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Wie antwortet Faust auf die echte Gretchenfrage?

Gefragt von: Frau Dr. Katja Maurer  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juli 2023
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«Nun sag', wie hast du's mit der Religion?» ist die vielzitierte Frage von Margarethe an Faust und fordert ein Bekenntnis. Deshalb ist sie heute so ambivalent, denn tatsächlich, wer vermag heute ein Bekenntnis zu geben? So antwortet Faust: «Nenn's Glück!

Wem steht Gretchen im Faust die Gretchenfrage?

Die Herkunft der Gretchenfrage liegt in der Tragödie Faust I von Johann Wolfgang von Goethe. Darin stellt Gretchen der Hauptfigur Heinrich Faust die Frage: "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" (V. 3415). Im Allgemeinen steht die Gretchenfrage für die Frage nach der Religiosität der gefragten Person.

Wie spricht Faust mit Gretchen über Religion?

Direkt wird Fausts Glauben im Religionsgespräch mit Gretchen deutlich (Z. 3415 ff): So scheint er eine autoritäre Deutung des Gottesglaubens durch ,, Priester" oder ,, Weise" (Z. 3428) abzulehnen, während er jedoch Gott als ,, Allumfasser" und ,, Allerhalter" (Z.

Warum schläft Gretchen mit Faust?

Nach der Szene Marthens Garten,weil Gretchen ihre Mutter unabsichtlich durch Faust umbringt,um eine Nacht miteinander verbringen zu können.

Was bedeutet Gretchen für Faust?

2.1 Gretchen als Repräsentantin natürlicher und reiner Unschuld. Goethe wählte in „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ die Figur des Gretchen so aus, dass sie mit ihrem kleinbürgerlichen, beschränkten Charakter im direkten Gegensatz zum Gelehrten Faust steht.

Gretchenfrage - Religion als Gegensatz zwischen Faust und Gretchen

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Was will Gretchen mit der Gretchenfrage erreichen?

Da zur Zeit Goethes die christliche Religion die Sexualmoral definierte, will Gretchen wissen, mit welcher Haltung Fausts gegenüber der Religion, d. h. gegenüber dem christlichen Glauben, sie rechnen soll. Ihre Frage nach Fausts Glauben ist auch die Frage nach seiner Lebenspraxis und gesellschaftlichen Eingebundenheit.

Ist Gretchen schuldig oder unschuldig?

Hinführung zum Thema

Teil“ mit dem Namen Gretchen hat juristisch gesehen große Schuld auf sich geladen. So stirbt durch ihre unwissende Beihilfe ihre Mutter, ihr Bruder wird durch ihren Verstoß gegen die moralischen Sitten der Gesellschaft von ihrem Geliebten getötet und schließlich bringt sie ihr eignes Kind um.

Hat Faust Gretchen wirklich geliebt?

Faust und Gretchen und ihre Dynamik

Im Kerker empfindet Faust Mitleid für Gretchen, keine Liebe. Er versucht, sie entgegen ihrem Willen aus dem Kerker zu entführen. Durch Fausts Egoismus ist keine harmonische Beziehung möglich, er lässt wenig Rücksicht auf ihre Bedürfnisse walten.

Wer hat Gretchen getötet?

Faust schwängert Gretchen und verursacht den Tod ihrer Mutter und ihres Bruders. Aus Verzweiflung halb wahnsinnig geworden, tötet Gretchen das unehelich geborene Kind. Im Kerker wartet sie auf ihre Hinrichtung. Faust will sie mit Mephistos Hilfe retten.

Wieso stirbt Gretchen in Faust?

Sie soll auf dem Marktplatz unter dem Fallbeil sterben. Im Kerker schließlich muss Faust Gretchen völlig verwirrt vorfinden. Sie hat ihr neugeborenes Kind getötet und soll dafür hingerichtet werden.

Warum erkennt Gretchen Faust nicht?

Faust kommt zusammen mit Mephisto in den Kerker, um Gretchen zu befreien. Gretchen erkennt Faust zunächst gar nicht und hält ihn für ihren Henker. Gretchen fühlt sich tief schuldig, weil sie ihr Kind umgebracht hat. Schließlich erkennt sie Faust doch noch und ist hin- und hergerissen.

Wie lautet die berühmte Gretchenfrage?

Doch da ist noch eine wichtige Frage zu klären. Gretchen will von Faust wissen: "Nun sag', wie hast du's mit der Religion?" Faust ist um eine klare Antwort verlegen, windet sich, sucht Ausflüchte – denn er weiß, dass Gretchen gläubig ist und dass von seiner Antwort sein Liebesglück abhängen könnte.

Wie heißt Faust mit Vornamen?

In allen Zeugnissen über Faust, die zu seinen Lebzeiten niedergeschrieben wurden, erscheint der historische Faust immer mit dem Vornamen Georg oder Jörg. Von einem Johann Faust wird erst mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Tod geschrieben, weil er selbst wohl den häufig verwendeten ersten Vornamen Johann aussparte.

Hat Gretchen ihr Kind umgebracht?

Faust: „Besinne dich doch! Goethes „Faust“, Szene im Kerker. Von dem Verführer Faust verlassen, hat Gretchen ihr Kind ertränkt und will nun im Wahn die Tat ungeschehen machen.

In welcher Szene wurde Gretchen schwanger?

Und in dem Monolog von Gretchen, welcher auf das Gespräch folgt, wird ein wenig Klarheit geschaffen (Vers 3584). Valentin gibt hingegen schon zu, das Gretchen schwanger ist. In dem simplen Satz „Wenn erst die Schande wird geboren“ (Vers 3740) steckt unheimlich viel Bedeutung für den Verlauf der Handlung.

Wie ist das Ende von Faust zu verstehen?

Am Ende der Gelehrtentragödie steht Fausts Pakt mit dem Teufel. Dann folgt die sogenannte Gretchentragödie, in der Faust das Gretchen umwirbt und verführt, um sie dann auf Einwirken Mephistos zu verlassen. In ihrer Verzweiflung tötet Gretchen ihr neugeborenes Kind und landet im Kerker, wo sie auf den Tod wartet.

Wie reagieren Faust und Gretchen aufeinander?

Margarethe will sich daraufhin der echten Zuneigung und Liebe versichern (Blumenspiel), Faust jedoch reagiert eher als Wissender, spricht jedoch nicht von seinen Gefühlen, sondern eher als ihr Echo „Ja, er liebt dich! “

Ist Faust Schuld an Gretchens Schicksal?

Faust ist nicht für Gretchens Isolierung verantwortlich. Zwar drängt er Gretchen dazu, ihrer Mutter den tödlichen Trank zu verabreichen, doch ihm ist nicht bewusst, dass dieser tödlich ist. Genauso tötet er Valentin, doch nur durch Mephistos teuflischen Trick.

Wer bringt Gretchens Mutter um?

Mephistopheles zieht im Hintergrund die Fäden und lässt die Menschen nach seinen Wünschen agieren. Faust und Gretchen werden am Tod von Gretchens Mutter schuldig, Faust erschlägt Gretchens Bruder Valentin, und Gretchen bringt ihr neugeborenes Kind um.

Warum wird Margarete zu Gretchen?

Auffällig ist, dass die Protagonistin den Namen Margarete trägt, wenn sie als „glückliche Geliebte“ auftritt (mit der Ausnahme der Szene Stube, wo sie Gretchen genannt wird). Erst als die Liebe unglücklich geworden ist, als sich Faust von ihr abwendet, wird die Protagonistin als Gretchen bezeichnet.

Wie heißt das berühmte Gedicht in Faust?

Der König in Thule ist eine Ballade von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1774. Sie ist in Goethes Faust in die Szene „Abend“ (V. 2759–2782) eingebettet und wird dort von Gretchen gesungen.

Hat Faust wirklich gelebt?

Faust hat übrigens wirklich gelebt: Im 15. Jahrhundert zog ein Mann mit diesem Namen als Wunderheiler und Zauberer durch Süddeutschland. Viele Menschen sahen in ihm allerdings einen Betrüger. Er ist 1541 in Staufen gestorben.

Was hat Faust Gretchen geschenkt?

Als sie das Zimmer verlässt, versteckt Mephisto das Geschenk für Gretchen: Schmuck.

Hat Faust mit Gretchen geschlafen?

Um Gretchens Entscheidung für den Kindsmord nachvollziehen zu können, bedarf es eines Blickes auf ihre dramatische Geschichte: Gretchen hat außerhalb der Ehe mit Faust geschlafen und ist schwanger geworden.

Ist Gretchen eine schöne Seele?

Die Harmonie und Vollkommenheit der Antike galt als Ziel der Epoche, das auch in „Faust 1“ zu finden ist. Darin wird Gretchen nämlich als die schöne, höhere Seele dargestellt, die am Ende durch ihre Zuwendung zu Gott erlöst wird.