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Wer war das Ehepaar Fliedner?

Gefragt von: Gebhard Riedel  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Theodor Fliedner und seine Frau Friederike eröffnen im Oktober 1836 in Kaiserswerth das Mutterhaus - die erste Diakonissenanstalt der Welt. Unverheiratete Frauen erlernen hier einen Beruf in der Krankenpflege und Erziehungsarbeit. Gleichzeitig leben sie als Diakonissen in der Gemeinschaft des Mutterhauses zusammen.

Wie viele Kinder hatte Friederike Fliedner?

Fliedner suchte eine Ehefrau und Unterstützerin seiner vielfältigen Aktivitäten. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor, nur drei erreichten das Erwachsenenalter. Das Ehepaar Fliedner begründete gemeinsam 1836 die Diakonissenanstalt Kaiserswerth.

Wer waren Friederike und Theodor Fliedner?

Gemeinsam mit seiner Frau Friederike Fliedner (Heirat 1828) gründet er 1833 das weibliche Asyl für strafentlassene Frauen, 1836 erfolgt dann als entscheidender Schritt die Gründung der Diakonissenanstalt Kaiserswerth als Ausbildungsstätte für evangelische Pflegerinnen.

Was hat Friederike Fliedner gemacht?

Friederike Wilhelmine Fliedner, geborene Münster, auch Frederike genannt (* 25. Januar 1800 in Braunfels; † 22. April 1842 in Kaiserswerth) war eine deutsche Lehrerin und Krankenpflegerin. Sie war Vorsteherin des ersten Diakonissen-Mutterhauses in Kaiserswerth.

Hatte Theodor Fliedner Geschwister?

Kindheit und Jugend

Er wurde zusätzlich zur Schule gemeinsam mit seinen Geschwistern von den Eltern unterrichtet und äußerte früh den Wunsch, ebenfalls Pfarrer zu werden. Der Vater starb, als Fliedner dreizehn Jahre alt war, Mutter und Freunde der Familie ermöglichten ihm den weiteren Besuch des Gymnasiums.

Einblicke in 180 Jahre Kaiserswerther Diakonie

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Was waren mutterhäuser?

Das Mutterhaus bot unverheirateten, unausgebildeten und nicht erwerbstätigen Frauen eine gute Perspektive, eine Ausbildung zu erhalten, einen ausfüllenden Beruf auszuüben und inmitten einer religiösen Gemeinschaft aufgehoben zu leben. Die Diakonissen stellten ihr Leben in den Dienst am Nächsten.

Was bedeutet Feierabend für Diakonissen?

Evangelische Diakonissen stellen ihr Leben in den Dienst von Gott und am Nächsten. Sie bleiben meist unverheiratet und kinderlos. Viele von ihnen erreichen ein hohes Alter.

Wie ist der Name des Pfarrers der 1836 das erste diakonissenmutterhaus eröffnete?

Theodor Fliedner und seine Frau Friederike eröffnen im Oktober 1836 in Kaiserswerth das Mutterhaus - die erste Diakonissenanstalt der Welt. Unverheiratete Frauen erlernen hier einen Beruf in der Krankenpflege und Erziehungsarbeit. Gleichzeitig leben sie als Diakonissen in der Gemeinschaft des Mutterhauses zusammen.

Was macht man in der Diakonie?

Die Arbeit der Diakonissen ist der Ursprung der Diakonie. Diakonissen sind Frauen, die das Wort Christi in die Tat umsetzen. Sie leben ehelos und enthaltsam in einer Lebens- und Glaubensgemeinschaft in Diakonissenmutterhäusern, die im 19. Jahrhundert gegründet wurden, und arbeiten meist in Sozial- oder Pflegeberufen.

Wann war Florence Nightingale in Kaiserswerth?

Gegen den Willen ihrer Eltern verfolgte sie unbeirrbar ihr Ziel, Krankenschwester zu werden. Das führte sie 1850 und 1851 auch nach Kaiserswerth. Dort lernte Nightingale Prinzipien guter Pflege – obwohl sie die hygienischen Zustände in Kaiserswerth als „fürchterlich“ beschrieb.

Was bewegte Theodor Fliedner?

Die Not der Menschen in seiner Gemeinde bewegte Theodor Fliedner als er 1822 das Amt des Pfarrers in Kaiserswerth antrat. Arbeitslosigkeit, Armut, schlechte Bildungsverhältnisse für Kinder und Jugendliche, kaum Zugänge zur Gesundheitsversorgung.

Warum tragen Diakonissen ein Häubchen?

Die Hauben schützten die Frauen nicht nur, sondern legten auch Zeugnis für folgende Ziele ab: Persönliche Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, gepaart mit dem Willen, Schwachen und Kranken helfen zu wollen. Hauben in ihrer ursprünglichen Form waren wahre Kunstwerke aus feinem Tüll mit eingewebtem Tupfenmull.

Was versteht man unter der Diakonie?

kommt aus der griechischen Sprache. Das Wort Diakonie bedeutet: Dienst. Dienst für hilfe-bedürftige Menschen.

Wie werde ich Diakonisse?

Während der Zeit als Anwärterin absolvieren Sie eine diakonisch-theologische Weiterbildung, die insgesamt 600 Stunden über drei Jahre umfasst. Wenn Sie diese Ausbildung abgeschlossen haben, erfolgt die Einsegnung in das Amt der Diakonisse durch die Landeskirche.

Kann eine Diakonissin heiraten?

Diakonissen neuer Form bilden eine Glaubens- und Arbeitsgemeinschaft, jedoch keine Lebensgemeinschaft. Das heißt, sie leben eigenständig, dürfen heiraten, eine Familie gründen und tragen in der Regel auch keine Tracht mehr als Erkennungszeichen sondern eine Brosche oder Kette.

Ist die Diakonisse evangelisch oder katholisch?

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Wir verstehen unseren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzen uns für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind.

Was war ein Mutterhaus?

ital. casa madre. Das Haus, im Lateinischen und Italienischen grammatisch weiblich, welches das Zentrum und oft der Ursprungsort der Gemeinschaft ist, wird bildlich als Mutter der anderen Häuser bezeichnet.

Wer waren die wilden Schwestern?

"Wilde Schwestern" wurden in Deutschland jene weiblichen Pflegekräfte mit Verachtung genannt, die um 1900 Krankenpflege als Lohnarbeit begriffen und ausübten.

Wie alt ist Kaiserswerth?

1045 wurde die im Mittelalter weit bekannte Kaiserpfalz in Kaiserswerth von dem salischen Kaiser Heinrich III. gegründet.

Warum wurde die britische Krankenschwester Florence?

Schlechte hygienische Einrichtungen führten zu Cholera und Typhus bei den Soldaten. Auf Vorschlag des britischen Kriegsministers Sidney Herbert, sollte Florence Nightingale die Organisation der Pflege beim Heer übernehmen.

Warum wollte Florence Nightingale Krankenschwester werden?

Nachdem Nightingale Zeugin davon wurde, dass eine Patientin durch die Inkompetenz einer Pflegerin starb, erkannte sie die Notwendigkeit einer pflegerischen Grundausbildung. Sie selbst ließ sich im Rahmen eines dreimonatigen Praktikums im Krankenhaus von Salisbury ausbilden.

Was verbindet die britische Krankenschwester Florence Nightingale mit Düsseldorf?

Florence Nightingale starb am 13. August 1910 in London. Postum wurde in Deutschland 1975 das Diakonissenkrankenhaus in Kaiserswerth bei Düsseldorf, in dem sie einst ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin genoss, ihr zu Ehren in "Florence Nightingale Krankenhaus" benannt.