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Wer ist von der Wehrpflicht ausgeschlossen?

Gefragt von: Frau Prof. Wiebke Voigt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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§ 11 Befreiung vom Wehrdienst
(1) Vom Wehrdienst sind befreit 1. ordinierte Geistliche evangelischen Bekenntnisses, 2. Geistliche römisch-katholischen Bekenntnisses, die die Diakonatsweihe empfangen haben, 3.

Wer wird von der Wehrpflicht befreit?

auf Antrag befreit: der dritte und jeder weitere Sohn einer Familie, sofern zwei Geschwister Grundwehrdienst oder Ersatzdienst oder einen Wehrdienst von höchstens 2 Jahren als SaZ geleistet haben. Männer, die verheiratet oder eingetragene Lebenspartner sind.

Wer wird nicht eingezogen?

Nach § 1 Abs. 1 WPflG sind in Deutschland alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, wehrpflichtig. Durch die allgemeine Heranziehungsgrenze werden allerdings in der Regel alle über 23-jährigen nicht mehr zum Dienst in der Bundeswehr herangezogen.

Wer ist Wehrpflichtig im Kriegsfall?

In diesem heißt es: „Wehrpflichtig sind alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind“. Im Spannungs- oder Verteidigungsfall ist die Bundeswehr theoretisch sogar befugt, Wehrpflichtige bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres einzuberufen.

Wer ist nicht Wehrdienstfähig?

T5 - nicht wehrdienstfähig

Buckelbildung, schwerste Gelenkveränderungen mit schweren Bewegungseinschränkungen, Krebs, Erblindung auf einem Auge oder starke Sehbehinderung mit höheren Brillenwerten als unter "T2", schwere Stoffwechselerkrankungen u. a. Diabetes).

Wehrpflicht: Bundeswehr wieder für alle in Deutschland? | SWR Zur Sache! Rheinland-Pfalz

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Wer kann im Kriegsfall eingezogen werden?

Aktuelle Rechtslage

Gemäß der im Mai 2011 in Kraft getretenen Änderung des § 1 Abs. 2 KDVG haben Wehrpflichtige, die als Kriegsdienstverweigerer anerkannt worden sind, im Spannungs- oder Verteidigungsfall statt des Wehrdienstes Zivildienst außerhalb der Bundeswehr als Ersatzdienst zu leisten.

Wann wird man nicht eingezogen?

Wer das 65 Lebensjahr vollendet hat, zählt nicht mehr zur Reserve. Auch wer früher einmal gedient hat, nun aber gesundheitliche Probleme oder aus anderen Gründen ungeeignet ist, kann wehrrechtlich nicht mehr eingezogen werden.

Kann ich im Kriegsfall zum Wehrdienst gezwungen werden?

Laut Gesetz können Frauen nicht zum Dienst an der Waffe gezwungen werden. Aber: Auch sie können im Kriegsfall zum Dienst verpflichtet werden. Das gilt für alle zwischen 18 und 55 Jahren. Sie würden dann - ähnlich wie Männer, die nicht kämpfen wollen - beispielsweise im medizinischen Bereich eingesetzt.

Was passiert wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?

Es können Gerichtsverfahren folgen, an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, aber unter Umständen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann.

Was passiert bei Kriegsverweigerung?

„Wer sich aus Gewissensgründen der Beteiligung an jeder Waffenanwendung zwischen den Staaten widersetzt und deshalb den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, hat statt des Wehrdienstes einen zivilen Ersatzdienst außerhalb der Bundeswehr zu leisten.

Ist jeder ehemalige Soldat Reservist?

In Deutschland sind gemäß § 1 des Reservistengesetzes Reservisten alle früheren Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienstgrad nicht verloren haben, sowie Personen, die aufgrund einer mit dem Bund eingegangenen Verpflichtung zu einer Wehrdienstleistung nach dem Vierten Abschnitt des Soldatengesetzes herangezogen werden ...

Bin ich noch Reservist?

Reservist ist automatisch jeder in Deutschland, sobald er zwei Tage in der Bundeswehr gedient hat, gleich ob einst als Wehrpflichtiger oder Zeitsoldat. Reservist sei man „ein Leben lang“, heißt es beim Reservistenverband der Bundeswehr.

Bis wann Wehrpflicht Alter?

(3) Die Wehrpflicht endet mit Ablauf des Jahres, in dem der Wehrpflichtige das 45. Lebensjahr vollendet. (4) Bei Offizieren und Unteroffizieren endet die Wehrpflicht mit Ablauf des Jahres, in dem sie das 60. Lebensjahr vollenden.

Wie umgeht man Wehrpflicht?

Heute gibt es dafür einen einfacheren Weg: stillhalten, nichts tun, abwarten. Da die Bundeswehr immer weniger Rekruten einzieht, bleiben viele vom Dienst verschont. "Heute wird nur noch jeder zweite Wehrpflichtige einberufen", sagt Peter Tobiassen von der Zentralstelle für Kriegsdienstverweigerer (KDV).

Wer muss in den Krieg Deutschland?

Wehrpflichtig bleiben weiterhin alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind.

Kann man den Wehrdienst verweigern?

Kriegsdienstverweigerung / KDV. Gemäß Artikel 4 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes darf niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden (Kriegsdienstverweigerung). Auch nicht nach der Aussetzung der Wehrpflicht. Dies ist der politische Wille vom Staat.

Können ehemalige Soldaten eingezogen werden?

Gemäß § 81 Absatz 2 Soldatengesetz ist die Zuziehung von Personen zu einer dienstlichen Veranstaltungen auf freiwilliger Basis bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres möglich, sofern die Dienstfähigkeit gegeben ist.

Kann ich einberufen werden?

Ein Wehrpflichtiger kann grundsätzlich erst einberufen werden, wenn durch den vollziehbaren Musterungsbescheid feststeht, dass er für den Wehrdienst zur Verfügung steht. Grundsätzlich erfolgt die Einberufung innerhalb der für den Grundwehrdienst festgelegten Zeitspanne zwischen der Vollendung des 18. und 23.

Wie lange kann man noch eingezogen werden?

9a Abs 3 Bundes-Verfassungsgesetz; § 1 Abs 2 und § 10 Wehrgesetz). Bis zum 35. Lebensjahr können Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst eingezogen werden. Seit 2006 beträgt die Dauer des Grundwehrdienstes sechs Monate.

Was passiert wenn man sich gegen die Wehrpflicht wehrt?

Theoretisch kann nach allgemeinem Strafrecht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden, wer eigenmächtig der Truppe fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst zu entziehen oder die Beendigung seines Wehrdienstverhältnisses zu erreichen.

Wann gilt man als untauglich?

"untauglich": Untauglich ist, wer aus körperlichen und/oder psychischen Gründen nicht für den Wehrdienst geeignet ist. Ist man untauglich wird man nicht zum Grundwehrdienst einberufen.

Wie wahrscheinlich ist eine Wehrpflicht in Deutschland?

Da derzeit weder Deutschland noch einer seiner Bündnispartner bedroht wird, ist die Wiedereinführung der Wehrpflicht derzeit unwahrscheinlich. Es gab schon einige Situationen durch die russische Armee in ehemaligen Sowjetrepubliken oder Krisensituationen auf der Welt. Zum Beispiel der Kalte Krieg.

Ist es Pflicht zur Bundeswehr zu gehen?

Damit wurde die „gesetzliche Pflicht männlicher deutscher Staatsbürger zur Ableistung von Wehrdienst in den Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland“ ausgesetzt, wie sie seit Juli 1956 Bestand hatte. Fortan ist eine Einberufung zum Militärdienst nur noch im Verteidigungs- und Spannungsfall möglich.

Kann ich mit 53 noch zur Bundeswehr?

Die Höchstaltersgrenze für die Einstellung von Anwärtern in die Laufbahnen wurde grundsätzlich aufgehoben, kann jedoch je nach Tätigkeitsbereich bis zu 50 Jahre betragen. Bewerber über 40 Jahre sind allerdings dem Bundesministerium der Verteidigung zur Entscheidung vorzulegen.

Wann werden ehemalige Soldaten einberufen?

Laut Soldatengesetz Paragraf 59 können frühere Berufssoldaten in Friedenszeiten auch bis zum Alter von 65 zu Übungen, Auslandseinsätzen oder zeitweisem Wehrdienst einberufen werden – vorausgesetzt sie geben eine freiwillige schriftliche Verpflichtung ab.