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Wer trägt die Kosten bei einem Strafantrag?

Gefragt von: Verena Wolff B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei einem Freispruch trägt der Staat die Kosten des Angeklagten. Dagegen muss der verurteilte Angeklagte die Kosten für den Pflicht- oder Wahlverteidiger selbst bezahlen (§§ 464 ff. StPO).

Ist ein Strafantrag mit Kosten verbunden?

Eine Strafanzeige, beispielsweise wegen Betruges, wegen Körperverletzung oder wegen eines sonstigen Verstoßes gegen die geltenden Gesetze, ist für den Mitteilenden mit keinerlei Kosten verbunden. Dies gilt ausnahmslos für alle Delikte.

Wie viel kostet ein Strafantrag?

Entstehen bei einem Strafantrag Kosten? Der Strafantrag kann kostenlos gestellt werden.

Wer trägt die Kosten für eine Anzeige?

Die Anwaltskosten muss der Anzeigeerstatter übernehmen, wenn er im Rahmen der Strafanzeige entweder vorsätzlich oder leichtfertig (grob fahrlässig) unrichtige Angaben gegenüber der Polizei gemacht hat, und hierdurch die Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen Sie veranlasst hat.

Was passiert wenn man einen Strafantrag gestellt hat?

Ein Strafantrag kann bis zum Abschluss eines Strafverfahrens zurückgenommen werden. Im Gegensatz dazu können Sie eine Strafanzeige nicht zurücknehmen. Wer einen Strafantrag stellen möchte, muss dies innerhalb von drei Monaten tun.

Strafanzeige oder Strafantrag: Was ist der Unterschied?

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Was bringt mir ein Strafantrag?

Bestimmte Straftaten werden von der Staatsanwaltschaft nur verfolgt, wenn der oder die Verletzte einen Strafantrag gestellt hat. Damit bringen Sie Ihren Wunsch zum Ausdruck, dass eine Tat strafrechtlich verfolgt werden soll.

Was ist besser Strafanzeige oder Strafantrag?

Während man bei der Strafanzeige dem Strafverfolgungsorgan nur mitteilt, dass man Kenntnis von einem Sachverhalt hat, der strafrechtlich relevant sein könnte, verlangt man mit dem Strafantrag die strafrechtliche Verfolgung einer Tat.

Wie hoch sind die Kosten eines Strafverfahrens?

Für eine Tätigkeit im Strafverfahren wird eine Grundgebühr in Höhe von 30 - 300 € fällig. In der Regel wird bei einem durchschnittlichen Fall mit durchschnittlichen Umfang und Bedeutung die sog. Mittelgebühr fällig. Diese beträgt hier 165 €.

Was kostet es wenn man angezeigt wird?

Strafanzeigen kann jeder stellen, egal, ob Sie Opfer, Zeuge oder Unbeteiligter sind. Zur Aufnahme einer Strafanzeige sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht befugt. Strafanzeige zu stellen kostet kein Geld und ist an keine Frist gebunden.

Wer trägt Kosten bei Einstellung des Strafverfahrens?

Das Gesetz kennt mehrere Einstellungsmöglichkeiten: Einstellung des Verfahrens gemäß § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdachts. Wie ein Freispruch, allerdings trägt der Beschuldigte seine notwendigen Auslagen selbst (z.B. Anwaltskosten).

Wer bezahlt Strafprozess?

Grundsätzlich muss im Falle einer Verurteilung der Angeklagte die Kosten vom Strafverfahren tragen. Beim Freispruch hingegen ist er von diesen befreit. In dem Falle werden sie vom Staat getragen.

Wann macht ein Strafantrag Sinn?

Sollte das Verfahren eingestellt werden, erhalten Sie in jedem Fall eine Benachrichtigung. Bei einigen kleineren Delikten wie Hausfriedensbruch und Beleidigung ist ein Strafantrag sogar grundsätzlich nötig, damit Polizei und Staatsanwaltschaft mit der Strafverfolgung beginnen dürfen.

Sollte man Strafantrag stellen?

Es ist für Sie als Unfallopfer in aller Regel weder von Vor- noch von Nachteil, einen Strafantrag zu stellen. Im Zweifel sprechen Sie erst mit uns.

Was bedeutet Strafantrag wird gestellt?

Ein Strafantrag ist das Verlangen einer Person, dass jemand wegen einer bestimmten Straftat strafrechtlich verfolgt wird. Er ist von der Strafanzeige zu unterscheiden (s. u.). Geregelt ist der Strafantrag in Deutschland in den § 77 bis 77e des Strafgesetzbuches (StGB) und § 158 der Strafprozessordnung (StPO).

Was muss ein Strafantrag enthalten?

Strafprozeßordnung (StPO) § 158 Strafanzeige; Strafantrag

Die Bestätigung soll eine kurze Zusammenfassung der Angaben des Verletzten zu Tatzeit, Tatort und angezeigter Tat enthalten. Die Bestätigung kann versagt werden, soweit der Untersuchungszweck, auch in einem anderen Strafverfahren, gefährdet erscheint.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Denn was viele nicht wissen: Bereits im Ermittlungsverfahren kann zwischen Staatsanwaltschaft und dem Angeschuldigten / Beschuldigten eine Verständigung (sog. Deal) erfolgen mit dem Ziel einer Verfahrenseinstellung (z. B. gegen Geldauflage, § 153a StPO) oder der Beantragung eines Strafbefehls.

Hat die Kosten des Verfahrens zu tragen?

Grundsätzlich gilt, dass der jeweils unterlegene Beteiligte die Kosten des Verfahrens zu tragen hat. Grundsätzlich werden in allen verwaltungsgerichtlichen Verfahren Gerichtsgebühren erhoben. Ausgenommen von diesem Grundsatz sind Verfahren, die gerichtskostenfrei sind (z.

Ist ein Strafantrag eine Anzeige?

Der Strafantrag ist der geäußerte Wunsch der Strafverfolgung. Im Gegensatz zu der Strafanzeige hat der Strafantrag rechtsgestaltende Wirkung und stellt eine Prozessvoraussetzung dar. Zudem kann sie nur von Berechtigten gestellt werden. In § 77 StGB ist bestimmt, wer das Recht hat, einen Strafantrag zu stellen.

Welche Delikte brauchen Strafantrag?

Im deutschen Strafgesetzbuch ausgewiesene reine Antragsdelikte:
  • § 123 - Hausfriedensbruch.
  • § 145a - Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht.
  • § 185 - Beleidigung (i.V.m. § 194)
  • § 186 - Üble Nachrede (i.V.m. § 194)
  • § 187 - Verleumdung (i.V.m. § 194)
  • § 201 Abs. ...
  • § 247 - Haus- und Familiendiebstahl.

Welche Delikte brauchen einen Strafantrag?

Grundsätzlich sind alle Straftaten von Amts wegen zu verfolgen, es sei denn, dass ein Strafgesetz ausdrücklich einen Strafantrag als Verfolgungsvoraussetzung verlangt. Offizialdelikte sind zum Beispiel: Gefährliche und schwere Körperverletzung (§ 224, 226 StGB) Diebstahl (§§ 242, 243, 244, 244a StGB)

Was bedeutet Ich stelle Strafantrag aus allen rechtlichen Gründen?

Strafantrag stellen. Delikte, die nur Sie persönlich, aber nicht die Allgemeinheit betreffen, sind meist sogenannte Antragsdelikte. Das bedeutet, dass diese Taten nur verfolgt und bestraft werden, wenn Sie die Strafverfolgung beantragen. Das geschieht, wenn Sie Strafantrag stellen.

Wie lange dauert es nach einer Strafanzeige?

Die Bearbeitungszeit von Strafanzeigen ist sehr unterschiedlich. Einige Verfahren sind bereits nach wenigen Tagen oder Wochen erledigt, andere erst nach mehreren Jahren. Das hängt unter anderem von der Straftat, der Komplexität des Falls, die Bekanntheit des Täters und den zur Verfügung stehenden Informationen ab.

Wie lange dauert es bis sich die Staatsanwaltschaft meldet?

Wie lange dauert ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren? Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

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