frau den Versorgungsausgleich?

Haben beide Partner Versorgungsansprüche erworben, kommt es zum gegenseitigen Ausgleich der Anrechte – dem Hin- und Her-Ausgleich. Das heißt: Mit dem Zeitpunkt der Scheidung haben beide Ex-Partner gleich hohe Versorgungsansprüche aus der Ehezeit – und ein eigenes Rentenkonto.

Wie lange ist der Versorgungsausgleich zu zahlen?

Wie lange muss der Versorgungsausgleich gezahlt werden? Der Versorgungsausgleich muss gezahlt werden, solange der ausgleichsberechtigte Ehepartner lebt. Erst durch dessen Tod endet die Ausgleichspflicht und die Kürzung der Rente des anderen Ehepartners.

Wird der Versorgungsausgleich von der Rente abgezogen?

Durch den Versorgungsausgleich kann sich die Rente für eine oder einen der beiden mindern und für die andere oder den anderen entsprechend erhöhen. In den meisten Fällen werden die Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung in einer internen Teilung ausgeglichen.

Wird der Versorgungsausgleich vom Brutto oder Netto abgezogen?

Die fiktive Ausgleichsforderung gegen den verstorbenen ausgleichspflichtigen Ehegatten, die den Teilhabeanspruch nach § 25 Abs. 3 Satz 1 VersAusglG begrenzt, ist ohne Abzug anteiliger Sozialversicherungsabgaben oder vergleichbarer Abgaben und damit als Bruttobetrag zu bemessen.

Wann wird die Rente aus dem Versorgungsausgleich gezahlt?

Die Geldrente wird ausgezahlt, sobald der Berechtigte:

Eine eigene laufende Versorgung im Sinne des § 2 Versorgungsausgleichgesetz bezieht. Die Regelaltersgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung erreicht hat oder. Die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine laufende Versorgung wegen Invalidität erfüllt.

Was steht mir nach 30 Jahren Ehe zu?

Bei einer Trennung nach 30 Jahren spielt aufgrund des Alters der Ehepartner neben dem nachehelichen Ehegattenunterhalt auch der Versorgungsausgleich eine große Rolle. Bei einer Trennung nach 30 Jahren Ehe gibt es oft viele gemeinsame Wertgegenstände, ein Eigenheim, ein während der Ehezeit erwirtschaftetes Vermögen.

Wie lange braucht die Rentenversicherung für den Versorgungsausgleich?

Denn das Gericht benötigt mindestens drei bis vier Monate bis es die Auskünfte zum Ausgleich der Rentenansprüche vom Versorgungsträger (z.B. der deutschen Rentenversicherung) erhält. Ab Einreichen des Scheidungsantrags dauert eine einvernehmliche Scheidung (mit Versorgungsausgleich) im Normalfall vier bis sechs Monate.

Wo finde ich den Versorgungsausgleich im Rentenbescheid?

In der Renteninformation ist eine allgemeine Aussage enthalten, dass der Versorgungsausgleich in der Berechnung berücksichtigt wurde. Die zahlbetragsmäßigen Auswirkungen sind nicht dargestellt. Wenn Sie sehen wollen, wie sich der Versorgungsausgleich auswirkt, müssen Sie eine Rentenauskunft beantragen.

Wer füllt den Versorgungsausgleich aus?

Am Ende entscheidet das Familiengericht mit einem Beschluss über den Versorgungsausgleich, welcher beiden Ehepartnern und dem jeweiligen Rententräger schriftlich zugesandt wird. Aus diesem geht entsprechend hervor, welche Rentenanwartschaften in welcher Form ausgeglichen werden müssen.

Was brauche ich für den Versorgungsausgleich?

Für die Scheidung werden u.a. folgende Unterlagen benötigt: Familienstammbuch, Formulare zur Beantragung des Versorgungsausgleichs, Heiratsurkunde, Geburtsurkunden der Kinder, ggf. der Ehevertrag.

Wann bekomme ich die Rente von meinem geschiedenen Mann?

Seit dem 1. September 2009 ist das Gesetz zum Versorgungsausgleich neu geregelt: Lassen sich Eheleute scheiden, wird alles, was während der Ehe für die Altersvorsorge angespart wurde, zusammengerechnet und je zur Hälfte geteilt – und zwar bereits bei der Scheidung und nicht erst beim Eintritt ins Rentenalter.

Was passiert mit meinem Versorgungsausgleich wenn ich wieder heirate?

Bei erneuter Ehe bleiben alte Rentenansprüche bestehen

Auch wenn der Bund der Ehe nicht immer hält: Die Rentenansprüche aus dem Versorgungsausgleich bleiben bestehen, und zwar bis ans Lebensende. Das gilt sogar bei einer erneuten Heirat, teilte die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover jetzt mit.

Wer bekommt mehr als 2000 Euro Rente?

Wer im Alter 2.000 Euro Rente beziehen möchte, muss bereits zum Start ins Berufsleben mindestens 4.500 Euro brutto verdienen. Das Einkommen muss dann 45 Jahre lang gehalten werden. Beim Einzahlen in die Rentenkasse werden die oben genannten Entgeltpunkte gesammelt.

Ist es sinnvoll auf den Versorgungsausgleich zu verzichten?

Der Verzicht ist grundsätzlich nur wirksam, wenn er notariell beurkundet wird. Die Vereinbarung kann ausnahmsweise wegen Sittenwidrigkeit unwirksam sein, wenn ein Ehegatte massiv benachteiligt wird. In bestimmten Fällen bleibt der Versorgungsausgleich auch ohne Verzicht automatisch aus.

Was passiert mit den rentenpunkte bei Scheidung?

Rentenpunkte werden bereits während des Scheidungsprozesses übertragen – nicht erst beim Eintritt ins Rentenalter. Dabei wird die sogenannte interne Teilung angewendet. Der Ausgleich erfolgt also innerhalb einer und derselben Versicherung – der gesetzlichen Rentenversicherung.

Was ändert sich wenn der Ex wieder heiratet?

Wenn der Unterhaltsberechtigte erneut heiratet, geht die Unterhaltspflicht von dem Ex-Ehegatten auf den neuen über. Der ehemalige Unterhaltspflichtige muss dann regelmäßig keinen Unterhalt mehr an seinen ehemaligen Lebenspartner zahlen.

Wer prüft Vermögen bei Scheidung?

Denn, ob die Angaben die ein Ehegatte bei der Scheidung in Bezug auf sein Vermögen macht, der Wahrheit entsprechen, wird nicht automatisch vom Gericht bei der Scheidung überprüft. Sondern muss vielmehr vom anderen Ehepartner gerichtlich zum Thema gemacht werden.

Wer muss rentenpunkte abgeben?

Rentensplitting: Rentenpunkte an Partner abgeben. Ein Ehepartner mit höherer Rente kann dem anderen Rentenpunkte abgeben. Das kann insgesamt mehr Geld bringen.

Wird die Rente bei Scheidung geteilt?

Die wichtigsten Fachbegriffe zum Versorgungsausgleich

Interne Teilung: Beide Partner teilen ihre während der Ehe erworbenen Rentenansprüche beim jeweiligen Versorgungsträger. Das ist heute der Regelfall für den Versorgungsausgleich.