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Wie äußert sich Burnout bei Kindern?

Gefragt von: Diethelm Krämer  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Sie sind unruhig, können sich nicht konzentrieren oder sind hyperaktiv (ADHS), streiten viel, neigen zu Wutausbrüchen oder ziehen sich immer mehr zurück. Gleichzeitig steigt die Leistungsbereitschaft und die Gefahr, sich zu überfordern, nimmt zu.

Kann man als Kind ein Burnout haben?

Burnout ist vor allem als Krankheit von Berufstätigen bekannt. Permanente Erschöpfung tritt allerdings häufig auch bei Kindern und Jugendlichen auf – Überforderung und Überlastung können zu Lustlosigkeit, Leistungsabfall und Depression führen.

Was sind die ersten Anzeichen für ein Burnout?

Wie äußert sich Burnout?
  • Dauermüdigkeit und Erschöpfung: Burnout-Betroffene fühlen sich häufig müde und überfordert. ...
  • Leistungsabfall: Das Gefühl bleierner Müdigkeit beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit bei Burnout. ...
  • Rückzug: Menschen mit Burnout-Symptomen haben auch im Privatleben nur noch wenig Energie.

In welchem Alter kann man ein Burnout bekommen?

„Mittlerweile geht man davon aus, dass Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene vom Burnout-Syndrom betroffen sein können. Schätzungen beziffern die Zahl der Heranwachsenden, die bis zum Erreichen des 18. Lebensjahres ein „Burnout“ erleben, auf fast 15 Prozent ihrer Altersgruppe.

Wie verläuft eine typische Burnout Entwicklung?

Charakteristische Symptome eines Burnout-Syndroms sind tiefe emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung. Betroffene fühlen sich meist überfordert, können sich schlecht konzentrieren und sind oft beruflichem Stress ausgesetzt. Wer an Burnout leidet, kann auch psychosomatische Beschwerden ausbilden.

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Kann man Burnout im Blut feststellen?

Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout möglicherweise ein Serotoninmangel im Blut feststellen. Serotonin ist ein besonderes Hormon, dessen Wirkungsbereich sich vom zentralen Nervensystem aus auf den gesamten Körper ausdehnt. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte.

Was passiert wenn ein Burnout nicht behandelt wird?

Denn obwohl es sich derzeit nicht um eine eigenständige Erkrankung im klassischen Sinne handelt, birgt ein unbehandeltes Burnout-Syndrom ein hohes Risiko für psychische und somatische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Medikamentenabhängigkeit, Tinnitus, Diabetes und Bluthochdruck.

Was tun bei Burnout als Schüler?

Damit es nicht so weit kommt, sollten sich Jugendliche früh Hilfe holen. Die erste Anlaufstelle ist die Familie, doch nicht immer fällt es den jungen Leuten leicht, sich zu öffnen. Auch ein Beratungslehrer oder andere Hilfsstellen können ein guter Ansprechpartner sein.

Wie wirkt sich Stress bei Kindern aus?

Viele Kinder fühlen sich unter Stress einfach unwohl, sind nervös oder ängstlich. Andere ziehen sich zurück, sitzen gelangweilt und teilnahmslos herum, leiden unter Appetit-, Schlaf- und allgemeiner Lustlosigkeit sowie Kopf-, Bauchschmerzen oder Übelkeit.

Was können Eltern mit depressiven Kindern tun?

Wie kann ich meinem Kind helfen?
  1. Machen Sie Ihrem Kind keine Vorhaltungen. ...
  2. Glauben Sie Ihrem Kind. ...
  3. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es geliebt wird.
  4. Ziehen Sie sich nicht gekränkt zurück, weil Ihr Kind Ihnen im Moment wenig Interesse entgegenbringen kann.

Was ist ein stiller Burnout?

plötzliche oder verstärkte Ungeduld. gereizte Stimmung und Stimmungsumschwung bei Nichtigkeiten. das „Hintenanstellen“ der eigenen Bedürfnisse. nicht „Nein-Sagen“ können.

Was macht der Arzt bei Burnout?

Zunächst wird sich ein Erkrankter in der Regel an den Hausarzt wenden, der ihn meist für ein paar Tage krankschreibt. Damit ist es bei Burnout aber in der Regel nicht getan. Brauchen Betroffene eine längere Krankschreibung, überweist der Hausarzt sie meistens an einen Psychiater.

Wie sieht der Zusammenbruch bei Burnout aus?

Die Betroffenen sind permanent müde, kraftlos und finden dennoch keinen Schlaf. Sie können nach dem Arbeitstag kaum mehr abschalten und entspannen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind psychosomatische Beschwerden wie Schwächegefühle oder ein geschwächtes Immunsystem.

Was ist Burnout für Kinder erklärt?

Ursachen für die Erschöpfungsdepression – umgangssprachlich auch als Burnout bezeichnet – sind vor allem der enorme Leistungsdruck, die gesteigerten schulischen Belastungen und eine übertriebene, meist falsch verstandene sportliche, musische oder auch sprachliche Förderung des Kindes.

Was ist eine erschöpfungsdepression?

"In der Erschöpfungsdepression ist die Energie in Form von Sorgen und Grübeln oft irgendwo anders geparkt – und dann hat man für das basale Leben nicht mehr genügend Kraft. Lebensnotwendige Aufgaben wie Einkaufen oder die Pflege eines Angehörigen können Betroffene allerdings oft noch lange Zeit aufrechterhalten.

Was passiert mit Kindern die unter Druck gesetzt werden?

Aggressionen, Aufmerksamkeitsdefizite oder Essstörungen

Ein wachsender Teil der Kinder zeigt ein deutlich auffälliges Verhalten. Dazu gehören depressive Verstimmungen, Aggressionen, frühe Anzeichen für Störungen des Sozialverhaltens, Aufmerksamkeitsdefizite, massive Ängste und Essstörungen.

Wie erkenne ich das mein Kind psychisch krank ist?

Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen gleichen die Symptome von psychischen Gesundheitsstörungen den Gefühlen, die jedes Kind kennt, wie etwa Niedergeschlagenheit, Wut, Misstrauen, Aufregung, Zurückgezogenheit und Einsamkeit.

Können Kinder durch Stress krank werden?

"Gestresste Eltern haben häufiger Kinder mit gesundheitlichen Beschwerden", sagte Graalmann. Insgesamt zeigt jedes fünfte Kind in Deutschland laut Studie regelmäßig Beschwerden wie Gereiztheit, Einschlafstörungen, Bauch- oder Kopfschmerzen.

Warum ist mein Kind antriebslos?

Die Ursachen hierfür sind noch unklar - es werden unter anderem hormonelle Faktoren, sowie gesellschaftliche Anforderungen an deren Autonomieentwicklung und letztlich Überforderungssituationen als Auslöser diskutiert“, ergänzt der der Kinder- und Jugendpsychiater und -psychotherapeut.

Wie viele Schüler leiden unter Burnout?

Burnout bei Schülern in Studie belegt

Aus diesem geht hervor, dass jedes sechste Kind unter Stress leidet. Jeder fünfte Jugendliche fühlt sich stark gestresst.

Wo kann man sich auf Burnout testen lassen?

Dazu wenden Sie sich bitte an einen Psychologischen Psychotherapeuten, einen entsprechenden Facharzt oder einen anderen qualifizierten Diagnostiker.

Was tun bei Antriebslosigkeit in der Pubertät?

Selbst oder gerade wenn Pubertierende so verzweifelt sind, dass Türen geknallt werden, sollten Eltern das Gespräch suchen und Verständnis für ihre schwierige Situation zeigen. Schaffen sie es nicht selbst, sollten andere Vertrauenspersonen wie Verwandte, Freunde oder Experten einer Beratungsstelle eingebunden werden.

Wie lange braucht man um sich von einem Burnout zu erholen?

Bei leichten Fällen genügen oft nur wenige Sitzungen um eine gesundheitsförderliche Verhaltensänderung anzuregen. In schweren Fällen liegt die Behandlungsdauer bei bis zu einem Jahr, manches Mal kann die Genesung auch länger in Anspruch nehmen.

Was ist schlimmer Depression oder Burnout?

Am Ende des Burnouts steht oft eine Depression

Wer das letzte Stadium des Burnouts erreicht, ist meist in eine Depression gerutscht. Das Gefühl tiefer Erschöpfung ist typisch für eine Depression. Die drei Kernsymptome für eine Depression sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und mangelnder Antrieb.

Wer stellt die Diagnose Burnout?

Burn-out-Diagnose

Das können Ärzte und Ärztinnen aus den Fachgebieten „Psychiatrie und Psychotherapie“ oder „Psychosomatik und Psychotherapie“ sein oder Psychologen und Psychologinnen mit einer psychotherapeutischen Qualifikation.

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