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Wer prüft Kassenbuch?

Gefragt von: Stanislaw Jäger  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Bei einer Betriebsprüfung wird der Finanzbeamte Ihr Kassenbuch genau prüfen. Dabei kommt es nicht nur auf die Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung an: Sie müssen auch Dokumentationen und Programmänderungen Ihrer Kassensoftware bereithalten.

Wer muss ein ordnungsgemäßes Kassenbuch führen?

Steuerpflichtige, die Ihren Gewinn durch Bilanzierung ermitteln, sind gesetzlich verpflichtet Kassenbuch zu führen. Bei einer Gewinnermittlung durch Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nach § 4 Abs. 3 EStG besteht hingegen grundsätzlich keine Pflicht zur Kassenbuchführung.

Hat Finanzamt Zugriff auf Kasse?

Januar 2018 erlaubt (vgl. AO §146b): Seitdem können während der Geschäftszeiten* die Kassenaufzeichnungen durch einen Prüfer des Finanzamts kontrolliert werden – besonders häufig kommt dies bei bargeldintensiven Geschäften vor, d. h. Unternehmen, die viel mit Bargeld arbeiten.

Welches Kassenbuch wird vom Finanzamt anerkannt?

Handschrift war gestern – das elektronische Kassenbuch

Ein Kassenbuch muss grundsätzlich nicht handschriftliche geführt werden. Die elektronische Form ist zulässig und vereinfacht die Kassenbuchführung.

Bin ich als Kleinunternehmer verpflichtet ein Kassenbuch zu führen?

Kleinunternehmer, die Ihren Gewinn durch eine Einnahmenüberschussrechnung ermitteln, müssen ein Kassenbuch führen. Dies gilt vor allem, wenn der Kleinunternehmer einen Großteil seiner Einnahmen in Bargeld erhält.

Kassenbuch führen | Erklärung & Beispiel

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Ist ein Kassenbuch in Excel erlaubt?

Barkasse und Kassenbücher

Nicht zulässig ist eine Tabellenkalkulation hier, wenn damit die Tageskassenabrechnung erstellt werden – das gilt aber nur für Bareinnahmen ohne Einzelbelege.

Wer muss keine Kasse führen?

Gewerbetreibende sind von der steuerlichen Buchführungspflicht befreit, wenn alle folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Der Umsatz überschreitet pro Jahr nicht 600.000 Euro (bis 31.12.2015: 500.000 Euro). Der Gewinn darf 60.000 Euro nicht übersteigen (bis 31.12.2015: 50.000 Euro).

Was passiert wenn die Kasse nicht stimmt?

Kassierer sind arbeitsvertraglich verpflichtet, für den richtigen Kassenbestand zu sorgen. Stimmt die Kasse nach dem abendlichen Abschluss nicht, liegt eigentlich eine Pflichtverletzung vor. Das Bundesarbeitsgericht hat aber klargestellt, dass eine uneingeschränkte Haftung des Arbeitnehmers unangemessen ist.

Welches Kassenbuch für Kleinunternehmer?

Wenn Sie ein Kleingewerbe betreiben oder Freiberufler sind, müssen Sie kein Kassenbuch führen. Stattdessen erstellen Sie eine Einnahmenüberschuss-Rechnung (EÜR).

Ist ein Kassenbuch Pflicht?

Die Pflicht ein Kassenbuch zu führen und damit eine ordnungsgemäße Kassenbuchführung nachzuweisen, ist in den Pragraphen 238-241 HGB geregelt. Davon befreit sind Einzelkaufleute, deren Umsatzerlöse in zwei aufeinanderfolgenden Jahren 600.000 Euro nicht überschreiten und die nicht mehr als 60.000 Euro Gewinn nachweisen.

Was passiert wenn man keine Registrierkasse hat?

Besteht Registrierkassenpflicht und verfügt der Unternehmer über keine Registrierkasse bzw. verfügt die Registrierkasse ab 1.4.2017 über keine technische Sicherheitseinrichtung, stellt das eine Finanzordnungswidrigkeit dar und wird mit einer Geldstrafe bis zu 5.000 EUR geahndet.

Wer darf noch eine offene Ladenkasse führen?

Jeder Unternehmer darf eine offene Ladenkasse führen. Eine Pflicht zur Führung einer elektronischen Kasse gibt es in Deutschland nicht. Dies ist auch nicht an die Umsatzgrenzen gebunden. Jeder darf frei entscheiden, welche Art von Kasse verwendet wird.

Was meldet die Krankenkasse an das Finanzamt?

Die Krankenkassen melden die Höhe der durch ihre Mitglieder selbst gezahlten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an das Finanzamt. Die Meldung umfasst vor allem Beitragszahlungen zur freiwilligen Krankenversicherung, als Student oder aus Versorgungsbezügen.

Wie ist eine Barkasse zu führen?

Das heißt: Zur Barkasse gehört ein Kassenbuch (Einnahmen-/Ausgabenbuch), in das alle Einlagen und Entnahmen in chronologischer Reihenfolge eingetragen werden und die dazu gehörenden Belege abgeheftet werden. In regelmäßigen Abständen ist zu prüfen, ob der Kassenbestand mit dem Kassenbuch übereinstimmt.

Wie oft muss man einen kassenabschluss machen?

Der Kassenabschluss (und damit „Kassensturz“) und das tägliche Zählen des Bargeldes ist für jedes Geschäft Pflicht. Ein Kassenabschluss kann beliebig oft an einem Tag durchgeführt werden.

Wie oft muss die Kasse gezählt werden?

Kassenbuch oder Kassenbericht

Unterhält der Unternehmer eine offene Ladenkasse, muss er somit grundsätzlich täglich zum Geschäftsschluss den Inhalt der Kasse exakt zählen. Dies umfasst sowohl Geldscheine als auch Münzgeld, d. h. auch 1-, 2- und 5-Cent Münzen sowie der Wechselgeldbestand müssen gezählt werden.

Kann ein Kassenbuch im Minus sein?

Eine Kasse kann nie negativ werden

Einen negativen Kassenbestand darf es nicht geben. Eine Bargeldkasse hat immer einen Mindeststand von Null Cent. Minusbestände sind nicht möglich.

Warum darf das Konto Kasse niemals einen negativen Saldo ausweisen?

Dies sollten Sie unbedingt korrigieren: ein negativer Kontostand in der Kasse führt bei Betriebsprüfungen oft dazu, dass die gesamte Buchführung in Zweifel gezogen wird. Negative Salden in der Kasse sind in den Kontenblättern unter "Tagessalden" rot markiert.

Welche Buchführung bei Kleingewerbe?

Im Gegensatz zum Vollkaufmann nach HGB benötigt das Kleingewerbe keine doppelte Buchführung. Es genügt die einfache Buchführung mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) zur Gewinnermittlung.

Wie viel Kassendifferenz ist normal?

Als allgemein üblich angesehen werden 10 Cent minus in der Kasse je Stunde. Ist die Kasse unorganisiert, oder es fehlt Wille und Fähigkeit beim Kassierer, entstehen zusätzlich zur üblichen Kassendifferenz auf fahrlässige Weise 10 bis 20 Euro Abweichung nach unten.

Kann man wegen Kassendifferenz gekündigt werden?

Die sorgfältige Kassenführung gehört bei einem Kassierer zur wesentlichen Arbeitspflicht. Kommt der Mitarbeiter dieser Pflicht nicht nach, können Sie als Arbeitgeber zunächst abmahnen und - wenn sich der Arbeitnehmer nicht bessert - sogar eine verhaltensbedingte Kündigung aussprechen.

Wer muss Kassendifferenz zahlen?

Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit

Wer aber zahlt nun bei einer negativen Kassendifferenz? Rein rechtlich betrachtet gilt, dass das Kassenpersonal nur dann mit seinem eigenen Einkommen für den entstandenen Schaden haften muss, wenn es eine Pflichtverletzung nach §280 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) begangen hat.

Wer muss einen Kassenbericht schreiben?

Gewerbetreibende: Sie müssen grundsätzlich Kassenberichte führen. Es sei denn, sie generieren weniger Gewinn als 60.000 und weniger Umsatz als 600.000 Euro. Freiberufler: Sie müssen keine Kassenberichte erstellen. Gesellschaften: Aufgrund der Gesellschaftsformen müssen sie Kassenberichte schreiben.

Was gehört zur Kassenführung?

Unverzichtbar sind folgende Angaben:
  • Bareinnahmen,
  • Barausgaben,
  • Privatentnahmen,
  • Privateinlagen,
  • Abhebungen vom Bankkonto zur Einlage in die Kasse und.
  • Entnahmen zwecks Einzahlung bei der Bank.

Wie fülle ich das Kassenbuch richtig aus?

- Es muss erkennbar sein, ob es sich jeweils um Einnahmen oder Ausgaben handelt. - Der Betrag und die Währung müssen deklariert werden. - Am Tagesende muss der Kassenbestand mit dem Kassenbericht übereinstimmen. Dabei dokumentiert der Kassenbericht den Tag mit all seinen Bareinnahmen und Barausgaben.