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Kann eine Depression auch ohne Medikamente heilen?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Lore Schütte MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Eine sehr leichte Depression kann oft auch ohne Medikamente oder Psychotherapie ausheilen. Allerdings sollte dich ein Arzt oder Therapeut dabei unterstützen. Gemeinsam könnt ihr zunächst abwarten und beobachten („watchful waiting“), ob sich dein Zustand innerhalb von 14 Tagen positiv verändert.

Kann man eine Depression ohne Medikamente heilen?

Psychotherapeutische Verfahren können die Symptome einer Depression lindern. Die Wirksamkeit hängt jedoch vom Schweregrad der Depression ab. Besonders bei leichten oder mittelschweren Depressionen kann eine alleinige Behandlung mit Psychotherapie helfen. Dafür hat die Expertengruppe die meisten Belege gefunden.

Was kann man gegen Depressionen tun ohne Medikamente?

Körpertherapien
  1. Die Schlafentzugstherapie/Schlafphasenvorverlagerung. Während der Wachtherapie schläft der Patient eine ganze Nacht nicht. ...
  2. Lichttherapie. ...
  3. EKT. ...
  4. Autogenes Training. ...
  5. Biofeedback-Therapie. ...
  6. Meditation. ...
  7. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ...
  8. Die interpersonelle Psychotherapie (IPT)

Können Depressionen für immer verschwinden?

Bei einer leichten depressiven Erkrankung (2 Hauptsymptome und 2 Zusatzsymptome) kann man auch ohne spezielle Behandlung wieder gesund werden. Trotzdem sollte man einen Arzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen.

Kann ich meine Depression selbst heilen?

Das Gute an einer Depression: Die Heilungschancen sind hoch. Meistens klingt sie nach einigen Monaten von alleine ab. Nimmt sie jedoch zu, kommt man nicht mehr ohne fremde Hilfe aus der Abwärtsspirale heraus. Man sollte daher professionelle Unterstützung suchen, auch wenn es sehr schwer fällt.

Bei Depression: Therapie oder Medikamente? TEIL 1

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Wie lange dauert eine Depression ohne Behandlung?

Auch ohne Behandlung klingt eine depressive Episode häufig nach einer bestimmten Zeit, normalerweise nach etwa 6 bis 8 Monaten, wieder ab. Bleiben Depressionen aber unbehandelt, kann es sein, dass sie wiederkehren und dann gegebenenfalls länger andauern.

Was verschlimmert Depressionen?

Ersterkrankung im frühen Alter. Anhaltende psychosoziale Belastungsaspekte, wie beruflicher Stress oder Beziehungsprobleme. Dysfunktionale Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Kontakt mit anderen immer wieder zu Belastungen führen.

Wie komme ich selbst aus einer Depression?

Ein fester Tagesablauf hilft gegen Depressionen

Versuchen Sie daher, Ihren Tag über Eckpunkte zu strukturieren, etwa über feste Zeiten fürs Aufstehen, Essen, Arbeiten, Lernen und Schlafen. Dabei sollten Sie auch Tätigkeiten einplanen, die Ihnen guttun, wie Spaziergänge, Sport und Treffen mit Freunden.

Wie endet eine Depression?

Wie lange dauert eine Depression? Eine Depression kann Wochen und Monate anhalten. Ohne psychotherapeutische und/oder medizinische Behandlung dauert eine depressive Phase im Durchschnitt zwischen vier bis sechs Monate. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine depressive Episode sogar länger als ein Jahr dauert.

Was fehlt im Kopf bei Depressionen?

Dabei scheinen bestimmte Botenstoffe (so genannte Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin, Gamma-Aminobuttersäure) aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Depressive Patienten weisen im Vergleich zu Gesunden oft eine erniedrigte Aktivität von Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin auf.

Wann ist die Depression am schlimmsten?

Die Stimmung befindet sich schon unmittelbar nach dem Aufwachen auf dem absoluten Tiefpunkt. Hält ein solches frühmorgendliches, missmutiges Stimmungstief über mehrere Wochen an, so kann dies auch auf eine depressive Erkrankung hinweisen und eines von vielen Symptomen der Depression darstellen.

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Warum wird man depressiv?

Die genauen Ursachen für eine Depression sind weitestgehend unbekannt. Es wird vermutet, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren verantwortlich ist. Das sind zum Beispiel genetische Veranlagungen, ein Mangel oder Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn und belastende Erlebnisse.

Was passiert wenn eine schwere Depression nicht behandelt wird?

Folgen und Auswirkungen einer unbehandelten Depression

Menschen, die anhaltend und über einen längeren Zeitraum unter Schlafstörungen, Antriebsschwäche, gedrückter Stimmung, Gefühlsschwankungen und Appetitlosigkeit leiden, verlieren nicht nur ihre Lebensfreude und jede Motivation.

Wie viele Stufen von Depressionen gibt es?

Von einer "leichten" depressiven Episode spricht man, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome mehr als zwei Wochen andauern. Bei zwei Haupt- und drei bis vier Nebensymptomen spricht man von einer mittelgradigen Depression. Drei Haupt- und vier oder mehr Nebensymptome kennzeichnen eine schwere Depression.

Was ist die schlimmste Form der Depression?

Dysthymie – lang anhaltende Form der Depression

Die Dysthymie ist eine dauerhafte, depressive Verstimmung. Sie zählt zu den chronischen Depressionen und besteht länger als 24 Monate. Betroffene haben über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren eine leichter ausgeprägte, aber lang andauernde depressive Erkrankung.

Hat jede Depression ein Ende?

Konrad: Depression ist eine behandelbare Erkrankung. Sie verläuft in Episoden und eine Episode hat auch ein Ende. Knapp 9 Prozent der Männer und circa 18 Prozent der Frauen haben einmal in ihrem Leben eine depressive Episode.

Sind depressive Tage normal?

Wenn die Beschwerden anhalten

Hierbei handelt es sich um eine chronische depressive Verstimmung. Auch sie dauert mindestens zwei Jahre an. Phasen normaler Stimmung können zwar vorkommen, betragen aber nur selten länger als einige Wochen.

Warum endet Depression nicht?

Faktoren, die das Leiden an einer Depression unnötig verlängern können. Verschiedene Faktoren können dazu führen oder beitragen, dass eine Depression nicht zu enden scheint. Diese können sein: Fälschliche Attribution, dass die Depression aufgrund persönlichen Versagens entstanden sei.

Was hilft schnell gegen Depression?

Eine Depression lässt sich in der Regel mit Psychotherapie oder Antidepressiva gut behandeln. Beides kann auch miteinander kombiniert werden. Zudem können andere Methoden in Frage kommen, wie die Wachtherapie oder die Lichttherapie. Bewegung und körperliches Training ergänzen die Behandlung.

Was essen bei Depression?

Bei Depressionen tut eine antientzündliche Ernährung mit Gewürzen, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren gut. Da unterschwellige Entzündungen bei Entstehung und Fortbestand von Depressionen häufig eine Rolle spielen, wirkt eine antientzündliche, zuckerarme Ernährungsweise unterstützend gegen das Leiden.

Was tut depressiven Menschen gut?

Ganz wichtig: Nimm dir Auszeiten. Triff dich mit Freunden, pflege deine Hobbys und gönne dir selbst mal etwas Gutes. Versuche, gelassen zu bleiben – auch wenn es manchmal schwerfällt. Nur wenn du selbst gesund bist, kannst du einen depressiven Patienten optimal unterstützen.

Wie fühlt sich Depression im Kopf an?

Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.

Wann klingt eine Depression wieder ab?

6-8 Monaten von selbst zurückgehen. Werden Depressionen behandelt, dauern die Phasen deutlich kürzer. Bei manchen Menschen klingt eine Depression vollständig ab, bei manchen bleiben Restsymptome zurück. Wenn depressive Episoden bei einem Menschen mehrfach wiederkehren, spricht man von einer rezidivierenden Depression.

Sind Antidepressiva schädlich für den Körper?

Antidepressiva können Schwindel und Gangunsicherheit auslösen und damit vor allem bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können dieses Risiko noch verstärken.

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