Zum Inhalt springen

Wer durfte zu DDR Zeiten in den Westen fahren?

Gefragt von: Heidrun Meißner  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.3/5 (11 sternebewertungen)

Seit dem Mauerbau im Jahr 1961 durften DDR -Bürgerinnen und -Bürger in den Westen nur unter bestimmten Bedingungen reisen. Die wichtigsten waren: Rentenalter, Dienstreise oder eine Genehmigung wegen einer "dringenden Familienangelegenheit" (zum Beispiel der "runde Geburtstag" eines engen Verwandten).

Wer durfte in die DDR reisen?

Grundsätzlich waren touristische Auslandsreisen für DDR-Bürger nur in Länder des damaligen Ostblocks möglich. Reisen in das nicht-sozialistische Ausland waren für DDR-Bürger nur in Ausnahmefällen möglich. Für Reisen in die sozialistischen Bruderstaaten der DDR gab es anfänglich noch einen Visumzwang.

Wer durfte aus der DDR ausreisen 1964?

Reisefreiheit für Rentner

September 1964 beschloss der Ministerrat der DDR, Rentner in Zukunft einmal im Jahr für höchstens vier Wochen in die Bundesrepublik und nach West-Berlin reisen zu lassen, um dort ihre Verwandten zu besuchen. Die Regelung galt für Frauen ab dem 60. und für Männer ab dem 65. Lebensjahr.

Wie kamen Westberliner in den Westen?

1972 trat das Viermächteabkommen in Kraft und es folgte das Transitabkommen, das es den Westberlinern erlaubte, nach Westdeutschland per Auto oder Bahn zu reisen. Genauer gesagt den meisten – Tausende durften die Transitwege nicht benutzen.

Wie konnte man nach Westberlin reisen?

Es kam Bewegung in die Verhandlungen, und am 3. September 1971 unterzeichneten die Botschafter das Viermächteabkommen über Berlin. Erstmals seit 1945 garantierte darin die Sowjetunion den ungehinderten Transitverkehr auf Straße, Schiene und zu Wasser zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

40 verwandte Fragen gefunden

Wer durfte nach West-Berlin?

Im Zuge dieser Bemühungen unterzeichneten im Herbst 1971 die ehemaligen Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich das Viermächteabkommen. Dieses regelte den Status der geteilten Stadt Berlin und beinhaltete den ungehinderten Transitverkehr aus der Bundesrepublik nach West-Berlin.

Wie oft durften Westberliner nach Ostberlin?

Der Mauerbau 1961 verhinderte fast 2 1/2 Jahre lang persönliche Begegnungen zwischen Menschen in Ost- und Westberlin – bis im Dezember 1963 die DDR-Regierung und der Berliner Senat im Westen der Stadt das Passierscheinabkommen unterzeichneten.

Warum war West-Berlin nicht in der DDR?

Blockade und Luftbrücke

Nach sowjetischer Auffassung soll Berlin von der westlichen Währungsreform ausgenommen bleiben. Als Reaktion schalten die Sowjets die Stromversorgung von West-Berlin aus. Und sie blockieren die Zufahrtswege: den Eisenbahnverkehr, die Verbindungsstraßen, die Binnenschifffahrt.

Warum gab es West-Berlin?

West-Berlin, Westberlin und Berlin (West) waren Bezeichnungen für den Teil von Groß-Berlin, der während der Teilung Berlins ab Ende des Zweiten Weltkriegs von 1945 bis 1990 von den drei westlichen Besatzungsmächten USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich verwaltet und ab 1950 mit deren Genehmigung vom Senat von ...

Warum gehörte West-Berlin nicht zur DDR?

Berlin war keine dieser Provinzen, sondern Hauptstadt. Unter der Nazi-Diktatur waren die Länder abgeschafft. Während der Jahrzehnte der deutschen Teilung unterstand ganz Berlin der Kontrolle der vier Siegermächte. Westberlin durfte „kein konstitutiver Teil“ der Bundesrepublik sein und nicht vom Bund regiert werden.

Warum wollten DDR Bürger in den Westen?

Isolation sorgt bei DDR-Bürgerinnen und Bürgern für Verdruss

Frustriert vom Kurs der SED, der Isolation der DDR und der katastrophalen wirtschaftlichen Versorgungslage hatten Ende 1988 rund 110.000 DDR-Bürgerinnen und -Bürger einen Ausreiseantrag gestellt.

Warum wollten alle in den Westen?

Ihre erwachsenen Kinder lebten aber im Westen. Ein Grund zu fliehen war also: Die Menschen versuchten, wieder zu ihren Verwandten zu kommen. Ein anderer Grund für Fluchten von Ost-Berlin nach West-Berlin war: Einige hatten vor dem Mauerbau im Osten gelebt. Sie studierten oder arbeiteten aber im Westen.

Was passierte mit DDR Flüchtlingen im Westen?

Bis Ende 1961 gelangten über 50.000 Flüchtlinge über die undichten Absperrungen in den Westen. Viele wurden festgenommen, verletzt oder getötet. Mindestens 138 Menschen starben zwischen 1961 bis 1989 bei Fluchtversuchen an der Berliner Mauer. Etwa 75.000 Fluchtversuche scheiterten im gleichen Zeitraum.

Wann durften Westdeutsche in die DDR?

Am 24. Dezember 1989 tritt die neue "Verordnung über Reisen von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland und Personen mit ständigem Wohnsitz in Berlin (West) in und durch die Deutsche Demokratische Republik" in Kraft. Bundesbürger können nun ohne Visum und ohne Zwangsumtausch in die DDR einreisen.

Wohin durften BRD Bürger Reisen?

Ab 1972 waren Reisen in die „befreundeten“ sozialistischen Länder Bulgarien, ČSSR, Polen, DDR und Rumänien mit dem „roten Reisepass“ ohne Einschränkungen möglich. Diese Liste wurde 1977 um Jugoslawien und die Sowjetunion ergänzt.

Wie reiste man in der DDR?

In der DDR gab es keine Reisefreiheit – aber Reisemöglichkeiten. Der DDR-Bürger verreiste im Schnitt ein bis zwei Mal im Jahr – meistens im eigenen Land oder ins sozialistische Ausland. Preiswerte Ferienplätze standen in FDGB- oder Betriebsferienheimen zur Verfügung.

Wie war es in West-Berlin zu Leben?

West-Berlin war eine Insel, das Leben hier zugleich beschaulich und exzessiv. Der Potsdamer Platz war noch eine Brache, der Ku'damm das Zentrum der Welt. In Kreuzberg brannte Bolle, im Dschungel, SO36 und Risiko tobte das Leben.

Was war der Unterschied zwischen Ost und West-Berlin?

Mitten durch Berlin verlief bis 1989 die Berliner Mauer. Teile der Stadt, darunter der Kurfürstendamm, das Schloss Charlottenburg und das Reichstagsgebäude gehörten zum Westen, andere Teile wie die Museumsinsel und das Gebiet des historischen Stadtzentrums gehörten zu Ostdeutschland.

War West-Berlin in der DDR?

Von 1961 bis zum Mauerfall war Westberlin eine Insel inmitten der DDR – mit dem Auto nur zu erreichen über eine der vier Transitautobahnen. Das Transitabkommen von 1971 sollte den Reiseverkehr zwischen Westberlin und der Bundesrepublik erleichtern, harte Regeln galten aber weiterhin.

Hat West-Berlin zur BRD gehört?

Rechtlich war West-Berlin kein Bestandteil der Bundesrepublik, doch faktisch wurde es so behandelt. Die enge Bindung West-Berlins zur Bundesrepublik wurde schließlich auch von der Sowjetunion im Viermächteabkommen über Berlin anerkannt.

Ist Hamburg Ost oder West?

In diesem Sinne sind die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg sowie Bayern in ihren politischen Grenzen mit „Westdeutschland“ gemeint.

War der Kudamm im Osten oder Westen?

Der Kurfürstendamm ist geprägt von Handel und Gastronomie und gilt als einer der touristischen Anlaufpunkte in der Berliner City West.

Warum wurde Berlin in Ost und West geteilt?

Weil viele Bürgerinnen und Bürger in der DDR unzufrieden mit der Regierungsweise waren, wollten sie nach Westdeutschland ziehen. Um sie daran zu hindern, haben die Politiker der DDR beschlossen, ab 1961 die Berliner Mauer zu bauen. Damit wurde der gesamte westliche Teil Berlins abgetrennt.

Wie kann man von Westberlin nach Ostberlin?

Um als Westberliner nach Ostberlin einreisen zu dürfen, benötigte man einen "Berechtigungsschein zum Empfang eines Visums der DDR".

Wie heißt der bekannteste Grenzübergang zwischen Ost und Westberlin?

Checkpoint Charlie – Berlins berühmtester Grenzübergang. Der Checkpoint Charlie ist ein ehemaliger Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin in der Friedrichstraße. Dieser Ort gehört für viele Besucher Berlins zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten.