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Wer legt das Zahlungsziel fest?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Frieda Lemke  |  Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2023
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Der Rechnungssteller legt ein einseitiges Zahlungsziel auf der Rechnung fest. Das ist zulässig, weil der Gläubiger seinem Schuldner damit entgegenkommt und den gesetzlichen Fälligkeitszeitpunkt hinauszögert.

Wer bestimmt das Zahlungsziel?

Wer legt das Zahlungsziel fest? § 286 BGB besagt, dass der Käufer den Rechnungsbetrag spätestes 30 Tage nach Rechnungseingang bezahlen muss. Im Geschäftsleben werden jedoch häufig abweichende Zahlungsziele zwischen Lieferant und Abnehmer vereinbart.

Wie ist die Zahlungsziel gesetzlich geregelt?

Von Gesetzes wegen gilt eine Zahlungsfrist (auch Zahlungsziel genannt) von 30 Tagen. Eine Rechnung ist grundsätzlich immer sofort fällig. Die gesetzliche Zahlungsfrist räumt dem Kunden aber 30 Tage Zeit ein, eine Rechnung zu begleichen. Erst danach befindet er sich im Zahlungsverzug.

Wann wird das Fälligkeitsdatum der Rechnung festgelegt?

Grundsätzlich gilt: Rechnungen sind immer sofort fällig. Allerdings hat der Gesetzesgeber Ihrem Kunden 30 Tage Zeit eingeräumt, die Rechnung nach Fälligkeit zu bezahlen. Erst wenn diese 30 Tage verstrichen sind, ist Ihr Kunde im Zahlungsverzug.

Welche Zahlungsziele sind üblich?

Üblich sind 14 Tage, es kann aber auch eine kürzere, eine längere oder gar keine Frist genannt werden. Wenn ein Unternehmer auf seiner Rechnung keine Frist erwähnt, gilt die gesetzliche Zahlungsfrist laut BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Hierbei gilt grundsätzlich: Eine Rechnung wird immer sofort fällig.

Die 30-Tage-Zahlungsfrist

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Sind 90 Tage Zahlungsziel zulässig?

Zahlungsziele über 30 Tage sind als Folge der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie nur noch in Ausnahmen möglich. Unternehmen müssen ihre AGBs überprüfen. Ein 90-tägiges Zahlungsziel in den AGBs ist unzulässig. Verträge im Einkauf dürfen die Zahlungsziele nicht so stark ausdehnen.

Wann fängt das Zahlungsziel an?

Wann läuft die Zahlungsfrist ab? Ab dem Tag, an dem die Rechnung dem Kunden zugegangen ist, beginnt die Frist zu laufen. Am letzten Tag der Frist läuft diese ab. Sollte dieser Tag auf ein Wochenende oder einen Feiertag fallen, ist der nächste Werktag heranzuziehen.

Wie formuliert man Zahlungsziel?

Klassische Formulierungen sind „Bitte zahlen Sie diese Rechnung bis zum XX. XX“ oder „Bitte bezahlen Sie diese Rechnung innerhalb von XX Tagen nach Erhalt dieser Rechnung“. Wenn Sie ein Zahlungsziel formulieren, erleichtert das Ihrer Buchhaltung, den Überblick zu behalten.

Was passiert wenn man eine Rechnung nach 14 Tagen nicht bezahlt?

Bleibt die Begleichung einer Rechnung trotz Zahlungserinnerung und Verlängerung der Zahlungsfrist aus, so folgt 20 bis 30 Tage nach Überschreiten der Zahlungsfrist die erste Mahnung. Damit drohen dem Schuldner zusätzliche Kosten in Form von Mahngebühren und anfallenden Verzugszinsen.

Was bedeutet 14 Tage Zahlungsziel?

Auf der Rechnung wird das Ziel festgehalten. Zur Verfügung stehen unterschiedliche Formulierungen wie „zahlbar in 14 Tagen“ oder „zahlbar bis zum [Datum]“. Ein einseitiges Zahlungsziel ist rechtens, da der Gläubiger damit die Fälligkeit der Rechnung hinauszögert und dem Schuldner dadurch entgegenkommt.

Ist ein Zahlungsziel verbindlich?

Verbindlichkeit von Zahlungszielen

Zahlungsziele mit festgelegten Fristen sind laut § 188 BGB verbindlich. Zusammengefasst besagt der Paragraf, dass die Frist mit dem Ablauf des letzten Tages der festgelegten Zahlungsfrist endet.

Was gilt wenn kein Zahlungsziel auf der Rechnung steht?

Erhält man eine Rechnung ohne Zahlungsziel, greift die gesetzliche Regelung laut BGB (Bürgerliches Gesetzbuch): Die Rechnung ist sofort fällig. Das bedeutet, dass der Empfänger der Rechnung schon einen Tag nach Erhalt der Rechnung in Verzug gerät, wenn er sie nicht gleich bezahlt.

Warum gibt es ein Zahlungsziel?

Das Wichtigste zum Zahlungsziel

Mit einem Zahlungsziel gewährt der Rechnungssteller seinem Kunden einen gewissen Zahlungsaufschub. Damit wird die gesetzlich geregelte Fälligkeit nach hinten verlegt.

Was ist eine Zahlungsziel leicht erklärt?

Das Zahlungsziel ist die Frist, also die Fälligkeit, die dem Käufer für das Begleichen einer Rechnung eingeräumt wird. Oft wird dabei auch von Zahlungsfrist gesprochen. Das Fristende wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in § 188 definiert.

Wie lange hat man Zeit bei Zahlung sofort?

Zahlung prompt, ohne Abzug. Es folgt folgende Zahlungskondition: Rechnung sofort netto. Zahlungsbedingung: 30 Tage, ohne Abzug. Zahlungsziel: Sofort fällig, ohne Abzug.

Wann ist eine Zahlung fällig BGB?

Eine Rechnung ist grundsätzlich sofort zur Zahlung fällig, wenn nichts anderes vereinbart wurde. Nach § 286 Abs. 3 BGB kommt der Schuldner spätestens in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang der Rechnung oder einer gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet.

Ist die Zahlungserinnerung die erste Mahnung?

Es gibt keinen Unterschied.

Wenn Sie in Ihrer Zahlungserinnerung deutlich zum Ausdruck bringen, dass Sie von Ihrem säumigen Kunden eine Zahlung erwarten, handelt es sich – rechtlich gesehen – um eine Mahnung. Natürlich hört sich „Zahlungserinnerung“ als erste Mahnung besser an.

Wie viele Mahnungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Die Mahnung ist an keine besondere Form gebunden. Sie kann schriftlich, mündlich oder auch durch schlüssiges Verhalten erfolgen. Gesetzlich erforderlich ist nur eine einzige Mahnung, bis zu drei Mahnungen je nach Bonität des Kunden entsprechen jedoch der kaufmännischen Gepflogenheit.

Ist eine Zahlungserinnerung Pflicht?

Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern. Oft folgt dann die erste, zweite und dritte Mahnung.

Können Zahlungsbedingungen einfach geändert werden?

Grundsätzlich kann Ihr Vertragspartner die Zahlungsmodalitäten nicht ändern, wenn es hierüber eine schriftliche Vereinbarung gibt. In einem solchen Fall kann keine andere Zahlungsweise begehrt werden. Die Frage nach einer Kündigung bzw. einem Sonderkündigungsrecht stellt sich insofern nicht.

Wie berechnet man die Fälligkeit einer Rechnung?

Das Fälligkeitsdatum sollte klar formuliert sein, zum Beispiel:
  1. Zahlbar innerhalb von 14 Kalendertagen nach Erhalt.
  2. Bitte begleichen Sie die Forderung bis zum [Datum].
  3. Die Rechnung ist sofort fällig.

Was bedeutet Zahlungsziel 7 Tage?

Zahlungsziel Definition

Hierbei handelt es sich um die Zahlungsbedingungen, die du auf einer Rechnung angeben musst. Generell gilt, dass Rechnungen immer sofort – nach erhalt der Ware – fällig sind. Allerdings räumt der Gesetzgeber eine Zahlungsfrist von 30 Tagen ein. Erst dann ist dein Kunde im Zahlungsverzug.

Wann ist eine Zahlung fällig und welches Datum wird für die Zahlungsfrist zugrunde gelegt?

Beim Zahlungsziel handelt es sich um die Frist, die Sie mit Ihren Kunden für die Bezahlung einer Geldforderung vereinbaren oder einseitig setzen. Das sieht beispielsweise so aus: „Sofort fällig nach Rechnungseingang“: Der Rechnungsbetrag soll sofort nach Eingang der Rechnung bezahlt werden.

Wie schnell muss eine Handwerkerrechnung bezahlt werden?

Handwerkerrechnung Zahlungsziel

Als gesetzliches Zahlungsziel gilt eine Frist von 30 Tagen. Zahlt der Kunde nicht, gerät er nach § 286 BGB ab dem 31. Tag in Zahlungsverzug. Viele Verkäufer gewähren Skonto für einen schnelleren Zahlungseingang innerhalb von 7, 10 oder 14 Tagen.

Was gibt es für Zahlungsbedingungen?

Die verschiedenen Möglichkeiten bei den Zahlungsbedingungen
  • Vorauszahlung – häufig bei Neukunden.
  • Bezahlung bei Übergabe.
  • Zahlung nach der Übergabe.
  • Begleichen der Verbindlichkeiten zu einem Zahlungsziel.