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Wie äußert sich Lithiumvergiftung?

Gefragt von: Bernadette Frank  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Eine Lithiumvergiftung kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Neurologisch-psychiatrisch reichen die Symptome von Tremor, Hyperreflexie und unfreiwilligen muskulären Kontraktionen bis zur Ataxie. Auch Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Schwäche und Nystagmus können auftreten.

Wie merkt man eine Lithium Vergiftung?

Im Verlauf treten folgende Symptome auf:
  • Schwindel.
  • gastrointestinal: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenschmerzen, Inappetenz.
  • neurologisch: Dysarthrie, Ataxie, Tremor (v.a. der Hände), Downbeat-Nystagmus, Dysdiadochokinese, Somnolenz.
  • psychiatrisch: Schläfrigkeit, Apathie, psychomotorische Verlangsamung.

Was passiert bei Überdosis Lithium?

Toxische Nebenwirkungen der Lithiumtherapie sind Muskelschwäche, Müdigkeit, Tremor, Anorexie, Ataxie, Gewichtsverlust, Übelkeit. Ab Konzentrationen von 3 mmol/l können Krämpfe und Koma auftreten. Konzentrationen > 4 mmol/l können tödlich sein. 12 Stunden nach der letzten Einnahme.

Wie lange dauert es bis Lithium aus dem Körper ist?

Die Halbwertszeit von Lithium im Blut beträgt ca. 24 Stunden. Das bedeutet, dass es im Durchschnitt einen Tag lang dauert, bis sich der Blutspiegel des Medikaments nach der letzten Einnahme halbiert.

Was darf man bei Lithium nicht essen?

Coffeinhaltige Lebensmittel wie Kaffee, Tee und Colagetränke können die Ausscheidung von Lithium erhöhen. Während einer Behandlung mit Lithium sollte der Konsum dieser Genussmittel möglichst nicht verändert werden.

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Wird man von Lithium müde?

Denn neben der insgesamt guten Wirksamkeit sind auch zahlreiche Interaktionen und Nebenwirkungen der Lithium-Therapie bekannt. Als typische unerwünschte Wirkungen gelten Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Tremor, Gewichtszunahme sowie Leukozytose.

Ist Lithium schädlich für die Nieren?

Bei einer absichtlichen oder versehentlichen Überdosierung kann Lithium zu einem prärenalen Nierenversagen führen. Lithium selbst scheint ebenfalls eine begrenzt toxische Wirkung aufzuweisen, sodass sich bei einzelnen Patienten eine Lithium-Nephropathie entwickeln kann.

Was macht Lithium im Gehirn?

Lithium – Stimmungsstabilisator, Antidepressivum, Verbündeter bei Alzheimer. Wie bereits erwähnt, reduziert Lithium deutlich Selbstmordgedanken und ist bei bipolaren affektiven Störungen während der manischen Episode wirksam, die sich durch rasenden Gedanken und Erregung charakterisiert.

Wie viel Lithium pro Tag?

Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für essenzielle Mineralstoffe und Spurenelemente einen Tagesbedarf definiert hat, gibt es für Lithium keinen Referenzwert. Eine zu hohe Aufnahme über die Ernährung gilt als höchst unwahrscheinlich.

Welche Schmerzmittel vertragen sich mit Lithium?

Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und Lithium sind bislang nicht bekannt. Ist eine Gabe von Ibuprofen unumgänglich, müssen der Lithiumspiegel engmaschig kontrolliert und gegebenenfalls die Lithiumdosis angepasst werden.

Bei welcher Krankheit nimmt man Lithium?

Lithium (Quilonum®, Hypnorex®) eignet sich sowohl zur Behandlung einer akuten Manie als auch zur Vorbeugung manisch-depressiver Zustände (manisch-depressive Erkrankung). Lithium wird über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) verordnet, um dem erneuten Auftreten von akuten Krankheitsschüben vorzubeugen.

Wo wird Lithium im Körper abgebaut?

Elimination. Lithium passiert den Körper unverändert. Es wird hauptsächlich renal eliminiert.

Wie gut wirkt Lithium bei Depressionen?

Es wirkt im Gehirn auf eine Vielzahl biochemischer Prozesse. Welcher der Effekte sich antidepressiv auswirkt, ist den Forschern bis heute nicht klar. Für Gesunde besitzt Lithium keine Auswirkung auf die Psyche. In Kombination mit Antidepressiva sorgt es dafür, dass ein Rückfall unwahrscheinlicher wird.

Was erhöht Lithiumspiegel?

Eine Veränderung des Natrium- und Wasserhaushaltes führt i.d.R. auch zu einer veränderten Lithiumausscheidung. Hyponatriämie: Gesteigerte Natriumrückresorption → Gesteigerte Lithiumrückresorption → Steigende Lithiumspiegel mit Intoxikationsgefahr!

Wie oft muss der Lithiumspiegel kontrollieren?

Wird Lithium neu eingestellt, dann sollte die Konzentration wöchentlich gemessen werden. Es dauert meisten zwei bis vier Wochen, damit sich der Lithiumspiegel stabilisiert. Sonst reicht einmal im Quartal. Außerdem solltest du den Lithiumspiegel bestimmen lassen, wenn sich etwas bei deinen Medikamenten ändert.

Wie wirkt Lithium auf die Schilddrüse?

Lithium kann auf verschiedene Weisen die Entstehung eines Strumas fördern. Zum einen besitzt Lithium einen hemmenden Effekt auf die Schilddrüsenfunktion – die stimulierende Wirkung von Thyreotropins (TSH) auf die Schilddrüse wird gemindert. Lithium verringert die Iodidaufnahme in die Schilddrüse.

Warum nimmt man von Lithium zu?

Die Ursachen der Gewichtszunahme – auch unter Neuroleptika und Antidepressiva kommt es häufig zu einer erheblichen Steigerung des Körpergewichts – sind letztlich nicht bekannt, es wird ein Einfluß auf appetitregulierende Zentren des Hypothalamus diskutiert.

Warum muss man bei Lithium viel trinken?

Wer Lithium einnimmt, muss viel trinken, weil das Salz Wasser bindet. Bei anhaltendem Durstgefühl, Gewichtsanstieg und Tremor muss die Dosis reduziert werden. Auf weitere Medikamente mit Einfluss auf den Wasser- und Elektrolythaushalt sollte man möglichst verzichten.

Was passiert wenn man Lithium absetzt?

Absetzerscheinungen. Es wird ein langsames Ausschleichen aus der Therapie empfohlen. Bei zu raschem Absetzen kann es zu Reizbarkeit, Ängstlichkeit, labiler Gemütslage und innerer Unruhe kommen. Bei bipolaren Erkrankungen kann das abrupte Absetzen von Lithium zum Ausbruch einer manischen Phase führen.

Wie merkt man das die Nierenversagen?

Die versagenden Nieren können überschüssiges Wasser nicht mehr ausscheiden. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfälle, Schlafstörungen trotz zunehmender Müdigkeit. Das zunehmende Unvermögen, Harnstoff als Endprodukt des Eiweißstoffwechsels auszuscheiden, verursacht diese Symptome.

Wie merkt man Nieren Probleme?

Anzeichen und Symptome einer chronischen Nierenerkrankung
  • Geringere Urinproduktion.
  • Schwellungen an Händen, im Gesicht und an den Beinen.
  • Kurzatmigkeit.
  • Schlafstörungen.
  • Appetitverlust, Übelkeit/Erbrechen.
  • Hoher Blutdruck.
  • Frieren und Müdigkeit.

Welches Mineralwasser hat am meisten Lithium?

Der natürliche Gehalt von Lithium schwankt je nach Region stark. Der höchste in der österreichischen Studie gemessene Wert lag bei 1300 Mikrogramm pro Liter. Das Quellwasser im schweizerischen Bad Zurzach hat einen ähnlich hohen Wert von 1200 Mikrogramm pro Liter.

Ist Lithium eine Droge?

Als Droge verabreicht, hemmt Lithiumkarbonat, wie Stewart erläuterte, »heftige manische Psychosen und vermag manischen wie auch depressiven Zuständen -- Hauptursache des Selbstmordes -- vorzubeugen«. Seither ist der zukunftsträchtigen Chemikalie unterschiedliches Interesse zuteil geworden.