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Wer darf wiederladen?

Gefragt von: Ingeborg Ott  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Generelle Voraussetzungen fürs Wiederladen
Generell werden Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Erlaubnisse nach § 27 SprengG erst erteilt, wenn der Antragsteller folgende Grundvoraussetzungen erfüllt: Vollendung des 21. Lebensjahres (Ausnahmen nur auf Antrag).

Was brauche ich alles zum Wiederladen?

Benötigt wird eine Wiederladepresse, Pulverwaage, Messschieber und je Kaliber ein Satz Matrizen. Außerdem Hülsen, Geschosse, geeignete Anzündhütchen und Treibladungspulver. Nach der ggf. erforderlichen Reinigung der Hülse wird diese in der Ladepresse weiterbearbeitet.

Ist Wiederladen billiger?

Billige Patronen können minderwertige Komponenten beinhalten, die dem Gewehrlauf schaden. Wer sich nicht auf Maschinen verlassen will, sollte Wiederlader werden. Allein wegen der Kostenersparnis lohnt es sich aber kaum. Die Präzision und Kombinationsmöglichkeiten sind unschlagbare Argumente für das neue Hobby.

Welche Munition darf ich als Wiederlader herstellen?

Das mit der Munition ergibt sich aus dem Absatz 1a : "(1a) Eine Erlaubnis nach Absatz 1 zum Laden und Wiederladen von Patronenhülsen gilt auch als Erlaubnis zum Erwerb und Besitz der dabei hergestellten Munition nach § 10 Abs. 3 des Waffengesetzes in der jeweils geltenden Fassung."

Sind Vorderlader Eintragungspflichtig?

Einschüssige Vorderladerwaffen, deren Model vor dem 01. Januar 1871 entwickelt wurde, sind nicht Eintragungspflichtig und können von Personen über 18 Jahren frei erworben werden. Mehrschüssige Vorderladerwaffen (Perkussionsrevolver) müssen in eine Waffenbesitzkarte eingetragen werden.

Wiederladen in Deutschland - Die Grundlagen! Teil 1

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Kann man Munition selbst herstellen?

Kartuschen für Bolzenschießgeräte als Gesetzeslücke

Beliebt sind die Kartuschen des Werkzeugherstellers Hilti. "Hiltis werden seit Jahren genutzt, um Munition herzustellen", sagt die Anleitung. Die Kartuschen kann man in Deutschland ohne Kontrollen in vielen Onlineshops bestellen.

Warum sind Zündhütchen so teuer?

Für Koppelt kommen mehrere Gründe für die teure Munition zusammen. Einen Hauptgrund sieht er im Krieg in der Ukraine. Er vermutet aber auch Gewinnmitnahmen von Händlern und Herstellern, die die hohen Preise ausnutzen. Zudem werde ein Großteil der Zündhütchen – Bestandteil einer Patrone – in China gefertigt.

Was ist ein Wiederladeschein?

Die Erlaubnis nach §27 SprengG ist die Vorraussetzung dafür, daß man im privaten Bereich als Sportschütze oder Jäger Treibladungspulver erwerben, überlassen, verbringen, aufbewahren, verwenden und vernichten darf. Das notwendige Bedürfnis ergibt sich aus dem: Böllerschießen zur Brauchtumspflege. Vorderladerschießen.

Was bedeutet Laborierung bei Munition?

Unter Laborierung versteht man die in der Patrone für das entsprechende Kaliber verwendete Geschoß- und Ladungsmasse sowie die Geschoßkonstruktion.

Wie oft kann man eine Hülse wiederladen?

Inzwischen sind etwa 800 Zündhütchen der 1000´er Packung verbraucht. Macht also im Durchschnitt 16x wiederladen pro Hülse aus, einige ein paar mal mehr, andere weniger. ALLE Hülsen sind noch immer im Umlauf, auch ohne weichglühen.

Wer produziert Munition in Deutschland?

Das Metallwerk Elisenhütte ist einer der bedeutendsten Hersteller von kleinkalibriger Munition und eine der größten Munitionsfabriken in Deutschland.

Welches Wiederladebuch?

Das wohl beste Wiederladebuch ist das "Handbuch für den Wiederlader" von K. D. Mayer. Leider nur noch gebraucht erhältlich. Nicht unbedingt rar, aber gefragt und dementsprechend teuer.

Werden Patronenhülsen wiederverwendet?

Die Produktion von Patronenhülsen ist äußerst aufwendig. Gleichzeitig ist die Hülse aber auch der einzige Bestandteil, der wiederverwendet werden kann. Der Anteil des Preises einer Hülse an der gesamten Patrone macht je nach Munitionssorte 50 Prozent oder mehr aus.

Wie funktioniert ein Zündhütchen?

Außen liegende Zündhütchen werden auf das Piston gelegt; dieses gilt als Amboss und leitet die Zündflamme an die Treibladung weiter. Während bei der Boxerzündung der Zündstrahl durch ein zentrales Zündloch in der Hülse in den Pulverraum geleitet wird, ist bei der Berdanhülse an dieser Stelle der Amboss angebracht.

Wie stellt man Munition her?

Munition besteht aus vier Komponenten: Patronenhülse, Anzündhütchen, Treibladungspulver und Geschoss. Als einer der bedeutendsten Munitionshersteller fertigt RUAG Ammotec für seine eigenen Munitionsprodukte alle Komponenten, ausser dem Treibladungspulver, inklusive Vorprodukten, selbst.

Warum Munition knapp?

Die Lieferketten sind unterbrochen, die Branche leidet, wie viele andere auch, unter Corona. Ein Sprecher des Unternehmens RUAG etwa - einer der größten Waffen- und Munitionshersteller in Europa - hat mitgeteilt, Rohstoffe zur Produktion sind sehr viel schwieriger zu bekommen.

Warum ist die Munition so teuer?

Es gibt seit längerem Engpässe bei den Rohstoffen für die Munitionskomponenten. Diese führten zu Preissteigerungen. Aktuell sind es jeweils 50% bei Metall und Verpackungsmaterial.

Wie viel kostet ein Munition?

Kleinkalibermunition gibt es ab ca. 4,- Euro pro Schachtel (50 Schuß). Großkalibermunition für Kurzwaffen, z.B. 9mm Luger, gibt es ab ca. 12,- Euro pro Schachtel aufwärts.

Ist scharfe Munition frei verkäuflich?

Munition für Waffen mit PTB-Siegel kann ab 18 Jahren "frei", d. h. ohne waffenrechtliche Erlaubnis, erworben werden.

Wer darf Waffen bauen?

Sie müssen die Erteilung einer Waffenherstellungserlaubnis bei der zuständigen Stelle beantragen. Zuständig ist je nach Standort Ihrer Betriebsstätte das Landratsamt, die Große Kreisstadt oder die Verwaltungsgemeinschaft. Das Antragsformular liegt dort aus. Manche Behörden bieten das Antragsformular zum Download an.

Wer darf in Deutschland Waffen bauen?

Die Erlaubnis zur gewerbsmäßig oder selbstständig im Rahmen einer wirtschaftlichen Unternehmung betriebenen Herstellung, Bearbeitung oder Instandsetzung von Schusswaffen oder Munition wird durch eine Waffenherstellungserlaubnis erteilt.

Ist Schwarzpulver illegal?

In Deutschland sind Privatpersonen zum Erwerb von Schwarzpulver berechtigt, sofern sie über eine entsprechende Erlaubnis nach § 7 oder § 27 SprengG verfügen. Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Teilnahme an einem entsprechenden Lehrgang mit einer Prüfung gemäß § 32 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz.

Wie viel kostet Schwarzpulver?

42,00 EUR (inkl. USt.)

Wie weit schießt ein Vorderlader?

Allerdings werden auch heute noch in England Vorderlader-Disziplinen mit Entfernungen von 900 Yards geschossen, das sind 822,96 Meter. Der BDS schießt in Ulfborg, Dänemark die 400-m- und 600-m-Disziplin mit Vorderladern und Schwarzpulverpatronenmunition.