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Wer darf Stasi Unterlagen einsehen?

Gefragt von: Oskar Böttcher  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Jeder Mensch hat das Recht, jene Unterlagen einzusehen, die das Ministerium für Staatssicherheit über die eigene Person angelegt hat. Mehr als zwei Millionen Menschen haben seit 1992 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Kann ich die stasiakte meiner Eltern einsehen?

Erst seit 2012 ist es durch eine Gesetzesänderung ohne enormen Aufwand möglich, die Akten naher Angehöriger einzusehen. Das Sichten und Sortieren dauert Monate, manchmal bis zu anderthalb Jahre. Dafür ist das Online-Formular, mit dem man den Antrag stellt, schnell ausgefüllt.

Was ist ein berechtigtes Interesse Stasi Unterlagen?

Als Betroffene oder Betroffener haben Sie das Recht, alle in den vorhandenen und erschlossenen Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ("Stasi") enthaltenen Informationen zu Ihrer Person einzusehen.

Wie lange kann man die Stasi Akten noch einsehen?

Innerhalb eines halben Jahres gibt es Auskunft, ob Akten vorliegen. Bis zur Einsicht oder Übersendung kann es dann noch bis zu drei Jahre dauern.

Wer hat eine stasiakte?

Zu den ersten, die an jenem 2. Januar 1992 ihre Stasi-Akten durchblättern durften, gehörten DDR-Bürgerrechtler, die sich der ungeteilten Aufmerksamkeit von Mielkes Mannen stets sicher sein durften: Bärbel Bohley, Ulrike und Gerd Poppe, Lutz Rathenow und die Dichterin Sarah Kirsch.

45/14 Informationstag – Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?

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Was kostet die Einsicht in meine Stasi Akte?

Gebühren und Auslagen

Gebührenpflichtig in Höhe von 76,69 € ist die Auskunft bzw. Einsicht für ehemalige Mitarbeiter und Begünstigte des Staatssicherheitsdienstes. Bei den Auslagen für Kopien wird hier ein Betrag von 10 Cent je A4-Kopie erhoben.

Wie kann ich herausfinden ob jemand bei der Stasi war?

Zumindest ob jemand damals offizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit oder MfS Offizier war, lässt sich durch ein Detektivbüro in der Regel herausfinden. Dazu benötigt man den vollen Namen und möglichst das Geburtsdatum. Diese offiziellen Mitarbeiter waren alle registriert.

Was steht alles in der stasiakte?

Es handelt sich um ca. 111 Kilometer Akten, zu denen unter anderem auch 41 Millionen Karteikarten, 1,95 Millionen Fotografien, 2.876 Filme und Videos sowie ca. 23.250 Tondokumente gehören. Darüber hinaus existieren noch rund 15.500 Behältnisse mit bisher ungesichtetem, zerrissenem Schriftgut.

Was steht alles in der Akteneinsicht?

Das Recht auf Akteneinsicht ist ein individuelles Verfahrensrecht und umfasst in Deutschland die Einsicht in Akten, welche die für ein Verfahren und dessen Ergebnis maßgeblichen Sachverhalte und behördlichen oder gerichtlichen Erwägungen dokumentieren.

Was hat ein Stasi Mitarbeiter verdient?

Der Sold eines MfS-Bediensteten setzte sich aus drei Elementen zusammen: Dienstgrad + Vergütungsstufe + Dienstalterzuschlag. Ein IM-führender Hauptmann mit zehn Jahren Diensterfahrung konnte bis zu 2242,50 Mark verdienen.

Wie viele DDR Bürger hatten eine Stasi Akte?

Übersicht. Seit Beginn der Arbeit des Stasi -Unterlagen-Archivs Ende 1990 sind bislang 7.398.893 (Stand: 31.12.2021) Ersuchen und Anträge eingegangen, darunter 3.380.212 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern. Im Jahr 2021 haben 30.603 Bürgerinnen und Bürger einen Antrag zur Akteneinsicht gestellt.

Wie hoch ist die Mindestrente für Stasi Leute?

Noch im Sommer 1990 wurde durch das von der letzten Volkskammer verabschiedete Gesetz über die Aufhebung der Versorgungsordnung des ehemaligen MfS/AfNS (AufhebG) vom 29.06.19903 das Sonderversorgungssystem für Angehörige des MfS/AfNS geschlossen und die bestehenden Versorgungsansprüche auf einen Betrag von 990 DM ...

Wo sind die Stasi Leute heute?

Laut der Antwort des Innenministeriums sind 309 dieser Bediensteten im Polizeipräsidium, 10 weitere bei der Polizei-Hochschule und 13 beim Zentraldienst beschäftigt. Seit Anfang 2011 sei kein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter aus dem Polizeidienst entlassen worden.

Wie lange werden Stasi Akten aufbewahrt?

Und das war so gemeint, dass die Stasi-Unterlagen dann ins Bundesarchiv kommen und erst mal für mindestens 30 Jahre nicht zugänglich sind.

Wer hat ein Recht auf Akteneinsicht?

Grundsätzlich hat jeder Verfahrensbeteiligter ein Recht auf Akteneinsicht, was sich aus dem Grundgesetz sowie dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung ergibt. Im Einzelfall können jedoch der Schutz von Daten anderer Beteiligter und das "ermittlungstaktische Interesse" Vorrang genießen.

Kann Akteneinsicht verweigert werden?

3. Darf die Behörde Akteneinsicht verweigern? Nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz ist die Behörde dazu verpflichtet, dem Antragsteller Einsicht in die Akten zu gewähren. Es liegt nicht im Ermessen der Behörde, ob sie Akteneinsicht gewährt oder nicht.

Was passiert nach der Akteneinsicht?

Dies bedeutet, dass sich alle Beweismittel, inklusive aller Zeugenaussagen, in den Akten befinden. Das heißt, durch die Akteneinsicht erhält man einen umfassenden Blick auf das gesamte Ermittlungsverfahren. Durch die Akteneinsicht ist sichergestellt, dass alle Verfahrensbeteiligte denselben Wissensstand haben.

Wie viele Akten hat die Stasi vernichtet?

24. August 1990: Die Volkskammer verabschiedet ein Gesetz, das die Vernichtung der etwa sechs Millionen Akten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit verbietet.

Wo beantrage ich Einsicht in die stasiakte?

Sie haben die Möglichkeit, Ihren Antrag auf Einsicht in die Stasi -Unterlagen beim Stasi -Unterlagen-Archiv online zu stellen. Um einen Antrag online zu stellen, benötigen Sie: einen neuen Personalausweis oder einen elektronischen Aufenthaltstitel – jeweils mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion.

Was sind Stasi Methoden?

Einführung zu den Methoden der Stasi

Auch Entführung, Erpressung, Drohung und Fälschung gehörten zum Arsenal der Stasi-Methoden. Eine unabhängige Kontrollinstanz, ein Gericht oder ein parlamentarisches Gremium, zur Überprüfung der Methoden und Befugnisse des MfS gab es nicht.

Was ist mit den Stasi Mitarbeitern passiert?

Die offiziellen Stasi-Mitarbeiter wurden im Frühjahr 1990 arbeitslos, als das Ministerium für Staatssicherheit aufgelöst wurde. Viele Ex-Geheimdienstler wechselten in die Privatwirtschaft.

Was ermöglicht das Stasi Unterlagen Gesetz?

Das Stasi -Unterlagen-Gesetz ( StUG ) ist zusammen mit dem Bundesarchivgesetz ( BArchG ) die gesetzliche Grundlage für den Zugang zu den Stasi -Unterlagen. Eine Kostenordnung regelt, ob und in welcher Höhe Gebühren und Auslagen bei einer Akteneinsicht zu entrichten sind.

Was passierte mit Stasi Offizieren nach der Wende?

Beispielsweise seien Zollbeamte oder Personenschützer zu großzügig behandelt worden. Sie hätten politisch als eher unbedenklich gegolten. Am Mittwoch hatte auch das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt, dass nach der Wiedervereinigung einige ehemalige Stasi-Leute übernommen worden sind - 23 arbeiten dort heute noch.

Wie wurde man inoffizieller Mitarbeiter der Stasi?

Wie wurde man IM? Das MfS suchte gezielt Personen aus, die für eine IM-Tätigkeit infrage kamen, überprüfte sie, ihr Um- feld und ihre Einsatzmöglichkeiten und versuchte dann, sie als IM anzuwerben. Für die inoffizielle Zusammenarbeit konnte man sich also nicht freiwillig melden.

Wie schlimm war die Stasi?

Die Stasi-Mitarbeiter missachteten Menschenrechte und Persönlichkeitsrechte, um Bürger systematisch zu bespitzeln. Sie überwachten Systemkritiker, kontrollierten ihre Post, hörten Telefonate ab und verschafften sich unerlaubt Zutritt zu Wohnungen.