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Wer sollte im Betriebsrat sein?

Gefragt von: Petra Schwarz  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Wer sollte im Betriebsrat vertreten sein? Gemäß § 15 Abs. 1 BetrVG „soll“ sich der Betriebsrat „möglichst“ aus Arbeitnehmern der einzelnen Organisationsbereiche und der verschiedenen Beschäftigungsarten zusammensetzen.

Wer sollte in den Betriebsrat?

Für den Betriebsrat kandidieren darf jeder volljährige Arbeitnehmer, der seit mindestens sechs Monaten im Betrieb arbeitet oder in Heimarbeit für diesen beschäftigt ist.

Wer darf nicht im Betriebsrat sein?

Wählbar sind alle wahlberechtigten Arbeitnehmer, die sechs Monate dem Betrieb angehören und die mindestens 18 Jahre alt sind (§ 8 Abs. 1 Satz 1 BetrVG). Da leitende Angestellte wie oben erwähnt nicht wählen dürfen, gehören sie auch nicht zu den wahlberechtigten Arbeitnehmern.

Wer sitzt in einem Betriebsrat?

Bei einem Betrieb mit mindestens fünf und maximal 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern, besteht der Betriebsrat aus einer Person. Bei einem Betrieb mit mindestens 101 und maximal 200 Arbeitnehmern besteht er aus sieben Mitgliedern.

Wer darf im Betriebsrat kandidieren?

Es besteht eine sofortige Wählbarkeit von allen Arbeitnehmern, die bei Einleitung der Wahl (=Aushang des Wahlausschreibens) im Betrieb beschäftigt sind und die übrigen Voraussetzungen für die Wählbarkeit erfüllen. in Heimarbeit Beschäftigte müssen mindestens 6 Monate in der Hauptsache für den Betrieb gearbeitet haben.

BETRIEBSRAT: 7 RECHTE, die jeder Betriebsrat unbedingt wahrnehmen sollte!

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Was macht einen guten Betriebsrat aus?

Sie sollten mutig, durchsetzungsfähig nach außen sowie integrationsfähig und wertschätzend nach innen sein, denn die Einheit macht den Betriebsrat stark. Ideale Mitglieder engagieren sich arbeitsteilig im Betriebsratsteam als aktive Experten für eine oder für mehrere Aufgaben.

Was passiert wenn der Betriebsrat zu wenig Mitglieder hat?

Auch unter den Voraussetzungen eines Absinkens der Anzahl der Betriebsratsmitglieder unter die gesetzliche Sollstärke bleibt der Betriebsrat im Amt und führt die Amtsgeschäfte einschränkungslos weiter.

Wie viel verdient man als Betriebsrat?

Als Betriebsrat/rätin können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.200 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Betriebsrat/rätin liegt zwischen 35.700 € und 52.000 €.

Wie viel Leute müssen im Betriebsrat sein?

Gesetzliche Regelung zur Größe des Betriebsrats

§ 9 BetrVG regelt, wie viele Arbeitnehmer gewählt werden. Bei in der Regel 5 bis 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern besteht der Betriebsrat aus nur einem Mitglied. Bei 21 bis 50 wahlberechtigten Arbeitnehmern im Betrieb hat der Betriebsrat drei Mitglieder.

Welche Posten gibt es im Betriebsrat?

So gibt es neben dem Wirtschaftsausschuss oftmals Arbeitsschutz-Ausschüsse, Technologie-Ausschüsse, BEM-Ausschüsse und solche für personelle Angelegenheiten. Fachausschüsse sind in § 28 BetrVG geregelt. Der Betriebsrat entscheidet eigenverantwortlich, welche Fachausschüsse er für zweckmäßig hält.

Können Führungskräfte in den Betriebsrat?

Leitende Angestellte sind zwar arbeitsrechtlich Arbeitnehmer. Sie sind jedoch aufgrund ihrer betrieblichen Stellung weder aktiv noch passiv wahlberechtigt zur Betriebsratswahl. Für sie sieht das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) die Möglichkeit vor, sogenannte Sprecherausschüsse zu wählen.

Kann ein BR Mitglied im Wahlvorstand sein?

Darf ein Betriebsratsmitglied im Wahlvorstand sein? Ja, Mitglieder des amtierenden Betriebsrats können Wahlvorstandsmitglieder sein und auch für den neuen Betriebsrat kandidieren.

Sollte man sich zum Betriebsrat wählen lassen?

Als Betriebsrat sind Sie oft erste Anlaufstelle für die Kollegen – wenn es Probleme mit dem Chef, innerhalb einer Abteilung oder andere Konflikte gibt. Sie können betroffene Kollegen ganz konkret unterstützen. Und für sich selbst dadurch viel Anerkennung und Selbstbestätigung mitnehmen.

Warum soll ich für den Betriebsrat kandidieren?

Warum soll ich zum Betriebsrat kandidieren? Die Antwort ist simpel: Sie können sich für sich und Ihre Belegschaft im gesetzlichen Rahmen einsetzen und mitbestimmen im Betrieb.

Warum soll ich kandidieren?

Sie verstehen die betrieblichen Abläufe und Zusammenhänge besser – Sie bleiben auf dem Laufenden und erfahren auf diese Weise viel mehr über das Unternehmen. Sie können sich aktiv für den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen, Fairness und Toleranz stärken und einen Gegenpol zur Macht des Arbeitgebers bilden.

Kann man gekündigt werden wenn man im Betriebsrat ist?

Eine Ausnahme von der Regel, dass ordentliche Kündigungen von Mitgliedern des Betriebsrats im Allgemeinen ausgeschlossen sind, sieht § 15 Abs. 4 Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vor. Danach kann auch Betriebsratsmitgliedern ordentlich gekündigt werden, wenn der gesamte Betrieb stillgelegt wird.

Wer bestimmt die Größe des Betriebsrates?

Die Leitung der Betriebsratswahlen obliegt dem Wahlvorstand (§ 1 Wahlordnung). Dieser hat daher auch die Anzahl der maßgeblichen Arbeitnehmer und damit die Größe des zu wählenden Betriebsrates festzustellen.

Wer zählt zu den Mitarbeitern?

Welche Arbeitnehmer mitzählen

Von entscheidender Bedeutung ist daher, welche Beschäftigten überhaupt als Arbeitnehmer im Sinne des § 9 BetrVG zählen. Mitzuzählen sind alle Arbeitnehmer im Sinne des § 5 Abs. 1 BetrVG sowie alle Mitarbeiter, die dieser Personengruppe gleichzustellen sind.

Sind Ersatzmitglieder Betriebsratsmitglieder?

Denn erst mit Nachrücken, also wenn ein Betriebsratsmitglied dauerhaft oder vorübergehend verhindert ist, ist das Ersatzmitglied vollwertiges Betriebsratsmitglied mit allen Rechten und Pflichten.

Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats

Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Wie wird ein freigestellter Betriebsrat bezahlt?

Das Lohnausfallprinzip, § 37 Abs.2 BetrVG

2 BetrVG geregelt. Hier ist das sogenannte Lohnausfallprinzip niedergelegt. Dies besagt, dass das freigestellte Betriebsratsmitglied dasselbe Arbeitsentgelt verdient, welches es auch ohne die Freistellung erhalten hätte. Die Höhe ergibt sich aus Vertrag oder Tarif.

Ist BR Arbeit Arbeitszeit?

Betriebsräte werden für ihre Gremiumsarbeit genauso vergütet wie für ihre normale Tätigkeit. Außerdem haben sie ein Recht auf Ausgleich, wenn sie außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit als Interessenvertreter im Einsatz sind. Denn im Sinne des BetrVG zählt Betriebsratsarbeit als Arbeitszeit.

Was passiert wenn sich keiner zur Betriebsratswahl aufstellt?

Das ist die harte Konsequenz des Betriebsverfassungsrechts. Wo ein neuer Betriebsrat nicht gewählt wird, gibt es keinen neuen Betriebsrat. Punkt. Und wenn dann die Amtszeit des alten Betriebsrats abläuft, dann ist Schluss.

Wie lange ist man im Betriebsrat?

Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG).

Wie wird man einen Betriebsrat wieder los?

Wenn der Betriebsrat in grober Weise gegen seine gesetzlichen Pflichten verstößt, kann dies zu seiner Auflösung führen. Die Auflösung des Betriebsrats wegen einer Pflichtverletzung kann aber nur durch das Arbeitsgericht erfolgen. Eine Abwahl des Betriebsrats durch die Arbeitnehmer des Betriebs ist nicht möglich.