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Wer kann bezugsberechtigt sein?

Gefragt von: Mehmet Heller  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Beim Abschluss der Lebensversicherung kann der Versicherungsnehmer eine Person bestimmen – den sogenannten Begünstigten oder auch Bezugsberechtigten – der die Versicherungsleistung im Versicherungsfall erhält. In vielen Fällen sind die Erben des Versicherungsnehmers gleichzeitig die Bezugsberechtigten.

Wer ist Bezugsberechtigte Person?

Eine bezugsberechtigte Person wird in der privaten Renten-, Lebens- u. Unfallversicherung angegeben. Die bezugsberechtigte Person wird ausschließlich vom Versicherungsnehmer bestimmt und erhält die vereinbarten Leistungen im Versicherungsfall oder bei regulärem Ablauf der Versicherung.

Was bedeutet Bezugsberechtigt im Todesfall?

Bezugsberechtigt sind alle Erben, die zur Zeit des Todes vorhanden waren (§ 160 Abs. 2 Satz 1 VVG). Wer Erbe ist, bestimmt sich nach den erbrechtlichen Vorschriften. Ist ein Testament oder ein Erbvertrag vorhanden, sind die testamentarischen Erben bezugsberechtigt, ansonsten die gesetzlichen Erben.

Wer ist bei einer Lebensversicherung bezugsberechtigt?

Bezugsberechtigt ist bei seinem Tod eine andere Person: Die Lebensversicherung zahlt die Versicherungssumme beim Tod des Erblassers an diese Person aus, und zwar unabhängig davon, ob sie auch Erbe ist. Die Zahlung kann auch an eine Bank gehen, wenn die Versicherung ein von der Bank gewährtes Darlehen absichern sollte.

Was bedeutet bezugsberechtigt bei Lebensversicherung?

Das Bezugsrecht in der Lebensversicherung ist das Recht, nach Eintritt des Versicherungsfalles einen unmittelbaren Anspruch gegen den Versicherer geltend machen zu können. Der Bezugsberechtigte erwirbt das Recht auf die Versicherungsleistung, ohne Vertragspartei sein zu müssen.

Gehört die Lebensversicherungsleistung den Erben oder dem Bezugsberechtigten?

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Wann wird das Bezugsrecht wirksam?

Dem Bezugsberechtigten wird ein Anspruch auf Zahlung eingeräumt, die bei Eintritt des Versicherungsfalls fällig wird. Der Versicherungsnehmer verliert mit dem Eintritt des Versicherungsfalls (Tod) seine Rechte aus dem Vertrag.

Ist bezugsberechtigt?

Eine Bezugsberechtigung ist das vom Versicherungsnehmer einem Lebensversicherungsvertrag einem Dritten eingeräumte Recht, im Versicherungsfall (Tod des Versicherten) von dem Versicherer die Auszahlung der Versicherungsleistung zu verlangen.

Was passiert wenn der Versicherungsnehmer stirbt?

Nach dem Tod des Versicherungsnehmers besteht maximal zwei Monate weiterhin Versicherungsschutz. Der bereits gezahlte Jahresbeitrag wird anteilig zurückgezahlt. Der Vertrag läuft nur dann weiter, wenn einer der Erben die Wohnung oder das Haus übernimmt. Er wird dann Versicherungsnehmer.

Wird eine Lebensversicherung auf das Erbe angerechnet?

Die Zahlung der Lebensversicherung an den Begünstigten gehört nicht zum Nachlass, denn die Lebensversicherung ist im Todesfall zur direkten Leistung an diesen Begünstigten verpflichtet.

Hat Ehefrau Anspruch auf Lebensversicherung?

Hat der verstorbene Ex-Ehemann eine Lebensversicherung abgeschlossen, wonach die Ehefrau bezugsberechtigt sein soll, dann hat sie grundsätzlich auch einen Anspruch auf Auszahlung der Lebensversicherung. Das ist auch dann so, wenn die Ehe geschieden wurde und der Ehegatte ein zweites Mal heiratet.

Hat das Testament rechtlich Vorrang vor dem Bezugsrecht?

Generell gilt: Das Bezugsrecht hat sowohl gegenüber der gesetzlichen Erbfolge als auch einem Testament Vorrang. „Wer sichergehen möchte, dass die Versicherungsleistung bei dem ankommt, für den sie gedacht ist, sollte das Bezugsrecht immer aktuell halten“, empfiehlt Karina Hauser.

Wie erfährt Lebensversicherung vom Tod?

Erste Anhaltspunkte für eine bestehende Lebensversicherung können sich aus Kontoauszügen des Erblassers ergeben. Vom Erblasser geleistete Beitragszahlungen können dort unschwer identifiziert und so Rückschlüsse auf das betroffene Versicherungsunternehmen gezogen werden.

Kann ich eine Lebensversicherung an eine andere Person umschreiben?

Der BGH mit einer folgenschweren Entscheidung. Wird eine Lebensversicherung auf den Tod einer anderen Person abgeschlossen, kann der Versicherungsnehmer oder der Bezugsberechtigte im Erlebensfall geändert werden. Dazu bedarf es keiner Einwilligung der versicherten Person wie bei Änderung des im Todesfall Begünstigten.

Was bedeutet Bezugsrecht außerhalb des Nachlasses?

Besteht eine solche gesonderte Bezugsberechtigung, dann erhält die bezugsberechtigte Person die Versicherungsleistung unabhängig von der Erbfolge und die Versicherungsleistung hat mit dem Nachlass nichts zu tun.

Wer bekommt das Geld aus der sterbeversicherung?

Wenn Sie Versicherungsnehmer und versicherte Person sind, dann fällt die Leistung der Sterbegeldversicherung ohne Bezugsrecht in die Erbmasse. Das bedeutet, dass die Leistung an die gesetzlichen Erben geht, die wiederum durch einen Erbschein ihr Erbrecht nachweisen müssen.

Was bedeutet Bezugsrecht bei sterbegeldversicherung?

Sterbegeldversicherung & Bezugsrecht

Im Bezugsrecht entscheiden Sie, an wen die Versicherung das Geld nach Ihrem Tod auszahlt. Sie können einen einzelnen Begünstigten oder mehrere Personen benennen. Genannt werden können Eltern, Ehepartner, Kinder oder nicht erbberechtigte Personen.

Was fällt nicht in den Nachlass?

Ferner gehören zur Erbmasse jedoch nicht nur Vermögenssachen, sondern auch die Verpflichtungen, Darlehen und Schulden, die vom Gesamtvermögen abgezogen werden müssen. Hingegen gehören oftmals Werte aus Lebensversicherungen, Fremdgelder oder nicht vererbliche Vermögenspositionen nicht zur Erbmasse.

Welche Versicherungen gehen auf Erben über?

Sachversicherungen, wie zum Beispiel die Wohngebäude- , Hausrat- oder Kfz-Versicherung, können nach dem Tod des Versicherungsnehmers fortgeführt werden, wenn die Angehörigen das wollen. Personenversicherungen, wie Lebens-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung, enden mit dem Tod des Vertragsinhabers.

Wer darf das Auto eines Verstorbenen fahren?

Gibt es einen eindeutigen Erben (Ehepartner, einziges Kind, Testamentserbe), ist dieser per Gesetz zur Benützung und Verwaltung des Nachlasses berechtigt. Bei mehreren Erben üben alle dieses Recht gemeinsam aus. Das Fahrzeug des Verstorbenen darf verwendet, umgemeldet oder abgemeldet, nicht jedoch verkauft werden.

Wer erbt Auto nach Tod?

Der Käufer übernimmt sämtliche Rechte und Pflichten, auch überträgt sich automatisch ein bestehender Versicherungsvertrag. Er ist jedoch verpflichtet, sich innerhalb eines Monats um einen eigenen Versicherungsschutz zu kümmern. Die Entscheidung, ob er die Kfz-Versicherung wechselt, liegt bei ihm selbst.

Kann ich für jemand anderen eine Lebensversicherung abschließen?

Jeder kann für sich selbst und für eine weitere andere Person (verbundene RLV) eine Risikolebensversicherung abschließen. Es ist auch prinzipiell möglich aber nicht üblich, dass ein Dritter die Beitragszahlung übernimmt.

Kann Erbe sie Bezugsberechtigung der Lebensversicherung widerrufen?

Nach dem Urteil des BGH (Bundesgerichtshof) vom 21. Mai 2008 können die Erben eines Versicherungsnehmers die in einem Lebensversicherungsvertrag enthaltene Bezugsberechtigung einseitig widerrufen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn die Lebensversicherung noch nicht ausgezahlt worden ist.

Wann unwiderrufliches Bezugsrecht?

Unwiderruflich wird das Bezugsrecht beispielsweise dann vereinbart, wenn mit einer Risikolebensversicherung der Geschäftspartner bei einer Firmengründung abgesichert werden soll. Gerade hier kann der plötzliche Tod eines Partners die Existenz des neu gegründeten Unternehmens gefährden.