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Wer darf am scherbengericht teilnehmen?

Gefragt von: Madeleine Herold  |  Letzte Aktualisierung: 18. August 2023
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Tonscherben - Ostraka
Jeder Bürger aus Athen, welcher das Bürgerrecht innehatte, konnte an dieser Abstimmung teilnehmen und denjenigen auswählen, welcher seiner Meinung nach verbannt werden sollte. Es wurden knapp 11000 Ostraka gefunden, vor allem auf der Agora, in Kerameikos und auf der Akropolis.

Wer durfte am Scherbengericht teilnehmen?

Eine Liste der „Kandidaten“ gab es nicht, sondern jeder Bürger konnte auf seine „Stimmscherbe“ schreiben, wen er aus der Stadt verwiesen sehen wollte. Verbannt wurde nach durchgeführtem Ostrakismos jeweils nur einer, und zwar derjenige, gegen den die Mehrheit der mindestens 6000 Stimmen gerichtet war.

Wer durfte an der Volksversammlung teilnehmen?

Am bekanntesten ist sicherlich die athenische Volksversammlung (siehe attische Demokratie), an der alle athenischen Vollbürger teilnehmen durften und die mehrmals im Monat an festem Ort zusammentrat, um die wichtigsten Belange des Staates zu entscheiden.

Wer hat das Scherbengericht durchgeführt?

Scherbengericht, Ostrakismus, von Perikles 488/487 v. Chr. eingeführte Abstimmung attischer Bürger in der Volksversammlung, um die Herrschaft eines Einzelnen zu verhindern.

Wie funktioniert das Scherbengericht in Athen?

Gibt es Beweise für Machtmissbrauch oder begründete Furcht vor einem Putsch, kann der Verdächtigte per Abstimmung für zehn Jahre aus Athen verbannt werden. Dabei müssen die Stimmberechtigten seinen Namen auf eine Scherbe ritzen – daher der Begriff des sprichwörtlich gewordenen "Scherbengerichts".

Was ist ein Scherbengericht (Ostrakismos)?

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Warum gab es ein Scherbengericht?

Das Scherbengericht war von Kleisthenes eingeführt worden, damit das Volk die Möglichkeit hat, den Mächtigen das Misstrauen auszusprechen: Plutarch (Aristides 7) berichtet darüber Folgendes: „An jedem Gerichtstag nahm jeder Bürger einen Scherben; darauf schrieb er den Namen des Mannes, den er verbannen wollte.

Wer durfte an der Volksversammlung teilnehmen Griechenland?

Athen. Zur Zeit der attischen Demokratie war die Ekklesia der oberste Souverän Athens. Zu ihr wurden alle männlichen Vollbürger, die mindestens 18 Jahre alt waren, durch einen Keryx (κῆρυξ „Herold“) eingeladen. Das Stimmrecht erhielten sie allerdings erst nach Ableistung von zwei Jahren Wehrdienst.

Was sind die 10 Phylen?

Insgesamt gab es nach der Reform durch Kleisthenes 10 Phylen, die dann jeweils eine Vertretung im Rat der 500 hatten (also 50 Abgeordnete pro Phyle). Jeder Militärbezirk stellte Heeresverbände, die ebenfalls Phylen hießen (vergleichbar mit heutigen Kompanien) und die Grundlage des Heereswesens bildeten.

Was waren die Metöken?

Metöken, als Freie in Athen lebende fremde Menschen, ohne attische Bürger zu sein. Metöke bedeutet im Griechischen „Mitbewohner“. Sie durften kein Land in Attika besitzen und waren vor allem in Handwerk und Handel tätig.

Wie alt ist Athen?

Athene durfte der Stadt ihren Namen schenken und ist seither die Schutzgöttin der Stadt Athen und ihrer Bewohner. Überlieferungen zufolge wurde Athen von König Kekrops I. vor ca. 7500 Jahren gegründet.

Was war die erste Demokratie der Welt?

Frühestes Beispiel einer demokratischen Ordnung ist die Attische Demokratie, die sich nach der Peisistratiden-Tyrannis und den Perserkriegen im 5. Jahrhundert v. Chr. entwickelte.

Was ist der Rat der 400?

Im engeren Sinne versteht man darunter zum einen ein Ratsorgan, dessen Schaffung Solon zugeschrieben wird, zum anderen ein oligarchisches Regime, das 411 v. Chr. in der Endphase des Peloponnesischen Krieges kurzzeitig durch Putsch in Athen die Macht besaß.

Wer waren die Mitglieder der römischen Volksversammlung?

Die Volksversammlungen der stimmberechtigten römischen Bürger (Frauen und Sklaven hatten keine Mitwirkungsrechte) wurden Komitien genannt, in denen die Beamten (Magistrate) gewählt, Gesetze erlassen, über Krieg und Frieden entschieden und über Strafanklagen abgestimmt wurde.

Wer durfte im alten Athen wählen?

Abgesehen von wenigen Ausnahmen besaßen nur Männer, deren Eltern bereits Bürger Athens gewesen waren, alle politischen Rechte. Diese registrierten Vollbürger waren andererseits auf allen politischen Entscheidungsebenen großteils im Losverfahren mitwirkend beteiligt.

Wie viele Menschen lebten im alten Athen?

Einwohner in Athen und Sparta im antiken Griechenland 450 v. Chr. Zu den größten Städten im antiken Griechenland der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus gehörten Athen und Sparta. Athen hatte rund 300.000 Einwohner, während in Sparta im Schnitt geschätzte 230.000 Menschen lebten.

Wie heißt das Abstimmungsverfahren des Scherbengerichts auf Griechisch?

Das “Scherbengericht” (Ostrakismos) war ein Verfahren in der Athenischen Demokratie. Es handelte sich um eine Abstimmung der Volksversammlung, bei der ein unbeliebter Politiker für zehn Jahre aus Athen verbannt werden konnte. Mindestens 6000 Bürger mussten seinen Namen auf eine Tonscherbe ritzen.

Was ist ein Vollbürger?

Das waren die Bürger, die Metöken und die Sklaven. Die Bürger standen an der Spitze der Gesellschaft und waren die Einzigen, die auch politisch mitreden durften. Allerdings waren nur wenige Bewohner "richtige" Bürger, denn Frauen und Kinder hatten kein Bürgerrecht.

Wer sind die Periöken?

Periöken (auch Perioiken; von altgriechisch περίοικοι períoikoi, deutsch ‚Herumwohnende, Nachbarn') waren Angehörige antiker griechischer Stadtstaaten, insbesondere im Staat der Lakedaimonier (Sparta).

Warum gibt es so viele poleis in Griechenland?

Warum gab es in Griechenland überhaupt so viele Stadtstaaten? Das hing mit der Beschaffenheit der griechischen Landschaft zusammen. Die griechischen Dörfer lagen sehr weit voneinander entfernt und traten wenig miteinander in Kontakt. So bildete jeder kleine Staat eine eigene Regierung.

Was sind die archonten?

Die Bedeutung von Archonten kurz gefasst: Ein Archon im alten Athen war ein Beamter, der im Hohen Rat mitverantwortlich für die Regierungsgeschäfte war. Archonten mussten sich vor ihrem Amtsantritt in den Hohen Rat einer Befragung durch den Areopag (oberstes Gericht) unterziehen.

War kleisthenes ein Tyrann?

Kleisthenes von Sikyon (altgriechisch Κλεισθένης Kleisthénēs) war Tyrann aus dem Geschlecht der Orthagoriden in der peloponnesischen Polis Sikyon während der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr.

Was waren Demen?

In den Demen wurden alle über 18-jährigen Bürger fortan registriert und bildeten mittels der dort geführten Bürgerliste den jeweils kleinsten attischen Bürgerverband.

Hatten Frauen im alten Griechenland Rechte?

Nein. Denn im Gegensatz zu den Männern war die athenischen Frauen nicht nur vom politischen Leben ausgeschlossen. Auch im privaten Bereich wurden sie in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Sie überwachten zwar den Haushalt und die Erziehung der Kinder, durften aber nicht erben und nicht einmal an Festen teilnehmen.

Wie heißen die weisen Frauen der alten Griechen?

Als Amazonen (altgriechisch Ἀμαζόνες Amazónes) werden in griechischen Mythen und Sagen einige Völker bezeichnet, bei denen Frauen „männergleich“ in den Kampf zogen.

Wie hieß Athen früher?

Athener Tetradrachme um 449 v. Chr.