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Wie bekomme ich am schnellsten einen Mieter raus?

Gefragt von: Alma Voß-Sauer  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Um die Mieträume schnell zurückzubekommen, muss das Abmahnungsschreiben rechtswirksam verfasst, an alle Mieter der Wohnung gerichtet und von allen Vermietern unterschrieben werden. Dann kann anschließend die ordentliche Kündigung des Mietvertrages erfolgen.

Wie werde ich meine Mieter schnell los?

Wer seinem Mieter kündigen möchte, muss dies schriftlich tun. Die Kündigung muss an alle im Mietvertrag benannten Personen gerichtet sein. Darüber hinaus muss der Vermieter den Grund der Kündigung mitteilen. Das Schreiben ist eigenhändig zu unterschreiben.

Was kann man tun um einen Mieter zum Auszug zu bewegen?

Eine fristlose Kündigung kann der Vermieter aussprechen, wenn der Mieter eine nach Paragraf 543 BGB erhebliche Vertragsverletzung begangen hat. Mit einem Mietaufhebungsvertrag kann der Vermieter den Mieter zum Auszug bewegen. Das heißt, er bezahlt den Mieter dafür, dass er zu einem festen Termin auszieht.

Kann man Mieter rauswerfen?

Das deutsche Mietrecht schützt den Mieter. Seine Rechte sind deutlich stärker ausgeprägt als die des Vermieters. Einen Mieter zu kündigen ist nur bei berechtigtem Interesse des Vermieters möglich (siehe § 573 BGB).

Was kann man machen wenn der Mieter nicht auszieht?

Gerichtsvollzieher braucht Räumungstitel
  1. Wenn der Mieter trotz fristgerechter Kündigung nicht auszieht, sollten Vermieter so vorgehen:
  2. Räumungsklage gegen alle Bewohner der Mietsache erheben.
  3. gegebenenfalls gleichzeitig Zahlungsantrag über offene Mieten stellen.

Kann man jeden Mieter loswerden?

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Wie kann man eine Räumungsklage beschleunigen?

Kein Anspruch auf Beschleunigung!

Die Bestimmung des § 272 Abs. 4 ZPO verschafft dem klagenden Vermieter keinen Anspruch auf Beschleunigung seiner Räumungsklage.

Was kostet eine Räumungsklage für den Vermieter?

„Insgesamt können sich die Kosten einer Räumungsklage mit Gerichtskostenvorschuss, den anwaltlichen Kosten des Vermieters und des Mieters und eventuellen Gutachterkosten sowie den Kosten für eine Zwangsräumung schnell auf 4.000 bis 6.000 Euro oder sogar mehr belaufen“, so Rechtsanwalt Björn Bachirt.

Wann ist ein Mieter unkündbar?

Demnach muss ein Mieter nicht ausziehen, wenn der Auszug für ihn eine übermäßige Härte bedeuten würde. Ein Härtefall liegt beispielsweise dann vor, wenn der Gesundheitszustand des Mieters oder einer dem Haushalt angehörigen Person durch einen Umzug gefährdet ist.

Welche Kündigungsgründe gibt es für den Vermieter?

Mögliche berechtigte Kündigungsgründe sind beispielsweise:

unerlaubte Untervermietung oder Überlassung der Wohnung an Dritte. ständig verspätete Mietzahlungen und Mietrückstände. Beleidigungen des Vermieters. Verstöße gegen die Hausordnung.

Wann kann mein Vermieter mich rauswerfen?

Zahlt ein Mieter seine Miete nicht oder zu spät, darf der Vermieter kündigen, wenn der Mieter zwei Monate im Rückstand ist. Das gilt als Vertragsverletzung. In diesem Fall ist auch eine fristlose Kündigung erlaubt. Eine vorherige Abmahnung ist nicht notwendig.

Wie lange dauert es bis zu einer Zwangsräumung?

Zwangsräumung: Mit welcher Dauer ist zu rechnen? Der Zeitraum von der Einreichung der Klage bis zur endgültigen Räumung kann unterschiedlich lang sein. In der Regel dauert das Prozedere fünf bis sechs Monate.

Wie lange dauert es bis eine Räumungsklage zugestellt wird?

Eine Räumungsklage dauert zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Die besten Chancen auf einen schnellen Urteilsspruch gibt es, wenn der Mieter nicht auf die Räumungsklage reagiert. Es kommt dann zu einem Versäumnisurteil, das im absoluten Idealfall nach zwei Monaten gesprochen wird.

Wer zahlt Kosten für Räumungsklage?

Mieter oder Vermieter – wer muss die Kosten einer Räumungsklage tragen? War die Klage erfolgreich, muss der Mieter die Gerichtskosten und die Anwaltskosten des Vermieters übernehmen.

Kann man langjährige Mieter kündigen?

Mieter können nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB) einen unbefristeten Mietvertrag immer mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen. Auf die Wohndauer kommt es nicht an. Für Vermieter dagegen gelten gestaffelte Kündigungsfristen.

Was ist ein gesetzlich anerkannter Kündigungsgrund?

Gesetzlich anerkannte Kündigungsgründe

1 BGB): diese liegt vor, wenn der Mieter seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt, z.B.: keine Mietzahlungen, Nichtleisten der vertraglich vereinbarten Mietkaution, nachhaltige Lärmstörung etc. Eigenbedarf (Selbstnutzung) (§ 573 Abs. 2 Nr.

Kann man als Vermieter ohne Grund kündigen?

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt den Fall, dass Vermieter und eine Mietpartei unter einem Dach wohnen, gesondert. Laut Paragraf 573a können Vermieter dann eine Kündigung ohne Angabe von Gründen aussprechen. Allerdings verlängert sich die gesetzliche Kündigungsfrist dabei um drei Monate.

Was ist ein Härtefall im Mietrecht?

Gemäß § 574 BGB liegt dann ein Härtefall vor, wenn der Umzug in eine neue Wohnung für die Mieter als unzumutbar einzustufen ist. Diese Sozialklausel im Mietrecht soll die Interessen der Mieter schützen und stellt sie unter Umständen über die Interessen der Vermieter.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

Bei abgenutzter Wohnung: Diese Rechte haben Mieter
  • Schäden an der Substanz muss Vermieter beseitigen. ...
  • Mieter haben keinen Anspruch auf Modernisierung. ...
  • Neue Fenster können als Modernisierung zählen. ...
  • Auch Abgenutztes kann ersetzt werden. ...
  • Mieter müssen nicht alle drei Jahre renovieren.

Wie lange ist die Kündigungsfrist für langjährige Mieter?

Dauert das Mietverhältnis länger als fünf Jahre, beträgt ihre Kündigungsfrist sechs Monate, und wohnt der Mieter schon länger als acht Jahre in der Wohnung, gilt eine Kündigungsfrist von neun Monaten.

Kann man Mieter nach 20 Jahren kündigen?

F. ist nunmehr bestimmt, dass der Mieter unabhängig von der Dauer des Mietverhältnisses stets mit einer Frist von 3 Monaten kündigen kann; der Vermieter hat dagegen nach wie vor gestaffelte Kündigungsfristen einzuhalten.

Was kann ich machen wenn ich keine Wohnung findet?

Wenn Sie wohnungslos geworden sind oder Ihnen Wohnungslosigkeit droht, wenden Sie sich am besten so schnell wie möglich bei einer Ambulanten Beratungsstelle der Wohnungslosenhilfe in Ihrer Nähe - die Adressen finden Sie hier oder im Telefonbuch. Die Mitarbeiter helfen Ihnen kompetent und unentgeltlich.

Kann man eine Räumungsklage ohne Anwalt machen?

Für Räumungsverfahren vor den Amtsgerichten besteht kein Anwaltszwang. Mit anderen Worten, Sie können die Klage selbst einreichen und auch selbst den Gerichtstermin – wenn ein solcher stattfindet – wahrnehmen. Es empfiehlt sich jedoch, eine Räumungsklage nicht ohne anwaltliche Unterstützung in die Wege zu leiten.

Wie schnell muss man bei einer fristlosen Kündigung ausziehen?

Wenn Sie eine wirksame fristlose Kündigung erhalten haben, müssen Sie nicht am selben Tag ausziehen. In der Regel muss Ihnen der Vermieter eine sogenannte Räumungsfrist von 1-2 Wochen nach dem Erhalt der Kündigung zugestehen.

Kann mich mein Vermieter auf die Straße setzen?

Das Wichtigste in Kürze

Dein Vermieter kann Dir nur dann fristlos kündigen, wenn er einen wichtigen Grund dazu hat – zum Beispiel, weil Du mit der Miete erheblich in Rückstand bist. Auf die Straße setzen darf er Dich nicht; er muss dazu erst eine Räumungsklage vor Gericht gewinnen.