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Wer darf wissen was ich verdiene?

Gefragt von: Karlheinz Noack  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Über die genaue Gehaltshöhe einzelner Mitarbeiter darf ein Arbeitgeber eigentlich nichts bekannt geben. Das verhindert der Datenschutz. Doch es gibt Ausnahmen. Kommen ungleiche Gehälter ans Tageslicht, kann dies zu Unmut und Konflikten zwischen Team-Mitgliedern führen.

Wer darf wissen wie viel ich verdiene?

Eine Klausel im Arbeitsvertrag, die Beschäftigten verbietet über ihr Gehalt zu reden, ist unwirksam. So urteilte das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern schon 2009. Denn der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, seine Beschäftigten nicht unangemessen zu benachteiligen (§ 307 Bürgerliches Gesetzbuch).

Habe ich das Recht zu erfahren was meine Kollegen verdienen?

Hinzu kommt: Sie dürfen nur erfahren, was Kollegen in gleicher oder gleichwertiger Position verdienen. Und: Das Lohntransparenzgesetz bezieht sich auf Vergleichsentgelte des anderen Geschlechts. Männer erfahren, was Frauen verdienen – und andersherum. Auskunft zum gleichen Geschlecht gibt es nicht.

Sind Gehälter vertraulich?

Arbeitsvertrag: Verschwiegenheitsklausel beim Gehalt

2 Sa 183/09) entschieden, dass eine arbeitsvertragliche Klausel, die den Arbeitnehmer zur Verschwiegenheit über seine Vergütung verpflichtet, unwirksam ist, da sie den Arbeitnehmer unangemessen benachteiligt.

Ist das Gehalt ein Betriebsgeheimnis?

In seinem Urteil vom 21. Oktober 2009 (Az.: 2 Sa 183/09) hat das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern entschieden, dass Informationen über Lohn und Gehalt keine Geschäftsgeheimnisse sind.

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Ist es verboten über sein Gehalt zu sprechen?

Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Arbeitsgerichte haben entschieden, dass entsprechende Verbote im Arbeitsvertrag Persönlichkeitsrechte verletzen – zum Beispiel das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ihr Chef kann Ihnen nicht grundsätzlich verbieten, sich mit den Kollegen über das Thema Gehalt auszutauschen.

Ist es ein Kündigungsgrund wenn man über sein Gehalt spricht?

„Arbeitnehmer, die über das Gehalt sprechen, obwohl der Arbeitsvertrag etwas anderes vorsieht, machen sich somit nicht strafbar“, so der Jurist weiter. „Auch angedrohte arbeitsvertragliche Sanktionen wie Abmahnung oder Kündigung sind nicht zu fürchten. “

Warum Gehalt geheim?

Eine Arbeitgeberin oder ein Arbeitgeber kann seine Mitarbeitenden zum Beispiel dann zur Verschwiegenheit über ihr Gehalt verpflichten, wenn die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sonst gefährdet wäre, weil das Gehalt einen ganz wesentlichen Wettbewerbsfaktor für den Arbeitgeber darstellt.

Wem darf ich meine Lohnabrechnung zeigen?

Der Betriebsrat hat als Arbeitnehmervertretung Einsicht in die Lohn- und Gehaltsdaten.

Was tun wenn der Kollege mehr verdient?

Wenn du herausfindest, dass deine Kolleg:innen mehr verdienen als du, oder wenn du der Überzeugung bist, dass du mehr Gehalt verdienst, solltest du das Gespräch mit deinem:deiner Chef:in suchen. Claudia Kimichs Rat: „Steh zu dir und deinen Leistungen. Vertritt sie aufrecht und fordere deinen Wert immer wieder ein.

Wann müssen Gehälter offengelegt werden?

In Deutschland besteht seit Januar 2018 für Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 200 Angestellten ein individueller Auskunftsanspruch. Das bedeutet, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfahren dürfen, was Kolleginnen und Kollegen in der gleichen oder einer gleichwertigen Position verdienen.

Wie Kollegen nach Gehalt fragen?

Arbeitnehmer dürfen Kollegen nach deren Gehalt fragen - und zwar selbst dann, wenn ihnen das laut Arbeitsvertrag untersagt ist. "Entsprechende Klauseln sind unwirksam", sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht.

Was darf ich von der Arbeit erzählen?

Tabus. gilt die Regel, dass Arbeitnehmer gegenüber Dritten nur Details aus einem Arbeitsverhältnis erzählen dürfen, falls keine Verschwiegenheitspflicht besteht. Auf jeden Fall Tabu ist das Verraten von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen an konkurrierende Unternehmen.

Ist Gehalt Datenschutz?

Mangels anderer Erlaubnisnormen lässt sich daher festhalten, dass die Veröffentlichung von Gehaltsdaten in Deutschland, anders als in Schweden, nahezu undenkbar ist. Die Veröffentlichung der Gehaltsdaten ist unzulässig, sofern sie ohne Einwilligung der betreffenden Arbeitnehmer erfolgt.

Ist man verpflichtet eine Lohnabrechnung zu kontrollieren?

Hat ein Arbeitnehmer eine Überprüfungspflicht der Lohnabrechnung? Ein Arbeitnehmer ist grundsätzlich nicht verpflichtet, die Lohnabrechnung seines Arbeitgebers zu überprüfen. Ist der Mehrbetrag aber so groß, dass er auch ohne genauere Überprüfung auffällt, muss der Arbeitnehmer dies seinem Arbeitgeber mitteilen.

Für was braucht man gehaltsnachweise?

Typische Situationen, in denen ein Gehaltsnachweis gefragt sein kann: bei der Wohnungssuche. bei einem Kreditantrag. beim Beantragen einkommensabhängiger staatlicher Leistungen wie Wohngeld und Kinderzuschlag oder wenn Ihr Kind BAföG beantragt.

Ist die Personalabteilung zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Ein Personaler ist ein bisschen wie ein Arzt oder Anwalt, er hat quasi Schweigepflicht. Wenn es Kollegen “nur” darum geht, sich abzureagieren, und das Problem keine Konsequenzen für Dritte hat, dann darf das Problem einfach in der HR-Abteilung bleiben.

Wie hoch darf mein Gehalt sein?

Gehaltsvorstellungen – in Zahlen

Die Mehrheit allerdings gab ein Wunschgehalt zwischen 1500 und 2500 Euro netto an. Eine gute Orientierungshilfe, um eine angemessene Gehaltsvorstellung zu formulieren, ist der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, kurz TVöD.

Ist ein Arbeitsvertrag vertraulich?

Es bedarf keiner ausdrücklichen Klausel über die Verschwiegenheit oder Geheimhaltung im Arbeitsvertrag. Auch ohne eine schriftliche Vereinbarung, die zum Schweigen oder Geheimhalten im Arbeitsvertrag verpflichtet, ist der Arbeitnehmer nicht berechtigt, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse an Dritte weiterzugeben.

Wie viel verdient ein Teamleiter mehr?

So entwickelt sich dein Teamleiter Gehalt: Mit einem abgeschlossenem Bachelorstudium startest du bei ca. 42.600 € brutto pro Jahr in die Berufswelt. Hast du einen Master, erhöht sich dein Anfangsgehalt auf etwa 48.200 €. Nach drei bis fünf Jahren als Teamleiter verdienst du jährlich um die 54.900 €.

Was sollte man auf der Arbeit nicht erzählen?

Ebenfalls ein schwieriges Thema: Die Kindererziehung. Auch hier kann man Kollegen oder sogar dem Chef schnell auf den Schlips treten. Auch die eigene Krankengeschichte sollte nicht mit jedem Detail besprochen werden. Gerade unappetitliche Hautausschläge oder andere Ekel-Anekdoten sind keine Büro-Stories.

Was fällt nicht unter die Schweigepflicht?

Die Schweigepflicht ist jedoch umfassender als der Datenschutz, da sie nicht nur personenbezogene Daten, sondern auch anvertraute Privat- und Geschäftsgeheimnisse umfasst. Die Weitergabe von personenbezogenen Daten an Dritte hingegen ist aufgrund der Schweigepflicht grundsätzlich verboten.

Hat der Chef Schweigepflicht?

Auch für den Arbeitgeber gilt die Schweigepflicht

Der Arbeitgeber darf diese nicht an andere Mitarbeiter oder Dritte weitergeben. Er muss sich an die Verschwiegenheit auch dann halten, wenn er diese Informationen im Rahmen des Beschäftigungsverhältnisses oder auf anderem Weg erfahren hat.

Was tun bei ungleicher Bezahlung?

Das können Sie konkret gegen ungleiche Gehaltszahlung tun

Aufgrund des Gleichbehandlungsgesetzes kann allerdings gegen ungleiche Gehaltszahlungen gerichtlich vorgegangen werden. Wer nicht vor Gericht ziehen will, hat mit der Offenlegung zumindest Munition für die nächste Gehaltsverhandlung.

Was ist der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt?

Inwiefern unterscheiden sich Lohn und Gehalt? Das Gehalt wird normalerweise jeden Monat in der gleichen Höhe gezahlt. Der Lohn hingegen kann monatlich variieren, da er laut Arbeitsrecht wöchentlich fällig wird.