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Werden Medizinprodukte von der Krankenkasse bezahlt?

Gefragt von: Konstantinos Nagel  |  Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2023
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Medizinprodukte werden in Deutschland von verschiedenen Personengruppen, Einrichtungen und Kostenträgern finanziert. Der größte Kostenträger ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), die von gut 100 gesetzlichen Krankenkassen repräsentiert wird.

Was bekommt man von der Krankenkasse erstattet?

Generell gilt: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt alle Kosten für die gesamte Behandlung von Krankheiten, einschließlich der notwendigen diagnostischen Maßnahmen, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, Vorsorge, Nachsorge, Krankengeldzahlungen und anderes mehr.

Was fällt alles unter Medizinprodukte?

Dazu gehören Implantate, Produkte zur Injektion, Infusion, Transfusion und Dialyse, humanmedizinische Instrumente, Software, Katheter, Herzschrittmacher, Dentalprodukte, Verbandstoffe, Sehhilfen, Röntgengeräte, Kondome, ärztliche Instrumente, Labordiagnostika, Produkte zur Empfängnisregelung sowie In-vitro-Diagnostika.

Was wird von der Krankenkasse nicht bezahlt?

Das sind zum Beispiel Behandlungen kosmetischer Art, die nicht durch einen medizinischen Befund gerechtfertigt sind, ebensolche plastischen Operationen, die so genannten Schönheitsoperationen oder Behandlungen durch Personen, die für diese Tätigkeit keinen erforderlichen Nachweis haben.

Welche Medizinprodukte sind Verordnungsfähig?

Verordnungsfähige Medizinprodukte

Die vom G-BA auf Antrag als verordnungsfähig eingestuften Medizinprodukte sind in der Anlage V der Arzneimittel-Richtlinie des G-BA gelistet. Hierzu gehören zum Beispiel bestimmte Spül- und Inhalationslösungen, Mittel zur Behandlung des Kopflausbefalls und synthetischer Speichel.

Krankenkasse einfach erklärt - so funktioniert die GKV in Deutschland

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Wann ist ein Medizinprodukt verschreibungspflichtig?

Grundsätzlich lässt sich festhalten: Die Apothekenpflicht für Medizinprodukte ist der Ausnahmefall. In der Regel sind alle Medizinprodukte, die sich rechtmäßig im Verkehr befinden, frei verkäuflich.

Sind Medizinprodukte rezeptpflichtig?

Medizinprodukte sind grundsätzlich apotheken- beziehungsweise verschreibungspflichtig, wenn sie Wirkstoffe enthalten, die entsprechenden arzneimittelrechtlichen Vorgaben unterliegen.

Welche Hilfsmittel bekomme ich von der Krankenkasse?

Für Hilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind – das sind zum Beispiel Inkontinenzhilfen, Bettschutzeinlagen, Stomaartikel, Sonden oder Spritzen –, zahlen Versicherte zehn Prozent der Kosten pro Packung dazu, – maximal aber zehn Euro für den gesamten Monatsbedarf an solchen Hilfsmitteln.

Welche Medikamente werden von der Krankenkasse bezahlt?

Beispiele für solche Arzneimittel sind: Schmerzsalben, Wund- und Heilsalben, leichte Schmerzmittel zum Einnehmen, Hustensäfte und Reisetabletten.

Warum zahlt die Krankenkasse nicht alle Medikamente?

Dies kann zum Beispiel folgende Gründe haben: Ihr Arzt ist kein Vertragsarzt, er hat also keine Kassenzulassung. Das Medikament ist nicht rezeptpflichtig. Das heißt, dass Sie es auch ohne ärztliche Verordnung erhalten können und daher selbst zahlen müssen.

Ist mein Produkt ein Medizinprodukt?

Als Faustregel gilt: Wenn Sie für Ihr Produkt einen medizinischen Anspruch erheben, stehen die Chancen gut, dass es sich um ein Medizinprodukt handelt. Ein genauer Blick auf die rechtsverbindlichen Definitionen ist unerlässlich. Hier finden Sie weitere Einzelheiten zu den Zweckbestimmungen von Medizinprodukten.

Welche Hilfsmittel sind keine Medizinprodukte?

Hilfsmittel, die keine Medizinprodukte sind

Ein Beispiel sind Toilettensitze. Blindenführhunde zählen ebenso zur Klasse der Hilfsmittel, aber nicht zu den Medizinprodukten.

Ist eine Brille ein Medizinprodukt?

Was haben Implantate, Katheter, Kondome, Rollstühle und Brillen gemein? Es sind Medizinprodukte. Das sind Gegenstände oder Stoffe, die im Gegensatz zu Arzneimitteln nicht im Körper wirken und dort in Prozesse eingreifen, sondern die einen meist äußerlichen physikalischen Effekt haben.

Welche Medikamente werden von der AOK übernommen?

Diese günstigen Arzneimittel zahlt die AOK ebenfalls für Ihre Versicherten:
  • Generika. ...
  • Biosimilars. ...
  • Medikamente mit Preisnachlass. ...
  • Aut-idem-Regelung. ...
  • Keine Rabatte bei rezeptpflichtigen Medikamenten in Versandapotheken.

Warum Kosten manche Medikamente nichts?

Der GKV-Spitzenverband kann unter bestimmten Bedingungen beschließen, Medikamente von der Zuzahlung zu befreien - nämlich dann, wenn der Preis eines Arzneimittels mindestens 30 Prozent niedriger ist als der gesetzlich festgelegte Festbetrag.

Welche Rezepte kann man bei der Krankenkasse einreichen?

  • Rosa: das Kassenrezept. ...
  • Meist blau: das Privatrezept. ...
  • Grün: Empfehlungen für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel. ...
  • Gelb: Arzneimittel, für die die Betäubungsmittel-Verordnung gilt. ...
  • Das T-Rezept für Arzneimittel mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen.

Welche Medikamente werden nicht erstattet?

Für Arzneimittel, die aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen sind. Darunter fallen unter anderem sogenannte Lifestyle-Medikamente wie zum Beispiel Appetitzügler oder Haarwuchsmittel. Präparate, die von Heilpraktikern verordnet werden.

Haben Krankenkassen Verträge mit Pharmafirmen?

Krankenkassen dürfen mit pharmazeutischen Firmen Preisnachlässe auf Arzneimittel vereinbaren. Verschreibt der Arzt dann genau das Medikament, für das die Krankenkasse eine Preisermäßigung mit dem Pharmahersteller ausgehandelt hat, dann wird der Apotheker genau dieses Präparat an den Versicherten aushändigen.

Welche Medikamente muss man selber bezahlen?

Rezeptfreie Arzneimittel in der Apotheke

Wer beispielsweise ein Erkältungsmittel benötigt oder auf homöopathische Arzneimittel setzt, zahlt diese selbst. Ausnahmen bestehen bei Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, die nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und Naturheilmittel benötigen.

Welche Hilfsmittel darf der Hausarzt verschreiben?

Kurz & knapp Auch als Vertragsärzte zugelassene Hausärzte dürfen phlebologische und orthopädische Hilfsmittel zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnen.

Welche Hilfsmittel sind nicht zuschussfähig?

Nicht zuschussfähig sind Aufwendungen für Hilfsmittel, die einen geringen oder umstrittenen therapeutischen Nutzen oder einen niedrigen Abgabepreis haben, der allgemeinen Lebenshaltung zuzurechnen sind oder in der TS 7.4 genannt sind.

Was tun wenn Krankenkasse Hilfsmittel abgelehnt?

Gegen eine Ablehnung können Sie Widerspruch einlegen. Das Wichtigste in Kürze: Die Krankenkasse prüft, ob die Voraussetzungen für die Genehmigung des beantragten Hilfsmittels vorliegen. Die Fristen für die Entscheidung der Krankenkasse über den Antrag sind gesetzlich geregelt.

Wer bezahlt Medizinprodukte?

Medizinprodukte werden in Deutschland von verschiedenen Personengruppen, Einrichtungen und Kostenträgern finanziert. Der größte Kostenträger ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), die von gut 100 gesetzlichen Krankenkassen repräsentiert wird.

Wie oft müssen Medizinprodukte geprüft werden?

Jedoch ist spätestens alle zwei Jahre eine sicherheitstechnische Kontrolle durchzuführen. Wie wird der Prüfumfang für eine sicherheitstechnische Kontrolle festgelegt? Der Prüfumfang einer sicherheitstechnischen Kontrolle geht über die Prüfung der elektrischen Sicherheit hinaus.

Welche Medikamente keine Zuzahlung?

Alle Medikamente, die vom Hersteller zu einem Preis angeboten werden, der mindestens 30 Prozent günstiger als der Festbetrag liegt, können von der Zuzahlung befreit werden.