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Wer bezahlt den Bewährungshelfer?

Gefragt von: Herr Dr. Rene Ulrich  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bewährungshelfer arbeiten entweder als Angestellter oder Beamter. Während der Angestellte nach dem Tarif für den öffentlichen Dienst der Länder bezahlt wird, erhält ein Bewährungshelfer als Beamter im gehobenen Dienst ein Gehalt, das der Besoldungsordnung A entspricht.

Wie bekomme ich einen Bewährungshelfer?

Voraussetzung für die Tätigkeit als Bewährungshelfer sind ein Studium der Sozialen Arbeit und die staatliche Anerkennung. In den meisten Bundesländern nehmen Bewährungshelfer auch gleichzeitig die Aufgaben der Führungsaufsicht sowie der Gerichtshilfe wahr.

Wie oft muss man zum Bewährungshelfer?

Es gibt keine starren Vorgaben wie oft man zum Bewährungshelfer muss. Dies hängt vom Einzelfall ab. Die Höhe der verhängten Strafe und vor allem die Art der Auflage und Weisung sind maßgeblich.

Was passiert wenn man nicht zum Bewährungshelfer geht?

Bewährungswiderruf – nur kein Kontakt zum Bewährungshelfer reicht nicht. Die Bewährung kann nach § 56f Abs. 1 Nr. 2 StGB u.a. dann widerrufen werden, wenn sich der Verurteilte der Aufsicht und Leitung seines Bewährungshelfers entzieht.

Ist ein Bewährungshelfer ein Beamter?

Der Dienstherr ist in der Regel die Präsidentin beziehungsweise der Präsident des Oberlandesgerichts. In Berlin, Bremen und Hamburg sind Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer Angestellte unterschiedlicher senatorischer Dienststellen. Sie sind Beamte des gehobenen Dienstes.

Einblick in das Leben eines Bewährungshelfers | Galileo | ProSieben

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Welche Pflichten hat ein Bewährungshelfer?

Was ist ein Bewährungshelfer? – Aufgaben und Befugnisse in der Bewährungshilfe
  • Ansprechpartner für den Verurteilten bei Fragen und Problemen hinsichtlich Auflagen und Weisungen.
  • Überwachung der dem Täter vom Gericht zugeteilten Auflagen und Weisungen.
  • Anlaufstelle bei auferlegter Melde- und Auskunftspflicht.

Wie lange hat man einen Bewährungshelfer?

Wie lange hat man einen Bewährungshelfer? Das Gericht ordnet die Bewährungshilfe für die Dauer der Bewährungszeit oder für einen Teil davon an. Wie lange dies konkret dauert, lässt sich nicht pauschal sagen, weil die Umstände des Einzelfalls und die Persönlichkeit des Bewährungsunterstellten eine große Rolle spielen.

Wie hoch ist die höchste Bewährungsstrafe?

Die maximale Bewährungszeit in Deutschland beträgt fünf Jahre. In diesen Fällen ist lediglich die Aussetzung einer Reststrafe zur Bewährung möglich.

Wird eine Bewährungsstrafe im Führungszeugnis eingetragen?

Auch Jugendstrafen von nicht mehr als zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, werden regelmäßig nicht in das Führungszeugnis aufgenommen. Insofern gilt man in all diesen Fällen, so zumindest im allgemeinen Sprachgebrauch, als „nicht vorbestraft“.

Wie läuft eine Bewährungsstrafe ab?

Das Gericht legt im Urteil eine bestimmte Bewährungszeit fest. Die Bewährungszeit hat nichts mit der Dauer der Freiheitsstrafe zu tun. Das bedeutet, dass beispielsweise bei einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wird, eine Bewährungszeit von zwei Jahren oder länger festgelegt werden kann.

Hat ein Bewährungshelfer Schweigepflicht?

Bewährungshelfer unterliegen gegenüber Dritten - also auch gegenüber der Polizei - einer beruflichen Schweigepflicht. Nur bei akuter Gefahr für wesentliche Rechtsgüter dürfen sie Informationen über ihre Probanden unmittelbar an die Polizei weitergeben.

Wie viele Probanden hat ein Bewährungshelfer?

In der Bundesrepblik Deutschland betreuen rund 2500 hauptamtliche BewährungshelferInnen ca. 170.000 straffällig gewordene Menschen.

Was können Bewährungsauflagen sein?

Der/die Verurteilte muss nicht ins Gefängnis, wenn er/sie die Auflagen einhält, die das Gericht benennt. Solche Bewährungsauflagen können zum Beispiel sein: eine Therapie machen, Sozialstunden leisten, sich straffrei verhalten. Der/die Verurteilte erhält in der Regel eine(n) Bewährungshelfer(in).

Wie funktioniert Bewährungshilfe?

Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer stehen den Verurteilten (Probanden) helfend und betreuend zur Seite. Sie haben die Aufgabe, den Probanden Hilfestellung zur Lebensbewältigung zu geben und mit diesen an der Verhinderung neuer Straftaten zu arbeiten.

Wann wird Bewährungshilfe angeordnet?

Das Gericht kann Rechtsbrechern anlässlich der Verurteilung zu einer bedingten Strafe oder der bedingten Entlassung auch die Inanspruchnahme von Bewährungshilfe anordnen, soweit das notwendig oder zweckmäßig ist, um sie von der Begehung weiterer Straftaten abzuhalten.

Warum Bewährungshelfer?

erstatten dem bewährungsaufsichtsführendem Gericht regelmäßig Bericht, helfen den Verurteilten, das Urteil und die erteilten Auflagen und Weisungen zu verstehen, vermitteln in Einsatzstellen zur Ableistung der Arbeitsauflage, sind an der Umsetzung von Weisungen, z.

Wie lange ist eine Bewährungsstrafe im Führungszeugnis?

Diese beträgt im Regelfall fünf Jahre. Bei Verurteilungen zu Geldstrafen und Freiheitsstrafen oder Strafarresten von nicht mehr als drei Monaten. Bei Verurteilungen über drei Monaten bis zu einem Jahr, sofern die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Wann wird eine Bewährungsstrafe gelöscht?

Löschfristen für das Führungszeugnis

Bei Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten sowie bei Bewährungsstrafen bis zu einem Jahr werden die Eintragungen grundsätzlich nach drei Jahren gelöscht, wenn man nicht bereits andere Eintragungen hat.

Wie lange bleibt etwas im polizeilichen Führungszeugnis?

Die Tilgungsfrist für Einträge im Zentralregister beträgt 5, 10, 15 oder 20 Jahre, je nach Höhe der Strafe (§ 46 BZRG). Die 20-jährige Frist gilt ausschließlich bei Verurteilungen wegen eines Sexualdeliktes zu einer Jugend- oder Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr.

Was passiert nach der Bewährungszeit?

Nach Ablauf der Bewährungszeit hat man keine Strafe mehr zu befürchten. Jedoch ändert der Ablauf der Bewährungszeit nichts daran, dass man vom Richter verurteilt wurde – d.h. man ist vorbestraft. Auch nach Ablauf der Bewährungszeit bleibt man weiterhin vorbestraft, da das Urteil auch weiterhin rechtskräftig ist.

Ist die Bewährungshilfe eine Behörde?

Die staatliche Bewährungshilfe gehört zur dritten Säule der Strafrechtspflege in Deutschland. Sie ist in § 56d) StGB vorgesehen. In Abgrenzung zum richterlich „bestellten“ Bewährungshelfer ist sie eine Organisation.

Was verstößt gegen Bewährungsauflagen?

In aller Regel folgen auf einmalige oder leichte Verstöße meist nur Anweisungen neuer Auflagen und Weisungen, die Beiordnung eines Bewährungshelfers oder aber die Verlängerung der Dauer der Bewährung. Zumeist wird ein Gericht erst im Wiederholungsfalle die Strafaussetzung zur Bewährung widerrufen.

Wie endet eine Bewährungsstrafe?

Eine Bewährungsstrafe wird dann widerrufen, wenn die Person sich nicht an Auflagen und/ oder Weisungen hält oder gar erneut straffällig wird. Ein Verstoß gegen Auflagen und/ oder Weisungen müsste dann jedoch beharrlich erfolgen.

Was passiert wenn jemand innerhalb der Bewährungszeit erneut eine Straftat begeht?

In solchen Fällen muss der Verurteilte in der Regel die ursprüngliche Haftstrafe verbüßen als auch die Freiheitsstrafe für die neue Straftat, die er während der Bewährungszeit begangen hat. Das Gericht kann auch Weisungen erteilen. Beispiel: Der Betroffene hat dem Gericht mitzuteilen, wenn er umzieht.