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Welches Vermögen gehört zur Insolvenzmasse?

Gefragt von: Therese Jäger  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Die Insolvenzmasse umfasst laut § 35 Abs. 1 der Insolvenzordnung (InsO) das gesamte pfändbare Vermögen des Schuldners, das ihm bereits vor der Insolvenzeröffnung gehört und welches er während der Insolvenz erlangt.

Was fällt nicht in die Insolvenzmasse?

Dies wird als Neuerwerb bezeichnet und kann etwa eine Erbschaft, Schenkung oder Gehaltsforderung sein. Nicht in die Insolvenzmasse gehören hingegen fremde Gegenstände, die sich im Besitz des Schuldners befinden und an denen ein Aussonderungsrecht besteht.

Wie wird die Insolvenzmasse berechnet?

Wie lässt sich die Insolvenzmasse berechnen? Vermögenswerte minus Ab- und Aussonderungsrechte. Zur Insolvenzmasse gehört das Vermögen eines Schuldners, welches zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung der Zwangsvollstreckung unterliegt.

Was ist Insolvenzfreies Vermögen?

Was bedeutet Insolvenzfreies Vermögen? Das Insolvenzfreie Vermögen ist nicht Gegenstand des Insolvenzverfahrens. Gläubiger können darauf nicht zugreifen, Schuldner können grundsätzlich darüber frei verfügen.

Was zählt alles zur Insolvenzmasse?

Die Insolvenzmasse umfasst laut § 35 Abs. 1 der Insolvenzordnung (InsO) das gesamte pfändbare Vermögen des Schuldners, das ihm bereits vor der Insolvenzeröffnung gehört und welches er während der Insolvenz erlangt.

Insolvenzmasse - Was gehört dazu? // Insolvenz anmelden, Schulden abbauen

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Wie heißt das gesamte Vermögen des Schuldners?

Die Insolvenzmasse umfasst nach der Legaldefinition des § 35 Insolvenzordnung (InsO) das gesamte Vermögen, das dem Insolvenzschuldner zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gehört und das er während des Verfahrens erlangt (sogenannter "Neuerwerb").

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Was gehört zu den Massekosten?

Zu den Massekosten, also den Kosten des Insolvenzverfahrens im Rang des § 54 InsO gehören die Gerichtskosten für das Insolvenzverfahren nach GKG einerseits (Nr. 1) sowie die Vergütungen und die Auslagen des vorläufigen Insolvenzverwalters, des Insolvenzverwalters und der Mitglieder des Gläubigerausschusses (Nr. 2).

Was muss ich dem Insolvenzverwalter melden?

Dem Insolvenzverwalter sind regelmäßig unaufgefordert alle Einkommensnachweise (z. B. Verdienstab- rechnungen, Rentenbescheide, ALG-Bescheide etc.) für die Zeit ab Verfahrenseröffnung vorzulegen, ebenso die Nachweise zu bestehenden Unterhaltsverpflichtungen und zu dem Einkommen der unter- haltsberechtigten Personen.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

zu prüfen, ob das Vermögen des Schuldners die Kosten des Verfahrens decken wird; das Gericht kann ihn zusätzlich beauftragen, als Sachverständiger zu prüfen, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens des Schuldners bestehen.

Was ist Pfändungsfreies Vermögen?

Die Höhe der pfändungsfreien Beträge für den Pfändungsschutz der Altersvorsorge Selbständiger in § 851c Absatz 2 ZPO beträgt 256 000 Euro, wobei die Ansparphase bis zum vollendeten 67. Lebensjahr erstreckt werden kann.

Was darf ich alles in der Wohlverhaltensphase?

Während der Wohlverhaltensperiode darf der Schuldner auch wieder Vermögen aus dem pfändbaren Einkommen erzielen. Auch Schenkungen oder Rückerstattungen von Finanzamt (vorausgesetzt es liegen keine Schulden beim Finanzamt vor) darf der Schuldner in voller Höhe behalten.

Kann ein Lottogewinn gepfändet werden?

Auch ein Lottogewinn oder ein wertvolles Geschenk zählen dann in die Insolvenzmasse und werden zur Befriedigung der Insolvenzgläubiger eingesetzt. Der Vorteil: reicht der Gewinn zur kompletten Abzahlung der Schulden, so ist das Insolvenzverfahren beendet.

Was passiert wenn ein Gläubiger seine Forderungen im Insolvenzverfahren nicht angemeldet hat?

Wird die Restschuldbefreiung erteilt, so wirkt sie gegen alle Insolvenzgläubiger. Dies gilt auch für Gläubiger, die ihre Forderungen nicht angemeldet haben. Vom Gesetzgeber wird unterstellt, dass alle Gläubiger – auch ausländische – sich im Internet unter www.insolvenzbekanntmachungen.de kundig machen können.

Wann fällt Forderung in Insolvenzmasse?

im Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens „begründet“ sein. Das bedeutet nicht, dass die Forderung bereits durchsetzbar gewesen sein muss. Erforderlich ist aber, dass vor bzw. im Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung die Grundlage des Schuldverhältnisses besteht, aus dem sich der Anspruch ergibt.

Was sind Massekosten?

a) Massekosten sind nach § 54 InsO die gerichtlichen Kosten für ein Insolvenzverfahren, die Vergütungen und Auslagen des (vorläufigen) Insolvenzverwalters und der Mitglieder des Gläubigerausschusses.

Was wird aus der Insolvenzmasse bezahlt?

Die Kosten eines Insolvenzverfahrens werden gemäß § 53 InSO aus der Insolvenzmasse gezahlt. Zu diesen gehören laut § 54 InSO auch die Vergütung und Auslagen des Insolvenzverwalters. Ein Insolvenzverfahren wird nur eröffnet, wenn die Verfahrenskosten durch die Insolvenzmasse gedeckt werden können.

Ist ein P Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Kann ich in der Privatinsolvenz ein Auto bar kaufen?

Kann ich nach der Privatinsolvenz ein Auto kaufen? Ja, nach Abschluss der Privatinsolvenz steht einem Autokauf nichts entgegen. Allerdings bleibt die Restschuldbefreiung drei Jahre lang bei der SCHUFA gespeichert. Das könnte potentielle Vertragspartner – egal ob Bank oder Autohändler – abschrecken.

Wie wird die Insolvenzmasse verteilt?

Die Verteilung der Masse erfolgt durch den Insolvenzverwalter, § 187 Abs. 3 Satz 1 InsO. Zu unterscheiden sind die Abschlagsverteilung (§ 187 Abs. 2 InsO), die Schlussverteilung (§ 196 InsO), und die Nachtragsverteilung (§ 203 InsO).

Was darf ein Insolvenzverwalter und was nicht?

Was darf der Insolvenzverwalter nicht tun? Der Insolvenzverwalter darf weder über das pfändungsfreie Einkommen des Schuldners bestimmen noch diesen zwingen, z. B. einen Mobilfunkvertrag zu kündigen, den der Schuldner hieraus bezahlen kann.

Welches Geld darf nicht gepfändet werden?

Wie hoch ist der Pfändungsfreibetrag/die Pfändungsfreigrenze? Der unpfändbare Grundbetrag (Pfändungsfreigrenze) beträgt ab dem 1. Juli 2022 monatlich 1.330,16 Euro. Bis dahin galt die Grenze von 1.252,64 Euro. Die Beträge beziehen sich auf das Nettoeinkommen der betroffenen Person.

Kann ein Fernseher gepfändet werden?

Neben einer Forderungspfändung kann er auch die Sachpfändung beantragen. Ein Gerichtsvollzieher wird dann beim Schuldner Gegenstände beschlagnahmen und verwerten. Bestimmte Gegenstände unterliegen aber dem Pfändungsschutz. Normale Möbel, ein einfacher Fernseher und der Ehering dürfen nicht gepfändet werden.

Kann ein altes Auto gepfändet werden?

Ist Ihr Auto z.B. nagelneu und hat mal 15.000 EURO gekostet, kann der Gläubiger das neue Auto pfänden und verwerten lassen, muss aber gleichzeitig Ihnen ein Auto, wenn auch nur ein altes und wesentlich billigeres, dass aber den gleichen Zweck erfüllt, besorgen.