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Wer entscheidet über Bescheidbeschwerde?

Gefragt von: Nadja Schüler  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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In der ordentlichen Gerichtsbarkeit (Zivilprozess oder Strafverfahren) sind die Landgerichte oder Oberlandesgerichte zur Entscheidung über eine Beschwerde zuständig, sofern nicht das Amtsgericht, das die angefochtene Entscheidung erlassen hat, der Beschwerde selbst abhilft.

Welches Gericht entscheidet über die Beschwerde?

Eine Beschwerde ist ein Rechtsmittel, das gegen Entscheidungen des Strafgerichts eingelegt werden kann, sofern es sich nicht um Urteile handelt. Letztere sind mit der Berufung oder der Revision anzufechten. Demnach werden mit der Beschwerde Beschlüsse und Verfügungen des Gerichts angefochten.

Wie läuft ein Beschwerdeverfahren ab?

(1) Hält das Gericht, dessen Beschluss angefochten wird, die Beschwerde für begründet, hat es ihr abzuhelfen; anderenfalls ist die Beschwerde unverzüglich dem Beschwerdegericht vorzulegen. Das Gericht ist zur Abhilfe nicht befugt, wenn die Beschwerde sich gegen eine Endentscheidung in einer Familiensache richtet.

Wer entscheidet über sofortige Beschwerde StPO?

Gemäß § 306 Abs. 1 StPO ist die Beschwerde bei dem Gericht einzulegen, das die Entscheidung erlassen hat.

Wer entscheidet über sofortige Beschwerde ZPO?

(1) 1Die sofortige Beschwerde ist, soweit keine andere Frist bestimmt ist, binnen einer Notfrist von zwei Wochen bei dem Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, oder bei dem Beschwerdegericht einzulegen.

Was passiert eigentlich vor den Verwaltungsgerichten?

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Was passiert nach sofortiger Beschwerde?

Bild: MEV Verlag GmbH, Germany Mit der sofortigen Beschwerde werden gerichtliche Entscheidungen überprüft, gegen die Berufung und Revision nicht erlaubt sind. Nicht nur ein Urteil als Ganzes kann angegriffen werden, auch einzelne Entscheidungen des Gerichts im Verfahrensverlauf.

Wie lange dauert eine Beschwerde bei Gericht?

ZPO; § 311 StPO), so nennt man diese Beschwerde sofortige Beschwerde. Die Frist beträgt zwei Wochen in Zivilsachen, eine Woche ab Zustellung in Strafverfahren. Im Verwaltungsprozess und im Sozialprozess ist die Beschwerde stets fristgebunden (§ 147 VwGO: zwei Wochen ab Zustellung; § 173 SGG: ein Monat ab Zustellung).

Wann sofortige Beschwerde Strafrecht?

Frist: Die einfache Beschwerde (§ 304 StPO) ist fristlos möglich, die sofortige Beschwerde muss binnen einer Frist von einer Woche eingelegt werden (§ 311 II StPO).

Was kostet eine Beschwerde bei Gericht?

Hier gilt es insbesondere die Auffangvorschrift nach Ziff. 1812 KVGKG zu beachten, wonach eine Gebühr von 60 EUR für eine erfolglose Beschwerde erhoben wird, wenn nicht eine anderweitige Kostenregelung einschlägig ist. Eine erhöhte Festgebühr von 90 EUR fällt bei Beschwerden nach den §§ 71 Abs.

Kann man einen richterlichen Beschluss anfechten?

Nach der Rechtsprechung sind jedoch zumindest anfechtbare Beschlüsse zu begründen. Das zulässige Rechtsmittel gegen Entscheidungen im Beschlussverfahren ist grundsätzlich die sofortige Beschwerde, in einigen Fällen auch die Rechtsbeschwerde oder die Nichtzulassungsbeschwerde (z.B. § 522 Abs. 3 ZPO).

Welche Beschwerdearten gibt es?

Beschwerde - Arten
  • Verfassungsbeschwerde,
  • Dienstaufsichtsbeschwerde,
  • Haftbeschwerde.
  • oder Rechtsbeschwerde.

Wie lange dauert eine Beschwerde beim Oberlandesgericht?

Nach § 63 Abs. 1 FamFG beträgt die Beschwerdefrist grundsätzlich einen Monat. Eine Beschwerdefrist von zwei Wochen gilt, wenn sich die Beschwerde gegen eine einstweilige Anordnung oder gegen einen Beschluss richtet, der die Genehmigung eines Rechtsgeschäft zum Gegenstand hat, § 63 Abs. 2 FamFG.

Was muss man bei einer Beschwerde beachten?

Was muss in einer Beschwerde stehen?
  • Ihr Name und Ihre Adresse.
  • Der Name und die Adresse vom Unternehmen. über das Sie sich beschweren.
  • Beschweren Sie sich über eine Versicherung, ...
  • Beschweren Sie sich über eine Bank, ...
  • Wenn sich Ihre Beschwerde um Wert-Papiere handelt, ...
  • Schreiben Sie ein Beschwerde für eine andere Person,

Wie lange dauert eine Beschwerde beim Landgericht?

Die Beschwerdefrist beträgt eine Woche (§ 311 Abs. 2 StPO). Sie beginnt mit der Bekanntmachung nach § 35 StPO. Die sofortige Beschwerde ist bei dem Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, einzulegen (§ 306 Abs.

Was ist der Unterschied zwischen Berufung und Beschwerde?

Die Beschwerde ist ein Rechtsmittel gegen Beschlüsse und sonstige Verfügungen eines Gerichts – nicht jedoch gegen Urteile, da gegen diese nur die Berufung oder Revision statthaft ist. Das Gesetz kennt verschiedene Formen der Beschwerde (§§ 304 ff.

Was ist das beschwerdegericht ZPO?

Hält das Beschwerdegericht die Beschwerde für begründet, kann es selbst entscheiden oder das Ausgangsgericht anweisen, die ersetzende Entscheidung selbst vorzunehmen (§ 572 Abs. 3 ZPO). Eine unbegründete Beschwerde wird zurückgewiesen. Die Entscheidungen des Beschwerdegerichts ergehen stets durch Beschluss (§ 572 Abs.

Wer trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens?

Kostenschuldner der Gebühr nach Nr. 3500 VV RVG ist in erster Linie der Mandant, da der Anwalt in dessen Auftrag das Erinnerungs- bzw. Beschwer- deverfahren durchgeführt hat. Ob der Gegner die Kosten tragen muss, hängt von der Kostenentscheidung im Beschwerdeverfahren ab.

Was kann man gegen einen Beschluss einlegen?

Wer unterlegen ist, kann grundsätzlich gegen die abschließende Entscheidung des Gerichts ein Rechtsmittel einlegen. Gegen einen das Verfahren abschließenden Beschluss ist grundsätzlich das Rechtsmittel der Beschwerde gegeben. Diese ist binnen eines Monats bei dem Gericht einzulegen, dessen Beschluss angefochten wird.

Was kann man gegen einen Beschluss machen?

So kann gegen Beschlüsse die (sofortige) Beschwerde, gegen Urteile im ersten Rechtszug (Amts- bzw. Landgericht) die Berufung und Urteile im zweiten Rechtszug (nach dem Amts- das Landgericht, nach dem Land- das Oberlandesgericht) die Revision eingelegt werden.

Wann legt man Rechtsbeschwerde ein?

Die Rechtsbeschwerde wird grundsätzlich an das Amtsgericht adressiert, das die anzufechtende Entscheidung getroffen hat. Dabei müssen Form und Frist den Vorschriften für die Revision entsprechen. Ab Verkündung bzw. Zustellung des Urteils bleibt Betroffenen eine Frist von einer Woche die Rechtsbeschwerde einzulegen.

Was bedeutet der Beschluss ist nicht anfechtbar?

3Der Beschluss ist nicht anfechtbar. (3) Eine Entscheidung über einen Antrag ergeht nicht, soweit sämtliche Beteiligte erklären, dass sie das Verfahren beenden wollen.

Wie lange dauert eine haftbeschwerde?

Frist gemäß StPO

Wenn eine Haftbeschwerde eingelegt wurde, muss das zuständige Gericht innerhalb von drei Tagen entscheiden. Wenn diese Frist nicht eingehalten wird, gilt mit Ablauf der drei Tage, die eingelegte Haftbeschwerde als begründet (§ 306 Abs. 2 StPO).

Hat die sofortige Beschwerde aufschiebende Wirkung?

Die Beschwerde hat grundsätzlich keine aufschiebende Wirkung, d.h. die angefochtene Entscheidung ist bis zu deren Aufhebung oder Abänderung uneingeschränkt zu befolgen. Dies ergibt sich aus § 570 Abs. 1 ZPO.

Wann muss sofortige Beschwerde begründet werden?

Sie beträgt zwei Wochen, gerechnet ab Zustellung der Entscheidung (§ 172 Abs. 1 GWB). Für die sofortige Beschwerde ist zu beachten, dass diese bereits mit der Einlegung begründet werden muss (§ 172 Abs. 2 Satz 1 GWB).

Was bedeutet der sofortigen Beschwerde wird nicht abgeholfen?

Wenn Sie aber nur einen Nichtabhilfebeschluss des Amtsgerichts über die sofortige Beschwerde bekommen haben, heißt das nicht, dass diese abgelehnt wurde, sondern dass ihr erstmal vom Amtsgericht nicht abgeholfen wurde. Danach hat Landgericht über die sofortige Beschwerde zu entscheiden.