Zum Inhalt springen

Wer zahlt Betriebskosten nach Auszug?

Gefragt von: Detlef Kurz  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.8/5 (5 sternebewertungen)

Üblicherweise trägt der Mieter die Betriebskosten, so ist es in vielen Mietverträgen vorgesehen. Wenn der Mieter auszieht, kann der Vermieter nur die Betriebskosten abrechnen, die bis zum Ende des Mietverhältnisses angefallen sind und auch nur für diesen Zeitraum eine Betriebskostennebenabrechnung erstellen.

Wer zahlt Betriebskosten bei Mieterwechsel?

Kommt es daher innerhalb eines Betriebskostenabrechnungsjahres zu einem Mieterwechsel, so ist die Jahresabrechnung zu teilen. Als alter Mieter zahlen Sie dann für Ihren Mietzeitraum, als neuer Mieter für den anschließenden. Gab es dazwischen einen Leerstand, muss der Vermieter diese Kosten tragen.

Was kann der Vermieter nach Auszug dem Mieter in Rechnung stellen?

Aber kann der Vermieter nach der Wohnungsübergabe noch Forderungen stellen? Eigentlich nicht: Ihre verbleibenden Verpflichtungen sind im Wohnungsübergabeprotokoll festgehalten. Stellt der Vermieter weitere nachträgliche Mängel fest, kann er in der Regel keine Forderungen mehr stellen und muss die Mängel selbst beheben.

Wie lange hat Vermieter nach Auszug Zeit für Nebenkostenabrechnung?

Abrechnungsfrist. Die sogenannte Abrechnungsfrist oder Zwölfmonatsfrist ist die wichtigste Frist bei Nebenkostenabrechnungen. Demnach muss ein Vermieter die Nebenkostenabrechnung innerhalb einer Frist von 12 Monaten dem Mieter zukommen lassen.

Was muss der Mieter beim Auszug bezahlen?

Alles, was über die gewöhnliche Abnutzung hinausreicht, muss vom Mieter bezahlt werden. Dazu zählen insbesondere Schäden, die durch einen nachteiligen Gebrauch oder mutwillig entstanden sind. Dazu gehören etwa Wasserschäden am Parkett durch ein zu feuchtes Putzen oder Risse im Fliesenboden.

Tipps zur Betriebskostenabrechnung nach Auszug des Mieters | Tutorial

18 verwandte Fragen gefunden

Wie muss ich die Wohnung bei Auszug hinterlassen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Was darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Der Vermieter kann die Mietkaution einbehalten, wenn nach Beendigung des Mietvertrages offene Forderungen aus dem Mietverhältnis noch nicht beglichen sind. Das können Nachzahlungen aus offenen Betriebskostenabrechnungen sein oder auch Instandsetzungskosten für Mängel oder Schäden an der Wohnung.

Kann der Vermieter die Nebenkosten von der Kaution abziehen?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Wie lange darf der Vermieter die Betriebskosten einbehalten?

Der Vermieter hat drei Jahre lang Anspruch auf Zahlung ausstehender Nebenkosten. Diesen Anspruch muss er jedoch innerhalb einer Frist von 12 Monaten nach Ablauf des Abrechnungszeitraumes geltend machen, indem er dem Mieter innerhalb dieser Zeit eine Nebenkostenabrechnung zukommen lässt.

Wie lange darf ich als Vermieter die Kaution einbehalten?

In der Regel darf er die Kaution nicht länger als 6 Monate einbehalten – denn danach verjähren seine Ansprüche. Nach den 6 Monaten ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution an den Mieter zurückzuzahlen.

Kann Vermieter nach Übergabe Mängel geltend?

Entdeckt der Vermieter nach der Wohnungsrückgabe Mängel an der Wohnung, kann er regelmäßig seinen ehemaligen Mieter in Anspruch nehmen. Es muss den Schadenersatzanspruch jedoch innerhalb von sechs Monaten nach der Rückgabe der Wohnung geltend machen, andernfalls ist seine Forderung verjährt (vgl. § 548 Abs. 1 BGB).

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Mängel an der Mietsache: In diesen Fällen haftest Du als Vermieter! Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Was ist zu beachten bei einem Mieterwechsel?

Checkliste Mieterauszug
  • Kündigung bestätigen.
  • Termin für Vorabnahme vereinbaren.
  • Renovierungs- und Reparaturbedarf klären.
  • Übergabeprotokoll vorbereiten.
  • Zählerstände ablesen.
  • Schlüsselübergabe.
  • Rückzahlung der Mietkaution veranlassen.

Wer zahlt die Nachzahlung?

Wenn die Betriebskostenabrechnung korrekt gelegt ist, dann gilt folgendes: Derjenige Mieter, der zum übernächsten Monat noch Mieter ist, der hat sozusagen die Nachzahlung, also die anteilige Nachzahlung für seine Wohnung bzw.

Bis wann muss die Betriebskostenabrechnung da sein?

Verjährung der Betriebskostenabrechnung

Die Verjährungsfrist für eine Nebenkostenabrechnung beträgt drei Jahre. Die Frist beginnt mit dem Ende des Jahres, in dem die Abrechnung geltend gemacht wurde.

Wann muss der Vermieter Heizkosten zurückzahlen?

Der Vermieter muss den Mieter in der Heiz- bzw. Nebenkostenabrechnung auf die Zahlungsfrist von 30 Tagen hinweisen und informieren, dass er nach Fristablauf automatisch in Verzug gerät (§ 286 III BGB).

Was tun wenn Vermieter Guthaben nicht ausgezahlt?

Was tun, wenn der Vermieter Guthaben nicht ausbezahlt? Sollte ein Mieter innerhalb eines Zeitraums von 30 Tagen nach Erhalt der Nebenkostenabrechnung noch immer keine Erstattung vom Vermieter erhalten haben, sollte er den Vermieter zuerst informell per Telefon oder E-Mail an eine Erstattung erinnern.

Bis wann muss die Nebenkostenabrechnung für 2021 vorliegen?

Betriebskostenabrechnung Frist: Erstellung der Abrechnung

Demnach müssen Vermieter bei der Betriebskostenabrechnung eine Frist von zwölf Monaten nach dem Abrechnungszeitraum einhalten. Die Abrechnung für den Zeitraum Januar- Dezember 2021 muss also bis spätestens 31. Dezember 2022 an den Mieter zugestellt werden.

Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

In der Regel kann die Kaution bis zur Fälligkeit zurückgehalten und dann mit der entstandenen Summe verrechnet bzw. aufgerechnet werden. So ist es durchaus möglich, dass Vermieter die Kaution für die Nebenkosten einbehalten, bis die Abrechnung vorliegt. Das ist bis zu zwölf Monate nach dem Abrechnungszeitraum möglich.

Was darf man mit der Kaution verrechnen?

Die Kaution muss vom Vermieter erst nach Beendigung des Mietverhältnisses abgerechnet werden, da erst dann vollständig klar ist, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe er noch Ansprüche gegen den Mieter hat. Eine Verrechnung der Kaution mit den letzten Mieten ist daher nicht möglich.

Wie lange kann man eine Mietkaution zurückhalten?

Von der Rechtsprechung ist anerkannt, dass ein angemessener Teil der Kaution für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten nach Beendigung des Mietverhältnisses vom Vermieter einbehalten werden darf, je nachdem, um welche Schäden es sich handelt.

Welche Schäden muss der Vermieter akzeptieren?

Verschleißerscheinungen, die auf die vertragsmäßige Nutzung der Mietsache zurückzuführen sind, muss der Vermieter akzeptieren. Schäden, die fahrlässig, mutwillig oder durch die unsachgemäße Nutzung der Mietsache entstanden sind, muss der Mieter ersetzen.

Wer renoviert die Wohnung bei Mieterwechsel?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Was gehört zu Schönheitsreparaturen bei Auszug?

Laut Mietrecht sind Schönheitsreparaturen: Wände und Decken streichen, tapezieren oder kalken. Fußböden streichen. Fenster und Türen von innen neu streichen.

Nächster Artikel
Ist Paracetamol 500 für Kinder?