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Wem gehören die Rücklagen bei wohnungsverkauf?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Mehmet Christ  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn Sie eine Eigentumswohnung verkaufen, ist die Instandhaltungsrücklage also Teil des Geschäfts. Die Rücklage gehört gewissermaßen untrennbar zur Wohnung und wechselt beim Verkauf ebenfalls den Eigentümer.

Was passiert mit der Instandhaltungsrücklage bei Verkauf?

Wird eine Eigentumswohnung verkauft, geht die Instandhaltungsrücklage grundsätzlich auf den Käufer über. Der Verkäufer kann also in diesem Fall von der Wohnungseigentümergemeinschaft nicht die anteilige Auszahlung der auf ihn entfallenden Instandhaltungsrücklage an sich verlangen.

Ist die Instandhaltungsrücklage Bestandteil des Kaufpreises?

Wer eine Eigentumswohnung kauft, bezahlt nicht nur die Immobilie. Hinzukommt meist auch eine Instandhaltungsrücklage. Bei einer steuerlichen Abschreibung ist diese vom Kaufpreis abzuziehen.

Wer zahlt Hausgeld nach Verkauf?

Hausgeldschuldner ist stets der Wohnungseigentümer. Und Wohnungseigentümer ist derjenige, der im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist. Der Wohnungsverkauf mit Abschluss des notariellen Kaufvertrags und die Übergabe der Wohnung an den Erwerber ändern hieran nichts.

Für was dürfen Rücklagen verwendet werden?

Die Instandhaltungsrücklage darf nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden, d.h. zur Finanzierung von Maßnahmen der Instandhaltung oder Instandsetzung. In der Praxis wird die Rücklage häufig dafür verwendet, Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Diese Vorgehensweise ist nicht zulässig.

Rücklagen beim Wohnungsverkauf: Was passiert damit?

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Für was sind Rücklagen bei einer Eigentumswohnung?

Die Instandhaltungsrücklage dient der Eigentümergemeinschaft als finanzieller Puffer. Muss am gemeinsamen Eigentum etwas saniert werden oder entsteht ein Schaden, werden die anfallenden Kosten von dieser Rücklage bezahlt.

Was sind Rücklagen bei einer Eigentumswohnung?

Instandhaltungsrücklage für Ihr Haus: Höhe und Berechnung. Die Instandhaltungsrücklage ist der Spartopf, auf den Wohnungs- oder Hauseigentümer zurückgreifen, wenn Reparaturen anfallen. Das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) empfiehlt eine Instandhaltungsrücklage anzulegen, gesetzlich vorgeschrieben ist sie aber nicht.

Wer zahlt die Hausgeldabrechnung bei Verkauf der Eigentumswohnung?

Kommt es also im Laufe der Wirtschaftsperiode zu einem Eigentümerwechsel, so schuldet der veräußernde Wohnungseigentümer das nach Wirtschaftsplan zu zahlende Hausgeld bis zum Eigentümerwechsel. Ab diesem Zeitpunkt hat dann der Erwerber die Hausgelder nach Wirtschaftsplan zu zahlen.

Wer zahlt Nachzahlung bei Eigentümerwechsel?

Die Nachzahlung in Höhe der Abrechnungsspitze schuldet allein der Erwerber, der im Zeitpunkt der Beschlussfassung als Eigentümer des Objekts im Grundbuch eingetragen ist.

Was ist bei einem Eigentümerwechsel zu beachten?

Erwerber*innen müssen einen vom Gesetz zugelassenen Kündigungsgrund haben, z.B. Eigenbedarf für sich oder Angehörige. Sie kön- nen erst nach Grundbucheintragung kündigen, er muss die Kündigungsfrist beachten, sowie seinen vernünftigen Kündigungsgrund nach- vollziehbar darlegen.

Wie viel Geld sollte man auf der hohen Kante haben?

Rücklagen bilden: 3 Monatsgehälter als Notgroschen

Als Faustregel für eine finanzielle Rücklage empfehlen wir 3 Monatsgehälter – netto. So kannst Du zum Beispiel größere Anschaffungen, Reparaturen, die Überbrückungszeit bei einem Jobverlust oder Kosten für Krankheitsfälle problemlos bewerkstelligen.

Wer bezahlt Rücklagen?

Auch wenn die Wohnung unbewohnt ist, müssen Eigentümer Betriebskosten und Instandhaltungsrücklage zahlen.

Wie hoch ist das Hausgeld bei einer Eigentumswohnung?

Durchschnittlich kann jedoch von einem monatlichen Hausgeld für Eigentumswohnungen zwischen 2,50 und 4,50 Euro pro Quadratmeter ausgegangen werden.

Was passiert mit dem Hausgeld?

Was passiert bei Eigentümerwechsel mit dem Hausgeld? Grundsätzlich sind Hausgeld wie Instandhaltungsrücklagen Eigentum der Eigentümergemeinschaft – und verbleiben da auch bei Eigentümerwechsel einer Wohnung. Bei Eigentümerwechsel kann also nie ein „Guthaben“ anfallen. Anders sieht es bei Schulden aus.

Wie viel Rücklagen für Mehrfamilienhaus?

Die Verordnung empfiehlt: Liegt die Bezugsfertigkeit der Immobilie weniger als 22 Jahre zurück, sollen rund 7,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr anzusparen sein. Liegt die Bezugsfertigkeit der Immobilie mindestens 22 Jahre zurück, sollen rund 9,00 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr anzusparen sein.

Wer zahlt die Rücklagen Mieter oder Vermieter?

Die Instandhaltungsrücklage ist nicht umlagefähig auf Mieter. Wohnungseigentümer müssen Reparatur- und Instandhaltungskosten immer selber begleichen. Sollte die Instandhaltungsrücklage für eine dringende Reparatur nicht ausreichen, kann die Eigentümerversammlung eine Sonderumlage beschließen.

Wer erhält die Abrechnung bei einem Eigentümerwechsel?

Der Erwerber (neuer Vermieter) ist zur Abrechnung verpflichtet. Nachzahlungsansprüche stehen dem Erwerber zu. Für Guthaben des Mieters muss Erwerber einstehen. Erwerber hat Anspruch auf Mitwirkung und Erstellung der Abrechnung des alten Vermieters.

Wer macht Abrechnung bei Eigentümerwechsel?

Die Aufgabe der Erstellung der Nebenkostenabrechnung fällt so in der Regel dem neuen Eigentümer zu. Dieser kann in jener nur die Kosten auf Mieter umlegen, die im Mietvertrag festgelegt sind. Eventuell anfallende Nachzahlungsansprüche hat er gegenüber den Mieter geltend zu machen.

Wer muss bei Eigentümerwechsel informiert werden?

Bei einem Eigentümerwechsel sind Mieter jetzt besser geschützt: Nach einem neuen Urteil des Bundesgerichtshofs (Az. VIII ZR 133/07) müssen Mieter über die neue Eintragung im Grundbuch informiert werden, damit sie Forderungen gegenüber dem Alteigentümer noch rechtzeitig binnen eines halben Jahres geltend machen können.

Was muss ich als Eigentümer zahlen?

In dem von den Eigentümern monatlich zu zahlenden Hausgeld sind umlegbare und nicht umlegbare Kosten enthalten. Das Hausgeld setzt sich in der Regel aus folgenden Positionen zusammen: Betriebskosten für Müllentsorgung, Wasser, Hausstrom, Versicherungen (außer Hausrat), Hausmeister, Treppenhaus- und Gartenpflege usw.

Welche Kosten trägt die Eigentümergemeinschaft?

Gemäß § 16 Abs. 2 WEG trägt jeder Wohnungseigentümer die Lasten des gemeinschaftlichen Eigentums sowie die Kosten der Instandhaltung, Instandsetzung, sonstigen Verwaltung und eines gemeinschaftlichen Gebrauchs des gemeinschaftlichen Eigentums nach dem Verhältnis seines Anteils.

Wann sind etwaige Guthaben oder Nachzahlungen aus den einzelabrechnungen fällig?

Der Beschluss über die Zahlungspflichten der Einzelabrechnung stellt den Anteil des einzelnen Wohnungseigentümers an den tatsächlichen Kosten und Lasten fest. Weist die Einzelabrechnung ein negatives Abrechnungsergebnis aus, wird die Nachzahlung am Tag der Beschlussfassung fällig.

Was ändert sich für Wohnungseigentümer 2022?

Seit Juli 2022 gilt eine Mindestdotierung der Rücklage von mindestens 90 Cent je Quadratmeter des Wohnungseigentumsobjektes. Bisher war die Instandhaltungsrücklage so geregelt, dass diese "angemessen" und „zur Vorsorge für künftige Aufwendungen“ errechnet werden muss.

Was ist eine rücklagenzuführung?

Die Rücklagenzuführung ist Teil des Hausgeldes

Die Instandhaltungsrückstellung, auch Instandhaltungsrücklage genannt, dient der langfristigen Erhaltung einer Wohnungseigentümeranlage. Die Eigentümergemeinschaft soll gemäß § 21 Abs. 5 Nr. 4 WEG eine „angemessene Instandhaltungsrücklage“ bilden.

Was ist eine angemessene Rücklage?

Angemessen ist eine Rücklage in einer Höhe, die ein verständiger und vorausschauender Eigentümer zurücklegen würde. Dabei ist die Angemessenheit nach den konkreten Verhältnissen der jeweiligen Wohnanlage zu beurteilen.